Zylinderschloss. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Zylinderschloss mit von verstellbaren Stif ten eines zum Schloss gehörigen Schlüss eis gegen Federwirkung bewegbaren Schiebern im Innenzylinder und mit diesen zusammen ,virkenden Stellkörpern im Aussenzylinder,
welche bei mit den Schiebern gekuppelter Stellung von diesen beim Einstecken des Schlüssels mitgenommen und bei der nach folgenden das Sperren des Schlosses hervor rufenden Drehung des Schlüssels bezw. In nenzylinders jedoch von den Schiebern ent- kuppelt werden, so dass die Schieber beim nachfolgenden Abziehen 'des Schlüssels in die Anfangslage zurückkehren. Bei derartigen Schlössern kann der Schlüssel in drei Stel lungen in das Schloss gesteckt bezw. aus die sem werden,
und zwar in der geschlossenen, der geöffneten und einer Zwi schenstellung. In der Zwischenstellung, in der die Schieber mit den Stellkörpern gekuppelt sind, kann das Sehloss auf eine neue ZuGam- menstellung der Schlüsselstifte des Schlüssel bartes umgestellt werden.
Dies hat jedoch zur Folge, dass, wenn der Schlüssel absicht lich oder unabsichtlich in der Zwischenstel lung des Schlosses aus diesem gezogen wird, das Schloss durch Einstecken eines Schlüs sels, der eine andere Bartstiftenstellung auf weist, auf diesen umgestellt wird, so dass dass Schloss nunmehr auf diesen Schlüssel reagiert und der eigentliche Schlüssel nicht mehr zum Betätigen des Schlosses benützt werden kann.
Derartige Schlösser werden zweckmässig mit einem Meisterschlüssel und einer Anzahl Nachschlüssel versehen, deren Stifte nicht verstellbar sind, ;die jedoch in verschiedenen Längen zum Einsetzen in den Nachschlüssel vorhanden sind, so dass die Nachschlüssel ent sprechend dem Meisterschlüssel mit -der ent sprechenden Stiftegruppierung versehen wer den können.
Der Meisterschlüssel ist mit numerierten Bartstiften, die mit einer Skala versehen sind, ausgeführt, so ;dass die Stifte nach einer beliebigen Zahl, bei beispielsweise sechs Bartstiften auf eine sechsstellige Zahl, eingestellt werden können.-Der Meisterschlüs- sel wird zweckmässig in Verwahrung gehal ten, wobei zum Schliessen und Öffnen des Schlosses die Nachschlüssel, welche nach dem Meisterschlüssel eingestellt sind, verwendet werden.
Jede Änderung des Mei.stenschlüssels bedingt selbstverständlich die Umstellung aller Nachschlüssel, so dass eine Umstellung des Meisterschlüssels selbstverständlich nur von Zeit zu Zeit und bei Bedarf vorgenom men wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, das mit einem mit verstellbaren Bartstiften ver- sehenen Meisterschlüssel und wenigstens einem Nachschlüssel ausgerüstete Schloss bezw. die Schlüssel so zu gestalten, dass in der Zwischenstellung des Schlosses das Abziehen bezw. Wiedereinsteeken des Nachschlüssels in das Schloss unmöglich ist und das Abziehen des Meisterschlüssels bezw. Einstecken des selben in das Schloss nur bedingt erfolgen kann.
Die Erfindung besteht darin, dass minde stens ein auslösbares Sperrorgan das unbeab sichtigte Herausziehen der Schlüssel in der Zwischenstellung des Schlosses verhindert, und dass der Bart des Meisterschlüssels gegen über dem Bart des Nachschlüssels eine Q,uer- schnittsänderung aufweist, welche bedingt, dass bei ausgelöstem Sperrorgan nur der Mei sterschlüssel, nicht aber der Nachschlüssel in der Zwischenstellung des Schlosses aus:
die sem herausgezogen bezw. in dieses hinein gesteckt werden kann, :so da,ss in der Zwi- schenstell.ung @dao Sehloss nur mittelis; des Meisterschlüssels auf eine andere Bartstift, kombination eingestellt werden kann.
In beiliegender Zeichnung ist eine bei spielsweise Ausführungsform des Erfindungs gegenstandes veranschaulicht; es zeigt: Fig. 1 das :Schloss im Querschnitt nach Linie 1-I in Fig. 2, Fig.2 einen teilweisen Längsschnitt durch das Schloss nach Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 die Gruppierung von Sperrorganen, Fig. 4 ein Detail,
Fig. 5 eine Frontsicht auf das Schloss in der Richtung von Pfeil A, Fig. 6 die Schlüsselöffnung in der Zwi schenstellung, für alle Schlüssel gesperrt, Fig. 7 die Schlüsselöffnung in der Zwi schenstellung, für den Meisterschlüssel ent- sperrt, Fig. 8 und 9, den Bart des Meister- schlüssels,
Fig. 10 und 11 den Bart eines Nach schlüssels.
Die Hülse 1 ist mit sechs schwalben- schwanzförmigen Nuten 2 versehen, in wel chen die Rillenkörper 3 achsial verschieb- bar gelagert sind. In der Hülse 1 steckt ein Drehkörper 4, der sechs ebenfalls aehsial verlaufende sehwalbenschwanzförmige Nu ten 5 aufweist. Jeder dieser Nuten 5 ist ein Loch 6 und ein Schlitz 7 zugeordnet.
In den Nuten 5 sind U-förmige :Schieber ge lagert, die durch das schwalbenschwanzför- mige Stück 8, den Steg 9, und den Bolzen 10 gebildet werden. Durch die Federn 11, tvelche in den Löchern 6 stecken, werden die Schieber in die in Fig. 2 gezeichnete Lage gedrückt. Die Schieber sind an ihrem Teil 8 mit Nasen 12 versehen, welche über die En den der Rillenkörper 3 greifen.
Wird der Schlüssel im Sinne des Pfeils A in Fig. 2 in den Schlitz 13 gesteckt, dann werden durch die Bartstifte 14, Fig. 8 und 11, je nach deren Einstellung die Schieber mehr oder weniger nach rechts in Fig. 2 verschoben. Durch die nachfolgende Drehung des Schlüs sels und damit des Körpers 4, rechtsherum mit Bezug auf Fig. 1,
gelangen die Rillen teile 15 des Drehkörpers 4 mit den Rillen- körpern 3 in Eingriff, so dass letztere in ihrer verschobenen Stellung durch die Rillen teile 15 in achsialer Richtung festgehalten sind. Die Nasen 12 der Schieber stehen nun seitlich der Rillenkörper 3, so dass die Schie ber wieder in achsialer Richtung verschieb bar sind und durch die Federn 11 in ihre An fangsstellung zurückgedrückt werden.
Ein Zurückdrehen des Drehkörpers kann nun nur mit einem Schlüssel erfolgen, dessen Bart die gleiche Stiftstellung aufweist wie derjenige, mit welchem die Schieber verschoben wurden, so dass diese wieder an die genau gleiche Stelle gedrückt werden wie zuvor und bei der Verdrehung die Rillenkörper 3 wieder zwischen die Nasen 12 der Schieber gelangen.
Um das Sehloss zu öffnen, wird der Schlüssel in dieses eingesteckt und um 66 linksherum gedreht, so dass die Rillenstücke 3 je mit einem andern benachbarten Rillenteil 15 zum Eingriff kommen, so dass die Rillenkörper 3 auch in der geöffneten Stellung des Schlos- ses festgehalten werden.
Zwischen diesen bei den Zylinderstellungen ist die in Fig. 1 und 2 gezeichnete Zwischenstellung, in welcher die Rillenkörper 3 zwischen den Nasen 12 der Schieber ruhen. In der Zwischenstellung kann das Schloss auf eine andere Stiftkombina tion des Schlüssels umgestellt werden.
Wird daher der Schlüssel in dieser Stellung aus dem SChloss gezogen und ein anderer Schlüs sel mit anderer Stiftkombination eingesteckt, dann stellt sich automatisch das Schloss auf diesen Schlüssel um, und der vorherige Schlüssel passt nicht mehr. Sofern nun -ein Schlüssel versehentlich in der Zwischenstel lung abgezogen werden könnte, könnte das Schloss mit andern Schlüsseln der gleichen Art geöffnet und wieder geschlossen werden, und .der Inhaber des ersten Schlüssels hätte keine Möglichkeit mehr, sein Schloss zu öffnen.
Um diesen Nachteil zu beheben, sind die Schlüssel gemäss Fig. 8 bis 11 mit Nuten 16 versehen, die in Sperrorgane 17, 18 eingrei fen. Von diesen Sperrorganen sind die Sperr platten 17 mit den Zapfen 19 an dem Ge häuse 1 befestigt und greifen in die Nute 20 des Drehkörpers 4. Diese Sperrplatten haben einen Ausschnitt 21, der mit dem Sehlüs.sel- schlitz 13 in der geöffneten Stellung des Schlosses übereinstimmt. Die Sperrschieber 18 sind ebenfalls in .der Nute 20 des Dreh körpers 4 gelagert.
Diese Schieber sind je doch verschiebbar und werden durch die Na sen<B>23</B> der Deckscheibe 24, durch die Feder 25 .gegen die Sperrplatten 17 gedrückt (siehe Fig. 3 und 4). Die Sperrschieber 18 haben Ausschnitte 26, welche das Herausziehen des Schlüssels in der geschlossenen Stellung des Schlosses ermöglichen. Die Stege 2,2 und 22' der Deckscheibe 24 greifen durch Schlitze 27 des Gehäuses 1 hindurch,
und durch einen Draht 28 wird die Deckscheibe 24 mit dem Gehäuse 1 drehbar zusammengehalten. Der Steg 22' dient dem einen Ende der Feder 25 als Öse. Die Feder 25- ist an ihrem andern Ende in dem am Gehäuse 1 befestigten Bol zen 29 eingehängt. Der Deckring 24 ist mit einer Riffelung 30 versehen, so dass dieser entgegen .dem Federzug von Hand gedreht werden kann.
Die Sperrplatten 17 sind mit Ausschnitten 3l versehen, welche mit den Längsnuten 32 des Meisterschlüssels, Fig. 8 und 9, korrespondieren.
Fig. 6, zeigt den Schlüsselschlitz 13- in der Zwischenstellung. Die Ecken 33 der Sperrplatten 1'7 und die Ecken 34 der .Sperrschieber 18 verdecken die äussersten Enden des Schlüsselschlitzes 13 und greifen in die Nuten 16 des Schlüssels ein, so dass dieser wohl gedreht, in dieser Stellung aber nicht aus dem Schloss gezogen werden kann.
Soll das Schloss auf eine andere Bartstiftkombination umgestellt werden, dann wird =der Meisterschlüssel, Fig. 8 und 9, in das Schloss gesteckt und auf die Zwischen stellung gedreht.
Durch Verdrehender Deckscheibe 24 ver schieben sich die Sperrschieber 18, so dass deren Ecken 34 aus dem Bereich des Schlüs- selsehlitzes 13 ;gelangen. Nun kann der Mei- sterschlües.e1 herausgezogen und inngeändert werden. Das Schloss bleibt nun in der Zwi- echenstdllung stehen, bis der abgeänderte Meisterschlüssel wieder in diesen hineinge steckt wird.
Um zu verhindern, dass in der Zwischenzeit ein anderer Schlüssel als der Meisterschlüssel in das Schloss gesteckt wird, haben alle Nachschlüssel die Nut 322, welche der Meisterschlüssel aufweist, nicht. Es be steht daher überhaupt keine Möglichkeit, einen Nachschlüssel in der Zwischenstellung in das Sehloss hineinzustecken oder aus die sem herauszuziehen.
Da nur der Meister schlüssel nach Verdrehen der Deckscheibe in der Zwischenstellung herausgezogen oder ein gesteckt werden kann, besteht eine absolute Sicherheit, dass das Schloss nicht fahrlässig oder böswillig durch Drittpersonen mittels eines Nachschlüssels verstellt werden kann. Es liegt in der Natur der Erfindung, dass die Verriegelung des Schlüsselloches in der Zwi schenstellung auch durch andere Mittel er folgen kann, ohne da.ss dadurch der Erfin dungsgedanke verlassen wird.