AT130221B - Verfahren zur Herstellung von Tonerdezementen. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Tonerdezementen.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung von Tonerdezementen. Gegenwärtig sind zwei Herstellungsverfahren für tonerdehältige Zemente bekannt, nämlich das Schmelz-und das Klinkerverfahren. Das erstgenannte, ältere Verfahren besteht darin, das Rohgemenge von z. B. Bauxit und Kalk bis zum Schmelzen zu brennen. Beim zweitgenannten, viel jüngeren Verfahren wird das Rohgemenge bloss zur Erweichungstemperatur unter Vermeidung eines Schmelzens gebrannt. Beide Verfahren kennzeichnen sich durch hohe Brenntemperaturen, die man bisher für die Erzeugung guter Produkte unumgänglich nötig hielt. Das Verfahren nach der Erfindung unterscheidet sich gänzlich von diesen bekannten Verfahren und besteht darin, die Masse für den Tonerdezement bei einer unterhalb der Erweichungtemperatur liegenden niedrigen Temperatur zu brennen. Es wurde nämlich gefunden, dass es zur richtigen Bildung der Verbindung bei dieser niedrigen Temperatur genügt, die Ausgangsmaterialien zur Zusammensetzung des Zementbreies fein zu zerkleinern und innig zu mengen und die Brenndauer ausreichend lang zu erstrecken. Beispiel. Man geht von einem sehr fein zerkleinerten und innig gemischten Gemenge von 330/n gelöschtem Kalk und 670/0 rotem Bauxit aus, der etwa 20--300/0 Feg Og enthalten kann : nachdem dieses Gemenge vollständig homogen gemacht wurde, wird es mit Wasser befeuchtet und in Briketts von den für Zementöfen üblichen Grössen geformt ; nach der Trocknung werden diese Briketts in einem gewöhnlichen stehenden Zementofen während 9-12 Stunden bei einer Temperatur von 900-1000 C gebrannt. Die sorgfältig sortierte, gebrannte Masse ergibt nach Zerkleinerung einen Zement, der nicht nur die wesentlichen Merkmale der durch Schmelzung oder Klinkerung erhaltenen Tonerdezemente in höchstem Ausmasse, sondern auch noch gewisse Eigenschaften besitzt, die durch die besonderen Verhältnisse bei seinem Brennen verursacht sind, wie grössere Gleichmässigkeit im Abbinden und Erhärten, geringere Sprödigkeit, eine Schwindung nahezu gleich Null usw. Die Brenndauer ändert sich mit der Temperatur ; je niedriger letztere ist, desto länger muss gebrannt werden. Ausser den besonderen Eigenschaften des durch das Verfahren erzeugten Produktes, hat das Verfahren nach der Erfindung grosse Vorzüge gegenüber den bisher bekannten vorerwähnten Methoden. Es kann mit jedem bei der Kalk-und Zementherstellung und in der Keramik verwendeten Ofen ausgeführt werden. Die Brikettierung kann bei Verwendung eines Drehofens entfallen. Es lässt eine grosse Ersparnis an Brennstoff infolge der niedrigen Brenntemperatur und der Möglichkeit, billige Brennstoffe auszunutzen, zu. Weiters wird eine grosse Ersparnis an den Zerkleinerungskosten der gebrannten Masse erzielt, da diese von verhältnismässig geringer Härte ist, wogegen bekanntlich bei den Schmelz-und Sinterverfahren, die gebrannte Masse ausserordentlich schwer zu vermahlene Klinker darstellt, deren Mahlkosten zum grossen Teil den hohen Verkaufspreis bedingen. Beim vorliegenden Verfahren ist die Masse gefrittet ; ihre Farbe schwankt je nach der Temperatur zwischen lichtgelb und gelbbraun. <Desc/Clms Page number 2> Während man bei den bekannten Herstellungsweisen durch Schmelzen der Klinker gezwungen ist, sich innerhalb enger Grenzen der Zusammensetzung zu halten, um tonerdehältige Zemente mit langsamer Bindung zu erhalten, kann man beim Frittungsverfahren nach der Erfindung Zusammensetzungen wählen, die bei im Verhältnis gleichem Gehalt an Tonerde und Kieselsäure von sehr kalkarmen bis zu sehr kalkreichen schwanken können. Man kann insbesondere auf diese Weise das Brennen von Massen durchführen, welche aus weissem, sehr wenig eisenhaltigem Bauxit und aus Kalk oder aus reinem Kalkstein bestehen und dadurch eine gebrannte Masse erhalten, welche keine Farbe aufweist. Durch das Brennen der Rohmischung unterhalb der Sinterungstemperatur-also unterhalb derjenigen Temperatur, die zur Bildung von dunkel gefärbten Eisenoxydverbindungen oder zur Entstehung von Lösungen von Eisenoxyd in andern, tiefschmelzenden Verbindungen ausreicht-kann sich das im sogenannten weissen Bauxit vorhandene Eisenoxyd in den ansonsten farblosen Bestandteilen nicht lösen, noch mit denselben eine chemische Verbindung eingehen. Infolgedessen kann die färbende Kraft des immerhin dunklen Oxydes nicht zur Wirkung kommen. Die gefrittete, nicht gefärbte Masse, welche man auf diese Weise erhält, ergibt weisse Tonerdezemente, welche für die Erzeugung von Kunststeinen und Fliesen ganz besonders verwendbar sind. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Tonerdezementen, dadurch gekennzeichnet, dass man die zerkleinerte Rohmischung bei einer unterhalb der Erweichungstemperatur liegenden Temperatur während längerer Zeit (z. B. 9-12 Stunden bei einer Temperatur von 900-1000 C) brennt.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung weisser Tonerdezemente sehr eisenarme, z. B. aus weissem Bauxit und Kalkstein oder reinem Kalk bestehende Zementrohmischungen verwendet werden.
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