CH232320A - Verfahren zur Herstellung kaltverformter Bewehrungseisen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kaltverformter Bewehrungseisen.

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CH232320A
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
    • C21D8/06Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of rods or wires
    • C21D8/08Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of rods or wires for concrete reinforcement

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Description


  Verfahren zur Herstellung kaltverformter     Bewelirungseisen.       Als     Bewehrungseisen    für bewehrte Beton  konstruktionen     wird    gewöhnlich ein kohlen  stoffarmer, heissgewalzter Stahl (St. 37) mit  einer Fliessgrenze von etwa 2400 kg/cm' und  einer Bruchdehnung von etwa 20% und dar  über zur Anwendung gebracht, und der Koh  lenstoffgehalt des     Stahls    beträgt gewöhnlich       0,10%.     



  Es ist bekannt, Stahl zur Verwendung  in bewehrten Betonkonstruktionen entweder  durch     Verwindung,    Walzen oder Ziehen einer       Kaltbearbeitung    zu     unterwerfen,    wodurch  die Festigkeit des Stahls verbessert     wird,    so  dass man infolgedessen aus einer grösseren  zulässigen     Beanspruchung    heraus bemessen  kann, aber gleichzeitig hat die Kaltbearbei  tung die nachteilige Folge, dass die Bruch  dehnung verringert wird, wodurch dem     Um4     fang der Kaltbearbeitung und dadurch der  erreichbaren     Festigkeitserhöhung    eine Grenze  gesetzt ist.  



  Während der     Verwindung    setzt man häu  fig das     Eisen        einer    Zugspannung aus, um zu    verhüten, dass es sich krümmt. Dadurch er  reicht man, dass die     Stangen    ein nettes Aus  sehen bekommen, und dass die Versuchsergeb  nisse an geraden Stangen natürlich gleich  artiger werden als an krummen Stangen. Bei  Verwindung wird das Eisen sich in der Regel  um etwa 0,3 ,wo strecken, welche Streckung  infolge der Zugbeanspruchung während der       Verwindung        etwas    erhöht werden kann.

   Bei       Zusammenverwindung    von zwei oder mehre  ren Stangen, wo der Abstand zwischen den  Endpunkten der Eisen während der     Verwina          dung        konstant    gehalten     wird,    werden die       äussersten    Fasern gleichzeitig mit der -Ver  windung eine Streckung erfahren.  



  Es hat sich indessen nun erwiesen, dass  es möglich ist, die Fliessgrenze des Stahls  durch eine besondere Kaltbearbeitung we  sentlich mehr als bei den bisher bekannten       Deformationsverfahren    zu heben, ohne dass  die     Bruchdehnung    dadurch im selben Masse  abnimmt, wie dies bei der üblichen Kaltver  formung der Fall ist. Dies wird erfindungs-      gemäss dadurch erreicht, dass man den     Be-          wehrungsstab    zwei verschiedenen Kaltverfor  mungen unterwirft, von denen die erste eine  Kaltstreckung, die zweite aber solcher     Arü     ist, dass die Verformung eine Bewegungs  komponente in der Querrichtung der Stab  achse hat.

   Die zweite Kaltverformung kann  eine     Kaltverwindunoder    ein Kaltwalzen  sein.  



  Die     günstigste    Festigkeitserhöhung er  reicht man nach diesem Verfahren, wenn man  bei der ersten Kaltverformung den Stab  gerade so viel streckt, dass die dadurch er  zeugte Verlängerung derjenigen des Stahls  während des     Fliessens,    d. h. dem ganzen     zak-          kigen    Stück des     Zugdiagrammes    des Stahls  entspricht, welche Dehnung bei weichem  Stahl     4-7ö    betragen kann.  



  Beim Strecken weichen Stahls erfolgt die  Verformung so, dass im Material die bekann  ten Gleitflächen entstehen, die gewöhnlich  einen     Winkel    von etwa 45' mit der Be  wegungsrichtung bilden. Während des     Glei-          tgins    wird diese Gleitfläche verfestigt und ]ei  stet darauf grösseren     'Viderstand    gegen wei  teres Gleiten. In dieser Weise lässt sich die  bei der Verformung eintretende Festigkeits  erhöhung erklären.

   Die ersten     Gleitungen    in  einer Stahlstange finden in einem sehr engen  Gebiet der Stange statt, so     dass    die     Stange     dadurch an der Stelle, wo die     Gleitung    statt  gefunden hat, dünner und stärker ist, wäh  rend der restliche Teil der     Stange    noch nicht  verformt ist und daher auch keine Festig  keitserhöhung erfahren hat. Beim weiteren  Strecken erfolgt die Verformung     (Gleitung)     daher an einer neuen Stelle der Stange, bis  alle Teile der Stange verformt sind und daher  eine Festigkeitserhöhung erfahren haben.  



  Jedesmal wenn eine     Gleitung    in noch  nicht     verformtem    Material einsetzt, wird die  Stange so plötzlich gedehnt, dass die Zug  kraft ein wenig verringert wird. Man erhält  daher zu Beginn des     Zugdiagrammes    ein     zak#          kiel--es    Gebiet (die Fliessgrenze oder die  Streckgrenze).

   Um sämtliche Teile der  Stange zu verformen, ist. eine Gesamtdehnung  von etwa     4-7,1für    weichen Stahl erfor-         derlicli.    Wird die Stange über die Fliess  grenze hinaus gestreckt, finden     Gleitungen     an bereits blockierten Gleitflächen statt, wo  durch     zweifache    oder vielfache Verfesti  gungen entstehen, die zur Folge haben, dass  die Festigkeit der     Stange    noch weiter erhöht  wird.  



  Infolgedessen wird das Material     während     eines     Streckens    über den ganzen Querschnitt  gleichartig verformt;, da die     Gleitung    und     did     Festigkeitserhöhungen sowohl im Kern den  Stange als auch in den äussern Schichten von       derselben        Grüsse    sind. Während einer Ver  windung dagegen gleiten die äussern Schich  ten     wesentlich    mehr gegeneinander als die       innern,    und im Kern selbst ist die Verfor  mung sehr gering. Die Verwindung bewirkt  daher eine grosse Festigkeitserhöhung in den  äussern Schichten und fast keine in der Mitte.  also eine ungleichartige Festigkeit. über den  Querschnitt.

   Dies hat. zur Folge, dass man  bei einer Streckung durch     Kraftre    und Deh  nungsmessung genau kontrollieren kann, wann  man die Fliessgrenze     überschreitet;    bei einer  Verwindung ist dies aber nicht möglich.  



  Unternimmt man nun nach einer     Strek-          kung    der Stange eine nachfolgende Verwin  dung, kann man hierfür ein     'Material    verwen  den, das entweder     a)    bei kleinen Streckgra  den, d. h. kleineren Streckgraden als die Ver  längerung der Fliessgrenze, oder b) bei Streck  graden, die gerade der Verlängerung der  Fliessgrenze entsprechen, oder aber c) bei  hohen Streckgraden vorgestreckt gewesen  ist, die wesentlich über der Verlängerung der  Fliessgrenze liegen. Die Wirkung dieser ver  schiedenen     Arten    der Kaltverformung geht  aus dem Nachstehenden hervor.  



  a) Material, das unter die Verlängerung  der Fliessgrenze gestreckt ist, wird an ein  zelnen Stellen, nämlich dort, wo Gleitflächen  vorhanden sind, Verwindung gegenüber hart  und widerstandsfähig und an andern Stellen  nicht. verformt und daher Verwindung gegen  über weich und empfindlich sein. Wird eine  solche Stange verwunden, werden daher die  weichen Teile, die nicht gestreckt wurden  und daher der Verwindung gegenüber beson-           ders    empfindlich sind, zuerst verwunden wer  den, wonach die gestreckten Teile verwunden  werden. Das Material wird infolgedessen un  gleichartig und nicht wesentlich stärker wer  den als eine Stange, die nur einer normalen  Verwindung ausgesetzt gewesen ist, da einige  Scheiben oder Teile der Stange verwunden  sind, ohne erst gestreckt zu sein.  



  b) Setzt man dagegen eine gerade bei  einem der Verlängerung der Fliessgrenze ent  sprechenden Streckgrad gestreckte Stahl  stange einer Verwindung aus, werden sämt  liche Teile der Stange gleichartig verformt  sein, so     dass.    die nachfolgende Verwindung  gleichmässig über die ganze Stange verteilt  wird, was wiederum heisst, dass die Festig  keitserhöhung auch gleichmässig verteilt  wird.

   Bei dieser Behandlung hat der ganze  Querschnitt der Stange eine gewisse Festig       keitserhöhung    erfahren, bevor die Verwin  dung beginnt, so dass auch die neutrale Zone  in der Mitte der Stange stärker geworden  ist, als es bei einer Verwindung allein der  Fall ist, und gleichzeitig setzt die grössere  Festigkeitserhöhung, die gewöhnlich erst nach  Verlängerung der Fliessgrenze einsetzt, nun  sofort bei     beginnender        Verwindung    ein. Hier  durch wird schon bei niedrigerem     Verwin-          dungsgrad    eine wesentlich grössere Festig  keitserhöhung erreicht, als die bei Verwin  dung allein erreichbare.

   Ferner vermeidet  man auch die gefährlichen     Torsionsrisse,    die  bei zu übertriebener     Verwindung    entstehen.  



  c) Wird schliesslich ein weicher Stahl, der  vorher wesentlich über die Verlängerung der  Fliessgrenze hinaus     gestreckt    gewesen ist,  verwunden, hat man schon im voraus beim  Anfang der Verwindung eine entsprechende  Festigkeitserhöhung des Materials, und die  Verwindung kann daher nicht lange fortge  setzt werden, bevor eine     Verformungssprö-          digkeit    sich geltend macht. Derart behandelte  Stangen werden daher nicht so gute Festig  keitseigenschaften erreichen können wie ein  Material, das wie unter b)     beschrieben    be  handelt ist.  



  Wird ein Material gleichzeitig gedehnt  und verwunden, wird jede Verwindung, die    einsetzt, bevor die ganze Verlängerung der  Fliessgrenze durchlaufen ist, Vorgänge zur  Folge haben, die mit den unter a) beschriebe  nen analog sind. Man wird daher keine  Festigkeitserhöhungen erreichen     können,    die  nennenswert höher sind als die durch Ver  windung allein. erreichten.  



  Die nach dem beschriebenen Verfahren er-,       reichbare    Verfestigung ist bei geeignet legier  tem Stahl grösser. Ferner kann man den Stahl  einer Wärmebehandlung     unterwerfen,    um  ihm ein besonders feinkörniges Gefüge bei  zubringen.  



  Die     Verwindung    kann entweder als eine  einzelne Verwindung in ein und dieselbe  Richtung ausgeführt werden, sie kann aber  auch in immer hin und her gehende Richtung  oder so ausgeführt werden, dass man erst  einigemal     hin    und her verwindet, bevor die       endgültige        Verwindung    in ein und     dieselbd          Richtung    einsetzt.  



  Es hat sich erwiesen, dass die Verwin  dung auch nach einer     Verstreckung    am beste  bei     einer        gewissen    Zugspannung ausgeführt  wird, um eine     Krümmung    der Stange zu ver  meiden.  



  Statt durch die beschriebene, aus einer       Kaltstreckung    und einer Verwindung be  stehenden kombinierten Kaltbearbeitung, kann  die beabsichtigte Verbesserung der Festig  keitseigenschaften des Materials auch da  durch erreicht werden, dass man jede andere  Kaltverformung, die eine Bewegungskompo  nente in der     Querrichtung    des Stahls hat, der  Kaltstreckung folgen lässt. Als Ausgangs  material kann sowohl weicher Stahl als ge  gebenenfalls legierter Stahl zur Anwendung  gelangen.  



  Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass  das beste     Ergebnis    durch eine Kaltbearbei  tung erreicht wird, die aus einer Streckung  mit einer Dehnung     besteht,    die wesentlich der  Verlängerung der Fliessgrenze entspricht und  von einer Verwindung gefolgt wird, der ge  gebenenfalls .durch andere     Verformungsver-          fa,hren    mit Bewegungskomponenten in der  Querrichtung, wie zum Beispiel Walzen oder           der--leicllen,    ersetzt. oder damit     kombiniert.     werden kann.  



  Es hat sich gezeigt,     dass    es durch Anwen  dung des Verfahrens nach der Erfindung  möglich ist, die Fliessgrenze und die     Bruch-          dehnunb        10- 0ö    über die Werte hinaus zu  erhöhen, die durch eine gewöhnliche Verwin  dung mit weichem Stahl erreicht werden kön  nen. Wenn dagegen Ausgangsmaterialien  einer besonders     giinstigen    Legierung zur An  wendung gelangen, kann man durch     das    Ver  fahren     nach    der     Erfindtmg        Erhöhun;-en    von       etwa   <B>25,ö</B> und darüber erreichen.

   Die     Vor-          streekung    des Stahls kann in der     Verwin-          dungsmasehine    als eine     einleitende    Operation       bequem    vorgenommen werden, wenn das  Eisen in derselben     eingespannt    ist.

Claims (1)

  1. PATENTAN SPRUCH Verfahren zur Ilerstellunr kaltverformter Bewehrungseisen aus Stahl, insbesondere zwecks Verwendung in bewehrten Betonkon struktionen, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewehrimgsstab zwei Kaltv erformimgen un- ter vorfen wird.
    von denen die erstere eine Kaltstreckung, die zweite aber solcher Art ist, dass die Verformung eine Bewegungs- komponente in der Querrichtung der Stab achse hat. 1. N TE RAN SPRt\CHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Kaltstreckung so ausgeführt wird. dass die dadurch erzielte Verlängerung derjenigen des Stahls während des Fliessens entspricht. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet. dass die zweite Verfor mung eine Kaltverwindung ist.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die zweite Ver formung ein Kaltwalzen ist. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der Stahl derart wärmebehandelt wird. dass er ein feinkör niges Gefüge bekommt.
CH232320D 1942-02-26 1943-01-25 Verfahren zur Herstellung kaltverformter Bewehrungseisen. CH232320A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1433813B1 (de) * 1963-09-05 1971-04-08 Screw And Bolt Corp Verfahren zur verbesserung der zerspanbarkeit unter konstant haltung der haerte von stahlspangen mit einem kohlenstoff gehalt von 0 05 bis 0 65% durch kaltverformung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1433813B1 (de) * 1963-09-05 1971-04-08 Screw And Bolt Corp Verfahren zur verbesserung der zerspanbarkeit unter konstant haltung der haerte von stahlspangen mit einem kohlenstoff gehalt von 0 05 bis 0 65% durch kaltverformung

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