CH220160A - Verfahren zur Förderung des Zerrieselns dicalciumsilikathaltiger Brennprodukte. - Google Patents

Verfahren zur Förderung des Zerrieselns dicalciumsilikathaltiger Brennprodukte.

Info

Publication number
CH220160A
CH220160A CH220160DA CH220160A CH 220160 A CH220160 A CH 220160A CH 220160D A CH220160D A CH 220160DA CH 220160 A CH220160 A CH 220160A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
trickling
dicalcium silicate
promoting
silicate
clinker
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Aktiengesellsc Farbenindustrie
Original Assignee
Ig Farbenindustrie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ig Farbenindustrie Ag filed Critical Ig Farbenindustrie Ag
Publication of CH220160A publication Critical patent/CH220160A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/345Hydraulic cements not provided for in one of the groups C04B7/02 - C04B7/34
    • C04B7/3453Belite cements, e.g. self-disintegrating cements based on dicalciumsilicate
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P40/00Technologies relating to the processing of minerals
    • Y02P40/10Production of cement, e.g. improving or optimising the production methods; Cement grinding

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)

Description


  Verfahren zur Förderung des     Zerrieselns        diealeiumsilikathaltiger    Brennprodukte.    Bekanntlich haben     dicalciumsilikathaltige     Sinter- und Schmelzprodukte, die durch Re  aktion von Kalk mit Silikaten hergestellt  werden, die Eigenschaft, beim     Abkühlen    in  mehr oder minder starkem Masse zu     zer-          rieseln.    Diese Erscheinung ist nach dem heu  tigen Stande unseres Wissens dadurch be-    dingt, dass das     Dicalciumsilikat    verschiedene  Modifikationen von teilweise verschiedener  Raumbeanspruchung besitzt,

   und dass beim  Abkühlen auf Temperaturen unter 675   aus  der     ss-Modifikation    kleinerer Raumbeanspru  chung die     y-Modifikation    derselben Verbin  dung mit grösserer Raumbeanspruchung ent  steht (vergleiche Tabelle).  
EMI0001.0010     
  
     Solche     Zerrieselungserscheinungen    sind in  besonderem Masse in der Zementindustrie be  kannt geworden.

   Sie sind hier gefürchtet,        eil    sich herausgestellt hat, dass die     zerriesel-          ten    Zemente infolge ihres hohen Gehaltes  an     Dicalciumsilikat    schlechtere hydraulische  Eigenschaften haben als die nicht     zerriesel-          ten,        tricalciumsilikatreichen    Klinker, die    dann allerdings einem     Mählprozess    unterwor  fen werden müssen.  



  Man hat in Erfahrung gebracht, dass man  die Neigung der Klinker zum Zerfall da  durch unterdrücken kann, dass man sie rasch  mit kalter Luft abschreckt. Der Erfolg die  ser Massnahme wird verständlich, wenn man  bedenkt, dass rasches Abschrecken ein "Ein-      frieren" der     ss-Hochtemperaturmodifikation     des     Di-calciumsilikates,    langsames Abkühlen  hingegen über den     Umwandlungspunkt    der       ss-    in die     y-Modifikation    hinweg eine Förde  ;     rung    des     Modifikationsumschlages    zur Folge  haben muss.  



  Auf Grund der Tatsache, dass das     Zer-          rieseln    stets eine unerwünschte Erscheinung  war, ist verständlich, dass man bisher im  wesentlichen bestrebt war, Mittel und Wege  zu finden, die das     Zerrieseln    hemmen.  



  In neuerer Zeit sind jedoch auch Verfah  ren bekannt geworden, bei denen das     Zer-          rieseln    bewusst herbeigeführt und technisch  ausgewertet wird, in der Absicht, dadurch  einen Mahlvorgang zu ersparen. So macht  man sich mit Vorteil das     Zerrieseln    zunutze,  wenn man     aluminiumsilikathaltige    Rohstoffe  durch     Aufschlussbrand    mit Kalk auf Tonerde  und Zement verarbeiten will.

   Bei diesem  Aufschluss werden durch Erhitzen des Alu  miniumsilikates mit Kalk auf etwa<B>1300'</B>  Klinker hergestellt, die ausser     Dicalcium-          silikat    hauptsächlich noch     Calciumaluminat     und     Calciumaluminatferrit    enthalten. Aus  diesen Klinkern kann durch Umsatz mit  Wasser,     Alkalicarbonat    und andern Lösun  gen Tonerde ausgelaugt werden, während  der Rückstand in einen Zement     überführbar     ist. Da die Klinker für die     Laugung    mög  lichst feinkörnig sein sollen, müssten sie an  sich weitgehend gemahlen werden.

   Diese       Mahlung    wäre aber in Anbetracht der Härte  der     Klinker    sehr kostspielig. Sie lässt sich  in vielen Fällen dadurch ersparen, dass die  Klinker bei richtiger Wahl der Zusammen  setzung von selbst     zerrieseln.     



       In    zahlreichen Versuchen mit verschie  densten     Ausgangsmaterialien    hat sich nun ge  zeigt, dass das     Zerrieseln    teilweise sehr un  vollständig erfolgen kann, so dass ein mehr  oder weniger grosser Teil des Stoffes nach  träglich noch gemahlen werden muss. Zudem  vollzieht sich der Vorgang oft sehr langsam;  er kann sich über Stunden, ja Tage er  strecken.  



  Es wurde nun überraschenderweise gefun  den, dass man diese Nachteile dadurch be-    heben kann und ein vollkommenes     Zerrieseln     erreicht, dass man das erhitzte Gut nach der  Erhitzung bei Temperaturen oberhalb 1100    tempert; zweckmässig lässt man hierbei die  Temperatur langsam bis mindestens 1100  sinken. Die Wirkung dieser Arbeitsweise     ist     um so überraschender, als der Temperatur  bereich, in dem die     Nachtemperung    zweck  mässig vorgenommen wird, ganz abseits von  derjenigen Temperatur liegt, bei der die für  die     Zerrieselung    verantwortliche     ss-y-Um-          wandlung    des     Dicalciumsilikates    erfolgt.  



  Die     Nachtemperung    im Bereich bis 1100    wird vorteilhaft. unmittelbar an den Brand  angeschlossen und dauert zweckmässig meh  rere Stunden; oft genügt auch schon ein Ab  kühlen bis auf 1200   innert einer halben  Stunde. Die Art der Abkühlung von 1100    an abwärts ist gleichgültig, es kann rasch  oder langsam abgekühlt werden. Zur Abkür  zung des Verfahrens wird man eine rasche  Abkühlung vorziehen.  



  Zur technischen Durchführung der     Nach-          temperung    kann man sich selbstverständlich  der verschiedenartigsten Anordnungen bedie  nen. Beim Arbeiten in Drehrohren nach dem  Gegenstromverfahren lässt sich die ge  wünschte     Temperung    ohne besondere Vor  sichtsmassregeln schlecht erreichen, weil das  die Brennzone verlassende Gut meist zu rasch  auf niedrige Temperaturen kommt. Mit be  sonderem Vorteil arbeitet man dagegen in  Drehrohren nach dem Gleichstromverfahren,  wobei das Brenngut nach Verlassen der hei  ssen Ofenzone bei langsam fallender Tempe  ratur sehr gleichmässig nachgetempert wird.  Durch Veränderung der Länge des Ofens, der  Umdrehungszahl und so fort lässt sich die       Temperungsdauer    in sehr einfacher Weise  regeln.  



  Der Erfolg der Arbeitsweise gibt sich be  sonders darin kund, dass die     Zerrieselung     sonst unvollständig     zerrieselnder    Klinker sehr  vollständig abläuft. Es gelingt beispielsweise,       gebrannte        dicalciumsilikathaltigeMassen,    die  bei rascher Abkühlung bis zu 40 % Rück  stand ergaben, bis zu 99 % zur     Zerrieselung     zu bringen. Sie äussert sich ferner darin,     dass         eine erhebliche Abkürzung der Zerfallsdauer  der Klinker erreicht wird.  



  <I>Beispiel:</I>  Aus einem Tonschiefer und einem Kalk  stein wurde nach     Feinmahlung    der Rohstoffe  eine innige     Mischung    hergestellt, die     (glüh-          verlustfrei    berechnet) die folgende Zusam  mensetzung hatte:

       23,3%        S10"    14,0%     A1203,     <B>U%</B>     Fe203,   <B>57,1%</B>     Ca0.    Diese     Mischung     wurde 1     Stunde    auf<B>1350'</B> erhitzt und da  durch zu einem Klinker     gebrannt,    der     etwa     <B>67%</B>     Dicalciumsilikat        neben,    im wesentli  chen,     Calciumaluminat    enthielt.

   Der Klin  ker wurde     unmittelbar    nach beendeter Er  hitzung  1. aus dem Ofen genommen und rasch ab  kühlen gelassen;  2. bis 1200' in 1/2 Stunde abgekühlt und  dann aus dem Ofen entfernt;  3. 11/2 Stunde bei langsam bis 1000   fal  lender Temperatur     im    Ofen gelassen und  dann dem Ofen entnommen.  



  Im ersten Falle betrug der Siebrückstand  auf dem     900-Maschensieb    65 %, im zweiten  Falle 13,3 % und im dritten nur 1,7 %.  



  Die gleiche Mischung wurde einmal im  Drehofen nach dem     Gegenstromprinzip    ver  arbeitet, wobei das Material kurze Zeit nach    Verlassen der     Sinterzone    in eine Kühltrom  mel fiel, zum andern     in    einem Drehrohr im       Gleichstrom    gebrannt, wobei das Material  nach Verlassen der     heissesten    Zone noch etwa  2     Stunden    im Ofen     verweilte.    Der nicht zer  fallene Anteil betrug im ersteren Falle zwi  schen 10 bis 40%, im zweiten Falle ergaben  sich in mehrtägiger Versuchsdauer gleich  mässig geringe, unter 1 bis höchstens etwa  betragende Siebrückstände.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Förderung des Zerrieselns dicalciumsilikathaltiger Brennprodukte, vor zugsweise solcher Zusammensetzung; dass neben Dicalciumsilikat Calciumaluminate und Caleiumaluminatferrit vorliegen, dadurch ge kennzeichnet, dass das bei hohen Temperatu ren erbrannte Gut einer Temperung oberhalb <B>1100'</B> unterworfen wird. UNTERANSPRUCH: Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperung bei lang- .
    sam bis mindestens<B>1100'</B> abfallenden Tem peraturen durchgeführt wird.
CH220160D 1940-01-05 1941-07-14 Verfahren zur Förderung des Zerrieselns dicalciumsilikathaltiger Brennprodukte. CH220160A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE220160X 1940-01-05

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH220160A true CH220160A (de) 1942-03-31

Family

ID=5832951

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH220160D CH220160A (de) 1940-01-05 1941-07-14 Verfahren zur Förderung des Zerrieselns dicalciumsilikathaltiger Brennprodukte.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH220160A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3255367A1 (de) * 2016-06-10 2017-12-13 HeidelbergCement AG Anlage zur herstellung von belit-calciumsulfoaluminat-ternesit klinker

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3255367A1 (de) * 2016-06-10 2017-12-13 HeidelbergCement AG Anlage zur herstellung von belit-calciumsulfoaluminat-ternesit klinker
WO2017211715A1 (en) * 2016-06-10 2017-12-14 Heidelbergcement Ag Device for manufacturing belite calcium sulfoaluminate ternesite clinker

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3077343B1 (de) Verfahren zur herstellung eines puzzolanen oder latent-hydraulischen zementklinkersubstituts
CH220160A (de) Verfahren zur Förderung des Zerrieselns dicalciumsilikathaltiger Brennprodukte.
DE730831C (de) Verfahren zur Foerderung des Zerrieselns dicalciumsilicathaltiger Brennprodukete
DE2843128C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Portlandzementklinker
DE617185C (de) Verfahren zur Herstellung eines Puzzolanzementes
DE2726119C2 (de) Rohmischung zum Herstellen von feuerfestem hoch tonerdehaltigem Zement
DE3925474A1 (de) Verfahren zur waermebehandlung von feinkoernigem gut
DE1284346B (de) Verfahren zum Herstellen feuerfester Materialien auf der Grundlage von Chromerz und feinverteiltem Magnesiumoxyd
DE19844038C2 (de) Verfahren zum Herstellen von weißem Zement und Vorrichtung zur Durchführung desselben
DE567531C (de) Verfahren zur Herstellung gesinterter hydraulischer Bindemittel
DE722375C (de) Verfahren zum Brennen von Zement
DE2136990A1 (de) Verfahren zur Herstellung von gesintertem Klinker
DE715521C (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten basischen Steinen
DE707933C (de) Verfahren zur Beschleunigung des Zerrieselns dicalciumsilicathaltiger Klinker
DE967758C (de) Verfahren zum Brennen von Feuerstein und zum Herstellen von Silikasteinen
DE460418C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester, gesinterter Magnesitmassen
AT242048B (de) Verfahren zur Herstellung eines dolomitischen, feuerfesten Baustoffes
AT118623B (de) Verfahren zur Gewinnung von Tonerdeschmelzzement und phosphorhaltigen Gasen.
DE464312C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Massen, beispielsweise zum Auskleiden von Drehoefen, Schachtoefen, Kesselfeuerungen u. dgl. aus Schmelzzement mit Zusaetzen
AT367726B (de) Verwendung eines grobkoernigen kokses als zusatz zum rohmehl fuer das gipsschwefelsaeureverfahren
DE19905521B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit
AT211216B (de) Verfahren zur Herstellung eines für die Erzeugung von Baumaterial geeigneten Stoffes
AT211726B (de) Verfahren zur Herstellung von hydraulischen Bindemitteln
DE600084C (de) Verfahren zur Herstellung gesinterter hydraulischer Bindemittel
AT130221B (de) Verfahren zur Herstellung von Tonerdezementen.