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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lösemittelextraktionsverfahren,
bei dem ein Rohmaterial pflanzlichen Ursprungs, das ein bestimmtes
Aroma oder einen bestimmten Duftstoff enthält, mit einem Extraktionslösemittel
behandelt wird, um wenigstens einen Teil dieses Aromas oder Duftstoffs
aus dem Rohmaterial zu entfernen.
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Verfahren
für das
Extrahieren einer gewünschten
Verbindung oder Zusammensetzung aus einem Rohmaterial oder Massengut,
das die Verbindung oder Zusammensetzung als einen Bestandteil enthält, mittels
eines Extraktionslösemittels
sind in diesem Fachgebiet bekannt. Bei diesen bekannten Verfahren
wird das Rohmaterial mit dem Extraktionslösemittel in Kontakt gebracht,
häufig
unter kräftigem
Mischen, damit das Lösen
der gewünschten
Verbindung oder Zusammensetzung im Extraktionslösemittel erleichtert wird,
und die resultierende Lösemittelflüssigkeit,
die die gewünschte
Verbindung oder Zusammensetzung enthält, wird dann von dem Rohmaterial
für die
nachfolgende Verarbeitung, z.B. eine Destillation zur Entfernung
des Extraktionslösemittels,
abgetrennt. Es können
mit der gleichen Probe des Rohmaterials sinnvollerweise multiple
Extraktionen durchgeführt
werden, um so die Menge der gewünschten
Verbindung oder Zusammensetzung, die aus dieser Probe extrahiert
wird, zu maximieren. Typische Beispiele für Extraktionslösemittel,
die in Extraktionsverfahren nach dem Stande der Technik eingesetzt
werden, sind Hexan, Methylacetat, Ethylacetat, Aceton und Methanol.
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Lösemittelextraktionsverfahren
werden zwar in kommerziellem Maßstab
eingesetzt, aber die Extraktionslösemittel, die derzeit in diesen
Verfahren eingesetzt werden, sind nicht ganz zufriedenstellend.
So neigen, wenn Lösemittel
wie Hexan eingesetzt werden, um Gewürzöle oder Aromaöle, wie
sie der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie eingesetzt werden,
aus einem pflanzlichen Material, das diese Öle enthält, zu extrahieren, unerwünschte Materialien,
die in den Pflanzen enthalten sind, z.B. hochmolekulare Wachse,
dazu, zusammen mit dem gewünschten Öl extrahiert
zu werden. Dieses Problem macht es notwendig, die resultierende
Hexanflüssigkeit
einer weiteren Verarbeitung zu unterziehen, bei der die unerwünschten
Wachse über
eine Extraktion entfernt werden, z.B. unter Verwendung von Ethanol.
Weiter haben die Extraktionslösemittel,
die derzeit verwendet werden, ziemlich hohe Siedepunkte, und die
erhöhten
Temperaturen, die im Destillationsverfahren zur Entfernung dieser
hochsiedenden Lösemittel
aus dem extrahierten Material eingesetzt werden, können Probleme
verursachen. Zum Beispiel sind die Gewürzöle oder Aromaöle, die
in bestimmten Pflanzen enthalten sind, komplexe Substanzen, die
eine große
Zahl einzelner Verbindungen enthalten, von denen einige relativ flüchtig oder
thermisch relativ instabil sind. Dementsprechend können hohe
Destillationstemperaturen dazu neigen, zu einem Verlust an Produkt
zu führen,
und zwar entweder über
eine Co-Evaporation der flüchtigeren Verbindungen
mit dem Extraktionslösemittel
oder über
eine thermische Zersetzung der thermisch instabilerer Verbindungen.
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Der
Einsatz von Fluorkohlenstoffen wie 1,1,1,2-Tetrafluoroethan (R-134a)
zum Extrahieren von Produkten wie Aromen und Duftstoffen aus Materialien
natürlichen
Ursprungs kennt man auch aus EP-A-616821. Das Verfahren umfasst
die Schritte (a) des Inkontaktbringens des Materials mit einem Lösemittel
aus einem nicht-chlorierten, fluorierten Kohlenwasserstoff in flüssiger Phase,
so dass das Lösemittel
mit der Komponente beladen wird, (b) des Sammelns des beladenen
Lösemittels
und (c) des Entfernens des Lösemittels
zur Isolierung der Komponente. WO-A-95126794 beschreibt ein Verfahren
zur Extraktion einer Verbindung oder einer Materialzusammensetzung
aus einem Rohmaterial, das diese Verbindung oder Zusammensetzung
als einen Bestandteil enthält.
Das Verfahren umfasst die Schritte (a) des Inkontaktbringens einer
Probe des Rohmaterials mit einem Extraktionslösemittel, das einen C1-4-Fluorkohlenstoff und ein Co-Lösemittel
umfasst, und (2) des Abtrennens der so erhaltenen Lösemittelflüssigkeit,
die den Extrakt des Rohmaterials enthält.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Lösemittelextraktionsverfahren
bereit, dass dazu eingesetzt werden kann, eine große Vielzahl
von Aromen oder Duftstoffen aus Roh- oder Ausgangsmaterialien pflanzlichen
Ursprungs, von denen sie einen Bestandteil darstellen, zu extrahieren.
In einer besonderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Lösemittelextraktionsverfahren
bereit, das imstande ist, die Gewürzöle oder Aromaöle, die
in bestimmten pflanzlichen Materialen enthalten sind, zu extrahieren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren für
das Extrahieren eines Aromas oder Duftstoffs aus einem Rohmaterial
pflanzlichen Ursprungs, das dieses Aroma oder diesen Duftstoff als
einen Bestandteil enthält,
bereit gestellt, wobei das Verfahren umfasst die Schritte (1) des
Inkontaktbringens des Rohmaterials mit einem Extraktionslösemittel
in flüssiger
Form, das 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan (R-245fa) umfasst, um so das
Aroma oder den Duftstoff aus dem Rohmaterial in das Lösemittel
zu extrahieren, und (2) des Abtrennens des Lösemittels, das das extrahierte
Aroma oder den extrahierten Duftstoff enthält, vom Rohmaterial.
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Es
sollte klar sein, dass das erfindungsgemäße Verfahren nicht notwendigerweise
das gesamte Aroma oder den gesamten Duftstoff, das bzw. der im Rohmaterial
enthalten ist, extrahiert.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform
kann das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
dazu eingesetzt werden, ein Gewürzöl oder Aromaöl aus einem
pflanzlichen Material, das das Öl
enthält,
zu extrahieren.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Extraktion eines Gewürzöls oder
Aromaöls
aus einem pflanzlichen Material, das das Öl als einen Bestandteil enthält, bereit,
wobei das Verfahren umfasst die Schritte (1) des Inkontaktbringens
des pflanzlichen Materials mit einem Extraktionslösemittel,
das R-245fa umfasst, um so das Gewürzöl oder Aromaöl aus dem
pflanzlichen Material in das Lösemittel
zu extrahieren, und (2) des Abtrennens des Lösemittels, das das extrahierte
Gewürzöl oder Aromaöl enthält, vom pflanzlichen
Material.
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Wenn
der Ausdruck „pflanzliches
Material" in dieser
Beschreibung verwendet wird, schließt er nicht nur Materialien
ein, die im wesentlichen unverarbeitet und als solche klar als pflanzlichen
Ursprungs erkennbar sind, zum Beispiel Rinden, Blätter, Blüten und
Samen, sondern auch Materialien, die zwar von Pflanzen abstammen,
aber verschiedenen Verfahren unterworfen wurden und als solche in
einer Form vorliegen, die sich auf gewisse Weise von derjenigen
der Pflanzen unterscheidet, aus denen sie hervorgingen, zum Beispiel
als gemahlener Kreuzkümmel
und gemahlener Ingwer.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders für
das Extrahieren von Gewürzölen/Aromaölen aus Sternanis,
Koriander und Gewürznelken
geeignet.
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Das
Extraktionslösemittel,
das im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt wird, kann auch zusätzlich zum
Pentafluorpropan ein Co-Lösemittel
umfassen.
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Zu
geeigneten Co-Lösemitteln
gehören
die fluorierten Kohlenstoffe, worunter wir Verbindungen verstehen,
die nur Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Fluoratome enthalten, wie
die Fluormethane, die Fluorethane und die Fluorpropane, bei denen
es sich nicht um Pentafluorpropane handelt. Beispiele für Fluormethane,
Fluorethane und Fluorpropane, die als Co-Lösemittel eingesetzt werden
können,
sind u.a. Trifluormethan (R-23), Fluormethan (R-41), Difluormethan
(R-32), Pentafluorethan (R-125), 1,1,1-Trifluorethan (R-143a), 1,1,2,2-Tetrafluorethan
(R-134), 1,1,1,2-Tetrafluorethan
(R-134a), 1,1-Difluorethan (R-152a), 1,1,1,2,3,3-Hexafluorpropan
(R-236ea), 1,1,1,2,2,3-Hexafluorpropan (R-236cb) und 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan
(R-236fa).
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Wenn
ein Co-Lösemittel
in Kombination mit dem Pentafluorpropan eingesetzt wird, dann ist
es vorzugsweise ein fluorfreies Material, und insbesondere ein halogenfreies
Material. Geeignete halogenfreie Co-Lösemittel haben typischerweise
einen Siedepunkt von 60°C
oder darunter, zum Beispiel im Bereich von –85 bis 60°C. Die bevorzugten Co-Lösemittel
haben einen Siedepunkt von 20°C
oder darunter, zum Beispiel im Bereich von –85 bis 20°C, vorzugsweise von 10°C oder darunter,
zum Beispiel im Bereich von 70 bis 10°C, und bevorzugter von 0°C oder darunter,
zum Beispiel im Bereich von –60
bis 0°C.
Wenn es gewünscht
wird, können
Mischungen aus zwei oder mehr Co-Lösemitteln eingesetzt werden.
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Bevorzugte
Lösemittel
können
aus den C2-6-, insbesondere den C2-4-Kohlenwasserstoffverbindungen ausgewählt werden,
worunter wir Verbindungen verstehen, die nur Kohlenstoff- und Wasserstoffatome
enthalten. Geeignete Kohlenwasserstoffe können aliphatisch oder alicyclisch
sein. Bevorzugte Kohlenwasserstoffe sind die Alkane und Cycloalkane,
wobei Alkane wie Ethan, n-Propan, i-Propan, n-Butan und i-Butan
besonders bevorzugt werden.
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Zu
weiteren bevorzugten Co-Lösemitteln
gehören
die Kohlenwasserstoffether, worunter wir Verbindungen verstehen,
die die Formel R1-O-R2 haben,
wobei R1 und R2 unabhängig voneinander
Kohlenwasserstoffgruppen sind, die nur Kohlenstoff- und Wasserstoffatome
enthalten, wie C1-6- und vorzugsweise C1-3-Alkylgruppen. Zu bevorzugten Dialkylethern
gehören
Dimethylether, Methylethylether und Diethylether.
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Dimethylether
und Butan sind besonders bevorzugte Co-Lösemittel, und von diesen wird
Dimethylether besonders bevorzugt.
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Das
Extraktionslösemittel
weist typischerweise 50,0 bis 100 Gew.-%, z.B. 50,0 bis 99,5 Gew.-%,
an einem Pentafluorpropan auf, und 0 to 50 Gew.-%, z.B. 0,5 to 50
Gew.-%, an einem Co-Lösemittel.
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Bevorzugte
Extraktionslösemittel
umfassen 70,0 bis 100,0 Gew.-%, z.B. 70,0 bis 99,0 Gew.-%, an Pentafluorpropan
und 0 bis 30 Gew.-%, z.B. 1 bis 30 Gew.-%, an Co-Lösemittel.
Besonders bevorzugte Extraktionslösemittel umfassen 80,0 bis
100,0 Gew.-%, z.B. bis 80,0 bis 98,0 Gew.-%, an Pentafluorpropan
und 0 bis 20,0 Gew.-%, z.B. 2,0 bis 20,0 Gew.-%, an Co-Lösemittel.
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Wenn
das Co-Lösemittel
ein entzündliches
Material ist, was bei dem oben angegebenen Kohlenwasserstoff und
den oben angegebenen Kohlenwasserstoffethern der Fall ist, dann
umfasst das Extraktionslösemittel
vorzugsweise genügend
Pentafluorpropan, um es insgesamt nicht-entzündlich zu machen. Wenn das Extraktionslösemittel
ein Blend einer oder mehrerer Verbindungen ist, dann kann das resultierende
Blend zeotrop, azeotrop oder azeotropartig sein.
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Das
Extraktionslösemittel,
das im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt wird, liegt in flüssiger Form
vor. Wenn das Extraktionslösemittel
einen Siedepunkt hat, der unter der Raumtemperatur liegt, beinhaltet
das Aufrechterhalten des Lösemittels
in flüssiger
Form den Einsatz einer Kühlung
und/oder von Drucken über
dem Atmosphärendruck.
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Die
bevorzugten Extraktionslösemittel
umfassen nur niedrig siedende Materialien, so dass das Entfernen
des Lösemittels
aus der Lösemittelflüssigkeit,
die den Extrakt enthält,
tendenziell relativ einfach ist, was es ermöglicht, die Destillation bei
relativ niedrigen Temperaturen, z.B. bei Raumtemperatur und darunter, durchzuführen. Das
wiederum vermindert das Risiko, ein gewünschtes Produkt entweder aufgrund
einer Co-Evaporation der flüchtigeren
Verbindungen mit dem Extraktionslösemittel oder einer thermischen
Zersetzung der thermisch instabileren Verbindungen zu verlieren.
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Das
Rohmaterial, das dem vorliegenden Extraktionsverfahren unterzogen
wird, kann eine Flüssigkeit, z.B.
eine Lösung,
Suspension oder Emulsion, oder ein Feststoff sein. Wenn das Rohmaterial
ein Feststoff ist, dann kann die Wirksamkeit des Extraktionsverfahrens
durch das Überführen des
Feststoffs in eine fein zerkleinerte Form, wie ein Pulver, beträchtlich
verbessert werden.
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Das
erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
kann bei der superkritischen Temperatur des Extraktionslösemittels
durchgeführt
werden, wobei in diesem Falle erhöhte Temperaturen eingesetzt
werden müssen. Vorzugsweise
wird das Extraktionsverfahren jedoch bei einer Temperatur im Bereich
von –60
bis 150°C,
bevorzugter im Bereich von –40
bis 60°C,
und insbesondere im Bereich von –30 bis 40°C durchgeführt.
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Das
erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
kann bei Atmosphärendruck
oder bei Drucken, die über dem
Atmosphärendruck
liegen, durchgeführt
werden. Der genaue Arbeitsdruck hängt u.a. vom Extraktionslösemittel
ab, das eingesetzt wird, insbesondere von seinem Siedepunkt, und
davon, ob das Extraktionsverfahren mit diesem Lösemittel in flüssiger oder
gasförmiger
Form durchgeführt
werden soll. Bevorzugte Arbeitsdrucke liegen im Bereich von 0,1
bis 200 bar, bevorzugter im Bereich von 0,5 bis 30 bar, und insbesondere
im Bereich von 1 bis 15 bar.
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Das
Inkontaktbringen des Extraktionslösemittels mit dem Rohmaterial,
das verarbeitet werden soll, kann unter kräftigem Mischen erfolgen, so
dass die Lösung
des Materials, das extrahiert werden soll, im Extraktionslösemittel
erleichtert wird. Das kräftige
Mischen kann durch das mechanische Schütteln des Extraktionsgefäßes, das
die Mischung aus dem Rohmaterial und dem Extraktionslösemittel
enthält,
oder durch das Rühren
dieser Mischung erreicht werden.
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Nachdem
das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
vollständig
abgelaufen ist, kann die Lösemittelflüssigkeit,
die den Extrakt enthält,
destilliert werden, um das Extraktionslösemittel vom Extrakt zu entfernen. Der
resultierende Extrakt kann dann so, wie er ist, eingesetzt werden,
oder er kann, alternativ, einem oder mehreren weiteren Verfahren
unterzogen werden, zum Beispiel um den Extrakt zu reinigen oder
eine gegebene Verbindung oder Verbindungen, die im Extrakt enthalten
ist bzw. sind, zu isolieren.
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Das
erfindungsgemäße Extraktionsverfahren
kann kontinuierlich durchgeführt
werden, wobei dasselbe Extraktionslösemittel wiederholt eingesetzt
wird. Eine geeignete Einrichtung für die Durchführung eines kontinuierlichen
Extraktionsverfahrens umfasst typischerweise ein Extraktionsgefäß, eine
Destillationseinheit, einen Kompressor, einen Kondensator und eine
geeignete Anordnung von Verbindungsrohren. Das Extraktionslösemittel
wird zunächst
in das Extraktionsgefäß gegeben,
wo es mit dem Rohmaterial, das verarbeitet werden soll, in Kontakt
gebracht wird, möglicherweise
unter kräftigem
Mischen, so dass die Lösung
der Verbindung oder Zusammensetzung, die extrahiert werden soll,
im Extraktionslösemittel
erleichtert wird. Die resultierende Lösemittelflüssigkeit, die den Extrakt enthält, wird
dann vom Rohmaterial abgetrennt, z.B. indem man Flüssigkeit
durch einen Filter, der sich am Boden des Extraktionsgefäßes befindet,
ablaufen lässt,
und in die Destillationseinheit geleitet, wo das Extraktionslösemittel
durch Verdampfen entfernt wird, wobei der Extrakt zurück bleibt.
Der in der Destillationseinheit erzeugte Dampf wird komprimiert,
z.B. mittels eines Diaphragmakompressors, und dann einem Kondensator
zugeführt,
der das Extraktionslösemittel
für die
erneute Beschickung des Extraktionsgefäßes wieder in die flüssige Form überführt. Bei
einem kontinuierlichen Extraktionsverfahren dieser Art ist es möglich, die
Menge des erhaltenen Extrakts zu maximieren, ohne dieselbe Probe des
Rohmaterials einer Abfolge aus einzelnen Extraktionen zu unterziehen.
Sobald die Probe des Rohmaterials erschöpft ist, wird sie dann aus
dem Extraktionsgefäß entfernt
und durch eine frische Probe des Rohmaterials ersetzt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht,
aber nicht eingeschränkt.
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Generelles Verfahren 1:
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Das
Naturprodukt, das extrahiert werden soll, wird zerkleinert, und
eine abgewogene Menge des zerkleinerten Produkts wird in einen Zylinder
gegeben. Ein Anschlussstück
mit einem Zuführungsrohr
für die
Zugabe eines Lösemittel
in den Zylinder und einem Absperrventil für das Öffnen und Schließen dieses
Rohres für
den Durchtritt von Flüssigkeit
wird dann am offenen Ende des Zylinders befestigt.
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Eine
abgewogene Menge des Extraktionslösemittels wird dann über das
Zuführungsrohr
in den Zylinder gefüllt.
Nachdem die benötigte
Menge des Extraktionslösemittels
zugegeben worden ist, wird das Absperrventil geschlossen, der Zylinder
wird geschüttelt,
um den Inhalt durchzumischen, und dann lässt man ihn stehen, um das
zerkleinerte Naturprodukt im Extraktionslösemittel einzuweichen.
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Der
Zylinder wird dann in einen Kühlschrank
gegeben, und zwar zusammen mit einem Goertz-Röhrchen
bekannten Gewichts, und sobald sich der Zylinder und das Röhrchen abgekühlt haben
wird der Zylinder umgedreht, das Absperrventil wird geöffnet, und
das Extraktionslösemittel,
das den Extrakt enthält,
wird über das
Zuführungsrohr
aus dem Zylinder in das Goertz-Röhrchen
gegossen.
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Das
Goertz-Röhrchen
wird dann mit Stopfen verschlossen, die den Austritt des verdampfenden
Lösemittel
erlauben, aber gleichzeitig verhindern, dass Feuchtigkeit in das
Röhrchen
gelangt, und man lässt
das Lösemittel
allmählich
abdampfen, wobei das Röhrchen
sanft erwärmt
wird.
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Schließlich wird
Stickstoffgas durch das Röhrchen
geleitet, um das Verdampfen der letzten Lösemittelreste zu unterstützen, wobei
der Extrakt zurück
bleibt.
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Das
Goertz-Röhrchen
wird dann gewogen, und es wird die Menge des Extrakts in dem Röhrchen bestimmt.
Eine Probe dieses Extrakts wird dann in Ethanol gelöst und einer
Analyse mittels Gaschromatographie (GC)/Massenspektrometrie (MS)
unter Einsatz des folgenden Verfahrens und der folgenden Bedingungen
unterzogen.
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Säulen: CPsil5-
und CPsil9-Kapillarsäulen
(jeweils 320 μm × 25 m),
hintereinander geschaltet.
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Die
Kombination der Säulen
liefert eine gute Peaktrennung. Beide Säulen können von Chrompack Ltd. bezogen
werden.
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Verfahren:
Die Temperatur des Ofens wurde wie folgt gesteuert:
Anfangstemperatur: | 150°C |
Anfangszeit: | 2
Minuten |
Geschwindigkeit: | 3°C/Minute |
Endtemperatur: | 225°C |
Endzeit: | 30
Minuten |
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Generelles Verfahren 2:
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Das
Naturprodukt wird präpariert
und in einen Fingerhut aus Cellulose eingewogen. Der Fingerhut aus Cellulose,
das das Naturprodukt enthält,
wird dann in einen Soxhlet-Extraktor gegeben, und ein zuvor gewogener
Empfängerkolben
wird am Extraktor angebracht. Die Glaswaren werden in einen Autoklaven
abgesenkt, der mit einem geeigneten Kondensator und einer Heizschlange
ausgerüstet
ist und dann verschlossen und evakuiert wird.
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Die
benötigte
Menge an Lösemittel
wird dann über
ein Kugelventil in den evakuierten Autoklaven transferiert, der
dann wieder verschlossen wird. Der Transfer von Lösemittel
in den Autoklaven erhöht
den Druck im Autoklaven, und das Lösemittel kondensiert in die
Glaswaren. Die Temperaturen des Kondensators und der Heizschlange
werden dann auf ungefähr
0°C bzw.
40°C eingestellt,
und man lässt
die Extraktion für die
erforderliche Zeit ablaufen.
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Nach
dem vollständigen
Ablauf der Extraktion wird das Lösemittel
durch das Öffnen
des Kugelventils und das Kondensieren des Lösemittels in eine gekühlte Whitey-Bombe zurückgewonnen.
Der Autoklav wird dann geöffnet,
und die Glaswaren werden entnommen. Der Empfängerkolben wird entfernt und
erneut gewogen, um die Ausbeute bestimmen. Eine Probe des Extrakts
wird dann mittels GC/MS unter Einsatz der folgenden Bedingungen
bezüglich
der Säule
und des Ofens analysiert:
Säulentyp: | DB
5,30 m × 0,32
mm |
Temperatur: | 200°C, isothermisch |
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Beispiele 1 und 2
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In
diesen Beispielen wurde das oben beschriebene Generelle Verfahren
1 eingesetzt, um das Öl
zu extrahieren und zu sammeln, das in Proben von gemahlenen Gewürznelken
und Sternanis enthalten ist. Das eingesetzte Extraktionslösemittel
war R-245fa.
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Im
Beispiel 1 wurden ungefähr
5 g an gemahlenen Gewürznelken
und ungefähr
91 g des Extraktionslösemittel
R-245fa eingesetzt.
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Es
wurden ungefähr
0,8 g blassgelbes Gewürznelkenöl aus den
gemahlenen Gewürznelken
extrahiert, was eine Ausbeute von 16 % Öl, bezogen auf das Gewicht
der Biomasse, die der Extraktion unterzogen worden war, ergab.
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Das Öl wurde
mittels GC/MS gemäß dem Generellen
Verfahren 1 analysiert. Es wurde folgende Zusammensetzung des Öls auf der
Basis der Flächenprozente
der GC/MS-Spur gefunden:
Eugenol | 58,8
% |
Caryophyllen | 10,8
% |
Eugenylacetat | 30,4
% |
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Die
anderen Komponenten machten insgesamt weniger als 0,5 % der gesamten
Peakfläche
aus.
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Im
Beispiel 2 wurden ungefähr
5 g an gemahlenem Sternanis und ungefähr 41 g des Extraktionslösemittels
R-245fa eingesetzt.
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Es
wurden ungefähr
0,23 g an Sternanisöl
aus dem gemahlenen Sternanis extrahiert, was eine Ausbeute von 4,6
% Öl, bezogen
auf das Gewicht der Biomasse, die der Extraktion unterzogen worden
war, ergab.
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Das Öl wurde
mittels GC/MS gemäß dem Generellen
Verfahren 1 analysiert. Es wurde folgende Zusammensetzung des Öls auf der
Basis der Flächenprozente
der GC/MS-Spur gefunden:
trans-Annethol | 87,2
% |
p-Anisaldehyd | 9,1
% |
Limonen | 2,4
% |
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Die
anderen Komponenten machten insgesamt weniger als 1,0 % der gesamten
Peakfläche
aus.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel wurde das oben beschriebene Generelle Verfahren
2 eingesetzt, um Ingwer zu extrahieren. Der Ingwer wurde zu einer
Teilchengröße von ungefähr 1 bis
3 mm gemahlen und dann gemäß dem Generellen
Verfahren 2 extrahiert, wobei R-245fa als Extraktionslösemittel
eingesetzt wurde.
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Die
in der Extraktion eingesetzten Mengen an Ingwer und Lösemittel
sind in der Tabelle 1 zusammen mit der Ausbeute an Extrakt angegeben.
Der fertige Extrakt war eine gelb/orange, durchsichtige Flüssigkeit.
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Die
Flüssigkeit
wurde mittels GC/MS gemäß dem Generellen
Verfahren 2 analysiert. Es wurde folgende Zusammensetzung der Flüssigkeit
auf der Basis der Flächenprozente
der GC/MS-Spur gefunden:
Camphen | 1,82
% |
Sabinen | 3,36
% |
Cedren | 9,22
% |
Farnesen | 17,69
% |
Zingiberen | 58,81
% |
Bisabolen | 6,74
% |
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Die
anderen Komponenten machten insgesamt weniger als 1,0 % der gesamten
Peakfläche
aus.
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Beispiel 4
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In
diesem Beispiel wurde das oben beschriebene Generelle Verfahren
2 eingesetzt, um Vanille zu extrahieren. Die Vanille wurde zu Stücken von
ungefähr
3 mm zerkleinert und dann gemäß dem Generellen
Verfahren 2 extrahiert, wobei R-245fa als Extraktionslösemittel
eingesetzt wurde.
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Die
in der Extraktion eingesetzten Mengen an Vanille und Lösemittel
sind in der Tabelle 1 zusammen mit der Ausbeute an Extrakt angegeben.
Der fertige Extrakt war ein gelber Feststoff.
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Die
Feststoff wurde in Ethanol gelöst
und mittels GC/MS gemäß dem Generellen
Verfahren 2 analysiert. Es wurde mittels GC/MS gefunden, dass der
Vanilleextrakt hauptsächlich
aus Vanillin bestand.
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Beispiel 5
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In
diesem Beispiel wurde das oben beschriebene Generelle Verfahren
2 eingesetzt, um Jasmin zu extrahieren. Jasmine concrete wurde geschmolzen
und auf einen Vermiculit-Träger
geladen und dann gemäß dem Generellen
Verfahren 2 extrahiert, wobei R-245fa als Extraktionslösemittel
eingesetzt wurde.
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Die
in der Extraktion eingesetzten Mengen an Jasmin und Lösemittel
sind in der Tabelle 1 zusammen mit der Ausbeute an Extrakt angegeben.
Der fertige Extrakt war ein goldoranges Öl.
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Das Öl wurde
mittels GC/MS gemäß dem Generellen
Verfahren 2 analysiert. Es wurde folgende Zusammensetzung des Öls auf der
Basis der Flächenprozente
der GC/MS-Spur gefunden:
Linalool | 26,03
% |
Benzylacetat | 51,18
% |
Indol | 3,24
% |
Eugenol | 9,99
% |
Jasmon | 5,34
% |
Farnesen | 2,03
% |
Benzoesäure | 2,19
% |
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Die
anderen Komponenten machten insgesamt weniger als 1,0 % der gesamten
Peakfläche
aus.
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