Vorrichtung zuer Herstellung von Kunstfasern. Gegenstand des Hauptpatentes Nr. 225539 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunst- fasern sowie eine Vorrichtung zur Durchfüh rung dieses Verfahrens.
Der Verfahrens- patentanzpruch lautet wie folgt: Verfahren zur Herstellung von Kunstfasern, unter Ver wendung von zwei nicht homogen miteinan der gemischten Flüssigkeiten mittels einer Mehrlochdüse dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnflüssigkeiten einzeln durch eine be sondere Zuführungsleitung, unter Verwen dung je einer besonderen Zuflussregelungs einrichtung, je einer besonderen mit einer Mehrlockplatte versehenen Düsenkammer zu geführt werden, werden,
und dass die durch die Lö cher der Platte der ersten Düsenkammer aus tretenden Flüssigkeitsstrahlen der einen Flüssigkeit in die in die zweite Düsenkammer strömende Flüssigkeit eintreten und umhüllt von dieser durch die Löcher der Platte dieser zweiten Düsenkammer in den Koagulations raum gelangen. Es hat sich erbeben, dass die darin be schriebene Verteilung zweier Spinnflüssig keiten, innerhalb einer Spinntdüse auf eine grössere Anzahl von Spinnlöchern mittels einer Platte im Innern der Düse nicht not wendig zur Folge hat, dass bei Austritt aus der Düse die eine Spinnflüssigkeit konzen trisch von der andern umgeben ist.
Es hat sieh vielmehr herausgestellt, dass sich die im Hauptpatent beschriebenen Spinnstoffkombi nationen und Spinnverfahren auch dann an wenden lassen, wenn man die Anordnung so wählt, dass die beiden Flüssigkeitsstrahlen das Spinnloch mehr oder weniger exzentrisch ineinanderliegend verlassen und dementspre chend in der fertig gesponnenen Faser beide Anteile exzentrisch ineinanderliegend in Er scheinung' treten.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zur Herstellung von Kunst fasern aus zwei nicht homo,gen miteinander gemischten Fliisigkeitenr mittels einer Mehr- lochdüse, wobei die Flüssigkeiten einzeln durch eine besondere Zuführungsleitung, un ter Verwendung je einer besonderen Zufluss- regelungs einrichtung, je einer besonderen mit einer Mehrlochplatte versehenen Düsenkam mer zugeführt werden,
und dass die durch die Löcher der Platte der ersten Düsenkammer austretenden Flüssigkeitsstrahlen der einen Flüssigkeit in die in die zweite Düsenkammer strömende Flüssigkeit eintreten und umhüllt von dieser durch die Löcher der Platte dieser zweiten Düsenkammer in den Koagulations raum belangen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Löcher eines einem Faden zuge ordneten Lochpaares auf den Düsenplatten derart angeordnet sind, dass die beiden Flüs sigkeitsstrahlen exzentrisch ineinanderliegeiid in den Koagulationsraum gelagen.
Die ex zentrische Labe kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass das eine in der einen Platte befindliche Loch des Lochpaares ge genüber dem in der andern Platte befind lichen Loch des Paares in radialer oder tan gentialer Richtung versetzt ist. Auch können die Löcher eines Lochpaares gegeneinander in radialer und tangentialer Richtung ver setzt sein. Hierbei ist es notwendig, in jedem Falle die optimalen Bedingungen für eine be stimmte Exzentrizität, d. h. für eine grössere oder kleinere Verschiebung der Fadenzentren. auszuprobieren. Dieser Effekt tritt beispiels weise um so stärker ein, je mehr man den Abstand der beiden Lochplatten vergrössert.
Es ist hierbei ,jedoch nicht so, dass sich ober halb eines gewissen Lochplattenabstandes für alle Lochweiten, Spinnlösungen und Förder- verhältnisse die exzentrische Verteilung der Spinnflüssigkeiten einstellt, sondern es ist notwendig, in jedem Fall die optimalen Be dingungen, auszuprobieren. Auch durch Va riation des; Plattenabstandes lassen sich. selbst bei koaxialer Anordnung der zuheliöri- gen Löcher, Fasern herstellen, bei denen die beiden Spinnstoffe exzentrisch belagert sind.
Ein anderes Mittel, um eine Exzentrizität der beiden Spinnflüssigkeiten zu erzwingen, besteht darin, d-a.ss man. bei Anordilunb cler Löcher in Lochkränzen beispielsweise die
EMI0002.0027
Durchmesser <SEP> der <SEP> Lochkränze <SEP> auf <SEP> den <SEP> beiden
<tb> Platten <SEP> so <SEP> wählt,
<SEP> dass <SEP> die <SEP> Aussenspinüflüssig keit <SEP> auf <SEP> dein <SEP> Wege <SEP> von <SEP> ihrer <SEP> Eintrittsstelle
<tb> zum <SEP> Lochkranz <SEP> zuerst <SEP> auf <SEP> die <SEP> Löcher <SEP> der
<tb> Aussenplatte <SEP> trifft.
<tb> Bei <SEP> zentraler <SEP> Zufiilirung <SEP> .der <SEP> Aussenspinn lcsuii@@- <SEP> wählt <SEP> maii,
<tb> den
<tb> Durehmes#er <SEP> des <SEP> Aussenlochkrl.nzes <SEP> kleiner
<tb> als <SEP> den <SEP> )ellhr('ll <SEP> des <SEP> TI111e1110Chkranze3. <SEP> <B>,lall</B>
<tb> ordnet <SEP> z. <SEP> B. <SEP> 80 <SEP> Löcher <SEP> auf <SEP> der <SEP> Aussenplatte
<tb> auf <SEP> einem <SEP> Kratiz <SEP> von <SEP> 24 <SEP> mm <SEP> <I>0,</I> <SEP> die <SEP> zuge börigen <SEP> I:
öcher <SEP> aur <SEP> der <SEP> Iinienplatte <SEP> aber <SEP> auf
<tb> einem <SEP> Kranz <SEP> von <SEP> 25 <SEP> mm <SEP> 0 <SEP> an. <SEP> Mit <SEP> solebeii
<tb> Düsen <SEP> entstellen <SEP> auch <SEP> dann <SEP> @exzentrisclie <SEP> Fa se:rn,wen11 <SEP> inl <SEP> üliri,;en <SEP> Unter <SEP> Be@ding,@unben <SEP> ge spoillien <SEP> wird. <SEP> die <SEP> konzentrische <SEP> Fasern <SEP> er T;
<SEP> urteil <SEP> lassen.
<tb> Ganz <SEP> der <SEP> ,@@leirli < # <SEP> Effekt <SEP> kann <SEP> auch <SEP> bei
<tb> Veiit-eii@dilii- <SEP> voll <SEP> Dii.cn <SEP> erzielt <SEP> werden, <SEP> bei
<tb> denen <SEP> elcr <SEP> Abstand <SEP> der <SEP> Bohrungen <SEP> auf <SEP> den
<tb> Platten <SEP> kleiner <SEP> als <SEP> 1 <SEP> mm <SEP> ist. <SEP> wenn <SEP> also <SEP> z. <SEP> B.
<tb> ?40Bolirun"en <SEP> auf <SEP> einem <SEP> Kranz <SEP> von <SEP> 24mmfö
<tb> angeordnet <SEP> sind.
<tb> In <SEP> der <SEP> beigefügten <SEP> Zeichnung <SEP> sind <SEP> die
<tb> gemäss <SEP> den <SEP> Beispielen. <SEP> 1. <SEP> bis <SEP> 4 <SEP> aufgehauten,
<tb> sieb <SEP> nach <SEP> rlereii <SEP> weithren <SEP> Verarlieitun- <SEP> erne henden <SEP> Fasern <SEP> ini <SEP> Querschnitt. <SEP> dargestellt.
<tb> und <SEP> zwar <SEP> zeigt:
<tb> Fi,Z.1 <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> in <SEP> drei <SEP> Variationen <SEP> <I>ra-c.</I>
<tb> Fig. <SEP> \? <SEP> Beispiele <SEP> 2 <SEP> und <SEP> .3.
<tb> Fig. <SEP> 3 <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> in <SEP> zwei <SEP> Varia.tioileii <SEP> n
<tb> und <SEP> h.
<tb> Die <SEP> Zeichnung <SEP> ist <SEP> durch <SEP> Vergrösseranig
<tb> einer <SEP> Mikrophotographie <SEP> entstanden. <SEP> Bei <SEP> den
<tb> Fasern <SEP> der <SEP> Beispiele:
<SEP> 1h <SEP> und <SEP> c <SEP> sowie <SEP> der <SEP> Bei spiel(' <SEP> ?, <SEP> <B>3</B> <SEP> 1111l1 <SEP> 4 <SEP> llegeell <SEP> die <SEP> Alls <SEP> < 1e11 <SEP> heideil
<tb> Sphinflüs.sigkeiten. <SEP> koagulierten <SEP> Teile <SEP> zumeist
<tb> so <SEP> stark <SEP> exz.eiitrisch, <SEP> da.ss <SEP> man <SEP> sie <SEP> als <SEP> neben < inall(@erliegend <SEP> arischen <SEP> l@önnbe. <SEP> Til <SEP> 'Vi.rk liebkeit <SEP> ist <SEP> der <SEP> @,eiilicb. <SEP> liebende <SEP> dunkle <SEP> An teil <SEP> der <SEP> Fasern, <SEP> der <SEP> aus <SEP> der <SEP> Innenspinnflii@ bkeit <SEP> entsteht, <SEP> durch <SEP> ein <SEP> feines <SEP> Häutchen
<tb> eingehüllt, <SEP> das <SEP> a115 <SEP> der <SEP> Ausseilspilnlflii'ssigkelt
<tb> gebildet <SEP> wird.
<tb> <I>Beispiele:
</I>
<tb> 1. <SEP> Alls <SEP> einer <SEP> 80-Locll-Aussenplatte, <SEP> deren
<tb> Löcher <SEP> (mit <SEP> 0,10 <SEP> mm <SEP> 0) <SEP> auf <SEP> einem <SEP> Kranz von 24 mm angeordnet sind, werden 10 CM3/Min. einer Viskose mit 7,5 % Zellstoff von der Kugelfallviskosität 35 und der Chlorammonzahl 10-11 in ein 50 C warmes Bad versponnen, das 35% Ammoniumsulfat und 0,3% Schwefelsäure enthält. Ausserdem werden durch die Düse gleichzeitig auf einer innern Lochplatte mit. 80 Löchern auf einem Kranz von 24 mm (Lochdurchmesser: 0.20 mm), welche Löcher koaxial mit denen auf der Aussenplatte sind, 5 cm3/Min. der gleichen Viskose herausgedrückt, die mit 0,3 % Russ versetzt ist.
Je nach dem geWähl- ten Abstand der Platten werden .die Spinn stoffe der beiden Spinnlösungen mehr oder weniger exzentrisch in den Fasern geschich tet. Bei 0,3 mm, 0,9 mm und 2,4 mm Abstand der Platten entsteh en die in der Fig. 1 a-c im Querschnitt dargestellten Fasern.
2. Es wird genau wie nach Beispiel 1 ge sponnen, jedoch beträgt der Abstand der bei den Platten, 0,3 mm und der Durchmesser des Lochkranzes auf der Innenplatte 25 mm. Es entstehen Fasern mit starkexzentrischer Ver teilung, deren Querschnitt in Fig. 2 darge stellt ist.
3. Es wird wie nach Beispiel 1 gesponnen, jedoch mit der dreifachen Anzahl von Düsen löchern und der dreifachen Förderung von Viskose. Der Plattenabstand beträgt 0,3 mm. Es entstehen Fasern mit ähnlichem Quer schnitt wie nach Beispiel 2.
4. Es wird wie nach Beispiel 1 gesponnen. jedoch durch die innere Lochplatte eine fein- teilige stabile Emulsion von 1500 g Benzin in 3500 g Viskose gedrückt. Der Platten abstand beträgt 0,3 bezw. 2,4 mm. Es ent stehen Fasern, deren Querschnittsbilder in Fig. ss a und b dargestellt sind.