Munition. Die Munition besteht aus _Geschoss, Trieb ladung und Zündeinrichtung. Diese drei. Stücke werden entweder beim Laden nach einander in das Geschützrohr geschoben die Triebladung ist. zum Beispiel in einem Sack eingenäht und die Zündeinrichtung ist als Zündpatrone ausgebildet - oder es wird das Geschoss mit einer Messingpatrone ver sehen, welche die Triebladung und die Zünd- patrone enthält, als ein ganzes Stück geladen. Die Messingpatrone dient überdies beim Ab feuern als Abdichtung der Feuergase; daher hat die Patrone konische Form, welche leicht zu Ladestörungen Anlass geben kann.
Beim Schiessen mit verschieden starken Trieb ladungen muss die Messingpatrone vorerst ge öffnet und mit der verlangten Menge Pulver gefüllt werden; das ist eine zeitraubende Manipulation. Nach dem Schusse wird' die Messingpatrone durch den Verschluss aus der Feuerwaffe fortgeschleudert und wird nach der Munitionsfabrik zurückgeschickt. Die Triebladung wird an der hintersten Stelle an gezündet, die Streuung wird dadurch ver- grössert, indem die Verbrennung des Pulvers zündschnurartig erfolgt.
Die Revision dieser Munition in den Munitionsmagazinen. ist um ständlich. Die Messingpatrone hat grosses Gewicht, sie verlangt übermässig grosse Pa tronenlager und dementsprechend zu grosse Verschlüsse, verteuert die Feuerwaffe und die Munition.
Diese vielen Nachteile können durch vor liegende Munition beseitigt werden. Bei die ser besitzt gemäss der Erfindung das Geschoss eine nach rückwärts gerichtete stabförmige Verlängerung, über welche die Triebladung geschoben und befestigt ist. Am freien. Ende der Verlängerung ist die- Zündeinrichtung an geordnet. Beim Schusse fliegt das Geschoss mit der Verlängerung fort, diese wirkt als Steuerorgan und erhöht die Genauigkeit im Schiessen. Mit dieser Ausbildung der Muni tion kann ermöglicht werden, die Trieb ladung rasch zu ändern.
Infolge Befestigung der Triebladung an der Verlängerung braucht die Munition keine Messingpatronen, wodurch ihr Gewicht gegenüber der Muni- tion mit Messingpatronen geringer wird. In folge Fehlens der Messinghülse ist ihre Her stellung auch billiger als diejenige mit Hül sen. Da die Messinghülsen fehlen, können die Patronenlager der Feuerwaffen kleiner ge halten werden. Der Verschluss benötigt kei nen Auswerfer und wird dadurch einfach. Die Gewichtsersparnisse, die geringeren Ko sten für Munition und Feuerwaffen, die grössere Genauigkeit. im Schiessen sind von grösster Bedeutung.
Nicht die Schusszahl. die pro Minute verfeuert werden kann, sondern die Trefferzahl, die pro Minute erreichbar ist, wirkt im Kriege entscheidend.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes abgebildet. Fig. 1 zeigt eine Artille riemunition, Fig. 2 die Zündeinrichtung in vergrössertem Massstabe. In Fig. 1 hat das Geschoss 1 mit Zentrierwulst 2 und Kupfer band 3 am Boden einen Zapfen 4, an wel chem die stabförmige Verlängerung in Form eines Rohres 5 angeschraubt ist. An seinem freien Ende ist die Zündpatrone, als Schraube 6 ausgebildet, eingeschraubt; die Bohrungen 7 im Rohre erlauben den Austritt des Feuers der Zündeinrichtung aus dem Rohre, um die Triebladungen 8a anzuzünden.
Diese be stehen aus einzelnen ringförmigen Pulver scheiben (vergleiche die gestrichelten Linien 16), die zu Paketen zusammengesetzt sind, von denen zum Beispiel sechs aneinanderge- reihte die Triebladung bilden, indem sie ein zeln über das Rohr 5 geschoben und hier durch Reibung festgehalten werden. Die ein zelnen Ladungen können aus Paketen mit fest -zusammengebundenen und geklebten makkaroniförmigen Pulverröhren oder aber aus kleinen. mit zum Beispiel körnigem Pul ver gefüllten Säcken bestehen. Diese Einzel ladungen lassen sich leicht rasch auf das Rohr stecken oder von demselben wegneh men.
Die Zündschraube 6 ist so in das Rohr eingeschraubt, da,ss eine ringförmige Ausspa rung 11 offen bleibt. Die Zündschraube (Fig. 2) ist bei der Stelle 9 konisch gehalten und trägt am Boden die Zündkapsel 10. Sie ist wie üblich auf einen Amboss aufgesetzt, der mit seitlichen Feuerübertragungskanälen versehen ist. Die Zündschraube ist mit Pul ver 13 gefüllt und ist mit der Scheibe 14 abgeschlossen. In die Aussparung 11 kann (,in zangenartiger Griff eingesetzt werden, um das geladene Geschoss aus dem Geschütz rohre. herauszuziehen. Der Luftwiderstand wird durch diese Aussparung nicht vergrö ssert.
Die Zündschraube ist konisch ausge führt, um die Einzelladungen leichter auf (las Rohr schieben zu können. Ferner muss der Ve rschluss des Gesehützrohres so ausge bildet werden. dass er beim Abfeuern die Zündschraube zentriert, so dass der Schlag bolzen sicher auf die Mitte der Zündkapsel aufschlägt. - Beim Laden dieser Munition wird dieselbe durch die Zentrierwulst 2 (Fig. 1) und das Kupferband 3 des Geschos ses geführt; die Triebladung kann nicht mit der Wandung des Geschützrohres in Berüh rung kommen. Ladestörungen werden so verhindert.
Damit das Geschoss nicht zu tief in das Geschützrohr geschoben wird, wodurch der Abstand zwischen der Zündkapsel und dem Schlagbolzen zu gross wird, sind die Züge des Geschützrohres so ausgebildet, dass das Kupferband einen Anschlag an denselben hat, derart, dass die Zündkapsel stets gleich weit von dem Schlagbolzen entfernt zu lie gen kommt. Durch das Rohr 5 mit den Boh rungen 7 wird die Triebladung annähernd gleichzeitig über die ganze Länge angezün det. Die Streuung der Munition wird durch dieses Anzünden verkleinert. Die Revisions arbeiten sind rasch und einfach durchzufüh ren. Zum Transporte wird die Munition in Blechbüchsen verpackt und so vor Feuchtig keit und Beschädigung geschützt. Auch diese Blechbüchsen sind billig, weil sie zylin drisch sind.
Die Gewehrmunition ist ähnlich ausge bildet. Dabei wird die Zündkapsel ohne Ver schraubung auf die stabförmige Verlänge rung des Geschosses aufgepresst. Für den Transport wird die Gewehrmunition in Blechschachteln, von Zigarettenschachteln ähnlicher Form. verpackt. Die Blechsehach- teln sind auf der einen Seite mit einem dün- nen Blechstreifen verschlossen.
Dadurch wird es zum Beispiel möglich, die Blechschachtel wie ein Magazin in das Gewehr einzusetzen, wobei der Verschluss beim Offnen die Schach tel der ganzen Länge nach aufreisst; die Munition wird wie bisher beim Schliessen des Verschlusses in den Gewehrlauf gescho ben. Dabei ist in der Schachtel eine Vor schubfeder vorhanden. Das übliche Laden der Gurten der Maschinengewehre mit Patronen ist sehr zeitraubend.