Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Kunststoffadens von leinen- oder rohseidenähnlichem Aussehen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kunststoffadens von leinen- oder rohseidenähnlichem Aussehen, bei wel chem im Entstehungszustand des Kunst fadens dessen Stärke in gewollten Grenzen geändert wird.
Das genannte Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, dass mindestens das eine der beiden Elemente der Spinnvorrichtung (Spinnpumpe, Abzugswerk) so angetrieben wird, dass innerhalb einer bestimmten Rap portlänge des Fadens eine ungleichmässige Aufeinanderfolge der Änderungen eintritt.
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der genannten Elemente durch ein Getriebe angetrieben wird, das ihm eine ungleichförmige Geschwindigkeit erteilt.
Beim Verfahren und bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung können somit der Wechsel von dick und dünn und umgekehrt und die Grösse des Rapportes geändert wer den, und man hat es daher in der Hand, diese Verhältnisse in bestimmter Weise abwech seln zu lassen und sowohl die Mindeststärke als die Höchststärke in gewünschten Grenzen zu halten.
Durch die Überlagerung bezw. die Hintereinanderschaltung verschiedener Ge triebe, sei es bei der veränderlichen Lieferung der Spinnpumpe, sei es bei der veränderlichen Lieferung des Abzugsorganes, sei es beim gleichzeitigen Wechsel der Veränderlichkeit in der Geschwindigkeit beider Organe, wird eine sehr weitgehende Grenze der Wieder holung und damit ein weiter Ungleich mässigkeitsgrad erreicht.
Das Verfahren nach der vorliegenden Er findung wird an Hand der Zeichnung von zwei Ausführungsbeispielen erläutert, und es stellen dar: Fig. 1 ein erstes Beispiel des Antriebes der Spinnpumpe und des Abzugswerkes, Fig. 2 die dazugehörige Darstellung des Wiederholungsfalles (Rapport), Fig. 3 ein zweites Beispiel des Antriebes eines Elementes mit zwei hintereinanderge schalteten Getrieben zeigend, Fig. 4 die Seitenansicht zu Fig. 3.
In Fig. 1 ist der Antrieb der Spinnpumpe und der Antrieb des Abzugswerkes gemein sam gezeigt; es kann jedoch auch nur die Spinnpumpe oder nur das Abzugswerk auf diese Weise angetrieben werden.
Auf der Welle 1 sitzt das exzentrische Zahnrad 2 mit dem Teilkreisdurchmesser t, das mit dem Zahnrad 3 auf der Welle 4 kämmt. Die Welle 4 ist die Antriebswelle der Spinnpumpe. Das Abzugswerk wird von der Welle 5 aus angetrieben, auf welcher das exzentrische Zahnrad 6 sitzt, das in Eingriff mit dem ebenfalls exzentrischen Zahnrad 7 steht und von der Welle 8 aus das Abzugs werk antreibt. Die Exzentrizität kann ver schieden sein. In allen Fällen hat nunmehr die Spinnpumpe eine veränderliche Förde rung und das Abzugswerk einen veränder lichen Abzug. Dadurch wird die Stärke der Faser bezw. des Fadens in bestimmten Gren zen geändert.
Beispielsweise haben die in der Fig. 1 in Buchstaben angegebenen Grössen folgende Abmessungen:
EMI0002.0001
Getriebe <SEP> der <SEP> Getriebe <SEP> des
<tb> Spinnpumpe <SEP> Abzugswerkes
<tb> Teilkreisdurchmesser <SEP> t <SEP> = <SEP> 78 <SEP> t' <SEP> = <SEP> 63
<tb> Radius <SEP> des <SEP> exzentrischen <SEP> Rades <SEP> <I>a <SEP> = <SEP> 39 <SEP> a'</I> <SEP> = <SEP> 31,5
<tb> Exzentrizität <SEP> c <SEP> = <SEP> 7 <SEP> c' <SEP> _ <SEP> 4
<tb> grösster <SEP> Abstand <SEP> der <SEP> Wellenmitte <SEP> vom
<tb> Umfang <SEP> a <SEP> -f- <SEP> c <SEP> = <SEP> 46 <SEP> a' <SEP> -f- <SEP> c <SEP> = <SEP> 35,5
<tb> kleinster <SEP> Abstand <SEP> der <SEP> Wellenmitte <SEP> vom
<tb> Umfang <SEP> a- <SEP> c <SEP> <I>=</I> <SEP> 32 <SEP> a'- <SEP> <I>c' <SEP> = <SEP> 27,5</I>
<tb> grösstes <SEP> Übersetzungsverhältnis <SEP> 46 <SEP> :
<SEP> 32 <SEP> 35,5 <SEP> : <SEP> 27,5
<tb> kleinstes <SEP> Übersetzungsverhältnis <SEP> 32 <SEP> : <SEP> 46 <SEP> 27,5: <SEP> 35,5
<tb> Quotient <SEP> aus <SEP> grösstem <SEP> und <SEP> kleinstem <SEP> 46 <SEP> 32 <SEP> _ <SEP> 46 <SEP> L <SEP> - <SEP> <B>2,07 <SEP> <U>35,5</U></B> <SEP> : <SEP> <B><U>27,5</U></B> <SEP> = <SEP> <U>35'5Q</U> <SEP> <B>=1,67</B>
<tb> Übersetzungsverhältnis <SEP> 32 <SEP> @46 <SEP> 32'' <SEP> 27,5 <SEP> 35,5 <SEP> <B>27,52</B>
<tb> Produkt <SEP> dieser <SEP> Quotienten <SEP> 2,07 <SEP> X <SEP> 1,67 <SEP> = <SEP> 3,4569 In Fig. 2 stellt R die Wiederholungs länge (Rapport) dar, a = die im erstarrten Faden in einer Periode des Spinnpumpen ganges erreichte Lieferung, ## = die im er starrten Faden in einer Periode des Abzuges erreichte Lieferung.
Beide Einzellieferungen (Einzelrapporte) sollen innerhalb des Ge- samtrapportes R ineinander aufgehen, wo dann die Wiederholung anfängt. Es ist dem nach: <I>1.</I> a.x <I>=</I> ss.y.
<I>2.</I> (ss <I>- a) . y = k . a,</I> worin<I>k</I> eine ganz z a 'hlige Konstante darstellt, die abhängig Z> ist von der Anzahl der hintereinandergeschal- teten veränderlichen Getriebe oder Überset zungen. Die Konstante k richtet sich natur gemäss nach den vorhandenen Maschinen. Ihre Wahl ist in die Hand des Spinners bezw. des Webers gegeben. Sie wird anders ausfallen bei einem Webstuhl von 80 cm Breite als bei einem solchen von grösserer Breite.
Der Praktiker wählt sie so, dass eine Wiederholung in möglichst weiten Räumen erfolgt, so dass sie nicht mehr als periodisch erscheint.
EMI0003.0001
Daraus lädt sich dann durch Einsetzen der entsprechenden Zahlen der Gesamtrapport errechnen. Der Gesamtrapport, der sich aus den einzelnen Rapporten zusammensetzt, kann durch Vermehrung der vorgeschalteten Getriebe beliebig variiert bezw. vergrössert werden, wodurch die Wiederholungsgrenze noch weiter hinausgerückt wird.
Den Antrieb des einen oder andern der beiden Elemente (Spinnpumpe oder Abzugs werk) zeigt Fig. 3. Wenn nach dieser 9 die Antriebswelle ist, so geht der Antrieb zu erst über das exzentrische Räderpaar 10, 11, von hier an die Welle 12, von dieser über zwei Übersetzungsräder ü, die als Wechsel räder ausgebildet sind, an die Welle 13. Der Rapport lässt sich nun durch Auswechseln der Übersetzungsräder, die Ungleichmässig keit durch Änderung der Exzentrizität, das heisst Verwendung von Rädern anderer Ex zentrizität verändern. Von der Welle 13 aus wird wiederum über ein exzentrisches Rä derpaar 14, 15 die Welle 16 angetrieben, welche entweder die Spinnpumpe oder das Abzugswerk antreibt. Es kann, wie schon er wähnt, nur die Spinnpumpe veränderlich an getrieben werden oder nur das Abzugswerk oder beide.