Verfahren zum maschinellen Herstellen einer prismatischen Packung und nach dem Verfahren hergestellte Packung. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur maschinellen Herstellung einer prismati schen Packung und eine nach dem Verfah ren hergestellte Packung.
Beim Einwickeln prismatischer Gegen stände mittels Einwickelmaschinen sind bis jetzt zwei Faltungsarten benutzt worden, nämlich die sog. Seitenschlussfaltung und die sog. Portefeuillefaltung.
Fig. 1 veranschaulicht eine fertige Sei tensohlussfa.ltung und Fig.1a-le die aufeinanderfolgendenTeil- faltungen für eine Seitensohlussfaltung. Ebenso zeigen die Fig. 2 und 2a-2c eine fertige Porte feuillefaltung und die Teilfaltung .dafür. Die beiden Faltungsarten und die maschi nellen Mittel zum Durchführen derselben können als bekannt vorausgesetzt werden.
Beide Faltungen besitzen Nachteile. Über die jeweils für eine Packung anzuwendende Faltungsart entscheiden z. B. Beschaffenheit und Abmessungen .des einzupackenden Gegen standes.
Für die maschinelle Verpackung ist z. B. die Portefeuillefaltunggünstiger als die Sei tenschlussfaltung. Es kann bei der Porte feuillefaltung .der grösste Teil der Faltvor- gänge beim Schieben des Gegenstandes samt Hüllblatt durch einen Faltkasten erfolgen. Nach Durchgang durch den Faltkasten ist die Packung ziemlich weitgehend ausgebil det (Fig. 2b).
Es sind nur noch wenige Falt- vorgänge vorzunehmen, die durch wenige Faltelemente ausgeführt werden können.
Bei der Seitenschlussfaltung dagegen müssen eine grosse Anzahl einzeln ,gesteuer ter Faltelemente vorgesehen werden. Der für diese Packung vorgesehene Faltkasten legt lediglich die Hülle U-förmig um .den Gegen stand (Fig. 1b). Sämtliche übrigen Faltvor- gänge müssen .durch einzeln gesteuerte Falt- elemente vorgenommen werden. Die Maschine fällt daher nicht nur teuerer aus, sondern ihr Platzbedarf ist beträchtlich grösser.
Das Verfahren zum maschinellen Her stellen einer prismatischen Packung gemäss vorliegender Erfindung besteht darin, dass zunächst das an eine Grundfläche eines Pris- mas angelegte Hüllblatt beim Durchgang dieses Prismas durch einen Faltkasten in der Weise vorgefaltet wird, dass das Hüllblatt das Prima auf den vier zur erwähnten Grundfläche senkrecht stehenden Seitenflä chen umfasst und über die noch freie Grund fläche des Prismas wenigstens teilweise her vorragt, und dass die Lappen,
welche auf den Tjänbsseiten über die noch freie CTrundfläclie des Prismas hinausragen, nacheinander in die Ebene der noch offenen Seite der Pak- kung umgelegt werden und anschliessend die in der genannten Ebene noch über den Kan ten der Packung hervorstehenden Lappen an deren Stirnfläche angelegt werden.
Ein Ausführungsbeispiel des neuen Ver fahrens dient für die Herstellung von Papp schachteln.
Solche Pappschachteln werden in der Nahrungsmittelindustrie für Produkte ver schiedenster Art, wie Suppeneinlagen und dergleichen, gebraucht. Solche Packungen werden dann meist noch mit einer Papier hülle versehen, die mit Seitenschlussfaltunb geschlossen wird. Es wird ,dann verlangt, dass die Pappschachtel auch mit Seiten- schlussfaltungerstellt wird, um ein bequemes Öffnen der Packung zu ermöglichen. Die maschinelle Herstellung der Pappschachtel mit Seitenschlussfaltung ist nach dein üblichen Verfahren bedeutend komplizierter als die Herstellung einer Portefeuillefa.ltunb.
Hier bringt die benannte Ausführungs- form des neuen Verfahrens eine Verein fachung. Die Pappschachtel mit Seiten- schlussfaltung wird mit ebenso einfachen Mitteln, wie sie die Portefeuillefaltunb ver langt, maschinell hergestellt.
In der beiliegenden Zeichnung sind Aus- führungsbeispiele der erfindungsgemässen Packung und des Verfahrens zur Herstellung derselben #clieniatiscli veranschaulicht.
Es zeigen: Fi. 3 eine Vorrichtung zum maschinel len Herstellen der Packung für einen pris matischen Gegenstand, Fib. 4 venschiedene Stufen der Faltung iiiid die fertige Packung, Fig. 5 verschiedene Stufen des Falten einer Pappseliachtel sowie die fertige Pak- kung und Fig. G eine Vorrichtung zum maschinel len Herstellen der Pappschachtel.
In bekannter Weise wird der ein Prisma darstellende Gegenstand G an die Faltstelle auf den breitstehenden untern Stössel 1 ge bracht und das Hüllblatt H über eine Grund fläche des Primas gezogen. Das Hüllblatt H eist vorteilhaft ungefähr dieselben Abmes- sungen auf wie für eine Seitensclilusspackung. Der obere Stössel 2 senkt sich dann,
so dass der Gegenstand G und das Hüllblatt H zwi- eehen den beiden. Stösseln 1 und 2 behalten werden (Fib. 3a). Die beiden Stössel 1 und 2 bewegen :ich dann im Gleichlauf aufwärts und schieben den Gegenstand G und das Hüllblatt H durch einen an sich bekannten Faltkasten 3 hindurch.
Dieser Faltkasten 3 ist am befestigt. Die ver schiedenen Faltwände 4, 5 und 6 legen in bestimmter lZeihenfol"-e die über den Gegen stand G vorstehenden Teile des Hüllblattes H an die vertikaleci Län-sseiten und an die Stiräseil:en desselben an und legen anschlie ssend die dabei entstehenden auf den Stirn seiten vorstehenden Lappen 7 und 8 an die beiden Stirnseiten an (Fib. 4b).
Nach Durch gang durch den Faltlasten 3 umfasst somit das Hiillblatt H den Gegenstand G allseitig, ausgenommen die Bodenfläche 9. Die noch vorstehenden Lappen 13, 15, 16 ragen auf allen Seitenflächen senkrecht nach unten über die noch freie CTrundfläehe hezw. die Bodenfläche vor (Fig. 4b). Ain Ende des Hubes der Stössel 1 und 2 erreicht die so vorbefaltete Packung die in Fign 3a strich punktiert gezeichnete Labe.
Während der Aufwärtsbewegung von Gegenstand G und Stössel hat sich der bewegliche Anschlag 10 in die Lage 10' gesenkt. Nach Ende des Stö- sselhubes bewegt sich der Schieber 11 auf den Gegenstand G zu (Fig. 3b). Der Gegenstand G ist somit zwischen dem Schieber 11 und dem beweglichen Anschlag 10 festgehalten. Die Stützung des Gegenstandes G durch die Stössel 1, 2 ist nun überflüssig und .diese be- we(ren sich von demselben weg und geben den Platz für die weiteren Faltvorgänge frei.
Der Falter 12 bewegt sich nun unter Gegen stand G (Fig. 3b) und legt den nach unten auf der Längsseite vorstehenden Lappen 13 an die Bodenfläche 9 desselben an, d. h. also in die Ebene der noch offenen Seite der Packung um. Der Gegenstand G ist nun von unten durch den Falter 12 gestützt, so dass der Anschlag 10 sich wieder hinaufbewegen und den Gegenstand frei geben kann. Der Weg für ein weiteres Vörschieben des Gegen standes G ist nun frei. Der Schieber 11 be wegt .sich weiter vor und schiebt den Gegen .stand G über die Kante des festen Falters 14 hinweg. Dabei wird der noch auf der Längsseite nach unten vorstehende Lappen 15 ebenfalls an die Bodenfläche des Gegen standes G angelegt.
Schliesslich gelangt letz terer in die in Fig. 3c gezeigte Lage. An dieser Stelle ist der Gegenstand G von dem Hüllblatt H allseitig umfasst. Auf den Stirn seiten stehen noch die bei :dem vorhergehen den Umlegen entstandenen Lappen 16 in horizontaler Ebene über den Kanten der Packung vor (Fig. 4c). Zwei in vertikaler Richtung bewegliche Falter 17 wirken nun auf diese Lappen 16 ein und legen sie nach oben an die Stirnfläche des Gegenstandes G bezw. an die Packung an.
Statt den verti kalen Faltern 17 könnten ebenso .gut pas send ausgebildete feststehende Bleche vor gesehen werden, die beim Vorschub des Gegenstandes G die Lappen 16 allmählich an die Stirnflächen des Gegenstandes an legen.
Das Falten von Pappschachteln erfolgt wie in Fig. 5 und 6 veranschaulicht: Der Pappe- oder Kartonzuschnitt K, der vorteilhaft an den Faltstellen geritzt ist, wird mit bekannten Mitteln über den Stössel 220 gebracht. Hierauf senkt sich der ein Prisma darstellende Stempel 21, auf den Zu schnitt K derart, dass dieser zwischen Stö ssel und Stempel 21 gehalten wird und an der einen Grundfläche des Prismas anliegt. Stössel 20 und Stempel 21 bewegen sich dann im Gleichlauf abwärts und schieben den Zu schnitt K durch einen an sich bekannten, im Maschinengestell befestigten Faltkasten 22.
Dabei legen die verschiedenen Faltbleche 23, 24, 25 und 2:6 die über der Grundfläche des Stempels 21 vorstehenden Lappen des Zu schnittes g in bestimmter Reihenfolge an die vier vertikalen Seitenflächen des Prismas 21 an. Damit entsteht eine den Stempel 21 am Boden sowie auf den Seitenflächen um fassende, nach oben offene Schachtel S, die aus dem Faltkasten 22 austritt. Es stehen lediglich noch die beiden Lappen 27 und 28 senkrecht nach oben über die noch freie Grundfläche des Prismas 21 vor.
Bei der wei teren Bewegung von Stempel und Stössel wird die oben gebildete Schachtel S in einen unter dem Faltkasten 22 bereitstehenden Be cher 29 eingeschoben und auf dessen Boden 30 aufgesetzt. In diesem Moment befinden sich die Schachtel S, der Stössel und der Stempel in den strichpunktiert gezeichneten Lagen S', 2-0' und 21' (Fig. 6a). Anschliessend bewegt sich der Stempel 21 aus der Schach tel S heraus und kehrt auf seine Ausgangs stelle zurück, während der Stössel 20 eine zusätzliche Bewegung nach unten ausführt, wobei,er aus dem Becher 29 heraustritt.
Um den Durchtritt des Stössels 20 zu ermög lichen, weist die Bodenfläche 30 des Bechers 29 eine entsprechende Aussparung 31 auf. Der Becher 2,9 ist auf einem endlosen För- derelement 32 (Kette oder dergleichen) be festigt, welches in bekannter Weise geführt und angetrieben wird. Dieses Förderelement 32 trägt in regelmässigen Abständen eine Mehrzahl solcher Becher 29. Der Antrieb des Förderorganes 32 erfolgt derart, dass die Be cher schrittweise vorwärts bewegt werden, und zwar jeweils von einer Haltestelle zur nächstfolgenden.
Bei der Vorwärtsbewegung
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der <SEP> Becher <SEP> belangen <SEP> die <SEP> in <SEP> den <SEP> Becher <SEP> ?9
<tb> eingeschobenen <SEP> Schachteln <SEP> S <SEP> nach <SEP> und <SEP> nach
<tb> an <SEP> die <SEP> a.ufeinanderfolbenden <SEP> Haltestellen.
<tb> Bei <SEP> einer <SEP> dieser <SEP> Stellen <SEP> ist <SEP> eine <SEP> an <SEP> sich <SEP> be kannte <SEP> Abfüllvorrichtung <SEP> vorgesehen, <SEP> -elche
<tb> die <SEP> bereitgestellte <SEP> Schachtel <SEP> füllt. <SEP> An <SEP> einer
<tb> weiteren <SEP> Stelle <SEP> Fib.
<SEP> 6b <SEP> ist <SEP> ein <SEP> beweglicher
<tb> Falter <SEP> 33 <SEP> vorgesehen, <SEP> welcher <SEP> während <SEP> sei nem <SEP> Arbeitshub <SEP> den <SEP> Lappen <SEP> ?7 <SEP> in <SEP> die <SEP> strich punktiert <SEP> bezeichnete <SEP> Lage <SEP> ?7" <SEP> lebt, <SEP> also <SEP> in
<tb> die <SEP> Ebene <SEP> der <SEP> noch <SEP> offenen <SEP> Seite <SEP> der <SEP> Schach tel <SEP> umlegt. <SEP> Bei <SEP> der <SEP> anschliessenden <SEP> Be-,vebun- der <SEP> Fördervorriehtunb <SEP> wirkt <SEP> der <SEP> feststehende
<tb> Falter <SEP> 3.1 <SEP> auf <SEP> den <SEP> Lappen <SEP> ?8 <SEP> ein <SEP> und <SEP> lebt
<tb> ihn <SEP> gegen <SEP> den <SEP> bereits <SEP> umbelebten <SEP> Lappen <SEP> <B>27.</B>
<tb> Wenn <SEP> die <SEP> Schachtel <SEP> die <SEP> nächste <SEP> Stelle <SEP> er reicht <SEP> (Fi-.
<SEP> 6e), <SEP> ist <SEP> sie <SEP> bereits <SEP> allseitig <SEP> be schlossen <SEP> (Fib. <SEP> 511). <SEP> Es <SEP> stehen <SEP> lediglich <SEP> noch
<tb> die <SEP> beiden <SEP> Lappen <SEP> 35 <SEP> in <SEP> der <SEP> Ebene <SEP> des <SEP> um belebten <SEP> Lappens <SEP> ?8 <SEP> seitlich <SEP> über <SEP> den <SEP> Kan ten <SEP> der <SEP> Schachtel <SEP> vor. <SEP> Sobald <SEP> sich <SEP> der <SEP> Be cher <SEP> ?9 <SEP> in <SEP> Ruhe <SEP> befindet, <SEP> dringt <SEP> von <SEP> unten
<tb> durch <SEP> die <SEP> Aussparung <SEP> 31 <SEP> im <SEP> Boden <SEP> P!) <SEP> dus selben <SEP> der <SEP> Stössel <SEP> 36 <SEP> ein, <SEP> schiebt <SEP> die <SEP> Schach tel <SEP> S <SEP> aus <SEP> diesem <SEP> heraus <SEP> und <SEP> zwischen <SEP> den
<tb> feststehenden <SEP> Faltern <SEP> 37 <SEP> hindurch.
<SEP> Dabei
<tb> werden <SEP> die <SEP> Lappen <SEP> 35 <SEP> seitlich <SEP> an <SEP> die <SEP> Schach tel <SEP> angelegt. <SEP> Am <SEP> Ende <SEP> des <SEP> Hubes <SEP> befinden
<tb> sich <SEP> der <SEP> Stössel <SEP> und <SEP> die <SEP> fertige <SEP> Schachtel <SEP> in
<tb> den <SEP> strichpunktiert <SEP> bezeichneten <SEP> Laben <SEP> 36'
<tb> und <SEP> S". <SEP> Die <SEP> so <SEP> fertiggefaltete <SEP> Schachtel
<tb> zeigt <SEP> Fib. <SEP> 5e.
<tb> Das <SEP> zuletzt <SEP> beschriebene <SEP> Verfahrensbei spiel <SEP> eignet <SEP> sieh <SEP> für <SEP> schüttbares <SEP> Gut, <SEP> das
<tb> nachträglich <SEP> in <SEP> die <SEP> vorgeformte <SEP> Schachtel
<tb> eingefüllt <SEP> wird, <SEP> worauf <SEP> die <SEP> Schachtel <SEP> be schlossen <SEP> wird.
<SEP> Dasselbe <SEP> Verfahrensbeispiel
<tb> eignet <SEP> sich <SEP> aber <SEP> ebensogut <SEP> für <SEP> die <SEP> Verpak knnb <SEP> von <SEP> festen <SEP> Gegenständen <SEP> in <SEP> eine <SEP> Xar tonschachtel. <SEP> In <SEP> diesem <SEP> Falle <SEP> wird <SEP> zunächst
<tb> der <SEP> fiartonzu.sehnitt <SEP> über <SEP> den <SEP> Stössel <SEP> ?0 <SEP> <U>(r</U>e schoben <SEP> und <SEP> darnach <SEP> der <SEP> zu <SEP> verpackende
<tb> Gegenstand <SEP> G <SEP> darauf <SEP> gesetzt.
<SEP> Das <SEP> Ganze wird dann genau wie beschrieben zwischen Stempel und Stössel nach abwärts bewegt. Auch der Schliessvorgang bleibt derselbe.