DE2439784C2 - Verfahren zur Herstellung von geripptem Betonstahl, insbesondere für Bewehrungsmatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geripptem Betonstahl, insbesondere für BewehrungsmattenInfo
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- C21D1/02—Hardening articles or materials formed by forging or rolling, with no further heating beyond that required for the formation
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- C21D8/06—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of rods or wires
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von geripptem Betonstahl, insbesondere für Bewehrungsmatten,
die durch kreuzweises Verschweißen von Quer- und Längsstäben aus warmgewalztem, warmprofiliertem
und gerichtetem Betonstahl gefertigt werden.
Betonbewehrungsmatten finden eine ständig steigende Anwendung im Bauwesen. Für ihre Herstellung werden
vorteilhafterweise Stahlstäbe mit über 50 kp/mm* Streckgrenze verwendet. Es ist bekannt, diese Stahistäbe durch
mehrere Verfa.irensschritte für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet zu c/achen, bevor sie durch
WiderstandspunktschweiPen zu Matten verarbeitet werden.
Es wurde bereits vorgeschlagen, durch Kaltziehen, Kaltwalzen, Kaltrecken, Kalttordieren und/oder Kaltprofilieren
und Anlassen von vorher warmgewalzten Stäben geeignete Stahlstäbe zu erzeugen. In machen Fällen wird
auch ein Anlassen der aus solchen Stäben hergestellten Bewehrungsmatten vorteilhaft angewendet, wenn z. B.
die Sprödbruchanfälilgkeit abgebaut werden soll.
Um die hohen Gestehungskosten beim Kaltverftstigen.
Kaltprofilieren und Anlassen derartiger Stäbe zu vermeiden, sieht ein anderer Vorschlag vor, die Stäbe
nach dem Warmwalzen einer gefügeverbessernden Vergütung zu unterwerfen und mit einer profilierten Außenform
zu versehen, wodurch die Stäbe ohne die aufwendige Kaltverfestigung und Kaltproflllerung hergestellt
werden können.
Hierbei ist es üblich, die Stäbe aus der Walzhitze mit
einer mittleren Abkühlungsgeschwindigkeit, zur Vermeidung von martensiilschem Geföge, in mehreren Stufen
abzukühlen, wobei die Stäbe eine balnltische Umwandlung über dem gesamten Querschnitt erfahren und eine
gleichmäßige Härteverieilung über dem Querschnitt erzielt wird.
Nun werden für Belonbewehrungsmatten vorteilhaften
Stäbe dünnen Durchmessers, z. B. von 6 oder 8 mm, verwendet. Das Warmwalzwerk liefert ein solches Material
In aufgewickelten Bunden (Coils). Bevor die Stäbe In
Mattenschweißautomaten zu Matten verschweißt werden können, muß dieses Ringmaterial getrennt und durch
Richten in eine langgestreckte gerade Stabform gebracht werden.
Es Ist bekannt, bei unprofilierten Stäben mit glatter
Oberfläche das Richten des Rlngmaterlals und das Schweißen In einem kontinuierlichen Arbeltsgang durchzuführen,
indem vor dem Schweißautomaten die Richtmaschine angeordnet ist. Die warmprofilierten Stäbe
nach der obenbeschriebenen Art können auf diese maschinelle Weise nicht gerichtet werden, da die auf der
Staboberfläche befindlichen erhabenen Rippen von den rotierenden Richtflügeln der Maschine zerstört werden.
Dadurch wird die für den Verbund mit dem Beton wichtige Kenngröße der »bezogenen Rippenfläche« stark verringert
und der wirtschaftliche Vorteil der Wirmprofilierung
weitgehend zunichte gemacht. Daher werden dieses Stäbe in einem gesonderten Verfahrensschritt durch
einen aufwendigen diskontinuierlichen Reckvorgang gerichtet.
Die gleichen Schwierigkeiten Jreten auf, wenn Bewehrungsmatten
aus bereits vorgeschlagenen Stäben, die durch entsprechende Legierungszusätze die erforderiichen
Eigenschaften nach dem Warmwalzen erfahren und ebenfalls warmprofiliert werden, hergestellt werden sollen.
Durch die Erfindung wird bezweckt, den Prozeß der Bewehrungsmattenherstellung zu vereinfachen und
damit kostengünstiger zu gestalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Betonstahlstäbe mit einer erhöhten Härte der Rippen zu entwickeln,
um beim kontinuierlichen Richten eine Beschädigung der Rippen zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird die gestellte- Aufgabe dadurch
gelöst, daß der Betonstahl nach dem Warmwalzen und -profilieren aus der Walzhitze mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von mindestens 1000° C/s mit Druckwasser in einer Stufe, in stiner Randzone auf 100 bis 300° C abgekühlt,
anschließend in an sich bekannter Weise zu Bunden gehaspelt und an der Luft auf Raumtemperatur abgekühlt
wird, derart, daß im Betonstahl eine hochfeste mit martensitischem Gefüge udn ein zäher Kern mit Ferrit-Perlit-Gefüge
gebildet wird.
Die Randhärte der erfindungsgemäß hergestellten Stäbe entspricht der 1,2- bis 2,2fachen Kernhärte, bevorzugt
der 1,4- bis ljfachen, das Gefüge in der Randschicht ist hoch angelassener Maneuslt, im Kern vorwiegend
Ferrit-Perlit.
Es hat sich nun gezeigt, daß die aus den erfindungsgemäß hergestellten Stäben erzeugten Betonbewehrungsmatten
durch die Kombination der genannten Gefüge hervorragende Eigenschaften besitzen.
Die erfindungsgemäße Art der Abkühlung der Stäbe aus der Walzhitze bringt es mit sich, daß die martensitische
Randschicht einen doppelten Selbstanlaßeffekt erfährt, er erstens durch den auf Grund der chemischen
Zusammensetzung bei hoher Temperatur gebildeten selbstangelassenen Marlensit im klassischen Sinne, und
zweitens durch die starke Widererwärmung der Randschicht auf Grund des hohen Temperaturgefälles zwischen
Kern und Rand hervorgerufen wird. Ebenfalls kann die sehr feinkörnige Ausbildung des Ferrit-Perllt-Gefüges
Im Kern der Stäbe, dessen Korngröße sich wegen Ihrer Feinheit den entsprechenden TGL-Kennzahlen
nicht zuordnen läßt, auf die erfindungsgemäße Art der Abkühlung zurückgeführt und zur Erklärung der
ausgezeichneten Eigenschaften herangezogen werden.
Die Stäbe wurden kontinuierlich auf Drahlrichtmaschi=
nen und Schweißautomaten gerichtet und wlderstandspunktgeschwelßt. Das warmgewalzte Rippenprofil wurde
Infolge seiner erhöhten Härte durch die Richtflügel der Richtmaschine nicht verändert, so daß gerichtete einbetonierte
Stäbe ausgezeichnete Verbundwerte ergaben. Die hohe Zugfestigkeit und Elastizitätsgrenze der Stäbe bleiben
nach dem Widerstandspunktschweißen erhalten. Die
Bruchdehnung lag höher als bei den konventionell hergestellten
Stäben. Die aus den Matten entnommenen Biegeproben erfüllten die geforderten Abnahmebedingungen.
Die Stäbe zeigten eine universelle Schweißeignung und wiesen auch nach extremen Schweißbedingungen,
z. B. beim Lichtbogenhandschweißen, ohne Zusatzbehandlung, im wesentlichen die gleichen Eigenschaften
auf wie vor dem Schweißen.
Die Dauerfestigkeit der Stäbe lag unerwartet hoch. Eine besondere Auswirkung der Erfindung ist die Senkung
der Gestehungskosten bei der Bewehrungsmattenherstellung. Durch eine geringfügige Änderung an der
Walzstraße in Form einer einstufigen Abkühlzone mit hoher Abschreckintensität werden Stäbe mit einer hervorragenden
Kombination von Eigenschaften mit niedri- '5 geren Gestehungskosten als bei herkömmlichen Methoden
erzielt. Diese Stäbe lassen sich im Gegensalz zur herkömmlichen Methode auf bekannten Maschinen in
einem kontinuierlichen Prozeß richten und schweißen, wodurch der Gestehungspreis der Bewehrungsmatten
weiter verringert wird.
Die Erfindung soll im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Zum Vergleich der
erhaltenen Versuchsergebnisse kann auf die einschlägigen Normen der verschiedenen Länder verwiesen werden,
z. B. auf DIN 488 vom April 1972, wo die Qualitätsanforderungen festgelegt sind.
Es wurden erfindungsgemäß Stäbe mit einer Fertigabmessung von 8 mm Durchmesser gewalzt. Die Endwalztemperatur
betrug dabei 1050° C. Im letzten Waizstich wurden die Stäbe warmprofiliert. Die Stäbe durchliefen
eine Kühlzone von 1,2 m Länge, wobei sie mit Wasser abgekühlt wurden. Die Staboberfläche kühlte auf 220" C
ab und erreichte beim Aufhaspeln infolge der Selbstanlaßwirkung durch den erwärmten Stabkern 630" C.
Danach kühlten die Coils an der Luft ab. Die Coils wurden kontinuierlich in Drahtrichlmaschinen gerichtet
und auf Schweißautomaten zu Bewehrungsmatten verschweißt.
Zur Überprüfung der Qualität wurden Stababschnitte vor dem Richten und aus der geschweißten Bewehrungsmatte
entnommen und den geforderten Tests unterzogen.
In Fig. 1 ist eine vergrößerte Aufnahme des Querschnittes
eines Stabes zu sehen. Im unteren Teil von Fig. 1 ist der Härteverlauf über den Querschnitt dargestellt.
Die harte, hochangelassene, martensitische Randschicht 1 hebt sich infolge der Oefügesichtbarmachung
durch Ätzen vom ferritisch-perllMschen Kern 2 deutlich
Eine Vielzahl von Messungen ergab, daß sich infolge dieser harter. Randschicht l~die Stabdurchmesser über
die warmprofilierten Rippen gemessen durch das Richten auf der Drahtrichtmaschine um weniger als 1/10 mm
verringerten. Dadurch kann nach dem Richten eine »bezogene Rippenfläche« von über 0,060 gewährleistet
werden, wodurch ein sehr guter Verbund mit dem Beton erreicht wird.
Die im Zugversuch ermittelten Mittelwerte der mechanischen Eigenschaften einiger Stäbe waren folgende:
Behandlungszustand | Streck | Zugfestig | Dehnung (5) |
grenze | keit | (%) | |
(MPa) | (MPa) | ||
Vor dem Richten | 593 | 695 | 29,7 |
Nach dem Richten | 607 | 700 | 28,8 |
Nach dem Richten | 605 | 699 | 29,0 |
und Widers'cundspunkt- | |||
schweißen |
Die Stäbe wurden härtesten Schweiß-, Alterungs- und
Verformungsbedingungen unterzogen. Dabei konnte eine Schweißeignung nicht nur für das Widerstandspunktschweißer,
und Widerstandsstumpfschweißen, sondern auch für das Elektrohand- und Schutzgas-CO.-Schweißen
nachgewiesen werden. Die Stäbe neigten weder im gealterten noch geschweißten (angeschmolzenen)
Zustand zur Alterungsversprödung. Die Verformungsprüfungen waren weit schärfer gewählt worden als nach
den entsprechenden Normen notwendig.
Faltversuche mit einem Biegedorndurchmesser von 3 d wurden nicht nur von unbehandelten Stäben ohne Anriß
ertragen, sondern auch nach Vorbiegen auf 50\ einstündiger Alterung bei 250° C und Nachbiegen auf 150 .
Selbst ein Anschmelzen, Vorbiegen, Altern und Nachbiegen ergab bei Lage des Anschmelzpunktes in der
maximalen Biegezone Biegewinkel von 150^ ohne bruch
der Stäbe.
Ähnlich gute Ergebnisse wurden beim Rückbiegeversuch unter den genannten verschärften Bedingungen, die
sonst nicht üblich sind, erbracht, sowie bei einem Biegetest nach der oben beschriebenen Art, bei dem die Stäbe
vor dem Biegen 5% vorgereckt wurden.
Über das geforderte Maß hinausgehende Schlagbiegeversuche ergaben höhere Schlagbiegezähigkeitswerte als
für vergleichbare andere Stäbe.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von geripptem Betonstahl, insbesondere für Bewehrungsmatten, die durch kreuzweises Verschweißen von Quer- und Längsstäben aus warmgewalztem, wannprofiliertem und gerichtetem Betonstahl gefertigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Betonstahl nach dem Warmwalzen und -proiilieren aus der Walzhitze mit einer Abkühlgeschwindigkeit von mindestens 1000° C/s mit Druckwasser in einer Stufe in seiner Randzone auf 100 bis 300° C abgekühlt, anschließend in an sich bekannter Weise zu Bunden gehaspelt und an der Luft auf Raumtemperatur abgekühlt wird, derart, daß im Betonstahl eine hochfeste Randzone mit martensitischem Gefüge und ein zäher Kern mit einem Ferrit-Periit-Gefüge gebildet wird.
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-
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- 1973-09-24 DD DD17362873A patent/DD106661A1/xx unknown
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- 1974-08-20 DE DE19742439784 patent/DE2439784C2/de not_active Expired
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