DE967758C - Verfahren zum Brennen von Feuerstein und zum Herstellen von Silikasteinen - Google Patents

Verfahren zum Brennen von Feuerstein und zum Herstellen von Silikasteinen

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DE967758C
DE967758C DEG14687A DEG0014687A DE967758C DE 967758 C DE967758 C DE 967758C DE G14687 A DEG14687 A DE G14687A DE G0014687 A DEG0014687 A DE G0014687A DE 967758 C DE967758 C DE 967758C
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DEG14687A
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Bertold Eichler
Harry Pressley
John Woolliscroft
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General Refractories Ltd
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/14Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silica

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  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren zum Brennen von Feuerstein und zum Herstellen von Silikasteinen Die Erfindung betrifft die Herstellung von feuerfesten oder widerstandsfähigen Silikasteinen, -formteflen und 4blöeken, im folgenden einfach als Steine odeT Sii.likasteine bezeichnet, höchster Qualität, die für alle Industrien geeignet sind, in dienen Kieselerde oder Silikamaterial als feuerfester Stoff verwendet wird, z. B. in den Stahl-, Glas- und Karbonisierindu.strien.
  • Die üblichen Kieselerdequellen, die zur Zeit zur Herstellung feuerfester Stoffe in Großbritannien verwendet werden., sind Quarzite und Ganister. Die Vorräte dieser Stoffe in mi.ttlerer Qualität sind anscheinend unerschöpflich. Die Hilfsquellen der hochwertigen Abarten dieser Gesteine sind jedoch begrenzt, wodurch sich eine gewisse Einfuhr solcher Materialien, z. B. des südafrikanischen Sidikagesteins, entwickelt hat.
  • Eine andere Kieselerdequelle ist c'halcedonhaltiges Material. In Großbritannien ist der Feuerstein eine reiche Hauptquelle für Chalcedonkieselsäure oder -erde sehr hoher Reinheit. Bekannte Lagerstätten des Kieselschiefers, einer anderen Quelle dieser Kieselerdeart, weisen jedoch nicht denselben hohen Reinheitsgrad auf. Feuerstein ist eine knoten- oder nierenförmige Art der Kieselerde, aus der Kreideformation herstammend, besitzt große Härte und zeigt einen muscheligen Bruch. Die Röntgenstrahlenrreflexio:nsan!alyse zeigt, daß Feuerstein (wie auch andere (#halcedonkieselsäuren, z. B. der oben-.erwähnte Kieselschiefer) im wesentlichen ein Quarz mit sehr kleinen Kristallen ist, der wahrscheinlich mit etwas hydratischer, kollai.der Kieselerde (Opal) verbunden ist. Einige Forscher betrachten jedoch clen Wassergehalt des Feuersteins als monomolekulare Filme, welche die Kieselsäuremoleküle fest verkitten.
  • Dieser kleine Wassereinschluß in dem Feuerstein, der gewöhnlich o,5 bis 1,2 0/a ausmacht (außer einigen hundertstel Prozent organischer Stoffe und Karbonate), verrursacht die Zertrümmerung - und schwerwiegende Schwächung des Feuersteingefüges bei Erwärmung und hat den Feuerstein zu einem äußerst .schwer zu handhabenden Rohstoff für jeden Zweck gemacht, ausgenommen seine Verwendung in sehr fein gemahlenem Zustand zur Herstellung von Tonwaren.
  • Trotzdem haben das reiche Vorkommen und die Reinheit des Feuersteins bewirkt, daß er als eine mögliche Kieseler equelle für Silikasteine betrachtet wird. Es gibt Beweise, daß_ Feuersteine (Irland, Themsetal und Frankreich) etwa im Jahre 18.76 in Schottland tatsächlich benutzt wurden, um tongebundene, kieselhaltige feuerfeste Steine herzustellen, die nur ungefähr 93% Kieselerde und im übrigen Tonerde, Kalk und Eisen enthielten (»Geological Survey, Special Memoir VI«, 192o, S. 3 und 1q.9).
  • Es ist auch in »Refractozy Materiailis@«, A. B. Searle, 192q., S. 142 und 335, ein Hinweis auf Feuersteinziegel vorhanden, die Gegenstand- zahlreicher Patente sind, wobei- das Material in dem .rohen oder kalzinierten Zustand verwendet wird. S e a r 1 e stellt aber fest, daß mehrere Verteidiger der Feuersbei:nziegel den sehr schwerwiegenden Nachteil übersehen haben, daß der Feuerstein in gemahlenem Zustande nach der Kalzinierung infolge des Fehlens der winkligen Körnung nicht gut bindet :und eine zu kleine Teilchengröße hat, und fügt seine eigene Meinung hinzu, daß die Anwendung von Feuerstein in hochwertigen Si.l:.ikasteinen auf feingemahlenes Material beschränkt werden muß. Diese Ansicht wird von Searle in »The Chemstry & Physics of Clays and other Ceramic Materials.«, 1935, S. 52 -und 53, erneut bestätigt. Er beachtet aber däbei die -allgemein bekannte Tatsache nicht, daß die Neigung der Steine zur Bildung -von Rissen .und Spalten beträchtlich erhöht wird, wenn Silikamaterialien beigemischt werden, die unterschiedliche 11mwandlungsgeschwindigkeiten: in Tridymit oder Christobah.t haben.
  • Eine weitere Literaturstelle über Silikasteine aus Feuerstein gibt ihre Porosität zu 35 0/a und ihre Kaltdruckfestigkeit und den Bruchmodul auf so niedrige Werbe wie 1/s0 bis 1/4o der normalen Zahlen an. (R.ug i l l & Rees, »Tramactions of bhe British Cerarnic Society«, 1930, S. 342 und 343.) Kalzinierter Feuerstein. wird in großem Maß in der Tonwarenindustrie verwendet,-und seine Kalzinierung ist der Gegenstand umfassender Untersuchungen verschiedener . Far-scher gewesen (z. B. Holdridge, NancarrowundFrancis, »Transactions of the British Ceramic Society« 1941/1g42, Bd. XII, S. 149; und J. H. Weymouth, »The Mineralegical Magazine«, 1951, Nr. 213, S. 573), woraus deutlich wird, daß die Kalzinierung im besonderen darauf gerichtet wurde, die Berstneigung des Feuersteins zur Erzielung leichterer Zerkleinerung zu verwerten, wie es bei der Herstellung von Tonwaren erwünscht ist (was auch für den entstehenden Farbwechsel nach Weiß zutrifft).
  • Abgesehen von einer gewissen Erzeugung von feuerfesten Steinen aus bongebundenem Feuerstein mit nur 93 0/a Kieselerde vor vielen Jahren, scheint deshalb die Verwendung von. Feuerstein als Kieselerdegrundstoff auf die Tonwarenindustrie beschränkt gewesen zu sein, wobei seine Bereitschaft, sich nach dem Kalzinieren oder Brennen. zu zerkleinern, für seine Anwendung in, feuerfesten Stoffen .abschreckend wirkte, unabhängig davon, ob er vorher kalziniert wurde oder tsich in dem Rohzustand 'befand. Moderne Forscher der Industrie haben diese Nachteile als entscheidend gegen die Eignung von Feuersteinen für die Herstellung von Silikasteinen angenommen. ' Im Gegensatz zu der Erfahrung und Erwartung wurde erfindungsgemäß entdeckt, daß Feuerstein der verfügbaren höchsten, Reinheit eine in höchstem Maße zufriedenstellende Kieselerdequelle bildet und daß daraus Silikaasteine gemacht werden können, die eine Kombination erwünschter Eigenschaften in einem ganz hervorragenden Grade besitzen.
  • Gemäß der Erfindung wird ein Feuerstein, der bei der Analyse nach dem Glühen, wenigstens 98,5 % Kieselerde enthält, mit einer Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs von nicht mehr als 8o° C pro Stunde gebrannt, wobei die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs in engen Grenzen gehalten wird, .bis er eine Temperatur von 700 bis 95o° C erreicht, bis wenigstens drei Viertel des verbundenen Wassers entfernt worden ist. Die jeweils angewendete Höchsttemperatur soll in engen Grenzen gehalten werden. Es wird bevorzugt Feuerstein von noch höherer Reinheit, d. h. mit über 99 0/a S'02 verwendet.
  • Die spezielle Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs wird in Übereinstimmung mit den Eigenschaften des besonderen zu behandelnden Feuersteins ausgewählt, wobei die dichten, dunklen und glasühndichen Feuersteinarteneine langsamere Geschwindigkeit, etwa 40 bis 6o° C pro Stunde, und die poröseren, dunkelgrauen Arten eine höhere Geschwindigkeit, beispielsweise 6o biss 8o° C pro Stunde, verdangen-. Der Temperaturan.s:tieg pro Stunde muß so gleichmäßig wie möglich gehalten werden, mit Abweichungen von. höchstens 5 ° C. Die Entwicklung irgendwelcher Temperaturunterschiede innerhalb der Masse des Materials während des Kalzinierens muß vermieden werden. Kleinere Geschwindigkeiten des Temperaturanstiegs als 40° C pro Stunde sind weniger wirtschaftlich und zeigen keinen Vorteil. Im allgemeinen ist eine maximale Temperatur von ungefähr 80o° C geeignet. Temperaturunterschiede von mehr als 5o° C sollen in der Gesamtmasse des Materials, die auf der Maximaltemperatur gehalten wird, nicht vorhanden sein.
  • Die porösen, dunkelgrauen Arten des Feuersteins, die bei einem Temperaturanstieg von 6o bis 8o° C pro Stunde gebrannt werden, können bei einer niedrigeren Maximaltemperatur, z. B. 500 bis 700° C, zweckmäßig etwa 60o° C, ,gebrannt werden.
  • Die überraschende Wirkung des kontrollierten Brennens besteht darin, daß das Netzwerk der gröberen Risse, obgleich sich Mikroporen und Mikrorisse durch den gesamten Feuerstein unter Entweichen des verbundenen Wassers entwickeln, genügend weitmaschig ist, um die Zerkleinerung auf die übliche Korngröße zur Steinherstellung oder auf eine Körnung zu ermöglichen, die nur einen oder zwei größere Risse enthält. Bei Anwendung der neuartigen Brenntechnik ergibt das nachfolgende Zerkleinern. des Feuersteins unter Anwendung der normalen Maschinerie -einen größeren Ertrag an ,grober Körnung als bei den meisten Ganistern und Quarziben geringerer Reinheit. Es ist ziemlich leicht, ein Mengenve-rhiltnis von: 3 : i von grober zu mittlerer Körnung zu erhalten.
  • Der intermittierend arbeitende Sdhachtofen, der zum Feuerateinbrennen bei der Tonwarenherstedlung weitgehend angewendet wird, ist zum kontrolli.erten oder geregelten Brennen nicht :geeignet. Der benutzte Ofen muß so arbeiten, d@aß er den Feuerstein in einer praktisch gleichmäßigen. Schicht oder Bett brennt, um unzulässige Temperaturunterschiede während der Zeit des Temperaturanstiegs und während der Warmhglteperiode zu vermeiden. Obgleich ein Stoßofen, z. B. ein Ofen mit ein- und ausfahrbarer Tragvorrichtung, für das Glühgut verwendet werden kann:, ist ein ununterbrochen arbeitender Ofen nach Art eines Du:rchlaufäfens vorteilhaft. Es kann Beheizung mit Öl und festem Brennstoff angewandt werden, wobei aber bei festem Brennstoff darauf geachtet werden muß, Verunreinigung des Einsatzes durch Flugasche zu vermeiden.
  • Das Zerkleinern, Mahlen und Sieben des kalzinierten Feuersteins vollzieht sich nach den üblichen Regeln der modernen Produktion von Silikasteinen.
  • Obgleich das Verfahren unter Anwendung jeder bekannten Methode des Preßformens durchgeführt werden kann, haben zahlreiche Versuche gezeigt, daß der volle Vorteil der innewohnenden Qualität des Rohmaterials nur mit einer Masdhine ausgenutzt werden kann, die unter hohem Druck- oder Stoß preßt, wobei halbtrockene Massen mit einem Feuchtigkeitsbereich von etwa q. bis 7%, erarbeitet werden.
  • Das Mi-sclhen der abgemessenen Verhältnismengen dNes groben und mittleren Korns und i das feinen Mehls wird vorzugsweise in kräftigen Mischmühlen durchgeführt, die eine unterschiedliche Knetwirkung auf die Masse ausüben. Kalk (hydratisiert als Brei oder Milch) und ein zeitweiliges Bind emittell, am zweckmäßigsten die Sulfitlauge des üblichen Herstellungsverfahrens von Silikasteinen., wird zugesetzt. Die Kornzusammensetzung der Masse wird nach den allgemein bekannten Grundsätzen der Herstellung feuerfester Steine vorgenommen. Die bevorzugte Größe des groben Korns liegt in dem Bereich von 3,5 biss o,5 mm, des mittleren Korns bei o;5 mm und weniger, während das feine Mehl vorzugsweise wenigstens 70% unter o,1 mm Größe haben maß..
  • Das Formen der Steine wird, wie vorher erwähnt, bevorzugt durch, Pressen, Stauchen oder Druckluftstampfen durchgeführt. Das Trocknen geschieht in der üblichen Weise.
  • Das Brennen der getrockneten Steine kann in jedem üblichen Si,likas.teinofen vorgenommen werden, solange die Möglichkeit zu einer genauen Regelung der Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs vorhanden ist. Es ist bekannt, daß sich Feuertstein bei Temperaturen über zz5o° C sehx schnell in Cristobalit umwandelt. Diese Umwandlung ist von einer beträchtlichen Ausdehnung begleitet, ;so d:aß die Gefahr der Bildung von. Spalten und Rissen groß isst. Es isst auch wiederholt dargelegt worden, daß der Feuerstein die gesamte restliche Festigkeit in dieser Stufe verliert, woraus sich mit Sicherheit eine weitere beträchtlidhe Schwierigkeit bei der Steinherstellung ergibt, die von einem solchen Vorhaben abschreckt. Dazu sollen Hol B-ridge und andere in »Transactions of the British Ceramic Society«, 194.1/19q.2, Bd. XII, S. 16o, zitiert werden: »Bei der Umwandlung in Cristobalit unterliegt Quarz einer Volumenvergrößerung von 13 % ... Dieser ver!hältnismäßiggroße Volumenzuwach.s vervollständigt den. Zusammenbruch der bereits geschwächten Struktur, so daB überkalzinierter Feuerstein zwischen den Fingern zu Pulver gerieben werden kann. « Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß entdeckt, daß, unter der Voraussetzung, daß alle vorhergehenden Verfahrensschritte ordnungsgemäß verliefen, der Temperaturunstieg oberhalb iooo° C genau geregelt wurde und die Steine vor diwektern Flammenbeschlag sorgfältig schützt wurden, ein hochgradig zufrieden:stellender Stein erzeugt werden konnte. Bis zu iooo° C wird einem üblichen Brennschema gefolgt, z. B. bis zu 50o° C: 1o bis 15° C pro Stunde; 50o bls 65o° C: 5 bis 7° C pro Stunde; 65o bis iooo° C: io bis 15° C pro Stunde.
  • Obgleirjh ein solches übliches Schema dieser letzten Geschwindigkeit des Ternperafiuranstiegs von 1o bis 15° C pro Stunde für weitere Zoo bis 250°.C folgt, wird bevorzugt, die Geschwindigkeit auf 5 bis 71/2° C pro Stunde, von 100o° C bis ungefähr i ioo° C und auf 3 bis 5° C pro Stunde von etwa i ioo° C bis zu der Maximaltemperatur zu vermindern. Diese fortschreitende Geschwindigkeitsverminderung des Temperaturanstiegs ist imfolge der ,schnelleren Umwandlungsgeschwind.igkeit des Feuersteins im Vergleich mit den üblichen Silikamaterialien und wegen des Unterschiedes zwischen dien Umwandlungsgeschwindigkei.ten des Korngefüges und der Mdhlmasse erforderlich, die tatsächlich den größten Teil der mineralisierenden Kalkbindung enthält.
  • Die maximale Höchstbrenutemper.atur muß zwischen 1310 und I330° C gehalten werden, d. h. ungefähr ioo° C unter der Temperatur beim Brennen der üblichen Silikasteine.
  • Es entsteht ein harter, dichter, vollständig umgewandelter Stein von etwa 2,30 spezifischem Gewicht. Jedes merkliche Überschreiten von 1330° C muß vermieden werden, da es dazu führen; könnte, Rissein den Steinen zu erzeugen, wie es auch der Fall ist, wenn man sich nicht an das oben angegebene abgeänderte Brennschema hält. Die Du.rchbrenntemperatur- liegt unter der üblichen, so daß sich eine beträchtliche Brennstoffersparnis ergibt.
  • Es wird für eine überraschende Wirkung dieser Brenntechnjik mit verhältnismäßig niedriger Temperatur gehalten, daß ein Silikastein. sehr hoher Volumenstabilität bei hohen Temperaturen ohne und mit Belastung entsteht, wie die unten angegebenen Prüfwerte zeigen.
  • Wie vorher erwähnt wurde, bestand das Haupthindernis für die Erzeugung erstklassiger Silikasteine aus Feuerstein bisher in der mechanischen Schwäche und hohen Poros.ität solcher Steine. Das beschriebene Verfahren, das eine neue Brenntechnik für den Feuerstein, die Anwendung von Methoden zur Zerkleinerung, Mischung und Pressung, die für die Eigenschaften des durch eine solche Kalzinierung erhaltenen Materials am geeignetsten sind, und das Brennen der gepreßten Produkte, wie beschrieben, einschließt, ermöglicht die Herstellung von festen, dichten Silikasteinen hoher Qualität.
  • Ein Beispiel des bevorzugten Verfahrens zur Herstellung von hochwertigen Silikasteinen aus Feuerstein gemäß der Erfindung wird im folgenden gegeben: Rohmaterial Gewaschener britischer Feuerstein, dessen grö-Bereir Teil aus dem dunklen, glasartigen Typ besteht und das spezifische Gewicht 2,63 hat. Brennen: Gasbeheizter DuTchlaufofen; Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs.: 6o1 C/Stunde. Spitzentemperatur 95o° C. Durcbglühzeit: i o Stunden. Bereich des spezifischen Gewichtes 2,49 bis 2,51.
  • Zerkleinern .und Mahlen: Hammermühle; Kugelmühle für Feinstoffe. Kornzusammensetzung der Masse:
    6o % . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 bis o,5 mm
    15'% . . . . . . . . . . . . . . . . . . unter o,5 mm
    250/0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mehl (d. h. Feinstoffe
    unter ioo Maschen)
    1,8% Ca 0 -I- 1,5 0/0
    Sulfitlauge.
    Pressen: 30,48 X 7,62 cm Blöcke auf einem Stoßtisch. Trocknen: der Formlinge: Abwärmetunneltrockenofen.
  • Brennen der Formlinge: Kohlebeheizter Ofen mit stoßweisem Betrieb. Geschwindigkeit:
    io° C/Stunde ..... Raumtemperatur bis 500° C
    5° C/Stunde ..... 50o - 65o° C
    io° C/Stunde ..... 65o - iooo° C
    5c> C/Stunde . . . . . IOOo - IIOoo C
    30 C/Sbunde ..... I100 - 13100 C
    24 Stunden bei .... 1310 - 132o° C
    Veirsuchsergcbnisse: Chemische Zusammensetzung:
    Si 02 ......................... 97,320/0
    A12 03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,33 0/0
    Feg 0g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,24%
    CaO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,810/0
    Ti 02, Mg O, Alkalispu.ren
    Spezifisches Gewicht ..... 2,3o
    Scheinbare Porosität ..... ig,i bis ig,6%
    Wahre Porosität ........ 19,2 - ig,8o/o
    Raumgewicht ........... 1,84 - 1,85
    Permeabilität . . . . . . . . . . . o,oio - 0,028 c.g.s.
    Abschrecken (Temperaturwechsel) : io/i2 Perioden UmkehrbareAuis-dehnung: I,35 bis 1,40/abei iooo° C Wachsen: i5oo° C, 2 Stunden: o,i bis 0,25% 160o° C, 2 Stunden: o,2 bis 0,3 0/0 Ansteigende Temperatur, Feuerbeständigkeit: Unter Belastung, 3,5 kg/cm2: Erweichung beginnt bei 1700 bis 1705° C 5"/a Senkung: 175o° C Aufrechterhaltene Temperatur, Feuerbeständigkeit: Unter Belastung, 1,96 kg/em2: 165o° C, 2 Stunden, 0,51/a Ausdehnung Kaltdruckfestigkeit: 266 bis 294'kg/cm2.
  • Dieses Material besitzt überragende Eigenschaften hinsichtlich der Reinheit sowie sehr niedrige Porosität, außerordentlich geringe Permeabilität, Stabilität bei sehr hohen Temperaturen mit und ohne. Belastung sowie hohe mechanische Festigkeit. Es besteht Grund zu der Annahme, daß sehr wenige vorhandene Si-lkasteinarten der britischen und ausländischen Produkte einzelne Qualitätswerte des erfindungsgemäß erzeugten Materials erreichen und daß kein Stein die Qualität dieses Materials als Ganzes erzielt.
  • Bei Verwendung von kalziniertem Feuerstein solcher überragenden Reinheit kann der Gehalt der Steine an glasigen Bestandteilen über den mit der Kalkbindung erzielten Gehalt durch Zusatz von Metalloxyden vergrößert werden, die Schmelzen mit der Kieselerde bilden. Dies kann durch Zusatz von Eisenoxyd zu der Masse in bekannter Weise bewirkt werden. So erhöht beispielsweise der Zusatz von 0,6% Fe203 als rotes Eisenoxydpulver die Kaltdruckfestigkeit auf 364/448 kg/cm2. Je'doc'h wird das Oxyd. bevorzugt .durch Ausfällung mit dem Kalk in der Masse aüs einer Lösung eines geeigneten Metallsalzes eingeführt. Ein eisenhaltiges Salz, im besonderen Ferrosulfat, kann etwa als gesättigte Ferrosulfätlösung verwendet werden, die ausreicht, um 0,3 bis o,5 % Fee 03 zu bilden. Der Zusatz von o,40/0. Fe203 als Ferrosulfat in: konzentrierter Löseng erhöht die Kaltdruckfestigkeit auf 35o/455 kg/cm2. Es kann auch Eisenchlorid, Eisennitrat oder Mangansulfat verwendet werden. Dieser Zusatz in Form einer Lösung ergibt eine erleichterte Einarbeitung in die Masse und eine größere Wirksamkeit des Zusatzes, wie ein Vergleich mit dem Ergebnis des Zusatzes von Eisenoxyd als Pulver zeigt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brennen. von Feuerstein zur Verwendung als feuerfester Stoff für Sili!k.astei.ne, dadurch gekennzeichnet, daß Feuerstein, der bei der Analyse nach dem Glühen wenigstens 98,5 % Si 02 enthält, mit einer Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs von nicht über 8o° C pro Stunde erhitzt wird., bis er eine Temperatur von 700 bis 95o° C erreicht und bei dieser Temperatuir gehalten wird., bis wenigstens drei Viertel des gebundenen Wassers entfernt worden sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung einer dichten, dunklen und glasähnlichen Feuersteinabart mit einem Temperaturanstieg von 40 bis 6o° C pro Stunde erhitzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dradurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung einer porösen, dunkelgrauen Feuerstelnabart mit einem Temperaturanstieg von 6o bis 8o° C pro Stunde er-'hitzt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i 'bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Haltetemperatur bei dichtem Feuerstein ungefähr 8oo° C angewendet werden, wobei keine Temperaturunterschiede über 5o° C indemgesamten Material auftreten. sollen.
  5. 5. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Haltetemperatur bei porösem Feuerstein 500 bis 7oo° C und bevorzugt 6oo° C angewendet werden.
  6. 6. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen des Feuersteins auf -einem ununterbrochenen, sich bewegenden Bett des Materials bewirkt wird.
  7. 7. Verfahren zum Herstellen feuerfester Silikaformteide, dadurch gekennzeichnet, daß das .durch Brennen des Feuersteins mach den Ansprüchen i bis 6 hergestellte Material zerkleinert, gemahlen und gesiebt wird, durch Kneten die abgemessenen Verhältnismengen des groben und mittleren. Korns sowie des feinen Mehls mit Kalk und einem zeitweiligen Bindemittel vermengt, das Gemisch gepreßt und getrocknet wird., und die Formlinge nach dem folgenden Schema bis auf iooo° C gebrannt werden: biss zu 5oo° C: io bis 15° C/Stunde; 5oo biss 65o° C: 5 bis 7° C/Stunde; 65o bis iooo° C: 10 bis 15° C/Stunde; und danach gemäß dem folgenden Schema gebrannt wird: iooo bis iioo° C: 5 bis 71/z° C/Stunde; iioo bis 131o/ 133o° C: 3 bis 5° C/Stunde mit einer Durchhrenntemperatur von 1310/1330° C. B. Verfahren zum Herstellen feuerfester Silikaformteile nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse ein Metalloxyd zugefügt wird, das eine Schmelze mit der Kieselerde bildet. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz durch die Anwendung einer Lösung eines Metallsalzens zusammen m;it Kalk bewirkt wird, um das entsprechende Hydroxyd auszufällen. io. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung eines, eisenhaltigen Salzes, im besonderen Ferrosulfat, -chlorid oder -nitrat oder eines manganhaltigen Sulfats verwendet wird. i i. Verfahren nach Anspruch io, dadurch. gekennzeichnet, daß eine gesättigte Lösung des Ferrosulfats verwendet wird, die ausreicht, um 0,3 bis o,5 % Feg 03 zu bilden. In Betracht gezogene Druckschriften: S a l m ang: »Die Keramik, physikalische und chemische Grundlagen«, 1951, S. i52; Niederleuthner: »Urbildsame Rohstoffe keramischer Massen«, 1928, S. 137, 134; Searle: »Refractory Materials«, 1950, S.408, 449, 165; »Trans. Brit. Ceram. Soc.«, 1939, S.226; »The Engeneer« vom 7. 9. 1956, S. 73.
DEG14687A 1953-06-26 1954-06-20 Verfahren zum Brennen von Feuerstein und zum Herstellen von Silikasteinen Expired DE967758C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2833949A1 (de) * 1978-08-03 1980-02-14 Maurer Siegfried Behandlungskammer, insbesondere raeucherkammer
FR2710634A1 (fr) * 1993-09-29 1995-04-07 Scheller Georg Mélange en vue de la réalisation d'un liant hydraulique.

Non-Patent Citations (1)

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None *

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