Fadenbremsvorrichtung, insbesondere für Spul- und andere Textilmaschinen. Die Erfindung betrifft eine Faden- bremsvarrichtung für Spul- und andere Textilmaschinen mit zueinander verstellbare Rechenteile besitzenden Fingerfadenbremsen, bei der die einen Rechenteile mehrerer Fingerfadenbremsen durch ein Gestänge mit einander verbunden verbunden :und gemeinsam aus- .schwenkbar sind.
Um bei einer solchen Fadenbremsvorrich tung den Faden bei Fadenbruch bequem zwischen die beiden Reohenteile einführen zu können,,ohne ,die FingerfaJenbremsen für die andern Fäden beeinflussen zu müssen, sind gemäss der Erfindung die andern Rechen teile, das heisst :
die nicht an das gemeinsame Gestänge angeschlossenen Rechenteile der Fingerfaldenbr emsen unabhängig voneinan der einzeln unter Überwindung einer Feder kraft ausschwenkbar. Das Ausschwenken der ausschwenkbaren. Rechenteile kann -zum Bei spiel von Hand :erTalgen. Zweckmässig er folgt dies indessen selbsttätig bei Faden bruch, beispielsweise über ein Hebelsystem durch die Spulenhalter-Abhebeeinrichtung, welche von einem Fadenwächter gesteuert wird.
Die Zeichnung veranschaulicht in den Fig. 1-11 ein Ausführungsbeispiel der Er findung.
In einem an den Traversen 1 einer Spul maschine angeschraubten Halter 2 sind die Fingerfadenbremsen angebracht. Sie besitzen aus Porzellan gefertigte Rechenteile 3 und 4, welche an den Befestigungsplatten 5 und 6 angeschraubt und durch,die Achse 7 in dem ; Halter 2 gelagert sind. Durch die Feder 7a auf der Achse 7 wird der Rechenteil 4 mit Platte 6 stets ,gegen einen Anschlag 8 ge drückt. Diese Stellung kann durch die Fein- stellscbraube 9 noch :genau reguliert werden. .
Di.e Platte 5 mit Rechenteil 3 besitzt unten eine nach hinten .herausragende, Verlänge rung, durch die sie durch Bolzen 10- und Stellring 11 mit der Stange 12 verbunden sind, an welcher in analoger Weise die ent sprechenden Rechenteile mehrerer anderer Fingerfadenbremsen angelenkt sind. Die An ordnung der Fingerfadenbremse ist so ge troffen, dass der von der Vorratsspule 75 ablaufende Faden 76 in gerader Linie ohne Knickung durch die Bremse und. Schlitz trommel 77 zur Aufwickelspule 78 .geführt. wird.
Dies ist besonders wichtig für empfind liche Garne, insbesondere Zellwdllgarne, und unerlässlich, wenn von ZellwoIlgarnen weiche, für die Färberei geeignete- Kreuzspulen her gestellt werden sollen. Jede Ableitung von dem geraden Weg übt auf den Faden bei den gebräuchlichen hohen Aufwickelge- schwindigkeiten schon eine" derartige Rei bung aus, dass sich genübend weiche Spulen nicht erzielen lassen. Durch Verschieben der Stange 12 können die Rechenteile 3 ge nähert oder entfernt werden.
Nach einmal eingestellter Grundstedlung haben -demnach sämtliche an die .Stange 12 angeschlosse- nen Rechenteile die gleiche Stellung und wird dadurch auch eine gleichmässige Span nung bezw. Bremsung in den angeschlosse nen Fingerfadenbremsen erzielt.
Es ist nun eine Eigenheit der Fingerbremsen, dass die Spannung des Fadens nicht gleichmässig zu nimmt, je weiter die Rechenteile gegeneinan der bezw. ineinander verschoben werden, sondern die Spannung nimmt, je, weiter die Rechenteile ineinander verschoben werden, in viel stärkerem Masse zu. Um trotzdem die Spannung mit genügender Feinfühligkeit einstellen zu können, ist für das Verschieben der Stange 12 eine nach Art eines Kurbel getriebes ausgebildete Verste'llvorrichtung vorgesehen. Die Stange 12 ist mittels Gelenk stück 13 durch Verbindung 14 an dem auf der Büchse 15 Wegzentrisch angebrachten Zapfen 16 angehängt.
Durch Verdrehen der Achse 17 mittels Stellknopf 18 beschreibt nun der Zapfen 16 eine viertelkreisförmige Bewegung und verschiebt die Stange 12. Durch Umwandlung der viertelkreisförmigen Bewegung in eine lineare ergibt sich von selbst, da.ss je mehr sich die Zapfenstellung dem Totpunkt nähert, die lineare Verschie bung trotz gleichmässiger Verdrehung des Stellknopfes kleiner wird. Stellknopf 18 ist mit einer Nase 10 versehen, die in Rasten der Skala. 20 eingreift. Die Verstellung er folgt nach leichtem Vorziehen des Stell knopfes 18, während die Feder 21 den Stell knopf nach Loslassen wieder mit der Nase in die Rasten der Skala 20 einzieht.
Bei EinsteIllung des Stellknopfes auf 0 sind die Rechenteile 3, und 4 so weit voneinander entfernt, dass auch grobe Garne epannungs- los hindurchgehen, um auch hie Erzielung allerweichster Spulen möglich zu machen (:siehe Fig. 7). Die gleichmässige Skalen teilung 1. bis. 10 gestattet die Bremsung so einzustellen, dass jede gewünschte Festigkeit erzielt werden kann.
Die beschriebene Ein stellung, der .gruppenweise angeschlossenen Fingerfadenbremsen ist eine :grosse Erleich terung für die Bedienung gegenüber den üblichen Bremsverstellungen durch Feder belastung oder Auflage von Belastungs scheiben.
Am Halter 2 ist unten eine Stahlblech führung 22 angeschraubt. In diese werden auswechselbare Schlitzreiniger 23 eingescho ben, um -den Fäden bei verdickten Stellen oder zu dicken Knoten zum Abreissen zu bringen. In dieselbe Stahlhlechführung wird gleichzeitig der Drahtbügel 24 eingeschoben, der zur Erleichterung der Fadeneinführung dient.
Beim Verspulen empfindlicher Garne, insbesondere Zellwollga.rne, ist es erforder lich, -bei Fadenbruch oder abgelaufener Vor ratsspule die Aufwickelispule von der An- 'triebstrommel abzuheben, damit nicht durch längeren Leerlauf eine Beschädigung der äussern Garnlagen des Spu'lenkörpers statt findet. Zur Überwachung des Fadens ist deshalb ein Fadenwächter erforderlich, -der .die Abhebe- bezw. Abstelleinrichtung in Tä tigkeit setzt.
Da diese Einrichtung auch beim Wickeln 'loser Spulen zuverlässig arbei ten muss, wobei der Faden spannungslos die Bremse passiert, ist dieser Fadenwächter 25 in Arbeitss:tel:lung in senkrechter Lage an geordnet -derselbe ist mittels der Achse 26 in Spitzen sehr leicht drehbar gelagert. Am untern Hebelarm 27 des Fadenwächters ist noch ein Gegengewicht 28 mit exzentrischer Bohrung aufgeschoben, durch das ein fein fühliges Ausbalancieren des Fadenwächters 25 ermöglicht wird. Die Achse 26 des Faden wächters besitzt noch eine; Bohrung, in die der Anschlagbolzen 29 eingeführt ist.
Mittels der beiden Muttern 30 ist eine genaue Ein stellung des Bolzens 29 möglich. Die nach giebige Anordnung durch @diie Feder 31 ver hütet Beschädigungen oder Bruch, falls zu fällig beim Fallen des Fadenwächters der Anschlagbolzen mit dem Abstellhebel 32 in seiner Aufwärtsbewegung zusammentrifft. Am Spuhnhalterhinterteil 33 isst :nun, mittels eines, um eine .genaue Einstellung zu erleich tern, exzentrischen Bolzens 34 die Hubstange 35 angehängt.
Sie wird im gabelförmig aus gebildeten Teil des Halters 2 geführt und trägt am untern Ende durch Boll.zen 36 den Abstellhebel 32.. Auf der Abstellwelle 37 sitzt der Exzenter 38 und hebt den Abstell- hebel 32 bei jeder Umdrehung an. Der Bolzen 36 ist dabei der Drehpunkt. Fällt nun infolge Fadenbruchs oder abgelaufener Vor ratsspule der Fadenwächter 25. nach vorn (siehe Fig. 8), so legt sich der Anschlag- balzen 2.9 gegen den Anschlag 39.
Die Nase 40 des Abstellhebels 32 trifft nun bei der nächsten Aufwärtsbewegung Üagegen, und nun wird die, Spitze der Nase 40 zum Dreh punkt des Abstellh iebels <B>312,</B> und die Hub stange 34 wird so weit angehoben, bis die am Spullenhalterhinterteil. 33 angeschraubte Sperrnase 41 in die Rast des unter Feder spannung stehenden Klinkhebels 43 ein schnappt. Der Spulenhalter wird nun in dieser Lage festgehalten.
Der Halter 2 ist mit einem Lagerauge 44 versehen, in dem mittels Bolzen 45 der Wink-ellhebel 46 gela gert ist. Der eine Arm des Winkelhebels 46 ist mit einer durch Mutter 48 sicherba.ren Stellschraube 47 versehen, zum genauen Ein stellen.
An dem andern Arm des Winkel- hebelia 46 ist die Druckstange 49 angelenkt, die nach vorn in einer Bohrung des Halters \? geführt wird.
Tritt nun die Abstell- vorrichtung in Tätigkeit, so trifft der Bund des Bolzens 36 in der (letzten Phase der Aufwärtsbewegung der Hubstange 35 und damit des Spul.enhalters 33, kurz bevor die 'Sperrnasse 41 in die Rast 42 einschnappt, gegen die Stellschraube 47. Der Winkelhebel '46 wird damit verschwenkt und die Druck stange 49 nach vorn bewegt.
Ihr vorderes 'Ende drückt dabei gegen ein Ärmchen 50 der Rechenplatte 6 und bewegt ;diese :so weit, dass ein ungdlhindertes Einführen des Fadens ermöglicht wird (vergl.. Fig. 9).
An der Platte 6 isst noch der Sperrdräht 51 ange schraubt. Dieser verhindert in Arbeitsstel lung, das heisst bei geschlossener Finger fadenbremse, ein Austreten des Fadens aus dem Schlitzreiniger .selbst bei stark schwin gendem Baillon. Bei ;geöffneter Fingerfaden- bremse gestattet er unter Freigabe des Schlitzreinigers. ein ungehindertes Einführen des Fadens.
Wird nach Einführen und Wie deranknoten des Fadens und Hinführen des selben hinter .den feststehenden Finger 52 Jund vor den Fhdenwächter 25 der Spulen- halter heruntergeilassen, so bewegt sich so- ,fort, nach dem,die .Sperrnase 41 aus der Rast 42 herausgetreten ist, das heisst in der ersten Phase der Abwärtsbewegung des Spulen- hal'ters 33, ,
die Rechenplatte" 6 in Arbeitsstel lung. Hierdurch erhält der Faden, schon 'bevor die Spule auf die Schlitztrommel auf trifft, .Spannung und wird idadurch .das An heben des Fadenwächters 25 durch den Faden selbst, ohne Hilfsh.andjgriffe, mit Si cherheit bewirkt. Am Spu 'lenhalterhinterteiil 33 ist ein Auge 5<B>3</B> vorgesehen. An demsel- 'ben ist mittels Bolzen 54 der Hebel 55 fest geklemmt.
Dieser trägt in seinem vordern Ende den Winkelzapfen 56 und,darauf sitzt 'lossie drehbar die Rolle 57. Diese Rolle ist als 'Schwergewichtskörper ausgebildet derart, 'dass dieseilbe stets die Bestrebung hat, die in Fig. 1 dargestellte gesperrte Lage ein zunehmen. :Sie besitzt zwei .Stifte 58 und 59;
von diesen dient Stift 58 als Sperrstift und 59 ailis Anschlagstift. Auf .dem Bolzen 54 sitzt am andern Ende drehbar gelagert die Büchse '60 mit Sperrhebel 61. Auf der Nabe der Büchse 60 ist noch der Hebeil 62 verstellbar aufgeklemmt. Hebel<B>6</B> 2; ist schwerer gehalten als Sperrhebel. 61 und hat daher das Be streben, nach unten zu fallen, er wird jedoch durch Abstützen des Sperrhebels 61 gegen Sperrbonzen 58 daran gehindert.
Am Hinter ende Ües: Hebels 62. ist der Verbindungsdraht 63 angelenkt, der am Unterende mit dem langen Arm des @dreimmigen Hebedis 64, der auf Bolzen 65 am Halter 2 gelagert ist, ver bunden ist. Der vordere Arm des Hebels 64 trägt eine Fingerplatte 66 und der untere -Armeinen Schlitz 67. Unterhalb des Schlitz reinigers 23 ist noch der Fadenabreisser an gebracht. Er besteht ,aus, dem feststehenden, 'U-förmig gebogenen Teil 68 und der beweg- lieh angeordneten Zunge 69.
Diese besitzt einen abgebogenen Hebelarm 70, der in den Schlitz 67 des @dreia@rmigen Hebels eingreift. In Arbeitssteillung ist die Zunge 69 ausge schwenkt und lässt den Faden frei passieren. Die Arbeitsweise irrt nun folgende: Hat die Kreuzspule 78 den gewünschten Durchmesser erreicht, so berührt dieselbe die Rolle 57. Diese wird in Pfeilrichtung ge dreht, bis Anschlagstift 59 auf Winkel bolzen 56 auftrifft (siehe Fig. 10 und 11).
Der Sperrhebel 61 verliert dadurch seinen Stützpunkt 58, unid Hebel 62 mit Verbin dungsdraht 63 bewegt sich nach unten. Der angelenkte dreiarmige Hebel 64 macht diese Bewegung mit, und durch den Seh:litz 6 7 wird Hebedarm 70 und damit ,die Zunge 69 in den U-förmig gebogenen Teil 68 hinein bewegt. Der durchlaufende Faden 76 wird dadurch festgeklemmt und reisst ab. Es tritt nun -die Abotellvarrichtung in Tätigkeit, genau wie bei Fadenbruch oder abgelaufener ,Vorratsspule.
Ein Fingerdruck auf die Fin gerplatte 66 des. dreiarmigen Hebels 64 ge nügt, um das Gestänge wieder in gesperrte Lage zu bringen. Die Zunge 69 gibt den Faden frei und die neue Spule kann begou- neu werden. Soll ein anderer Durchmesser ,der Spulen eingestellt werden, so wird dazu lediglich die Klemmung dies Hebels 62 auf Büchse 60 gelöst, Bolzen 54 gelockert und Hebel 55 so verdreht, wie der neue Spulen durchmesser es. erfordert.
Eine Musterspule oder ein Musterholzkörper in den: Spulen- halter eingelegt, erleichtert diese Arbeit wesentlich, dann Bolzen 54 wieder fest ziehen, Hebel 62 so stellen, dass sein hinteres Ende mit dem Drehpunkt 70 des Spulen halters übereinstimmt und dann wieder fest klemmen. Damit wäre die Einstellung mit sehr grosser Genauigkeit und Gleichmässig keit -schon erledigt.
Es wurde schon erwähnt, dass bei Ei.n- stellung,des Stellknopfes 18 auf 0 der Skala der Faden .spannungslos durch die Bremse gehen kann. Bei dr-r Herstellung weicher Spulen aus Zellwollgarnen, besonders dann, wenn mit hoher Geschwindigkeit gearbeitet -werden !soll, reicht dies jedoch nicht aus. Der Spulenhalter wird deshalb durch Gegen gewicht entlastet. Der Bolzen 71 zum Schliessen der Gabel zur Führung der Stange 35 ist gl.eichzeitia, zum Aufnehmen der Rolle 7 2 vorgesehen. _-m Bolzen 36 kann die Schnur 7 3 angehängt werden, die das Ge wicht 74 trägt.
Durch zusätzliche Be lastungsscheiben kann jeder gewünschte Grad der Entlastung erzielt -werden. Wird die Schnur von der Rolle 72 abgelegt, so -wirkt das Gewicht 74 als Belastungsgewicht zur Erzielung besonders: fester Spulen. Diese Anordnung ist. an günstiger Stelle und vor allem mit. dem denkbar o@eringsten Material aufwand ausgeführt (;siehe Fig. 1).