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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lösemittel-Extraktionsverfahren,
bei dem ein Ausgangsmaterial, das eine bestimmte Verbindung oder
Zusammensetzung enthält,
mit einem Extraktions-Lösemittel
behandelt wird, um wenigstens einen Teil dieser Verbindung oder
Zusammensetzung aus dem Ausgangsmaterial zu entfernen.
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Verfahren
zum Extrahieren einer gewünschten
Verbindung oder Zusammensetzung aus einem Ausgangs- oder Rohmaterial,
das diese Verbindung oder Zusammensetzung als einen Bestandteil
enthält,
unter Verwendung eines geeigneten Extraktions-Lösemittels sind in diesem Fachgebiet
bekannt. Bei diesen bekannten Verfahren wird das Ausgangsmaterial
mit dem Extraktions-Lösemittel
in Kontakt gebracht, wobei oft gleichzeitig intensiv gemischt wird,
um das Lösen
der gewünschten
Verbindung oder Zusammensetzung im Extraktions-Lösemittel zu erleichtern, und
die resultierende Lösemittelflüssigkeit,
die die gewünschte
Verbindung oder Zusammensetzung enthält, wird dann vom Ausgangsmaterial
für die
anschließende
Weiterverarbeitung abgetrennt, z. B. für eine Destillation zur Entfernung
des Extraktions-Lösemittels.
Sinnvollerweise können mehrfache
Extraktionsschritte mit der gleichen Probe des Ausgangsmaterials
durchgeführt
werden, um so die Menge der gewünschten
Verbindung oder Zusammensetzung, die aus dieser Probe extrahiert
wird, zu maximieren. Typische Beispiele für Extraktions-Lösemittel,
die nach dem gegenwärtigen
Stande der Technik verwendet werden, sind Hexan, Methylacetat, Ethylacetat,
Aceton und Methanol.
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Verfahren
einer Losemittelextraktion werden zwar im kommerziellen Maßstab eingesetzt,
aber die Extraktions-Lösemittel,
die derzeit in diesen Verfahren eingesetzt werden, sind nicht ganz
zufrieden stellend. Wenn Lösemittel
wie Hexan verwendet werden, um Aromaöle oder aromatische Öle, wie
sie in der Nahrungsmittelindustrie und der kosmetischen Industrie
verwendet werden, aus pflanzlichem Material zu extrahieren, das
diese Öle
enthält,
tendieren beispielsweise unerwünschte
Materialien, die in den Pflanzen enthalten sind, z. B. hochmolekulare
Wachse, dazu, zusammen mit dem gewünschten Öl eluiert zu werden. Dieses
Problem macht es erforderlich, die resultierende Hexanflüssigkeit
einer Weiterverarbeitung zu unterziehen, bei der die unerwünschten
Wachse durch eine Extraktion, z. B. mittels Ethanol, entfernt werden.
Außerdem
haben die Extraktions-Lösemittel,
die derzeit verwendet werden, ziemlich hohe Siedepunkte, und die
hohen Temperaturen, die im Destillationsprozess eingesetzt werden,
um diese hoch siedenden Lösemittel
aus dem extrahierten Material zu entfernen, können zu Problemen führen. Zum
Beispiel sind die Aromaöle
oder aromatischen Öle,
die in bestimmten Pflanzen enthalten sind, komplexe Substanzen,
die eine große
Zahl von Einzelverbindungen enthalten, von denen einige relativ
flüchtig
oder thermisch relativ instabil sind. Dementsprechend können hohe Destillationstemperaturen
dazu tendieren, zu einem Verlust an Produkt zu führen, und zwar entweder durch eine
Co-Evaporation der flüchtigeren
Verbindungen mit dem Extraktions-Lösemittel oder durch einen thermischen
Abbau der thermisch instabileren Verbindungen.
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Das
Dokument US-A-3769033 lehrt die Extraktion von Coffein mit Dichlormonofluormethan. EPA-0616821
(Prioritätsdatum
22.02.93, Veröffentlichungsdatum
28.09.94) beschreibt die Extraktion von Nicotin und Coffein aus
natürlichen
Materialien mit C1-C9-Fluorkohlenstoffen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Extrahieren einer
Zusammensetzung, die eine Verbindung aufweist, die aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus den Penicillinen, Paclitaxel, Monensin und Cytochalasin
oder einem Vorläufer
von diesen besteht, aus einem Ausgangsmaterial bereit, das eine
derartige Verbindung oder einen derartigen Vorläufer als Bestandteil enthält, wobei
der Prozess umfasst die Schritte 1) des Inkontaktbringens einer
Probe des Ausgangsmaterials mit einem Extraktions-Lösemittel,
das einen C1–3-Fluorkohlenstoff
aufweist, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Difluormethan,
1,1,2,2-Tetrafluorethan,
1,1,1,2-Tetrafluorethan, Penrafluorethan und den Fluorpropanen besteht,
und 2) des Abtrennens der so erhaltenen Lösemittel-Flüssigkeit, die den Extrakt des
Ausgangsmaterials enthält.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Extrahieren einer Zusammensetzung,
die ein Pyrethroid oder einen Vorläufer davon aufweist, aus einem
Ausgangsmaterial bereit, das ein Pyrethroid oder einen Vorläufer davon
als Bestandteil enthält,
wobei der Prozess umfasst die Schritte 1) des Inkontaktbringens
einer Probe des Ausgangsmaterials mit einem Extraktions-Lösemittel,
das einen C1–3-Fluorkohlenstoff
aufweist, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Difluormethan,
1,1,2,2-Tetrafluorethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
Fentafluorethan und den Fluorpropanen besteht, und 2) des Abtrennens
der so erhaltenen Lösemittel-Flüssigkeit,
die den Extrakt des Ausgangsmaterials enthält.
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Eine
weitere Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Extraktion einer Zusammensetzung, die eine
biologisch aktive Verbindung oder einen Vorläufer von ihr aufweist, aus
einem Ausgangsmaterial bereit, das eine derartige Verbindung oder
einen derartigen Vorläufer
als Bestandteil enthält,
wobei der Prozess umfasst die Schritte 1) des Inkontaktbringens
einer Probe des Ausgangsmaterials mit einem Extraktions-Lösemittel,
das einen C1–3-Fluorkohlenstoff,
der aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Difluormethan, 1,1,2,2-Tetrafluorethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
Pentafluorethan und den Fluorpropanen besteht, sowie ein Co-Lösemittel
aufweist, und 2) des Abtrennens der so erhaltenen Lösemittel-Flüssigkeit,
die den Extrakt des Ausgangsmaterials enthält.
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Außerdem wird
ein Verfahren zur Extraktion eines Naturprodukts aus einem pflanzlichen
Material, das das Produkt natürlicherweise
als Bestandteil enthält,
bereit gestellt, wobei der Prozess umfasst die Schritte 1) des Inkontaktbringens
einer Probe des pflanzlichen Materials mit einem Extraktions-Lösemittel,
das einen C1–3-Fluorkohlenstoff,
der aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Difluormethan, 1,1,2,2-Tetrafluorethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
Pentafluorethan und den Fluorpropan besteht, sowie ein Co-Lösemittel
aufweist, um das Naturprodukt aus dem pflanzlichen Material in das
Lösemittel
zu extrahieren, und 2) des Abtrennens des Lösemittels, das das extrahierte
Naturprodukt aus dem pflanzlichen Material enthält.
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Wenn
der Ausdruck „pflanzliches
Material" in dieser
Beschreibung verwendet wird, dann beinhaltet er nicht nur Materialien,
die im wesentlichen unbearbeitet sind und als solche eindeutig als
pflanzlichen Ursprungs erkennbar sind, z. B. Rinde, Blätter, Blüten und
Samen, sondern auch Materialien, die zwar von Pflanzen stammen,
aber verschiedenen Prozessen unterzogen wurden und als solche eine
Form aufweisen, die sich in gewisser Weise von derjenigen der Pflanzen,
von denen sie herrühren,
unterscheiden, z. B. gemahlenes Cumin und gemahlener Ingwer.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
dazu verwendet werden, eine biologisch aktive Verbindung, beispielsweise
ein Pestizid oder eine pharmazeutisch wirksame Substanz oder einen
Vorläufer
für eine
derartige Verbindung, aus einem Ausgangsmaterial zu extrahieren,
das diese Verbindung oder diesen Vorläufer enthält, beispielsweise einem pflanzlichen
Material, einer Zellkultur oder einem Fermentierungsmedium.
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Zu
geeigneten Pestiziden, die mittels des erfindungsgemäßen Extraktionsverfahrens
extrahiert werden können,
gehören
Insektizide wie Pyrethroide.
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Zu
geeigneten pharmazeutisch wirksamen Substanzen, die mittels des
erfindungsgemäßen Extraktionsverfahrens
extrahiert werden können,
gehören
die Penicilline, die Alkaloide, Paclitaxel, Monensin und Cytochalasin.
Vorläufer
dieser Verbindungen können
ebenfalls mittels des erfindungsgemäßen Extraktionsverfahrens extrahiert
werden. Bei einer bestimmten Anwendung des erfindungsgemäßen Extraktionsverfahrens kann
bzw. können
Paclitaxel, ein wichtiges Mittel gegen Krebs, und/oder Taxan, das
ein Vorläufer
von Paclitaxel ist, aus Produkten des Eibenbaumes extrahiert werden,
beispielsweise aus der Rinde oder aus Nadeln, die von diesen Bäumen geerntet
wurden.
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Das
Extraktions-Lösemittel,
das im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt wird, umfasst einen C1-C3-Fluorkohlenstoff (d. h. einen Fluorkohlenstoff
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen). Es können gegebenenfalls Mischungen
von zwei oder mehr Fluorkohlenstoffen verwendet werden. Es werden
Fluorkohlenstoffe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, insbesondere die
Fluormethane, Fluorethane und Fluorpropane, verwendet, und von diesen
werden die Fluorkohlenstoffe mit 2 Kohlenstoffatomen, insbesondere
die Fluorethane, besonders bevorzugt. Beispiele für Fluormethane,
Fluorethane und Fluorpropane, die für das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
nützlich
sein können,
sind Difluormethan, Pentafluorethan, 1,1,2,2-Tetrafluorethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
1,1,1,2,3,3-Hexafluorpropan, 1,1,1,2,2,3-Hexafluorpropan und 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan.
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Die
bevorzugten Fluorkohlenstoffe haben einen Siedepunkt von 15°C oder darunter,
z. B. im Bereich von –85
bis 15°C,
vorzugsweise von 0°C
oder darunter, z.B. im Bereich von –85 bis 0°C, und bevorzugter von –10°C oder darunter,
z.B. im Bereich von –70
bis –10°C. Ein besonders
bevorzugter Fluorkohlenstoff ist 1,1,1,2-Tetrafluorethan (R-134a).
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Das
Co-Lösemittel,
das zusammen mit dem C1–3-Fluorkohlenstoff verwendet
werden kann, hat typischerweise einen Siedepunkt von 60°C oder darunter,
z.B. im Bereich von –85
bis 60°C.
Die bevorzugten Co-Lösemittel
haben einen Siedepunkt von 20°C
oder darunter, z.B. im Bereich von –85 bis 20°C, vorzugsweise von 10°C oder darunter,
z.B. im Bereich von –70
bis 10°C,
und bevorzugter von 0°C
oder darunter, z.B. im Bereich von –60 bis 0°C. Es können gegebenenfalls Mischungen
von zwei oder mehr Co-Lösemitteln
verwendet werden. Geeignete Co-Lösemittel
können
aus den C2–6-,
insbesondere den C2–4-Kohlenwasserstoffverbindungen
ausgewählt
werden, die aliphatisch oder alicyclisch sein können. Bevorzugte Kohlenwasserstoffe
sind die Alkane und Cycloalkane, wobei Alkane wie Ethan, n-Propan.
i-Propan, n-Butan und i-Butan besonders bevorzugt sind. Zu anderen
Verbindungen, die als nützliche
Co-Lösemittel
im erfindungsgemäßen Extraktionsverfahren
eingesetzt werden können,
gehören
die Kohlenwasserstoffether, insbesondere die Dialkylether, wie Dimethylether,
Methylethylether und Diethylether. Dimethylether und Butan sind
besonders bevorzugte Co-Lösemittel,
und von diesen wird Dimethylether besonders bevorzugt.
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Das
Extraktions-Lösemittel
umfasst vorzugsweise 50,0 bis 99,5 Gew.-%, bevorzugter 70,0 bis
99,0 Gew.-%, und besonders bevorzugt 80,0 bis 98,0 Gew.-% von einem
oder mehreren C1–3-Fluorkohlenstoff(en) und
von 50,0 bis 0,5 Gew.-%, bevorzugter von 30,0 bis 1,0 Gew.-%, und
besonders bevorzugt von 20,0 bis 2,0 Gew.-% von einem oder mehreren
Co-Lösemittel(n).
Wenn das Co-Lösemittel
ein entzündliches
Material ist, wie es bei den oben angegebenen Kohlenwasserstoffen
und Kohlenwasserstoffethern der Fall ist, dann weist das Extraktions-Lösemittel
vorzugsweise genügend
Fluorkohlenstoff auf, um es letztlich nichtentflammbar zu machen.
Wenn das Extraktions-Lösemittel
eine Mischung von einem oder mehreren Fluorkohlenstoff(en) und einem
oder mehreren Co-Lösemittel(n)
ist, dann kann die resultierende Mischung zeotrop sein, aber sie
ist vorzugsweise azeotrop oder azeotrop-artig. Azeotrope und azeotrop-artige
Mischungen werden bevorzugt, da sie sich im Wesentlichen wie eine
einzige Substanz verhalten.
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Das
Extraktions-Lösemittel,
das im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, kann als Flüssigkeit,
als Gas oder als Dampf vorliegen, aber es liegt vorzugsweise als
Flüssigkeit
vor.
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Das
Ausgangsmaterial, das dem vorliegenden Extraktionsverfahren unterzogen
wird, kann eine Flüssigkeit
sein, z.B. eine Lösung,
Suspension oder Emulsion, oder ein Feststoff. Wenn das Ausgangsmaterial
ein Feststoff ist, dann kann die Wirksamkeit des Extraktionsverfahrenes
beträchtlich
verbessert werden, indem der Feststoff fein zerkleinert wird, z.B.
zu einem Pulver.
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Das
Inkontaktbringen des Extraktions-Lösemittels mit dem Ausgangsmaterial,
das verarbeitet werden soll, kann unter intensivem Mischen erfolgen,
so dass die Lösung
des Materials, das extrahiert werden soll, im Extraktions-Lösemittel
erleichtert wird. Das intensive Mischen kann durch ein mechanisches
Schütteln
des Extraktionsgefäßes, das
die Mischung aus dem Ausgangsmaterial und dem Extraktions-Lösemittel
enthält,
oder durch das Rühren
dieser Mischung bewirkt werden.
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Wenn
der erfindungsgemäße Extraktionsprozess
vollständig
abgelaufen ist, kann die Lösemittelflüssigkeit,
die den Extrakt enthält,
destilliert werden, um das Extraktions-Lösemittel aus dem Extrakt zu
entfernen. Der resultierende Extrakt kann dann so wie er ist verwendet
werden, oder alternativ kann er einem oder mehreren weiteren Prozessen)
unterzogen werden, z.B. um den Extrakt zu reinigen oder eine gegebene
Verbindung oder Verbindungen, die im Extrakt enthalten ist bzw.
sind, zu reinigen.
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Beim
bevorzugten Extraktionsprozess der Erfindung umfasst das verwendete
Extraktions-Lösemittel einen
Fluorkohlenstoff mit einem Siedepunkt, der im Vergleich zu den bisher
verwendeten Extraktions-Lösemitteln
relativ niedrig liegt, und darüber
hinaus hat das Co-Lösemittel,
wenn eines verwendet wird, im Allgemeinen auch einen relativ niedrigen
Siedepunkt. Als Konsequenz daraus tendiert, wenn der erfindungsgemäße Extraktionsprozess
abgeschlossen ist, wobei eine Lösemittelflüssigkeit
gewonnen wird, die den Extrakt enthält, die Entfernung des Extraktions-Lösemittels
aus der Flüssigkeit
dazu, relativ einfach zu sein, was es ermöglicht, die Destillation bei
relativ niedrigen Temperaturen durchzuführen, z.B. bei Raumtemperatur
und darunter. Das vermindert wiederum das Risiko, das gewünschte Produkt
entweder über
eine Co-Evaporation der flüchtigeren
Verbindungen mit dem Extraktions- Lösemittel
oder einen thermischen Abbau der thermisch instabileren Verbindungen
zu verlieren. Das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
kann kontinuierlich durchgeführt
werden, wobei dasselbe Extraktions-Lösemittel wiederholt verwendet
wird. Eine geeignete Einrichtung für die Durchführung eines
kontinuierlichen Extraktionsverfahrenes umfasst typischerweise ein
Extraktionsgefäß, eine
Destillationseinheit, einen Kompressor, einen Verflüssiger und
eine geeignete Anordnung von Verbindungsröhren. Das Extraktions-Lösemittel
wird zuerst in das Extraktionsgefäß gegeben, wo es mit dem Ausgangsmaterial,
das verarbeitet werden soll, in Kontakt gebracht wird, möglicherweise
unter intensivem Mischen, um so das Lösen der Verbindung oder Zusammensetzung,
die in das Extraktions-Lösemittel
extrahiert werden soll, zu erleichtern. Die resultierende Lösemittelflüssigkeit,
die den Extrakt enthält,
wird dann vom Ausgangsmaterial abgetrennt, z.B. indem man die Flüssigkeit
durch einen Filter ablaufen lässt,
der an der Unterseite des Extraktionsgefäßes angebracht ist, und der
Destillationseinheit zugeführt,
wo das Extraktions-Lösemittel
durch Verdampfen entfernt wird, wobei der Extrakt zurück bleibt.
Der in der Destillationseinheit erzeugte Dampf wird komprimiert,
z.B. mittels eines Diaphragma-Kompressors, und dann einem Verflüssigen zugeführt, der
das Extraktions-Lösemittel
für die
Zugabe zum Extraktionsgefäß wieder
in eine flüssige
Form bringt. Mit einem kontinuierlichen Extraktionsverfahren dieser
Art ist es möglich,
die Menge des erhaltenen Extrakts zu maximieren, ohne dieselbe Probe
des Ausgangsmaterials aufeinander folgenden einzelnen Extraktionen
zu unterziehen. Wenn die Probe des Ausgangsmaterials erschöpft ist,
wird sie aus dem Extraktionsgefäß entfernt und
durch eine Probe des frischen Ausgangsmaterials ersetzt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht,
aber nicht eingeschränkt.
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Generelles Verfahren
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Die
Extraktionsapparatur umfasste eine Glasflasche mit einer an ihrer Öffnung angebrachten
Aerosolventil-Armatur. Die Aerosolventil-Armatur war mit einem Tauchrohr
versehen, das bis zum Boden der Glasflasche reichte. Das Tauchrohr
selbst war an seinem unteren Ende mit einem Filter aus Glaswolle
versehen, um so zu verhindern, dass in ihm Feststoffe während des
Transfers von Lösemittelflüssigkeit
in das System zur Verdampfung/Sammlung, das später beschrieben wird, aufsteigen.
Das Ausgangsmaterial, das verarbeitet werden sollte, wurde in die
Glasflasche gegeben, es wurde die Aerosolventil-Armatur mit dem
Tauchrohr angebracht, und dann wurde das Extraktions-Lösemittel über das
Aerosolventil und das Tauchrohr in die Glasflasche gegeben. Nachdem
die benötigte
Menge des Extraktions-Lösemittels
in die Glasflasche gegeben worden war, wurde die Extraktionsapparatur
mit Klammern an einem mechanischen Schüttler befestigt, um das Extraktions-Lösemittel
gründlich
mit dem Ausgangsmaterial zu mischen. Nach einer vorgegebenen Zeit
wurde die Extraktionsapparatur vom mechanischen Schüttler entfernt.
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Ein
System zur Verdampfung/Sammlung, das umfasste (a) eine Verdampfungskammer
zur Verdampfung des Extraktions-Lösemittels, (b) ein Zuführungsrohr
für das
Einbringen der Extrakt-haltigen Lösemittelflüssigkeit in die Verdampfungskammer,
(c) ein Auslassrohr für
die Abgabe des verdampften Extraktions-Lösemittels aus der Verdampfungskammer
und (d) einen kleinen Sammelkanal, der für die Aufnahme des Extrakts
im unteren Teil der Verdampfungskammer angeordnet ist, wurde dann
mit der Extraktionsapparatur mittels eines Stückes eines Transfer-Schlauches
verbunden, der sich vom Zuführungsrohr
des Systems zur Verdampfung/Sammlung zur Aerosolventil-Armatur der
Extraktionsapparatur erstreckte. Die Lösemittelflüssigkeit, die den Extrakt enthielt,
wurde dann von der Extraktionsapparatur in das System zur Verdampfung/Sammlung transferiert,
indem das Aerosolventil niedergedrückt wurde, wodurch die Lösemittelflüssigkeit
durch das Tauchrohr nach oben in den Transfer-Schlauch und dann über das Zuführungsrohr in die Verdampfungskammer
getrieben wurde. Der Transfer wurde allmählich durch mehrmaliges kurzes
Niederdrücken
des Aerosolventils bewirkt, und nach jedem Niederdrücken ließ man das
Extraktions-Lösemittel
sich entspannen. Die Verdampfung des Extraktions-Lösemittels
wurde durch das Eintauchen der unteren Hälfte der Verdampfungskammer
in ein Wasserbad von Raumtemperatur unterstützt. Der Extrakt wurde im Sammelkanal
gesammelt.
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Beispiele 1 und 2
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In
diesen Beispielen wurde das oben beschriebene generelle Verfahren
dazu verwendet, das Öl,
das in einer Probe von gemahlenem Cumin enthalten war, zu extrahieren
und zu sammeln. Das verwendete Extraktions-Lösemittel war ein System aus
einer Lösemittelmischung
aus 1,1,1,2-Tetrafluorethan (R-134a) und Dimethylether (DME). Im
Beispiel 1 lag das Gewichtsverhältnis
von R-134a zu DME im Extraktions-Lösemittel bei ungefähr 95: 5.
Im Beispiel 2 lag das Gewichtsverhältnis von R-134a zu DME im
Extraktions-Lösemittel
bei ungefähr
90 : 10.
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Es
wurden ungefähr
10 g gemahlenes Cumin und ungefähr
50 g des Extraktions-Lösemittels R-134a/DME
in der Extraktion eingesetzt, so dass sich ein Gewichtsverhältnis Cumin
: Lösemittel
von ungefähr 1
: 5 ergab. Der DME wurde zuerst zugegeben, gefolgt von R-134a, so
dass ein gemischtes Extraktions-Lösemittel erhalten wurde, das
die gewünschten
Anteile an R-134a und DME enthielt. Die Extraktionsapparatur wurde
nach ungefähr
1 Stunde vom mechanischen Mischer genommen.
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In
einem Kontrollexperiment wurde die Extraktion von Öl aus gemahlenem
Cumin bei Verwendung von reinem R-134a untersucht. Es wurde das
oben diskutierte generelle Verfahren für die Extraktion und die Isolierung
des gewünschten Öls eingesetzt.
Es wurden ungefähr
10 g gemahlenes Cumin und ungefähr
50 g an R-134a in diesem Kontrollexperiment eingesetzt. Die Extraktionsapparatur
wurde nach ungefähr
1 Stunde vom mechanischen Mischer genommen.
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Die
in den beiden Beispielen und im Kontrollexperiment erhaltenen Cumin-Öl-Extrakte
wurden gewogen, und es wurde der prozentuale Anteil des extrahierten Öls bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammen mit den genauen Gewichten
des Cumins und des in der Extraktion eingesetzten R-134a und DME sowie
den berechneten Gewichtsverhältnissen
gezeigt. Alle Cumin-Öl-Extrakte
wurden auch mittels Gaschromatographie (GC) untersucht.
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Beispiele 3 bis 6
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In
diesen Beispielen wurde das oben beschriebene generelle Verfahren
dazu verwendet, das in einer weiteren Probe von gemahlenem Cumin
enthaltene Öl
zu extrahieren und zu sammeln. In den Beispielen 3 und 4 war das
verwendete Extraktions-Lösemittel
ein System als einer Lösemittelmischung
aus R-134a und DME. Im Beispiel 3 lag das Gewichtsverhältnis von
R-134a zu DME im Extraktions-Lösemittel
bei ungefähr
95 : 5. Im Beispiel 4 lag das Gewichtsverhältnis von R-134a zu DME im
Extraktions-Lösemittel
bei ungefähr
90 : 10. In den Beispielen 5 und 6 war das verwendete Extraktions-Lösemittel
ein System aus einer Lösemittel-Mischung aus R-134a
und Butan. Im Beispiel 5 lag das Gewichtsverhältnis von R-134a zu Butan im
Extraktions-Lösemittel
bei ungefähr
95 : 5. Im Beispiel 4 lag das Gewichtsverhältnis von R-134a zu Butan im
Extraktions-Lösemittel
bei ungefähr
90 : 10.
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Es
wurden ungefähr
10 g gemahlenes Cumin und ungefähr
50 g des Extraktions-Lösemittels R-134a/DME
oder R-134a/Butan in der Extraktion eingesetzt, so dass sich ein
Gewichtsverhältnis
Cumin : Lösemittel
von ungefähr
1 : 5 ergab. Der DME oder das Butan wurden zuerst zugegeben, gefolgt
von R-134a, so dass ein gemischtes Extraktions-Lösemittel erhalten wurde, das
die gewünschten
Anteile an R-134a und DME oder R-134a und Butan enthielt. Die Extraktionsapparatur
wurde nach ungefähr
1 Stunde vom mechanischen Mischer genommen.
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In
einem Kontrollexperiment wurde die Extraktion von Öl aus dem
gemahlenen Cumin bei Verwendung von reinem R-134a untersucht. Es
wurde das oben diskutierte generelle Verfahren für die Extraktion und die Isolierung
des gewünschten Öls eingesetzt.
Es wurden ungefähr
10 g gemahlenes Cumin und ungefähr
50 g an R-134a in diesem Kontrollexperiment eingesetzt. Die Extraktionsapparatur
wurde nach ungefähr
1 Stunde vom mechanischen Mischer genommen.
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Die
in den vier Beispielen und im Kontrollexperiment erhaltenen Cumin-Öl-Extrakte
wurden gewogen, und es wurde der prozentuale Anteil des extrahierten Öls bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 und 3 gezeigt, zusammen mit
den genauen Gewichten des Cumins und des in der Extraktion eingesetzten
R-134a, DME und Butan sowie den berechneten Gewichtsverhältnissen.
Alle Cumin-Öl-Extrakte
wurden auch mittels Gaschromatographie (GC) untersucht.
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Wenn
man die Ergebnisse der Beispiele 1 bis 6 mit denen der Kontrollexperimente
vergleicht, sieht man, dass der Zusatz von Butan und insbesondere
DME zu R-134a die Effektivität
des Extraktionsverfahrens beträchtlich
verbessert, wodurch viel bessere Ausbeuten bezüglich des Cumin-Öl-Extrakts
erhalten werden. Weiterhin steigt die bei der Extraktion erhaltene
Ausbeute an Cumin-Öl
mit zunehmender Konzentration von Butan und DME im Extraktions-Lösemittel
an. Der Duft des Cumin-Öls ändert sich
ebenfalls bei der Verwendung eines gemischten Extraktions-Lösemittels.
Im Vergleich zu dem Öl,
das bei Verwendung von reinem R-134a erhalten wird, haben die Öle, die
bei Verwendung des gemischten Extraktions-Lösemittels erhalten werden,
einen reicheren und komplexeren Duft. Dieser Unterschied bezüglich des
Duftes spiegelt sich in den komplexeren GC-Spuren wieder (d. h.
mehr Peaks bei längeren
Retentionszeiten), die für Öle erhalten
werden, die unter Verwendung gemischter Extraktions-Lösemittel extrahiert werden.
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Beispiele 7 bis 9
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In
diesen Beispielen wurde das oben beschriebene generelle Verfahren
dazu verwendet, die Extraktion von Paclitaxel, das in den Nadeln
des Eibenbaumes, die von der Europäischen Eibe geerntet wurden,
zu untersuchen. Es wurden drei verschiedene Extraktionen durchgeführt, wobei
jeweils ein anderes Extraktions-Lösemittel verwendet wurde.
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Im
Beispiel 7 wurde reines R-134a als Extraktions-Lösemittel verwendet. Es wurden
10 g gemahlene, luftgetrocknete Eibennadeln und 50 g R-134a in der
Extraktion eingesetzt, wodurch ein Gewichtsverhältnis von Eibennadeln : Lösemittel
von 1 : 5 erhalten wurde. Das mechanische Schütteln der Mischung aus Extraktions-Lösemittel/Eibennadeln
wurde ungefähr
5 Minuten durchgeführt.
Am Ende des Experiments, d. h. nach der Entfernung des R-134a gemäß dem oben
beschriebenen generellen Verfahren, wurden 0,012 g eines öligen Produkts
erhalten. Dieses Produkt wurde mittels Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) untersucht, und es wurde gezeigt, dass es Paclitaxel enthielt.
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Im
Beispiel 8 wurde ein System aus einer Lösemittelmischung, die 90 Gewichtsanteile
R-134a und 10 Gewichtsanteile DME aufwies, als Extraktions-Lösemittel
verwendet. Ein Probe aus 10 g gemahlenen, luftgetrockneten Eibennadeln
wurde drei aufeinander folgenden Extraktionen unterzogen, die alle
gemäß dem oben beschriebenen
generellen Verfahren durchgeführt
wurden.
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Bei
der ersten Extraktion wurden die Eibennadeln mit 50 g des Extraktions-Lösemittels
aus R-134a/DME behandelt. Das mechanische Schütteln der Mischung aus Extraktions-Lösemittel/Eibennadeln wurde
ungefähr
5 Minuten durchgeführt.
Am Ende dieser ersten Extraktion wurden 0,025 g eines Wachses nach
der Evaporation des Extraktions-Lösemittels gesammelt.
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Es
wurden dann weitere 46,8 g des Extraktions-Lösemittel aus R-134a/DME in
die Aerosolflasche aus Glas gegeben, und es wurde die zweite Extraktion
der gemahlenen Eibennadeln durchgeführt. Bei dieser zweiten Extraktion
wurde das mechanische Schütteln
der Mischung aus Extraktions-Lösemittel/Eibennadeln
ungefähr
5 Minuten durchgeführt.
Am Ende dieser zweiten Extraktion wurden weitere 0,035 g eines wachsförmigen Materials
nach der Evaporation des Extraktions-Lösemittels gesammelt.
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Schließlich wurden
weitere 50 g des Extraktions-Lösemittels
aus R-134a/DME in die Aerosolflasche aus Glas gegeben, und es wurde
die dritte und letzte Extraktion der gemahlenen Eibennadeln begonnen.
Bei dieser dritten Extraktion wurde das mechanische Schütteln der
Mischung aus Extraktions-Lösemittel/Eibennadeln
ungefähr
90 Minuten durchgeführt.
Am Ende dieser dritten Extraktion wurden weitere 0,026 g eines öligen Wachses
gesammelt.
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Das
kumulative Gewicht der in den drei Extraktionen erhaltenen Extrakte
betrug 0,086 g, was eine prozentuale Ausbeute von 0,86% ergab. Alle
diese Extrakte wurden mittels Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC)
untersucht, und es wurde gezeigt, dass sie Paclitaxel enthielten.
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Im
Beispiel 9 wurde ein System aus einer Lösemittelmischung, die 90 Gewichtsanteile
R-134a und 10 Gewichtsanteile Butan aufwies, als Extraktions-Lösemittel
verwendet. Eine Probe aus 10 g gemahlenen, luftgetrockneten Eibennadeln
wurde zwei Extraktionen unterzogen, die gemäß dem oben beschriebenen generellen
Verfahren durchgeführt
wurden.
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Bei
der ersten Extraktion wurden die Eibennadeln mit 50 g des Extraktions-Lösemittels
aus R-134a/Butan behandelt. Das mechanische Schütteln der Mischung aus Extraktions-Lösemittel/Eibennadeln wurde
ungefähr
5 Minuten durchgeführt.
Am Ende dieser ersten Extraktion wurden 0,021 g eines öligen Wachses
nach der Evaporation des Extraktions-Lösemittels
gesammelt.
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Es
wurden dann weitere 50,0 g des Extraktions-Lösemittel aus R-134a/Butan in
die Aerosolflasche aus Glas gegeben, und es wurde die zweite Extraktion
der gemahlenen Eibennadeln durchgeführt. Bei dieser zweiten Extraktion
wurde das mechanische Schütteln
der Mischung aus Extraktions-Lösemittel/Eibennadeln ungefähr 5 Minuten
durchgeführt.
Am Ende dieser zweiten Extraktion wurden weitere 0,018 g eines wachsförmigen Materials
nach der Entfernung des Extraktions-Lösemittels gesammelt.
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Das
kumulative Gewicht der in den beiden Extraktionen erhaltenen Extrakte
betrug 0,039 g, was eine prozentuale Ausbeute von 0,39% ergab. Alle
diese Extrakte wurden mittels Hochleistungs-Flüssigchromatographie (HPLC)
untersucht, und es wurde gezeigt, dass sie Paclitaxel enthielten.
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Beispiel 10
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In
diesem Beispiel wurde das oben beschriebene generelle Verfahren
dazu verwendet, die Extraktion von Monensin, insbesondere Monensin
A, aus einer wässrigen
Lösung,
die u. a. Monensin A und Monensin B enthielt, bei Verwendung von
R-134a als Extraktions-Lösemittel
zu untersuchen.
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Es
wurden 20 ml der wässrigen
Lösung,
die die Monensin-Verbindungen enthielt, und 50 g R-134a in dieser
Extraktion verwendet. Das mechanische Schütteln der Mischung aus R-134a/Monensin-Lösung wurde ungefähr 30 Minuten
durchgeführt,
wobei eine Emulsion gebildet wurde. Man ließ die Emulsion ungefähr 1 Stunde
stehen, und dann wurde die Aerosol-Flasche aus Glas, die die Emulsion enthielt,
in einen Becher mit warmem (ungefähr 40°C) Wasser ungefähr eine
halbe Stunde eingetaucht, um das Aufbrechen der Emulsion und die
Abtrennung der Lösemittelflüssigkeit
aus R-134a zu fördern.
Nach einer halben Stunde im warmen Wasser trennte sich die Lösemittelflüssigkeit
aus R-134a ab, wobei sie die untere Schicht bildete und die extrahierte
wässrige
Lösung
die obere Schicht bildete.
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Ein
Teil der Lösemittelflüssigkeit
aus R-134a wurde dann in das System zur Evaporation/Sammlung transferiert,
und der Extrakt, der in dieser Flüssigkeit enthalten war, wurde
gemäß dem oben
beschriebenen generellen Verfahren isoliert. Es wurde ein feuchter, öliger Rückstand
gesammelt, der mittels Dünnschichtchromatographie
(DC) untersucht wurde, wie es weiter unten beschrieben wird, um
zu überprüfen, ob
das Monensin A durch das R-134a erfolgreich extrahiert worden war.
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Der
feuchte, ölige
Rückstand,
der im Sammelkanal enthalten war, wurde in einem kleinen Volumen
Dichlormethan aufgenommen, und eine Probe der resultierenden Dichlormethan-Lösung wurde
auf eine DC-Platte aufgetragen. Eine Probe von kommerziell erhältlichem
Monensin A wurde ganz ähnlich
in Dichlormethan gelöst
und dann auf die gleiche Dünnschichtplatte
aufgetragen, so dass die beiden Proben zu Vergleichszwecken parallel
liefen. Die Dünnschichtplatte
wurde mit einer 50 : 50-Mischung (in Volumenanteilen) aus Dichlormethan
und Ethylacetat als Laufmittel behandelt und dann entwickelt, so
dass das Monensin A auf der DC-Platte mit bloßem Auge sichtbar wurde. Die
DC-Spur des Extrakts (d. h. des feuchten, öligen Rückstands) und diejenige des
kommerziell erhältlichen
Monensin A zeigten jeweils einen Fleck, der ungefähr bei ¼ der nach
oben zurück
gelegten Strecke auf der Dünnschichtplatte
lag, was klar zeigte, dass das R-134a zumindest einen Teil des in
der wässrigen
Ausgangslösung
enthaltenen Monensin A erfolgreich extrahiert hatte.
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Die
wässrige
Lösung,
die nach der Extraktion zurück
blieb, wurde ebenfalls mittels DC analysiert, um zu bestätigen, dass
das Monensin A im vorliegenden, durch R-134a extrahierten öligen Rückstand
enthalten war und nicht in der wässrigen
Lösung,
die diesen Rückstand
verunreinigte und mit der R-134a-Lösemittelflüssigkeit während des Transfers übertragen
worden war. Eine kleine Probe der wässrigen Schicht, die nach der Extraktion
zurück
blieb, wurde mit Dichlormethan extrahiert, und die resultierende
Dichlormethan-Lösung
wurde wie beschrieben mittels DC analysiert. Es wurde kein Monensin
nachgewiesen, was bestätigte,
dass das Monensin A durch das R-134a extrahiert wurde.
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Beispiel 11
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In
diesem Beispiel wurde das oben beschriebene generelle Verfahren
dazu verwendet, die Extraktion von Cytochalasin D aus einer wässrigen
Lösung,
die diese Verbindung als einen ihrer Bestandteile enthielt, bei Verwendung
von R-134a als Extraktions-Lösemittel
zu untersuchen.
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Es
wurden 50 g der wässrigen,
Cytochalasin-D-haltigen Lösung
und 30 g R-134a in dieser Extraktion eingesetzt. Das mechanische
Schütteln
der Mischung aus R-134a/Cytochalasin-D-Lösung wurde ungefähr 5 Minuten
durchgeführt,
wobei eine Emulsion gebildet wurde. Man ließ die Emulsion ungefähr 2 Stunden
stehen, und danach wurde die Flüssigkeit
aus dem Lösemittel
R-134a abgetrennt, wobei sie die untere Schicht bildete und die
extrahierte wässrige
Lösung
die obere Schicht bildete.
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Ein
Teil der Lösemittelflüssigkeit
aus R-134a wurde dann in das System zur Evaporation/Sammlung transferiert,
und der Extrakt, der in dieser Flüssigkeit enthalten war, wurde
gemäß dem oben
beschriebenen generellen Verfahren isoliert. Dabei wurden auch einige
Wassertröpfchen
transferiert, so dass der letztendliche Extrakt leicht feucht war.
Dieser Extrakt wurde dann mittels Dünnschichtchromatographie (DC)
untersucht, wie es weiter unten beschrieben wird, um zu überprüfen, ob
das Cytochalasin D durch das R-134a erfolgreich extrahiert worden
war.
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Der
im Sammelkanal enthaltene Extrakt wurde in einem kleinen Volumen
Ethylacetat aufgenommen, und eine Probe der resultierenden Ethylacetat-Lösung wurde
auf eine DC-Platte aufgetragen. Eine Probe von reinem Cytochalasin
D in Ethylacetat in Pyridin wurde dann auf die gleiche Dünnschichtplatte
aufgetragen, so dass die beiden Proben zu Vergleichszwecken parallel
liefen. Die Dünnschichtplatte
wurde mit Ethylacetat als Laufmittel behandelt und dann unter einer
UV-Lampe untersucht. Die DC-Spur des Extrakts und diejenige der Probe
des reinen Cytochalasin D zeigten jeweils einen (im UV sichtbaren)
Fleck, der ungefähr
bei der Hälfte der
nach oben zurück
gelegten Strecke auf der Dünnschichtplatte
lag, was klar zeigte, dass das R-134a zumindest einen Teil des in
der wässrigen
Ausgangslösung
enthaltenen Cytochalasin D erfolgreich extrahiert hatte.
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Die
wässrige
Lösung,
die nach der Extraktion zurück
blieb, wurde auch mittels DC analysiert, um zu bestätigen, dass
das Cytochalasin D in dem mit R-134a extrahierten Material enthalten
war und nicht in der wässrigen
Lösung,
die dieses Material verunreinigte und mit der R-134a-Lösemittelflüssigkeit
beim Transfer übertragen
wurde. Ein kleines Volumen der wässrigen
Schicht, die nach der Extraktion zurück blieb, wurde mit einem ungefähr equivalenten
Volumen Ethylacetat extrahiert, und die resultierende Ethylacetat-Lösung wurde wie
zuvor beschrieben mittels DC analysiert. Es wurde kein Cytochalasin
D nachgewiesen, was bestätigte, dass
das Cytochalasin D durch das R-134a extrahiert wurde.