Danermagnetsystem. Bei allen Magnetsystemen ist es fast aus nahmslos erforderlich, Stahl auf Stahl oder Weicheisen auf Stahl zu befestigen, sei es in der Form von Polschuhen oder Polplatten oder sonstigen Leiterstücken. Im allgemeinen hat man sich zur Verbindung dieser Teile Schrauben- oder Nietverbindungen bedient, die vielfach aus unmagnetischem Werkstoff hergestellt sein mussten, um magnetische Kurzschlüsse zu vermeiden.
Abgesehen da von, dass derartige Schrauben- oder Nietver bindungen eine vielfach unerwünschte Schwä chung des magnetischen Querschnittes erfor derlich machen, ergeben sich bei der Verwen dung derartiger Verbindungen Schwierigkei ten besonderer Art, wenn es sich um die hochkoerzitivkräftigen Werkstoffe von der Art der ausscheidungshärtungsfähigen Le gierungen handelt, da diese sich nur ausser ordentlich schwer oder überhaupt nicht durch Bohren und dergleichen bearbeiten lassen.
Bei Magnetsystemen mit kleinen Abmessun- gen sind Niet- und Schraubenverbindungen oft auch aus dem Grunde unbrauchbar, weil nicht genügend Raum vorhanden ist, um diese Verbindungen unterzubringen, während bei grösseren Systemen die erforderlichen, aus unmagnetischem Werkstoff hergestell ten Verbindungen eine nicht unwesentliche Preiserhöhung bedingen.
Es ist daher bereits vorgeschlagen wor den, an Stelle von Nieten oder Schrauben die Verbindung durch Schweissen oder Löten herzustellen. Auch hierbei ergeben sich Schwierigkeiten verschiedener Art, die ins besondere dadurch bedingt sind, dass das Lö ten und Schweissen bei erhöhten Temperatu ren vor sich geht, die das Gefüge des Mag netes nicht unbeeinflusst lassen. Das Schwei ssen und Löten ruft ausserdem Wärmespan nungen hervor, die zum Reissen des Magnet körpers führen können.
Die Erfindung betrifft einMagnetsystem, bei dem die obenbezeichneten Schwierigkei- ten vermieden werden. Das Magnetsystem gemäss der Erfindung lässt sich zum Beispiel unter Verwendung von hoclikoerzitivkräfti- gemWerkstoff wie Eisen-Nickel-Aluniinium- legierungen unter Vermeidung von Schrau ben- und Nietverbindungen ohne Schwierig keiten herstellen.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass der mechanische Zusammenhalt der das Dauerinagnetsystem bildenden, unmittelbar aneinander anselilie- ssenden ferromagnetischen Teile durch An einanderkittung ihrer direkt aneinanderlie- genden Flächen gebildet. wird. Die Verbin dung erfolgt also unter Verwendung eines Kittes, der in die Verbindungsstelle, z. B. zwischen Weicheisen- und Magnetteilen, ge bracht wird. Sofern bei der Herstellung von Magnetsystemen bereits Kitte verwendet worden sind, handelte es sich darum, die Zentrierung eines Polstückes zu erleichtern.
Das ringförmige Polstück wurde zu diesem Zweck in eine Bohrung oder Aussparung des 3la.gnctes eingesetzt und der Zwischenraum zwischen äusserer Ringwandung und innerer Wandung der Bohrung oder Aussparung mit einem Kitt ausgefüllt. Die Zentrierung wurde vorgenommen, solange der Kitt im warmen, plastischen Zustand vorla.ng. wobei dann die zentrierte Lage durch den erstar renden Kitt festgehalten wurde.
Bei diesem Vorschlag war es Bedingung, dass der mag netische Kraftfluss nicht über die Kittmasse geleitet wurde und demgemäss war für den Polring ein hinreichend grosses metallisches Auflager auf dem Magnetwerkstoff vorge sehen.
Merraschenderweise hat sich nun gezeigt, dass die gemäss der Erfindung vorzusehende Kittverbindung ohne weiteres in den illag- netfluss hineingelegt werden kann, ohne dass praktisch zu beriieksichtigende magnetische Störungen auftreten.
Beispielsweise bei einem Magnetsystem, bei welchem mehrere Mag netstäbe oder auch ein Magnetring oder der gleichen mit Weicheisen-Polplatten zu ver sehen ist, wie beispielsweise bei den bekann ten Ringspaltenmagnetsysteinen für Laut sprecher, wird gemäss der Erfindung der me- chanische Zusammenhang der Teile durch Aneinanderkittung ihrer unmittelbar anein- anderliegenden Flächen gebildet.
Hierdurch lässt sich eine Verbindung zwischen den Weicheisenteilen und dem Magneten erzie len, die den auftretenden mechanischen Be anspruchungen in jeder Weise gewachsen ist, ohne dass hierzu Schrauben, Nieten oder auch Löt- und Schweissverbindungen irgend welcher Art erforderlich sind. Obwohl bei dem genannten Beispiel, wie ersichtlich, die Kittverbindung senkrecht zur Magnetkraft linienrichtung liegt, wird eine nennenswerte Störung des Magnetflusses nicht beobachtet.
Um die Haftfestigkeit des Kittes an den ferromagnetisehen Teilen, z. B. Stahl- oder Eisenteilen, zu erhöhen, können sie durch geeignete Massnahmen, wie Kordelung, künst lich aufgerauht werden, wobei es möglich ist, wenigstens eine von zwei aneinander stossenden Flächen aufzurauhen.
Bei nicht ortsfesten Geräten, die bei spielsweise zum Eichen in Kraftwagen oder dergleichen dienen, kann es zweckmässig sein, das Verfahren des Verkittens der ferromag- netischen Teile, also zum Beispiel der Weich eisenteile mit den Magnetteilen, zusätzlich zii einer bereits vorgesehenen Schrauben- oder Nietverbindung anzuwenden, wobei dann die Schrauben- oder Nietverbindung schwächer gehalten werden kann und ausser dem ein Lockern dieser mechanischen Ver bindung verhindert wird.
Als Kitte haben sich die bekannten, auf dem Markt befindlichen Eisenkitte als ge eignet erwiesen, indes sollten zweckmässiger weise nur solche Kitte verwendet werden, die eine Erwärmung auf höchstens etwa <B>180</B> notwendig machen, damit eine Beein flussung des Gefüges der Magnete durch die erforderliche Wärmezufuhr nicht eintritt. Als besonders geeignet haben sich Kunst harzkitte, Resole oder Bleiglätte-Glyzerin erwiesen.
Erstaunlicherweise lassen sich Kitte finden, deren Adhäsionskraft grösser ist als die Kohäsionskraft des hochkoerzi- t.iven Stahles, so dass bei Verwendung dieser Kitte eine Trennung ausser durch chemisches Lösen oder eventuell Erwärmen nicht mög lich ist. Der Kitt wird zweckmässig auf die erwärmten ferromagnetischen Teile aufge tragen und etwa 20 Minuten auf 140' er hitzt, kann aber auch als Kaltkitt Verwen dung finden.
Ein bekannter Kitt ist zum Beispiel eine zähflüssige gelbe Masse, die beim Erhitzen in feste Form übergeht, und es ist bei Verwendung eines solchen Kittes zweckmässig, während des Erhärtens einen Druck auf die Verbindungsstelle auszuüben. Der erforderliche Druck kann gegebenen falls auch durch Magnetisieren des Systems erzielt werden. Die einzelnen zu verbinden den Teile pressen sich auf diese Weise hin reichend stark aufeinander, und es ist ledig lich eine Sicherung gegen ein Verschieben der Teile vorzunehmen.
Die erfindungsmässige Verkittung kann auch angewendet werden zur Verbindung von Weicheisen mit Weicheisen. Das in der Hochfrequenztechnik viel verwendete Ma.sse- kerneisen kann als Weicheisen angesehen werden. Ebenso kann der seit kurzem be kannt gewordene Massestahl, bei dem Stahl partikel mit einem Bindemittel vermengt den Stahl darstellen, beim Aufbau der im folgenden beschriebenen Ausführungsbei spiele Verwendung finden.
Ausführungsbeispiele des Erfindungs gegenstandes sind in den Abbildungen dar gestellt.
In Fig. 1 ist ein ringförmiger Magnet 1 dargestellt, der mit zwei Polschuhen 3 und 4, die aus Weicheisen bestehen, durch Kit- tung verbunden ist. Zwischen den Polschu hen liegt beispielsweise eine Magnetfeld röhre, so dass das Magnetsystem in diesem Ausführungsbeispiel die Aufgabe hat, das Magnetfeld für die Magnetfeldröhre zu lie fern. Die Stirnflächen des Magnetes 1 sind zweckmässig plan geschliffen. Die anliegen den Flächen der Weicheisen-Polschuhe sind ebenfalls plan bearbeitet.
Je nach der für den verwendeten Kitt erforderlichen Behand lungsweise wird die Kittung in warmem oder kaltem Zustande vorgenommen. Der ringförmige Stahlmagnet der Fig. 1 kann auch aus mehreren Stahlteilen zusam mengesetzt sein, was unter Umständen Vor teile für die Herstellung bringt. Durch die gestrichelten Linien der Fig. 1 ist angedeu tet, dass der Magnet zum Beispiel aus drei bogenförmigen Stahlteilen zusammengesetzt sein kann, wobei die Verbindung der Stahl teile untereinander wiederum durch Kittung erfolgt.
An Hand der Fig. 2 sei erläutert, dass ein ringförmiger Stahlmagnet in besonders einfacher Weise aus quaderförmig geformten Stahlmagneten aufgebaut sein kann, die mit einander durch Weicheisenformstücke derart verbunden sind, dass die gewünschte Form zustande kommt, wobei die beiden an die Stahlmagnete stossenden Stirnflächen der Weicheisenstücke gegeneinander geneigt sind. In der Abbildung stellen die Teile 5, G, 7 und 8 quaderf örmige Stahlmagnete dar, während die Verbindungsteile 9, 10 und 11 und die Polschuhe 12 und 13 aus Weicheisen bestehen.
Die Verbindung zwischen Stahl und Weicheisen erfolgt wiederum erfin dungsgemäss durch Kitten. Zwischen den Polschuhen kann wie in Fig. 1 ein Magne- tron angeordnet sein.
Das an Hand der Fig. 2 dargestellte Sy stem von ferromagnetischen Teilen kann zur Herstellung jeder beliebigen Magnetform verwendet werden. Wegen der Einfachheit der Kittung sind in bezug auf die Untertei lung des Magnetes, also in bezug auf die Grösse der einzelnen Teile keinerlei Grenzen gesetzt. Die einzelnen Teile brauchen nicht plane Flächen als Kittflächen aufzuweisen, es können vielmehr auch solche Flächen an geordnet werden, die eine besonders feste Verbindung gewährleisten.
Insbesondere kommen hierfür in Betracht konische Flächen, die mit konischen Zapfen. zusammengesetzt werden, wobei vorzugsweise , der Stahl wegen der einfachen Herstellbar- keit des Zapfens mit dem Zapfen versehen sein wird. Die Zapfen können dabei kegel förmig, kegelstumpfförmig, pyramidenför- förmig und pyra.midenstumpffcirrnig ausge bildet sein.
Die Verbindungsstellen zwischen den zu sammenzukittenden Teilen können auch daohfirstartig ausgebildet sein, so dass der eine Teil durch zwei ebene Flächen zuge spitzt ist, während der andere Teil eine end- sprechende Einkerbung besitzt.
Die Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Permanentmagnetsysteni, z. B. für einen 1Tagnetrori-lIagnetfeld-1llagneten, das aus zwei quaderförmigen Magneten 14, 15, einem 'Veicheisenjoch 16 und zwei Polscliu- lien 17 und 18 durch Kittung zusa.mnien- gesetzt ist. Die illagnetfeldrölire 19 ist zwi schen den Polschuhen<B>17</B> und<B>18</B> angeordnet.
Das Weicheisenjoch 16 kann aueli durch einen Stahlmagneten ersetzt sein, der mit den Magneten 14 und 15 verkittet ist.
Die Fig. -1 zeigt die Anwendung der Er findung auf einen Lautsprecher, und zwar insbesondere auf einen dynamisch angetrie benen Lautsprecher. Das Pauermagiietsystein des Lautsprechers besteht aus den beiden clua.derförmigen Stahlmagneten 20 und 21, die durch das 1@'eicheisen- oder Stahljoch ?? miteinander verbunden sind.
Die aus Weich eisen bestehenden Polschube 23, 24 bilden zusammen einen Ring und sind durch Iit- tung mit den Stahlstucken 20 und ?1 ver bunden. Die Teile ?3 und 24 bilden bekannt lich einen die Schwingspule ?5 umgehenden Ring. Dieser Ring kann entweder aus einem Stück oder aus mehreren an ihren Schnitt flächen vorzugsweise zusammengekitteten Stücken bestehen. Das mittlere Polstück 26 besteht ebenfalls aus Weicheisen und ist mit dem Joch ?? verbunden, z.
B. auch durch Kittang. Die Stahlstücke 20 und 21 können verschiedenartig ausgebildet sein, z. B. an statt der in der Zeichnung dargestellten bei den Quader 20 und 21 kann ein. Stahlring benutzt werden. Auch können mehrere ring förmige Teile zusammen einen geschlossenen oder unterbrochenen Ring bilden.
In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen Tonabnehmer darge stellt. Der die Tonabnehmernadel 2 7 tragende Anker 28 bewegt sich in einem Vierpol system, welches aus den Weicheisenteilen 29 und 30 gebildet ist. Der Anker ist im untern Polpaar drehbar gelagert. Die Weicheisen polschuhe sind mit dem quaderförmig aus gebildeten Dauermagneten 31 durch Kittung verbunden. Die gleiche Verbindung zwischen Weicheisen- und Stahlmagnet lässt sich selbstverständlich für Tonschreibermagnete anwen( len.
Es sei darauf hingewiesen, dass der Er findungsgedanke nicht auf die obengenann- ten Ausführungsbeispiele beschränkt ist, vielmehr lässt sich die Erfindung in jedem Magne tsysteni anwenden, also zum Beispiel auch auf der Messteclinik, auf polarisierte Relais und auf Kleinstmotore.