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Im Eisenbetonbau geht heute das Bestreben dahin, durch Verwendung hochwertiger Bewehrungseinlagen, insbesondere solcher, deren Güteeigenschaften durch Kaltbearbeitung verbessert wurden, an Eisengewicht zu sparen. Bei vielen Eisenbetonkörpern treten nun in verschiedenen Querschnitten Momente mit verschiedenen Vorzeichen und verschiedener Grösse auf. Wenn nun in solchen Eisenbetonkörpern durchlaufende, aus vergütetem hochwertigem Eisen bestehende Einlagen verwendet werden, so tritt der Nachteil auf, dass in jenen Querschnitten, in welchen in der Bewehrung Druckoder kleinere Zugbeanspruchungen auftreten, die hochwertigen Eigenschaften des verwendeten Stabes nicht ausgenützt werden können.
Dieser technische Nachteil führt zu dem wirtschaftlichen Nachteil, dass die durch die Vergütung des Eisens erreichbare Eisengewichtsverminderung durch die Nicht-
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gesetzt wird.
Die Erfindung vermeidet nun diese Nachteile dadurch, dass bei einer durchlaufenden Bewehrungseinlage für Eisenbetonkörper, bei welchen in verschiedenen Querschnitten positive und negative Momente auftreten, in den Querschnitten hoher Zugbeanspruchung die Bewehrungseinlage aus durch Kaltbearbeitung (z. B. Tordieren, Recken, Streckverwinden, Walzen) vergütetem Werkstoff, in den
Querschnitten, in denen die durch die Vergütung erreichte höhere zulässige Beanspruchung des Eisens nicht ausgenutzt werden kann, aus unvergütetem Ausgangswerkstoff besteht.
In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt einen auf drei Stützen ruhenden Durchlaufbalken aus Eisenbeton sowie den dazu gehörigen Eisenauszug. In diesem Eisenauszug sind die einer hohen Zugbeanspruchung unterworfenen Zonen des Eisens mit starken Linien gekennzeichnet, während die einer geringen Zugbeanspruchung unterworfenen Zonen in dünnen Linien und die einer Druckbeanspruchung unterworfenen in Doppellinien dargestellt sind.
Fig. 2 zeigt einen einzelnen, erfindungsgemäss bearbeiteten Profilstab im vergrösserten Massstab und Fig. 3 zeigt eine Eiseneinlage, bestehend aus zwei zum Teil miteinander verwundenen Rundstäben.
In dem Eisenbetonbalkenl sind nebeneinander vier Stäbe von der im Eisenauszug dargestellten Form verlegt. Entsprechend den an dem Balken auftretenden positiven und negativen Momenten ergibt sich, dass die abgebogenen Eisen a und c nahezu auf die ganze Länge einer hohen Zugbeanspruchung ausgesetzt sind, weshalb diese Eisen durchwegs aus hochwertigem, durch Kaltbearbeitung vergüteten
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unwirtschaftliche Vergeudung.
Erfindungsgemäss werden nun durchlaufende Bewehrungseinlagen (b und'd) verwendet, welche in ihren Güteeigenschaften den sich in den verschiedenen Zonen ergebenden Beanspruchungen angepasst sind.
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Die in Fig. 2 dargestellte Bewehrungseinlage besteht aus einem Einzelprofilstab 2, der in der im Feld zu liegen kommenden Zone tordiert bzw. streckverwunden ist, während der in der Nähe und über der Mittelstutze liegende Teil keine Vergütung auf kaltem Wege erfahren hat.
Einer gleichen Art von Kaltbearbeitung ist die Einlage 3 nach Fig. 3 unterworfen, bei welcher zwei Rundeisen miteinander tordiert bzw. streckverwunden sind. Auch hier erstreckt sich die Verwindung nur über den im Feld liegenden Stabbereich, während die in der Nähe und über der Mittelstütze liegenden Stabteile keiner Vergütungsbehandlung (Torsion) unterworfen wurden.
An Stelle der dargestellten Profileisenstäbe kann man Stäbe jeden beliebigen Querschnittes verwenden. Ebenso kann die Vergütung auf kaltem Wege nach beliebigen andern Arbeitsmethoden vollzogen werden. So können beispielsweise die Stäbe durch Walzen, Hämmern, Ziehen, Recken und gleichzeitige oder aufeinander folgende Anwendung einzelner dieser Methoden einer Vergütung unterworfen werden, wobei sieh diese aber erfindungsgemäss immer nur auf jene Stabteile erstreekt, die einer hohen Zugbeanspruchung unterworfen werden.
Abgesehen von den eingangs erwähnten, für sämtliche auf kaltem Wege vergütete hochwertige Bewehrungseinlagen geltenden Vorteilen lässt sich die Erfindung mit besonderem Vorteil auf jene Bewehrungseinlagen anwenden, die aus zwei oder mehreren miteinander verwundenen Stabeisen beliebigen Querschnittes bestehen, da sich diese Einlagen zur Verwendung in der Druckzone weniger eignen als die geraden Eisen und nun die aus einem Stück bestehenden Stäbe gemäss der vorliegenden Erfindung sowohl in der Zugzone die dort auftretenden hohen Beanspruchungen aufnehmen als auch in der Druckzone die günstigen Eigenschaften einer Druckbewehrung aufweisen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bewehrungseinlage für Eisenbetonkörper, bei denen in verschiedenen Querschnitten positive
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beanspruchung die Bewehrungseinlage aus durch Kaltbearbeitung (z. B. Tordieren, Recken, Streckverwinden, Walzen) vergütetem Werkstoff, in den Querschnitten aber, in denen die durch die Ver-
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