CH263795A - Verfahren zur Herstellung von an Alkaloiden konzentrierten Auszügen aus der Mohnpflanze. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von an Alkaloiden konzentrierten Auszügen aus der Mohnpflanze.

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CH263795A
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G5/00Alkaloids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description


  Verfahren zur Herstellung von an Alkaloiden konzentrierten Auszügen  aus der     Mohnpflanze.       In der Verarbeitung des Opiums auf Alka  loide ist bekanntlich Morphin das Haupt  alkaloid, dann folgt     Codein    und in unterge  ordnetem     Masse        Nareotin,        Papaverin,        Thebain          und        Narcein.    Das Opium enthält. ausserdem,  allerdings in ganz geringen Mengen, noch  etwa 20 weitere Alkaloide. Ausser den Einzel  alkaloiden werden aus dem Opium eine Reihe  von wichtigen Opiumpräparaten hergestellt,  wie z.

   B.     Laudanum    purem, verschiedene       Morphinpräparate    unter teilweisem Aus  schluss der sonstigen Opiumalkaloide, ver  schiedene Tinkturen usw. Die gebräuchlichen  Opiumpräparate sind im allgemeinen von den  Harzen, Wachsen, Eiweiss- und     Schleimstoffen     und     sonstigen        verunreinigenden    Bestandteilen  des Opiums befreit.  



  Opium wird bekanntlich nur in orientali  schen Ländern mit sehr billigen Arbeitskräf  ten aus den Samenkapseln der     Mohnpflanze     gewonnen. Allerdings ist es schon lange er  kannt worden, dass auch andere Teile der       Mohnpflanze,    insbesondere ihre Kopfteile,  und zwar sowohl im grünen als im trockenen       Zustande,    gleichfalls Opiumalkaloide enthal  ten; es wurde sogar in der Fachliteratur auch  über die erfolgte Gewinnung von Morphin aus  der trockenen     Mohnpflanze    berichtet.

   Zur  Zierstellung von Opiumpräparaten und Mor  phin dient jedoch, von geringen Ausnahme  fällen abgesehen, als Rohstoff noch immer das    Opium aus den     Samenkapseln,    da das Ein  sammeln, die Verfrachtung,     Lagerung    und  sonstige Behandlung der grünen sowie der  trockenen     Mohnpflanze        bzw.    deren die Alka  loide enthaltenden Teile, -wie Kopfteile, Sten  gel und Blätter, kostspielig -und     -umständlich     ist.

   Wo man dennoch unmittelbar aus der       Mohnpflanze    selbst ausgegangen ist, hat man  die etwa 0,15 bis 0,50     %    Morphin enthalten  den Pflanzenteile in     offenen    Bottichen syste  matisch ausgelaugt, die erhaltenen sehr ver  dünnten Lösungen in mehreren Stufen einge  dampft,     zwischen    den einzelnen Stufen zur  Entfernung der ausgeschiedenen     Vertmreini-          gtmgen    Filterungen vorgenommen, schliesslich  aus den gewonnenen konzentrierten Auszügen  das Morphin und     Codein    in an sieh bekannter  Weise gewonnen.

   Bei dieser Arbeitsweise  treten zufolge der wiederholten     Eindampfun-          gen,    Filterungen sowie durch die     ocehidierende     Wirkung der ausscheidenden Verunreinigun  gen nicht unerhebliche Verluste an Alkaloiden  auf. Um diese Verluste zu beheben, wurde be  reits vorgeschlagen, die Alkaloide unmittelbar  aus den gewonnenen sehr verdünnten Lösun  gen mit organischen Lösungsmitteln (z. B.

         Butanol        und    Benzol) zu     extrahieren.    Dieses  Verfahren     kam    aber wegen den hohen       Lösungsmittelverlusten,    der leicht eintreten  den     Emulsionsbildung    sowie den     nötigen    kost  spieligen Spezialeinrichtungen für die Praxis  nicht in Betracht.      Mit dein erfindungsgemässen Verfahren  können die oben angeführten Nachteile ver  mieden werden.

   Als     Ausgangsmaterial    können  ausser den Samenkapseln auch alle andern       allialoidhaltigen    Teile der     Mohnpflanze,    ins  besondere die Kopfteile, aber auch die Sten  gel     find    Blätter der Pflanze sowohl in fri  schem als auch in getrocknetem oder dehy  driertem     Zustand    verwendet werden.

      Das erfindungsgemässe Verfahren zur Her  stellung von an     Alkaloiden    konzentrierten  Auszügen aus     alkaloidhaltigen    Teilen der       Mohnpflanze    ist     dadurch    gekennzeichnet, dass  man den Rohstoff     mit    Kalk enthaltendem  Wasser auslaugt, die gewonnene Lauge einer  Behandlung mit Kohlensäure     unterwirft,    vom  dabei ausgeschiedenen     kohlensauren        Kalk    ab  filtriert und das Filtrat bei     Unterdruck,    ein  engt.

   Es kann so ein dickflüssiges, ein halb  festes oder     ein.    festes Produkt hergestellt wer  den, welches dem Opium nahesteht und in  gleicher Weise wie dieses     verarbeitbar    ist.; es  kann auch so gearbeitet werden, dass ein un  mittelbar verwendbares     Opiiunpräparat    er  halten     -wird.    Das Verfahren ist besonders       günstig,    wenn man für die     Auslaugung    des       Rohstoffes    mit Kalk enthaltendem Wasser  eine Anzahl von insbesondere in der Zucker  fabrikation üblichen, mit Verschluss- und Ent  leerungsorganen versehenen, verschlossenen       Diffuseuren    verwendet,

   welche durch Leitun  gen zu einer Diffusionsbatterie verbunden  sind. Die     Weiterbehandhing    des gewonnenen  Diffusionssaftes mit Kohlensäure erfolgt vor  teilhaft in     Saturateuren,    das heisst in     mit    Zu  leitungen für den Diffusionssaft, Rohrleitun  gen für die Kohlensäure und     Ablassleitimgen     versehenen geschlossenen Gefässen. Der von  den     ausgeschiedenen    Teilen befreite saturierte  Saft wird in     Eindampfapparaten    eingeengt.  Als     Eindampfapparate    erweisen sich z. B. die  mit Unterdruck arbeitenden     Tripleeffet-Appa-          rate    als besonders geeignet.

      Die Konzentration des Kalk enthaltenden  Wassers oder der Suspension an Kalk wird  vorteilhaft so gewählt., dass die in gewöhn  lichem oder saurem Wasser     löslichen    Verim-         reinigiungen    ausfallen. Günstige Ergebnisse  werden beispielsweise mit wässerigen Kalk  suspensionen erzielt, deren Gehalt an     Ca0     etwa     10ö    des     Gewichtes    der zu verarbeiten  den     Mohnkapseln    beträgt.

   Die auf die     allkali-          sche        Behandlung    folgende saure Behandlung,  das heisst die     Saturation    mit Kohlensäure, be  wirkt, dass jene Verunreinigungen, welche in  Lauge löslich, in Säure aber nicht oder schwer  löslich sind, grösstenteils ausgefällt werden.  Die in der Lösung     feinst    suspendierten, aus  organischen Stoffen bestehenden Verunreini  gungen werden durch den ausscheidenden       kohlensauren    Kalk, wie sich zeigte, mitge  rissen, das heisst niedergeschlagen.

   Die Lauge  wird, wie Versuche zeigten, auf diese Weise  so weit gereinigt, dass sie nach Filtrieren in       Tripleeffet-Apparaten    oder dergleichen in  raschem Gange weitgehend eingedampft wer  den     kann,    ohne den Betrieb der Eindampf  apparatur durch die unvermeidlichen Abla  geringen übermässig zu gefährden. Aus dem  aus kohlensaurem     Kalk        und    organischen Stof  fen bestehenden Filterrückstand können etwa       mitgerissene        Alkaloidteile        finit    wenig     Warm-,     Wasser ausgewaschen werden.  



  Das     erfindungsgemässe    Verfahren kann  besonders vorteilhaft in den bereits bestehen  den, jährlich nur einige Wochen lang arbei  tenden Zuckerfabriken, und zwar ohne Not  wendigkeit nennenswerter Änderungen der  vorhandenen Einrichtungen,     ausgeführt    wer  den. Dadurch entfallen die für die Verarbei  tung der     Mohnpflanze        sonst    notwendigen  hohen Investitionskosten. Der Rohstoff kann  aus der nächsten Umgebung einer Zucker  fabrik eingesammelt und mit geringen Fracht  kosten in die Fabrik eingeliefert werden. Die  für den sehr voluminösen Rohstoff sonst not  wendigen gewaltigen Lagerräume fallen so  grösstenteils auch weg.

   Hierdurch ist eine       wirtschaftliche    Verarbeitung der     Mohnpflanze     auf     Opiiunalkaloide    möglich. Die in den  Zuckerfabriken in wirtschaftlicher Weise her  gestellten Konzentrate werden zweckmässig  an eine Zentralstelle eingeliefert, wo sie dann  auf die gewünschten     Endprodukte    verarbeitet.  werden.      Das Verfahren kann auch ausserhalb von  Zuckerfabriken in einer mehr oder minder       abweichenden    Apparatur ausgeführt werden.  



  Nach     Betriebserfahrungen    mit, der     gesehil-          derten    Arbeitsweise treten nennenswerte Ver  luste an Morphin bzw. andern Alkaloiden  weder     während    der noch so weitgehenden     Ein-          dampfung    der dünnen Laugen noch durch       Occlusion    auf. Ferner hat sich gezeigt, dass  das     Morphin    in den Diffusionsbatterien der  Zuckerfabriken trotz der verhältnismässig  raschen Arbeitsweise bis auf unbedeutende  Reste     herausgelöst    werden kann.  



  Die vom     Caleiumcarbonat        abfiltrierte     Lösung kann beliebig weit, z. B. bis zur     Sirup-          oder        lluskonsistenz    eingedampft, oder auch,  in an sich bekannter Weise, nach teilweisem       Eindampfen    in feste Form gebracht      -erden.     



  Die Teile der     Mohnpflanze    werden vorteil  haft zerkleinert, z. B.     gehäckselt    in die Diffu  sionsbatterie eingeführt. Es ist empfehlens  wert, an Stelle aller Teile der Pflanze nur  deren an Alkaloiden reichste Teile, das heisst  nur die Kapseln, zu verarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von an Alka loiden konzentrierten Auszügen aus alkaloid- haltigen Teilen der Mohnpflanze, dadurch gekennzeichnet, dass man den Rohstoff mit Kalk enthaltendem Wasser auslaugt, die ge wonnene Lauge einer Behandlung mit Koh lensäure unterwirft, vom dabei ausgeschiede nen kohlensauren Kalk abfiltriert und das Filtrat bei Unterdruck einengt.
    UNTERANSPRUCH: , Verfahren nach dem Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man die Auslau- gung in einer aus einer Anzahl von mit Ver- schluss- und Entleerungsorganen versehenen Diffuseuren bestehenden Diffusionsbatterie, die Kohlensäurebehandlung in mit Rohrlei tungen für den Diffusionssaft, Zuleitungen für die Kohlensäure und Ablassleitungen ver sehenen verschlossenen Saturateuren vor nimmt.
CH263795D 1946-03-12 1947-03-08 Verfahren zur Herstellung von an Alkaloiden konzentrierten Auszügen aus der Mohnpflanze. CH263795A (de)

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