Verfahren zur Behandlung von festen, absorptionsfähigen Materialien, um sie vor tierischen Schädlingen zu schützen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von festen, absorp tionsfähigen -Materialien, um sie vor tierischen Schädlingen zu schützen.
Im schweizerischen Patent Nr. 258216 wird ein Verfahren zur Schädlingsbekämpfung be schrieben, bei welchem das y-Isomere des Ben- zolhexachlorids, innig vermischt mit einem Verdünnungsmittel, verwendet wird. Solche Mischungen können in verschiedenen Formen vorliegen, so z. B. als Spritzmittel oder Emul sionen einer Lösung des Beiizolliexaehlorids in einer Flüssigkeit, welche nicht ein Lösungs mittel darstellt. Derartige Mischungen kön nen zum Imprägnieren von Holz verwendet werden.
Erfindungsgemäss werden absorptions fähige, feste Materialien, die leicht durch tierische Schädlinge angegriffen werden, zur Verhinderung einer Heimsuchung durch diese Schädlinge mit einer Lösung von Benzolliexa- chlorid in einem flüchtigen Lösungsmittel im prägniert und hierauf das flüchtige Lösungs mittel aus dein imprägnierten Material ver dampft. Das in Lösung befindliche Benzol hexachlorid enthält vorzugsweise eine nam hafte Menge der y-isonieren Verbindung.
Die erwähnte Lösung kann zum Imprägnie ren von Papier, Schnüren, Stricken, Pappe, Federn und andern Füllmaterialien, wie sie z. B. in Matratzen oder Kissen und Polstern Verwendung finden, angewendet werden. Per- ner ist die Erfindung auch wertvoll zur Be handlung von Holz gegen Beschädigung durch tierische Schädlinge, wie Käfer oder Termiten, welche entweder im Holz entstehen oder das selbe anfressen.
Die Anwendung von Benzol hexaehlorid hat gegenüber manchen andern für solche Zwecke verwendeten Mitteln den Vorteil, dass es neben seiner leichten Anwen dungsmöglichkeit im erfindungsgemässen Sinne nicht dazu neigt, durch wässerige Flüssigkei ten, mit denen die Materialien in Berührung gelangen können, ausgelaugt zu werden, und dass dessen Wirksamkeit und Erfolg nicht von der Bildung einer unlöslichen Verbindung durch chemische Umsetzung von zwei oder mehreren löslichen Reagenzien abhängig ist.
Solche Verfahren hinterlassen leicht einen tberschuss des einen oder andern löslichen Reaktionsteilnehmers, welcher nur durch Aus laugen bzw. Auswaschen während dem Ge brauch entfernt werden kann, wobei eventuell andere benachbarte Materialien oder Gegen stände beschädigt werden. Ferner besteht beim erfindungsgemässen Verfahren ein weiterer Vorteil darin, dass das Benzolhexachlorid bei gewöhnlichen Bedingungen einen niedrigen Dampfdruck aufweist und stabil und verhält nismässig inert ist, so dass Gewähr geboten wird, dass es nicht allmählich aus dem im prägnierten Material entweicht.
Die Behandlung gemäss Erfindung kann durch Aufbürsten oder Aufspritzen der Lö- sang auf das zu behandelnde Material oder durch Eintauchen- des letzteren in die Lösung und darauffolgendes Trocknenlasen des im prägnierten Materials an der Luft erfolgen. Das Entfernen des Lösungsmittels kann auch durch einen warmen Luftstrom oder in ge wissen Fällen mittels Wasserdampf beschleu nigt werden. Ferner können die imprägnier ten Materialien auch in einem Ofen getrock net werden. Zum Behandeln gewisser Mate rialien, z.
B. Holz, bei dem das Eindring@zngs- vermögen der Flüssigkeiten je nachdem ver schieden ist und das einen verschieden grossen Durchmesser aufweisen kann, sind intensivere Methoden der Imprägnierung wünschenswert.
Zur Herstellung der Benzolhexachlorid- lösung können, je nach dem zu behandelnden Material, der maximalen Temperatuu, auf welche das Material zur Trocknung zu erhit zen ist, und je nach den Bedingungen, unter welchen das Lösungsmittel entfernt werden soll, verschiedene flüchtige Lösungsmittel ver wendet werden.
So ist es beispielsweise mög lich, zur beschleunigten Entfernung des Lö sungsmittels unter vermindertem Druck zu arbeiten, wobei es in einem solchen Fall zweck mässig ist, ein einen höheren Siedepunkt auf weisendes Lösungsmittel zu verwenden als beim Trocknen der Lösung bei gewöhnlicher Temperatur wünschenswert ist.
Im allgemei nen wird man ein Lösungsmittel verwenden, welches unterhalb 100 C siedet. Als Lösungs mittel können beispielsweise chlorierte alipha- tische Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlo- rid, Chloroform und Trichloräthylen, aroma tische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Benzol, Toluol und handelsübliches Xylol, ferner Me thanol, Äthanol und Aceton verwendet wer den.
Man wird das Material zweckmässig mit einemBenzolhexaehlorid imprägnieren, welches eine namhafte Menge der y-isomeren Verbin dung enthält, das heisst welches mindestens so viel y-Isomeres enthält, als in dem Produkt vorhanden ist, welches durch Behandeln von Benzol mit Chlor unter solchen Bedingungen,
dass die Anlagerung des Chlors unter Bil dung einer Lösung von Benzolhexachlorid in Benzol erfolgt, erhalten wird, oder man kann auch einen Schlamm von festem Benzolhexa- chlorid in einer derartigen Lösung verwen den und das Benzol hierauf von der Lösung oder vom Schlamm durch Verdampfen ent fernen. Ein derartiges Material wird nor malerweise als rohes Benzolhexachlorid be zeichnet und enthält 8 bis 12% y-Benzolhexa- chlorid. Man kann auch Fraktionen eines der artigen rohen Produktes, welches eine erhöhte Menge an y-isomerer Verbindung enthält, ver wenden.
Wird die Chlorierimg so lange durchgeführt, dass ein Schlamm von Benzol- hexachlorid erzeugt wird, in welchem die feste Phase die a-isomere Verbindung ist, so kann man diese letztere durch Filtrieren oder De kantieren isolieren und die Lösung für die Imprägnierung nach Verdünnung mit Benzol oder einem andern flüchtigen, mit der Lö sung mischbaren Lösungsmittel, welches keine Ausfällung der gelösten festen Bestandteile bewirkt,
verwenden. Andere Methoden zur Erzeugung von Fraktionen mit erhöhtem Ge halt an a-isomerer Verbindung sind in den Schweizer Patenten Nr.251383 und 252750 beschrieben und beansprucht.
Diese Methoden erwähnen die Extrahierung des rohen Benzol- hexachlorids mit Lösungsmitteln, welche Ho mologe des Benzols sind, ferner mit niedri gen aliphatischen Alkoholen oder andern ali- phatischen oder cycloaliphatischen Verbindun gen, und zwar unter solchen Bedingungen, dass etwas a-Benzolhexachlorid in ungelöstem Zustande verbleibt.
Verschiedene dieser Lö sungsmittel sind flüchtig, und die so erhal tenen Extrakte können hierauf zu Imprägnie- rimgszwecken gemäss der Erfindung nach dem Verdünnen mit weiteren Mengen des gleichen Lösungsmittels oder mit einem andern, mit demselben mischbaren, flüchtigen Lösungsmit tel, welches das gelöste Benzolhexachlorid nicht auszufällen vermag, verwendet werden.
Vor der Verwendung des rohen Benzol hexachlorids oder einer Fraktion desselben im erfindungsgemässen Sinne kann dasselbe be handelt werden, um den ihm anhaftenden Ge ruch zu nehmen. Zu diesem Zwecke kann es mit. konzentrierter Salpetersäure, mit naszie- rendem Wasserstoff oder mit Silieagel oder Absorptionskohle behandelt werden.
Um Schädlinge von den Materialien fern zuhalten, bzw. bereits vorhandene Schädlinge zu vernichten, bedarf es der Einführung einer newissen 1-Ienge y-isomerer Verbindung in das Material, da dem y-Isomeren die grösste Wirk samkeit zur Bekämpfung tierischer Schädlinge zukommt;
selbstverständlich variiert die ab solute Wirksamkeit. Für die meisten Zwecke wird es genügen, in das zu behandelnde Ma terial 0,05 bis 1 Gewichtsprozent rohes Benzol- hexacfilorid einzuführen, während eine ent sprechend geringere Menge benötigt wird, so fern man die reine y-isomere Verbindung oder ein einen grössern Anteil an y-isomerer Ver bindung enthaltendes Gemisch verwendet, als im rohen Benzolhexachlorid vorhanden ist.