CH245360A - Verfahren zum Reinigen von pektinhaltigem Material. - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von pektinhaltigem Material.

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CH245360A
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Ag Unipektin
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof

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Description


  Verfahren zum     Zi,einigen    von     pektinhaltigem    Material.    Vorliegende Erfindung betrifft ein Ver  fahren zum Reinigen von     pektinhaltigem     Material und bezweckt die Befreiung des  selben von     Farb-    und Gerbstoffen ohne Ab  bau des     Pektinstoffes    selbst.  



  Die     in    der Industrie hergestellten Pektin  präparate stellen in der Regel keine reinen  Pektine (partielle     Methylester    der     Polygalak-          turonsäure)    dar, sondern sind noch mit ver  schiedensten anorganischen und organischen  Verbindungen verunreinigt (Kalk, Metalle,       Kieselgur,        Araban,        Galaktan,    Zucker,     Tannin,     Farbstoffe usw.).

   Die Menge und Art dieser  Ballaststoffe eines     Pektinpräparates    ist je  nach dem     Pektinrohstoff    und der     Gewin-          nungsmethode    sehr verschieden. So sind z. B.  Pektine aus Apfeltrester meist bedeutend  stärker gefärbt als     Pektine        aus        Zitrus        albedo.     



  Die     Ballaststoffe    der     Pektine    sind meist  mehr oder weniger unerwünscht. Die Minder  bewertung des Präparates wegen des Gehal  tes an unnötigen oder schädlichen Beimen  gungen hängt vor allem von dessen Verwen  dungszweck ab. Pektine für     medizinische       Zwecke, speziell für intravenöse Injektionen,  müssen z. B.     reiner    sein als solche für die       Gelierung    von     Konfitüren    oder gar als     Pek-          tine,    die als Zusätze für Insektenvertilgungs  mittel     und    dergleichen dienen sollen.  



  Je nach der Art der Beimengung muss  auch ein besonderer Weg zur Reinigung be  schritten werden (Filtration,     Kohlebehand-          lung,Umfällung,    Waschen mit angesäuertem,  verdünntem Alkohol, Dialyse usw.). Beson  ders durch die     Unkristallisierbarkeit    des Pek  tins wird eine weitgehende Reinigung er  schwert. Gerb- und Farbstoffe liessen sich  bisher nur schwer auf einfache, billige Weise  entfernen.

   Das     Wegoxydieren    dieser uner  wünschten, aromatischen     Verbindungen    durch  die üblichen     Bleichverfahren    mit     Hypochlorit     oder Wasserstoffperoxyd führt gleichzeitig  zum     Pektinabbau,    denn bekanntlich werden  beim Bleichen von Zellstoffen die Pektine  weitgehend zerstört     und        entfernt.    Auch eine  Oxydation mit Halogenen bei saurer Reaktion,

    mit     Permanganat    oder Ozon ist wegen zu  geringer     Bleichwirkung    oder wegen der Emp-           findlichkeit    der     Pektinmakromoleküle    gegen  über diesen Agenzien nicht durchführbar.  Dabei gehen die wertvollsten Eigenschaften  des Pektins, wie die     Gelierfähigkeit,    die ein  möglichst hohes     Molekulargewicht    zur Vor  aussetzung haben, sehr leicht verloren. Es  wurde deshalb nach einem Oxydationsmittel  gesucht, dass die Farbstoffe     usw.    ohne nen  nenswerten     Pektinabbau    zerstört.  



       Im.    Gegensatz zur gewöhnlichen Faser  bleiche kann die     Pektinreinigung    nicht nur im  heterogenen System, sondern auch im homo  genen ausgeführt werden, da Pektin und viele       Pektinstoffe    wasserlöslich sind. Im heteroge  nen System kann bei höherer Stoffdichte und  daher oft billiger und einfacher gearbeitet  werden. Bei     wasserunlöslichen        Pektinstoffen     wie     Pektinsäure    kann die heterogene Blei  chung in Wasser erfolgen. Wasserlösliche       Pektinstoffe    können z. B. in verdünntem  Alkohol oder Aceton suspendiert     -werden.    Im  homogenen System erfolgt die Farbstoff  oxydation rascher und gleichmässiger.

   Ausser  dem     ist    hier die Bleichreaktion chemisch und  z. B.     viskosimetrisch    einfach zu verfolgen.  Eine Überoxydation, die zum     Pektinabbau     und daher zur     Viskositätsverminderung    der  Reaktionslösung führen kann, ist daher leicht  feststellbar.  



  Nach dem erfindungsgemässen Verfahren  wird     nun    die Reinigung durch Behandlung  mit Chlordioxyd erzielt. Man kann damit  leicht schneeweisse     Pektinpräparate    erhalten,  ohne dass eine     Makromolekülverkürzung    ein  tritt. Ähnlich ist auch die Wirkung von       Natriumehlorit,    die wohl auch auf das Chlor  dioxyd zurückzuführen ist, das bei der       Chlssritzersetzung    durch Erwärmen bei sau  rer     Reaktion        entsteht.    Überhaupt ist es bei  der Ausführung des erfindungsgemässen Ver  fahrens gleichgültig, wie das verwendete  Chlordioxyd hergestellt wird. Es kann z. B.

    durch Einwirken von     Oxalsäure    und     konzen-          trierter    Schwefelsäure auf     Kaliumehlorat     oder elektrolytisch     aus    einer Lösung von       Chlorid    und     Chorit    hergestellt werden, oder  es können im Handel     befindliche    Lösungen  Verwendung finden.    Die oxydierenden Eigenschaften des  Chlordioxyds, das stark desinfizierend wirkt,  sind wiederholt untersucht worden. Es oxy  diert Eiweisse, Fette, Wachse, aromatische  Farbstoffe,     Lignin    usw. Seit     1923    hat sich  E.

   Schmidt (Berichte der deutschen chemi  schen Gesellschaft) eingehend mit dem  Chlordioxyd beschäftigt und gezeigt, dass  diese Verbindung bei Einwirkung auf Holz  die     Inkrusten    (vor allem     Lignin)    oxydiert,  ohne die Skelettsubstanz (vor allem Zellu  lose) anzugreifen. Dabei muss meist. noch für  die Entfernung der oxydierten     Inkrusten    von  der Skelettsubstanz gesorgt werden. Bei stär  kerer und längerer Einwirkung zerstört das  Chlordioxyd auch die Kohlehydrate.  



  Bei geeigneter Dosierung des Chlordioxyds,  geeigneter Einwirkungsdauer und Temperatur  - möglichst nicht. über G0  C - kann eine       Pektinreinigung    ohne nennenswerten     Pektin-          abbau    erfolgen. Die Bleichwirkung ist am  besten bei Temperaturen über 40  C und  einem     pn    von 7 bis 10. Hier ist jedoch eher  ein gewisser     Pektinabbau    zu     befürchten    als  bei schwach saurer Reaktion und tieferer  Temperatur. Ausserdem muss     weben    der statt  findenden     Demethoxylierung    des Pektins im  alkalischen Milieu meist bei     pH    unter 7 ge  arbeitet werden.

   Sehr gute Resultate können       i        iue        ,h        bei        Zimmertemperatur        erzielt        werden.     



  Bei Wahl geeigneter     Reinigungsbedingungen     gelingt es also leicht, eine selektive     Oxydation     der das Pektin begleitenden Gerb- und Farb  stoffe zu erreichen. Diese Bedingungen hän  gen natürlich     stark.    von dem Gehalt des zu  reinigenden     Produktes    an Farbstoffen usw.  ab. Meist dürfte es am rationellsten sein, die       Reinigung    am bereits isolierten Pektin vor  zunehmen. Man kann natürlich auch das  Pflanzenmaterial selbst oder den     pektin-          haltigen    Pflanzenextrakt mit Chlordioxyd  behandeln. Dabei sind jedoch weit höhere  Mengen an Oxydationsmitteln erforderlich,  z. B.<B>160</B> g Chlordioxyd auf 1 kg Trocken  trester.

   Zufolge der grossen Unterschiede zwi  schen verschiedenen     Pektinpräparaten    lassen  sich keine allgemeinen Rezepte     aufstellen.     Das vorliegende Verfahren kann jedoch leicht      den     verschiedenen    Erfordernissen angepasst  werden: durch Variation der     Chlordioryd-          konzentration,    des p$, der Temperatur, der  Einwirkungsdauer     und    der Stoffdichte. Bei  braungefärbten Handelspektinen liessen sich  z. B. folgendermassen schneeweisse Präparate  erzielen:       Beispiel   <I>1:</I>  In 1     Liter    Wasser waren 20g Handels  pektin gelöst.

   Die Reaktion -wurde durch       Natronlaugezugabe    auf     p$    = 6 eingestellt.  Dazu wurde 0,2 g Chlordioxyd, in Wasser  gelöst, hinzugegeben. Die     Einwirkungsdauer          betrug    eine halbe Stunde bei einer Zimmer  temperatur von 17  C.     Darauf    wurde das       Pektin    mit Alkohol     ausgefällt.    Das     Pektin     wurde durch diesen     Reinigungsprozess    nicht  merkbar abgebaut:

       (Reinigung    im homogenen  System.)  <I>Beispiel</I>     II:     100 g     wasserunlösliche        Pektinsäure    wur  den in 1 Liter Wasser, der 0,04 bis 0,2 g  Chlordioxyd enthielt,     suspendiert.    Es     wurde     während 10     Stunden    bei     Zimmertemperatur          gerührt.    Darauf lässt man das     Pektinsäure-          pulver        sedimentieren,        dekantiert    das Wasser  ab und wäscht mit     verdünntem    Alkohol nach.

    Es wurde eine weisse,     urabgebaute    Pektin  säure erhalten.     (Reinigung    im heterogenen       System.)     <I>Beispiel</I>     III:     100 g wasserlösliches     Pektin        wurden    in  1 Liter 40%igem Alkohol, der 1,6 g Chlor  dioxyd enthielt,     suspendiert.        Die    Einwirkungs  zeit betrug 24 Stunden     bei    Zimmertempera  tur. - Auch hier konnte     -ein        weisses    Pektin  präparat gleicher     Geliereigenschaften    wie  das     Ausgangspektin    erhalten werden.

   - Die         Einwirkungsdauer    kann besonders bei höhe  ren     Temperaturen    wesentlich verkürzt wer  den.     (Reinigung    im heterogenen System.)  Im     allgemeinen    arbeitet man bei der Aus  führung des     Verfahrens    am besten im     pg-          Bereich    3 bis 7.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH; Verfahren zur Reinigung von pektin- haltigem Material, dadurch gekennzeichnet, dass man dasselbe mit Chlordioxyd behandelt, so dass ohne Abbau des Pektinstoffes die Farb- und Gerbstoffe durch Oxydation zer stört werden. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man im p$-Be- reich 3 bis 7 arbeitet. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Temperaturen zwischen 10 und 60 C arbeitet. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man die Reinigung in wässe riger Lösung der Pektinstoffe vornimmt. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man bei wasserunlöslichen Pek- tinstoffen die Reinigung in wässeriger Sus pension der Pektinstoffe vornimmt. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man die Reinigung in einer Suspension der Pektinstoffe in verdünntem Alkohol vornimmt.
CH245360D 1945-02-06 1945-02-06 Verfahren zum Reinigen von pektinhaltigem Material. CH245360A (de)

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