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Gegenstand der Erfindung ist ein Holzimprägnierverfahren für einen guten und lange wirksamen Schutz ge- gen biologische Schädlinge auch schwer imprägnierbaren Fichten- oder Tannenholzes, sowie ein dafür geeig- netes Holzimprägniermittel.
Zum Schutz verschiedener Holzarten werden allgemein Chlorphenole, insbesondere Tetrachlorphenol und
Pentachlorphenol, verwendet. Ihre hohe toxische Wirksamkeit wurde durch verschiedene theoretische Arbeiten nachgewiesen und durch langfristige Feldprüfungen sowie durch praktische Ergebnisse auf dem Gebiet der indu- striellen Imprägnierung bestätigt.
Als Lösungsmittel für Chlorphenole werden verschiedene organische Stoffe oder deren Gemisch verwendet,
Bekannt sind besonders folgende : niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan), niedere aliphatische
Alkohole (Äthylalkohol), Chlorbenzole (Dichlorbenzol), Chlornaphthalin, Xylol, Toluol und Solventnaphtha.
Die genannten Lösungsmittel selbst weisen keine fungiziden Eigenschaften auf und entweichen überdies sehr bald aus dem Holz, da ihre relative Flüchtigkeit ziemlich hoch ist. Ferner werden Spindelöl und andere durch einen bestimmten Siedebereich, eventuell durch eine bestimmte Viskosität, charakterisierte Petrolätherfrak- tionen, Ester der Kieselsäure u. ähnl., verwendet.
Die Anwendung der überwiegenden Mehrzahl der hier angeführten Lösungsmittel ist vom ökonomischen
Gesichtspunkt, ferner wegen gesundheitlicher Bedenklichkeit sowie wegen eines nicht genügenden Schutzes des
Holzes beschränkt.
Falls keine geeigneten Lösungsmittel zur Verfügung stehen, wird das Holz in der ersten Phase mit Salzen der Chlorphenole imprägniert, und in der zweiten Phase werden diese Salze durch Säuren zu in Wasser unlös- lichen Phenolen fixiert. Der Nachteil eines solchen Verfahrens besteht in der Notwendigkeit einer zweifachen Imprägnierung sowie auch im erschwerten Eindringen der im Wasser löslichen Salze der Chlorphenole in das Holz.
Zur Holzimprägnierung mit Chlorphenolen in organischen Lösungsmitteln werden verschiedene VakuumKesseldruckverfahren angewandt. Es sind diese hauptsächlich die Imprägnierverfahrensweisen nach Bethell, Rüpping, Lawry und deren Modifikationen.
Die Verbesserung der oben angeführten Holzschutzverfahren stellt den Gegenstand der Erfindung dar.
Danach ist es möglich, beliebiges, vorzugsweise auf natürlichem Wege getrocknetes Holz unter Anwendung einesbeliebigen Imprägnierverfahrens, vorzugsweise eines Vakuum-Kesseldruckverfahrens zu imprägnieren, wobei das Imprägniermittel 2 bis 10 Gew.-% eines Chlorphenols, vorzugsweise 4 bis 6% Pentachlorphenol bzw. Tetrachlorphenol, 10 bis 40 Gew.-% gerad-oder verzweigtkettige oder cyclische Olefine, 40 bis 80 Gew.-% höhersiedende Homologe des Benzols, Naphthalins, Anthracens, Phenanthrens oder Azenaphthens, von denen mindestens 50/0 Naphthalin-Homologe vorzugsweise a- oder ss-Methylnaphthalin, sind, und bis zu 10 Gew. -0/0 Pyrolyseharz, Inden-Cumaron-Harz oder Wachs enthält und zwischen 140 und 3700C siedet.
Das gemäss der Erfindung verwendete Lösungsmittel für Imprägnierzwecke unterscheidet sich von allen bisher bekannten Lösungsmitteln für Pentachlorphenole durch die definierte Zusammensetzung seiner Kohlenwasserstoff-Komponenten.
Ausserparaffinischen Kohlenwasserstoffen, die bei der Imprägnierung des Holzes in keiner Weise aktiv zur Geltung kommen, enthält erfindungsgemäss das zur Lösung von Tetra- und Pentachlorphenolen verwendete Mittel auch olefinische und aromatische Kohlenwasserstoffe. Durch die Anwesenheit dieser beiden Komponenten wird das Imprägnieren des Holzes in folgender Weise beeinflusst. a) Die aromatischen Kohlenwasserstoffe erteilten dem Gemisch wichtige fungizide Eigenschaften.
In dem erfindungsgemässen Holzimprägniermittel wird eine synergistische Wirkung des Pentachlorphenols mit den aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere mit a- und ss-Methylnaphthalin, deren untere
Konzentrationsgrenze angegeben ist, erzielt. b) Olefinische Kohlenwasserstoffe spielen eine bedeutende Rolle für die Erhaltung des Pentachlorphenols und der aromatischen Stoffe in der Holzsubstanz. Diese Erkenntnis ist neu und überraschend und wurde bisher in der Fachliteratur nicht beschrieben. Es tritt eine Bindung der Olefine an die Holzsubstanz oder eine Polymerisierung der Olefine innerhalb der Substanz ein. Dabei kommt es zu einer Verfestigung, und die Möglichkeit des Entweichens des Imprägniermittels aus dem Holze verringert sich.
Ein Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik ist auch der Zusatz eines Pyrolyseharzes, Inden-CumaronHarzes- oder Wachses in einer Menge von bis zu 100/0.
Auch diese S toffe verringern die Möglichkeit einer Verflüchtigung des fungiziden Mittels, d. h. des Pentachlorphenols, aus der Holzsubstanz, indem sie, insbesondere in den Oberflächenschichten des imprägnierten Holzes, die Dichte der Holzsubstanz vergrössern. Dabei kommt es auch zu einer teilweisen Bindung der Olefine an die reaktive Gruppe des Pyrolyse- oder Inden-Cumaron-Harzes.
Das erfindungsgemässe Holzschutzverfahren gewährleistet einen vollkommenen Schutz des Holzes gegen Entwertung, einschliesslich des Schutzes gegen Termiten. Bei Anwendung des Vakuum-Kesseldruckverfahrens ist ferner eine günstige Viskosität des Imprägniermittels wichtig, welche eine qualitativ zufriedenstellende Imprägnierung auch schwer imprägnierbarer Holzarten ermöglicht und deren physikalische Eigenschaften - Wasseraufnahme und Quellung - wesentlich verbessert.
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Beispiel l : Natürlich getrocknete Fichtenholzmaste werden mit einer Mischung aus 4 Gew. -0/0 Penta- chlorphenol, 78 Gew.-% gekracktem Motornaphtha (Siedebereich 140 bis 370 C), 15% einer Methylnaphthalinfraktion, die zu 100% aromatisch ist, und 3% Inden-Cumaron-Harz in einer Druckimprägniereinrichtung mittels des Vakuum-Kesseldruckverfahrens imprägniert. Dauer der Imprägnation 300 min.
Beispiel 2 : Durchgetrocknete Bautischlerei-Halbfabrikate werden durch kurzzeitige Trogtränkung in einem Imprägniermittel aus 5 Gel.-% Pentachlorphenol, 50 Gew. -0/0 gekracktem Motornaphtha (Siedebereich 140 bis 370 C) 40% einer Methylnaphthalin-Fraktion, die zu 100% aromatisch ist, und 5% Pyrolyseharz imprägniert. Der Siedebereich dieses Stoffes ist 140 bis 370 C.
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3 : Die Imprägnierung von Holzpaneelen für Wochenendhäuser wird durch dreimaliges Besprü-führt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Holzimprägnierverfahren für einen guten und lange wirksamen Schutz gegen biologische Schädlinge auch schwer imprägnierbaren fichte- oder Tannenholzes, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass beliebiges, vorzugsweise auf natürliche Wege getrocknetes Holz unter Anwendung eines beliebigenimprägnierverfahrens, vorzugsweise eines Vakuum-Kesseldruckverfahrens, imprägniert wird, wobei das Imprägniermittel 2 bis 10 Gew.-% eines Chlorphenols, vorzugsweise 4 bis 6% Pentachlorphenol bzw.
Tetrachlorphenol, 10 bis 40 Gew.-% gerad- oder verzweigtkettige oder cyclische Olefine, 40 bis 80 Gew-% höhersiedentde Homologe des Benzols, Naphthalins, Anthracens, Phenanthrens oder Azenaphthens, von denen mindestens 5% Naphthalin-Homologe, vorzugsweise a- oder ss-Methylnaphthalin, sind, und bis zu 10 Gew.-% Pyrolyseharz, Inden-Cumaron-Harz oder Wachs enthält und zwischen 140 und 3700C siedet.
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