Verfahren zur Herstellung von Bakterienprodukten.
Die bekannten Nährböden bestehen aus Mischungen von zum Beispiel Agar-Agar, Gelatine, gekochtem Serum, durch Hitze behandelten Organen bezw. Organextrakten oder dergleichen. Solche Nährböden enthalten demnach von vornherein körperfremde Stoffe oder dann aus körpereigenen Stoffen in körperfremde übergeführte Stoffe.
Es wurde nun gefunden, dass man zu neuartigen Bakterienprodukten gelangen kann, wenn man Bakterien auf Plasma in nicht körperfremdem Medium züchtet und die abscheidbare Nährbodenflüssigkeit, die die Bakterienprodukte enthält, von den erhaltenen Bakterien trennt.
Bakterienprodukte mit besonderer Wirkung werden derart gewonnen, dass man dem genannten Nährboden steriles Organ oder auch sterile Extrakte von Organen zusetzt.
Da manche Bakterien bei Zusatz bestimmter Organe kein gutes Wachstum zeigen, ist es für bestimmte Zwecke angezeigt, den Zusatz des sterilen Organes oder des Organextraktes erst in einem Zeitpunkte vorzunehmen, wenn sich die Bakterien in dem Nährboden ohne diesen Zusatz gut entwikkelt haben.
Das für die Nährböden erforderliche Plasma kann zum Beispiel durch sterile Entnahme des Blutes von Tieren gewonnen oder auch nachträglich durch Filtration oder andere Massnahme sterilisiert werden. Das Plasma kann sowohl in flüssiger, wie auch fester Form Verwendung finden. In letzterer Form gewinnt man es leicht zum Beispiel durch Zusatz körpereigener, gerinnungsfördernder Stoffe, wie Thrombin oder solches enthaltende tierische Nativpräparate.
Die nach der Bebrütung erhaltenen : Flüs- sigkeiten besitzen spezifische Eigenschaften, die unter anderem darin bestehen, dass sie die weissen Blutkörperchen anlocken. Dies ist von Bedeutung für die Behandlung von Infekten insofern, als durch ihre Anwendung eine Anlockung von Leukozyten in einem frühzeitigen Stadium und damit ein Schutz gegen die weitere Entwicklung des Infektes bewirkt wird. Diese Wirkung wird durch Filtrate von andern Nährböden nicht erhalten. Die Änderung der Wasserstoffionen konzentration an Nährböden, die bekannterweise durch Einwirkung von Bakterien entsteht, ist ebenfalls nicht die Ursache der hier aufgefundenen spezifischen Wirkung, da dieselbe auch nach Pufferung des Filtrats erhalten bleibt.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Bakterienprodukte entsprechen den bei der durch die entsprechenden Bakterien hervorgerufenen Erkrankung des tierischen oder menschlichen Organismus entstehenden Stoffen. Dies kann praktische Verwendung zur Immunisierung von Lebewesen haben. Gegenüber andern Blethoden der Gewinnung von Bakterienprodukten weist das vorliegende Verfahren den bedeutenden Vorteil auf, dass dabei keine nner- wünschten toxischen Produkte entstehen, wie dies bei Verwendung von körperfremden Stoffen als Zusatz zu Nährböden der Fall ist und da Bakterien nicht durch Züchtung auf körperfremdem Wledium verändert werden.
Beispiel 1:
Bakterien, z. B. Staphylococcen, werden auf steril gewonnenem Plasma in geeigneten, flachen Glasschalen 4 bis 6 Tage lang gezüchtet. Dabei wird das Gerinnsel zum Teil verflüssigt. Die Bakterien werden von der Flüssigkeit möglichst rasch durch Zentrifugieren und/oder durch Seitzfilter, Berkefeldkerzen oder andere bakteriendichte Filter filtriert und auf Sterilität geprüft. Das hellgelbe, klare Filtrat hat spezifische Eigenschaften. Es lockt die weissen Blutkörperchen an und kann dadurch zur Verhinderung einer Infektion mit Bakterien dienen.
Beispiel 2:
Nach 30- bis 40tägiger Züchtung von Streptococcen auf Plasmanährboden wird die Flüssigkeit von diesem Nährboden steril abfiltriert. Mit diesem Filtrat werden Mäuse 4 bis 5 Tage vorbehandelt und später mit hochvirulenten Streptococcen infiziert.
Die mit täglich einmal 0,5 cm3 des Filtrats vorbehandelten Tiere wurden durch die Behandlung vor dem tödlichen Verlauf der In sektion geschützt, während 80 bis 90% der nicht vorbehandelten Vergleichstiere durch gleiche Streptococceninfektion nach wenigen Tagen getötet wurden.
Beispiel 3:
Streptococcen werden auf Plasmanähr- boden 8 bis 14 Tage lang gezüchtet. Nach dieser Zeit wird dem Nährboden steril entnommenes Organ, z. B. Leber, Milz, Thymus oder Enochenmark oder frische sterile Extrakte dieser Organe, entweder einzeln oder in Mischung hinzugefügt. Auf diesem Nährboden lässt man die Streptococcen weiter wachsen und prüft von Zeit zu Zeit ihre Wacllstumsfähigkeit und ihre Virulenz.
Nach einigen Tagen tritt eine Virulenzabschwächung ein. Nachdem der gewünschte Grad derselben erzielt ist, wird von diesem Nährboden cin Filtrat in der iibliehen Weise hergestellt.
Process for the manufacture of bacterial products.
The known nutrient media consist of mixtures of, for example, agar-agar, gelatin, boiled serum, or organs treated by heat. Organ extracts or the like. Such nutrient media therefore contain exogenous substances from the outset or then transferred from endogenous substances to exogenous substances.
It has now been found that novel bacterial products can be obtained if bacteria are cultivated on plasma in a non-exogenous medium and the separable nutrient medium which contains the bacterial products is separated from the bacteria obtained.
Bacterial products with special effects are obtained in such a way that sterile organ or sterile extracts of organs are added to the above-mentioned nutrient medium.
Since some bacteria do not grow well when certain organs are added, it is advisable for certain purposes to add the sterile organ or the organ extract only at a point in time when the bacteria in the nutrient medium have developed well without this addition.
The plasma required for the nutrient media can be obtained, for example, by taking the blood of animals in a sterile manner or it can also be sterilized subsequently by filtration or other measures. The plasma can be used in both liquid and solid form. In the latter form, it is easy to obtain, for example, by adding endogenous, coagulation-promoting substances such as thrombin or native animal preparations containing such.
The fluids obtained after incubation have specific properties, including the fact that they attract the white blood cells. This is important for the treatment of infections insofar as their use causes leukocytes to be attracted at an early stage and thus protection against the further development of the infection. This effect is not obtained by filtrates from other nutrient media. The change in the hydrogen ion concentration in nutrient media, which is known to be caused by the action of bacteria, is also not the cause of the specific effect found here, since it is retained even after the filtrate has been buffered.
The bacterial products obtainable by the present process correspond to the substances arising in the disease of the animal or human organism caused by the corresponding bacteria. This can have practical use for immunizing living things. Compared to other methods of obtaining bacterial products, the present process has the significant advantage that no undesirable toxic products are created, as is the case when using exogenous substances as an additive to nutrient media and since bacteria are not changed by culturing on exogenous wledium will.
Example 1:
Bacteria, e.g. B. staphylococci are grown on sterile plasma in suitable, flat glass dishes for 4 to 6 days. The clot is partially liquefied in the process. The bacteria are filtered from the liquid as quickly as possible by centrifugation and / or by Seitz filters, Berkefeld candles or other bacteria-proof filters and checked for sterility. The light yellow, clear filtrate has specific properties. It attracts the white blood cells and can therefore serve to prevent infection with bacteria.
Example 2:
After cultivating streptococci on plasma culture medium for 30 to 40 days, the liquid is sterile filtered off from this culture medium. Mice are pretreated with this filtrate for 4 to 5 days and later infected with highly virulent streptococci.
The animals pretreated with 0.5 cm3 of the filtrate once a day were protected from the fatal course of the insection by the treatment, while 80 to 90% of the comparison animals that had not been pretreated were killed by the same streptococcal infection after a few days.
Example 3:
Streptococci are grown on plasma culture media for 8 to 14 days. After this time, the sterile organ removed from the culture medium, z. B. liver, spleen, thymus or bone marrow or fresh sterile extracts of these organs, either individually or in mixture added. The streptococci are allowed to grow on this nutrient medium and their ability to grow and their virulence are checked from time to time.
After a few days, the virulence decreases. After the desired degree of this has been achieved, a filtrate is prepared from this culture medium in the usual manner.