CH210423A - Verfahren zur Herstellung von Bakterienprodukten. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bakterienprodukten.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von Bakterienprodukten. Die bekannten Nährböden bestehen aus Mischungen von zum Beispiel Agar-Agar, Gelatine, gekochtem Serum, durch Hitze behandelten Organen bezw. Organextrakten oder dergleichen. Solche Nährböden enthalten demnach von vornherein körperfremde Stoffe oder dann aus körpereigenen Stoffen in körperfremde übergeführte Stoffe. Es wurde nun gefunden, dass man zu neuartigen Bakterienprodukten gelangen kann, wenn man Bakterien auf Plasma in nicht körperfremdem Medium züchtet und die abscheidbare Nährbodenflüssigkeit, die die Bakterienprodukte enthält, von den erhaltenen Bakterien trennt. Bakterienprodukte mit besonderer Wirkung werden derart gewonnen, dass man dem genannten Nährboden steriles Organ oder auch sterile Extrakte von Organen zusetzt. Da manche Bakterien bei Zusatz bestimmter Organe kein gutes Wachstum zeigen, ist es für bestimmte Zwecke angezeigt, den Zusatz des sterilen Organes oder des Organextraktes erst in einem Zeitpunkte vorzunehmen, wenn sich die Bakterien in dem Nährboden ohne diesen Zusatz gut entwikkelt haben. Das für die Nährböden erforderliche Plasma kann zum Beispiel durch sterile Entnahme des Blutes von Tieren gewonnen oder auch nachträglich durch Filtration oder andere Massnahme sterilisiert werden. Das Plasma kann sowohl in flüssiger, wie auch fester Form Verwendung finden. In letzterer Form gewinnt man es leicht zum Beispiel durch Zusatz körpereigener, gerinnungsfördernder Stoffe, wie Thrombin oder solches enthaltende tierische Nativpräparate. Die nach der Bebrütung erhaltenen : Flüs- sigkeiten besitzen spezifische Eigenschaften, die unter anderem darin bestehen, dass sie die weissen Blutkörperchen anlocken. Dies ist von Bedeutung für die Behandlung von Infekten insofern, als durch ihre Anwendung eine Anlockung von Leukozyten in einem frühzeitigen Stadium und damit ein Schutz gegen die weitere Entwicklung des Infektes bewirkt wird. Diese Wirkung wird durch Filtrate von andern Nährböden nicht erhalten. Die Änderung der Wasserstoffionen konzentration an Nährböden, die bekannterweise durch Einwirkung von Bakterien entsteht, ist ebenfalls nicht die Ursache der hier aufgefundenen spezifischen Wirkung, da dieselbe auch nach Pufferung des Filtrats erhalten bleibt. Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Bakterienprodukte entsprechen den bei der durch die entsprechenden Bakterien hervorgerufenen Erkrankung des tierischen oder menschlichen Organismus entstehenden Stoffen. Dies kann praktische Verwendung zur Immunisierung von Lebewesen haben. Gegenüber andern Blethoden der Gewinnung von Bakterienprodukten weist das vorliegende Verfahren den bedeutenden Vorteil auf, dass dabei keine nner- wünschten toxischen Produkte entstehen, wie dies bei Verwendung von körperfremden Stoffen als Zusatz zu Nährböden der Fall ist und da Bakterien nicht durch Züchtung auf körperfremdem Wledium verändert werden. Beispiel 1: Bakterien, z. B. Staphylococcen, werden auf steril gewonnenem Plasma in geeigneten, flachen Glasschalen 4 bis 6 Tage lang gezüchtet. Dabei wird das Gerinnsel zum Teil verflüssigt. Die Bakterien werden von der Flüssigkeit möglichst rasch durch Zentrifugieren und/oder durch Seitzfilter, Berkefeldkerzen oder andere bakteriendichte Filter filtriert und auf Sterilität geprüft. Das hellgelbe, klare Filtrat hat spezifische Eigenschaften. Es lockt die weissen Blutkörperchen an und kann dadurch zur Verhinderung einer Infektion mit Bakterien dienen. Beispiel 2: Nach 30- bis 40tägiger Züchtung von Streptococcen auf Plasmanährboden wird die Flüssigkeit von diesem Nährboden steril abfiltriert. Mit diesem Filtrat werden Mäuse 4 bis 5 Tage vorbehandelt und später mit hochvirulenten Streptococcen infiziert. Die mit täglich einmal 0,5 cm3 des Filtrats vorbehandelten Tiere wurden durch die Behandlung vor dem tödlichen Verlauf der In sektion geschützt, während 80 bis 90% der nicht vorbehandelten Vergleichstiere durch gleiche Streptococceninfektion nach wenigen Tagen getötet wurden. Beispiel 3: Streptococcen werden auf Plasmanähr- boden 8 bis 14 Tage lang gezüchtet. Nach dieser Zeit wird dem Nährboden steril entnommenes Organ, z. B. Leber, Milz, Thymus oder Enochenmark oder frische sterile Extrakte dieser Organe, entweder einzeln oder in Mischung hinzugefügt. Auf diesem Nährboden lässt man die Streptococcen weiter wachsen und prüft von Zeit zu Zeit ihre Wacllstumsfähigkeit und ihre Virulenz. Nach einigen Tagen tritt eine Virulenzabschwächung ein. Nachdem der gewünschte Grad derselben erzielt ist, wird von diesem Nährboden cin Filtrat in der iibliehen Weise hergestellt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von neuartigen Bakterienprodukten, dadurch gekennzeichnet, dass man Bakterien auf Plasma in nicht körperfremdem Medium züchtet und die abscheidbare Nährbodenflüssigkeit, die die Bakterienprodukte enthält, von den erhaltenden Bakterien trennt.UNTERANSPRTCHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Nährboden steriles Organ zusetzt.2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Nährboden steriles Extrakt von Organen zusetzt.3. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zusatz zum Nährboden nacll Bebrütung vornimmt.4. Verfahren nach Patentanspruch und Un leransprllch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zusatz zum Nährboden nach Bebrütung vornimmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH210423T | 1937-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH210423A true CH210423A (de) | 1940-07-15 |
Family
ID=4446963
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH210423D CH210423A (de) | 1937-05-19 | 1937-05-19 | Verfahren zur Herstellung von Bakterienprodukten. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH210423A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1079279B (de) * | 1956-06-07 | 1960-04-07 | Merckle Kg Chem Pharm L | Verfahren zur Herstellung mikrobieller Stoffwechselprodukte |
-
1937
- 1937-05-19 CH CH210423D patent/CH210423A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1079279B (de) * | 1956-06-07 | 1960-04-07 | Merckle Kg Chem Pharm L | Verfahren zur Herstellung mikrobieller Stoffwechselprodukte |
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