Antriebsvorrichtung mit Elektromotor. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Antriebsvorrichtung mit einer auf der Reibungs übertragung zwischen einem, von einem Elektro motor angetriebenen, treibenden und einem getriebenen Teil beruhenden Kraftübertra gungsvorrichtung nach dem Patentanspruch des Hauptpatentes. Der Stator des Elektromotors ist daher so drehbar angeordnet, dass das vom Rotor des Motors auf den Stator wirkende Reaktionsmoment den zur Bewegungsübertra gung notwendigen Anpressdruck zwischen trei bendem und getriebenem Teil erzeugt.
Es ist dadurch gekennzeichnet, dass die Welle der treibenden Scheibe auf dem Mantel eines gedachten Kegels verschwenkbar ist, dessen Spitze in der Achse des als Scheibe ausgebildeten getriebenen Teils liegt.
Beiliegende Zeichnung zeigt zwei beispiels weise Ausführungsformen des Erfindungsgegen standes, die im folgenden nur so weit be schrieben sind, als es für das Verständnis der Erfindung notwendig ist. Für alles andere wird auf das Hauptpatent verwiesen. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform, teilweise geschnitten; Fig. 2 ist ein Grundriss zu Fig. 1, teilweise geschnitten; Fig. 3 ist ein Schnitt der zweiten Aus führungsform nach der Linie III-III in Fig.4, welche eine Seitenansicht dieser zweiten Form darstellt.
Fig. "5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3.
In den Fig. 1 und 2 ist das den Stator tragende zylindrische Gehäuse 1 in den La gern 127 des Ständers 2 mittels seiner Naben 126 drehbar gelagert. Auf der Rotorwelle 128 sitzt das Kegelrad 129, das mit dem Kegel rad 130 zusammenarbeitet. Letzteres sitzt fest auf der Welle 131, die in den Universallagern 132, 133 so gelagert ist, dass die Mittellinie der Welle 131 und diejenige der Rotorwelle 128 sich immer in der Kegelspitze 137 der getriebenen Scheibe 135 schneiden. Das Lager 133 befindet sich in einem Schwenkkörper 134, der lose auf der linken Nabe 126 (Fig. 2) sitzt.
Die getriebene Scheibe 135 mit harter Reibfläche sitzt lose auf der festangeordneten Achse 136. In einem Ansatz dieser Achse 136 sitzt auch das Zager 132, und zwar so, dass die Mittellinie der Welle 131 immer in der Kegelspitze 137 der Scheibe 135 durch die Mittellinie der Achse 136 geht und der Drehpunkt der sich bei der Bewegung des Schwenkkörpers 134 auf einem Kegelmantel verschwenkenden Welle 131 immer diese Ke gelspitze 137 ist. Auf der Welle 131 sitzt die treibende Scheibe 138. Sie ist mit dieser Welle 131 in Antriebsverbindung durch eine Nut 146, in welche ein Keil 139 der Welle 131 eingreift.
Zur stufenlosen Änderung der Drehzahl der Scheibe 135 dient die Verstell stange 140, die von Hand bedient wird, aber auch selbsttätig verstellt werden könnte. Die treibende Scheibe 138 hat eine elastische Reib fläche. Sie berührt die getriebene Scheibe 13 immer längs einer Linie, die durch die Kegel spitze 137 geht.
Auf der linken Nabe 126 sitzt fest ein Zahnrad 141. Dieses arbeitet zusammen mit einem Zahnrad 142, das mittels des Bolzen 143 im Lagersupport 144 drehbar gelagert ist. Der Schwenkkörper 134 trägt einen Zahn kranz 145, der mit denn Zahnrad 142 in Eingriff steht und dessen Drehachse mit der Mittel linie der Rotorwelle 128 zusammenfällt.
Wird nun der Motor unter Strom gebracht, so verdreht- das vom Rotor auf den Stator wirkende Reaktionsmoment letzteren, und mit ihm das Gehäuse 1, etwas. Das Zahnrad 141. verschwenkt über das Zahnrad 142 und den Zahnkranz 145 den Schwenkkörper 134 und mit diesem die Welle 131, so dass die treibende Scheibe 138 gegen die getriebene Scheibe 135 angedrückt wird. Dieser Anpressdruck ändert sich automatisch und gleichsinnig mit dein Reaktionsmoment. Diese Ausführungsform kann für die Drehung der getriebenen Scheibe in beiden Drehrichtungen verwendet werden. Der Teil der Vorrichtung links vorn Support 144 kann in einem öldichten Gehäuse unter gebracht sein. An Stelle der kegeligen kann natürlich auch eine ebene, getriebene Scheibe treten.
Punkt 137 wäre dann der Mittelpunkt der betreffenden ebenen Reibfläche. Zur Änderung der Drehrichtung der getrie benen Scheibe braucht beim oben beschrie benen Beispiel lediglich die Drehrichtung des Motors umgekehrt und der Schwenkkörper 134 so verschwenkt zu werden, dass die Welle 131. in die zu ihrer in Fig. 2 gezeigten Lage symmetrische Stellung auf der andern Seite der Mittellinie der Rotorachse zu liegen kommt.
Bei der in den Fig. 3 bis 5 gezeigten An triebsvorrichtung mit Wendegetriebe braucht zur Imkehrung der Drehung der angetriebenen Scheibe nicht einmal die Drehrichtung des Motors geändert zu werden.
Das drehbar gelagerte Gehäuse 1 ist in diesem zweiten Beispiel am Flansch einer Nabe 150 angeflanscht, und die in der Nabe 150 geführte Welle 151 ist durch eine lösbare Kupplung 152 mit der Rotorwelle verbunden. Die Nabe 150 selbst ist mittels der Kugel lager 153 im Lagerschild 154 gelagert, der seinerseits das Gehäuse 155 schmutz- und öl- dicht abschliesst. Dank dieser Anordnung kann das ganze Getriebe fertig zusammengebaut geliefert und daran z. B. ein vorhandener Flanschmotor bekannter Bauart angeschlossen werden.
Auf der Nabe 1:,0 sitzt wiederum, wie im ersten Beispiel, lose ein Schwenkkörper 156. An diesem sind zwei Zahnsegmente 157, 158 festgeschraubt, von denen, .je nach der Stellung des Schwenkkörpers 156, das eine oder das andere mit einem zwischen den Teilkreisen der Segmente liegenden Zahiritzel 159 zu sammenarbeitet. Dieses sitzt lose auf einem am Lagerschild 154 befestigten Bolzen 160.
Auf der Nabe dieses Ritzels 159 ist ein Ketten rad 161 aufgekeilt, das über eine Kette 162 mit einem auf der Nabe 150 befestigten Ket tenrad 7.63 zusammenarbeitet. Der Antrieb der treibenden Welle 131 vom Kegelrad 129 über das Kegelrad 1.30 und die Universal lager dieser Welle 131 sind gleich wie im ersten Beispiel. Hingegen gibt es hier ausser der einen angetriebenen Scheibe 135 noch eine zweite, 164. Beide Scheiben 135 und 164 sitzen ,lose auf Zapfen 165, die durch die Schrauben 167 gegen Drehen gesichert sind.
Der Lageiliörper 166 für das Lniversal- lagen 132 ist fest mit den Zapfen 165 ver bunden, um eine Drehung dieses Lagers zu verhindern. Auf den Naben der Scheiben 135, 164 sitzende Stirnräder 168 arbeiten mit Stirnrädern 169 der aus dem Gehäuse 155 austretenden Welle 170 zusammen.
Je nach der gewünschten Drehrichtung bringt man nun die treibende Scheibe 138 mit der einen oder der andern der beiden getriebenen Scheiben 135, 164 in Berührung. Das geschieht dadurch, dass man, je nach der gewünschten Drehrichtung, durch Verschwen- ken des Körpers 156 das eine oder das andere der Zahnsegmente 159 in Eingriff bringt. So wird der durch die Umschaltung von der einen getriebenen Scheibe auf die andere notwendige Wechsel in der Schwenkrichtung des Körpers 156 erreicht. Bei dieser Umschaltung gibt es eine Zwischenstellung des Schwenkkörpers 156, in welcher das Ritzel 159 weder mit dem einen noch mit dem andern der beiden Zahn segmente 157 und 158 in Eingriff steht.
Die Wirkungsweise des zweiten Beispiels ist aus obigem und der Zeichnung leicht ver ständlich: Das vom Rotor auf den Stator wirkende Drehmoment verdreht letzteren und mit ihm die Nabe 150 und das Kettenrad 163, welches über die Kette 162 und das Ketten rad 161 das Ritzel 159 dreht. Letzteres ver- schwenkt den Schwenkkörper 156, so dass die treibende Scheibe 138 an die getriebene Scheibe 135 oder 164 angepresst wird.
Das zweite Beispiel wird vorzugsweise in stehender Bauart mit dem Motor oben oder unten verwendet. Man denke sich daher die Fig. 3 bis 5 um 90 gedreht. Auch das erste Beispiel kann in stehender Anordnung montiert werden.
Auch hier soll, wie im Hauptpatent an gegeben, die treibende Scheibe bei beiden Ausführungsformen eine elastische Friktions fläche, vorzugsweise mit etwas bombierter Oberfläche, und die getriebene Scheibe eine harte Friktionsfläche haben. Die treibende Scheibe berührt also die letztere immer längs einer Linie, die durch die Kegelspitze oder den Mittelpunkt der getriebenen Reibfläche geht. Ferner sind auch hier die Verhältnisse so gewählt, dass der durch das Reaktionsmoment zwischen Stator und Rotor erzeugte Druck zwischen treibendem und getriebenem Teil gross genug ist, um schlupffreie Bewegungs übertragung automatisch zu gewährleisten.
Es können auch hier Mittel vorgesehen sein, die erlauben, den Reibschluss zwischen den Scheiben willkürlich, auch im Betriebe, aufzuheben.
Es könnte auch eine kegelige, getriebene Scheibe mit innerer Reibfläche verwendet wer den. Bei der grössten Drehzahl der getriebenen Scheibe, das heisst dann, wenn das treibende Rad ganz in die getriebene Scheibe eingeschoben ist, würden dann die Mittellinien der getrie benen Scheibe und der treibenden Scheibe zusammenfallen.
Es ist selbstverständlich, dass auch hier das Motorgehäuse als Rotor und der Anker als Stator verwendet werden könnte, ohne dass sich am Wesen der Erfindung etwas ändern würde.