DE308445C - - Google Patents

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DE308445C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B30/00Projectiles or missiles, not otherwise provided for, characterised by the ammunition class or type, e.g. by the launching apparatus or weapon used
    • F42B30/04Rifle grenades

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Telescopes (AREA)

Description

Fast in allen Staaten sind von Hand aus zu werfende Granaten, sogenannte Handgranaten, zur Einführung gelangt. Dieselben sollen die Abwehr des Gegners auf die nächsten Distanzen ermöglichen, insbesondere beim Angriffe und der Verteidigung von festen Plätzen. Diese Granaten besitzen gewöhnlich kein geringeres Gewicht als 1Z2 kg, das mit Rücksicht . auf die angestrebte Wirkung nicht wesentlich vermindert werden kann. Die Granate wird durch den Schützen1 freihändig geschleudert, wozu sich derselbe angesichts des in nächster Nähe befindlichen Gegners erheben muß. Die Wurfweite wird, selbst besondere Übung yorausgesetzt, selten 40 m erreichen. Die vor dem Werfen zu entsichernde Zündvorrichtung bildet ein stetes Gefahrmoment bei Verwendung derartiger Granaten.
Es ist ferner bekannt, Sprenggeschosse mittels Gewehre zu schleudern, indem die gesamte Energie des Geschosses auf das Sprenggeschoß übertragen wird und das Geschoß zugleich durch Aufschlagen auf eine Kapsel die Zündung des Sprenggeschosses unmittelbar bewirkt. Diese Art des Schleuderns von Wurfgranaten aus modernen Gewehren hat sich als praktisch unbrauchbar erwiesen, weil die auf die Wurfgranate zu übertragende Energie viel zu groß ist, als daß sie von ihr ohne Zerstörung aufgenommen werden könnte. Einer Zerstörung ■ der Wurfgranate durch sehr starke Wände entgegenzuwirken, führt zu Formen der Granate, die unzweckmäßig sind und ihre Leistung als Kampfmittel herabsetzen. Der noch mögliche Weg, die Geschwindigkeit des Gewehrgeschosses zu verkleinern und dessen Gewicht zu vergrößern, würde eigene Patronen bedingen.
Die Erfindung betrifft eine Wurfgranate, die sich von den oben beschriebenen im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß nur ein Teil der Energie des üblichen Gewehrgeschosses auf sie übertragen wird, indem der schwerste Teil des Geschosses, die Bleifüllung, durch Deformation oder Zerstören des Ge-Schosses aus der Wurfgranate austritt, während der Stahlmantel des Geschosses, der etwa ein Fünftel bis ein' Achtel des Geschoßgewichtes ausmacht, in der Wurfgranate stecken bleibt und seine Energie, d. i. ein Fünftel bis ein Achtel der Gesamtenergie des Geschosses, auf · letztere überträgt. Die Wurfgranate besitzt hierfür eine achsial durchgehende, an beiden Enden offene Fangröhre, die sich nach vorn allmählich bis zu einem Durchmesser verjüngt, der kleiner als der Durchmesser jenes Geschosses ist, auf dessen Lauf die Granate aufgesetzt wird.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Wurf-
granate im Längsschnitt zur Darstellung gebracht ; Fig. 2 ist ein Schnitt nach A -A der Fig. i.
Die Granate besteht aus vier Teilen, und zwar aus der Glocke i, der Fangröhre 2, dem Schlußring 4 und der Zündschraube 5. Diese Teile sind in der aus der Fig. 1 ersichtlichen Weise durch Verschraubung zu einem Ganzen vereinigt, und zwar ist die Fangröhre 2 vorn in die Glocke 1 eingeschraubt, während der die Glocke rückwärts umfassende Schlußring 4 und die Zündschraube 5 hintereinander auf die Fangröhre aufgeschraubt sind. Die Glocke 1 besteht zweckmäßig aus Gußeisen und ist außen geriffelt. Die Fangröhre 2 läuft achsial durch die Granate und besitzt einen nach vorn sich verjüngenden, an beiden Enden offenen Kanal, der durch eine gezogene Stahlröhre 3 ausgefüllt ist. Die Fangröhre 2 besteht zweckmäßig aus Temperguß.
Der Zwischenraum zwischen der Glocke 1 und der Fangröhre 2 ist als Sprengkammer 6 ausgebildet und mit einem geeigneten Sprengstoff erfüllt. Der Schlußring 4 besitzt eine
as kleine Durchbohrung 7, .durch die eine Zündschnur führt, welche die Sprengkammer 6 mit der kreisförmigen Rille 8 des Schlußringes 4 verbindet. Das eine Ende der Zündschnur ist durch ein > Bleiplättchen 9 in der Rille § niedergedrückt und durchsetzt es derart, daß der verdeckt liegende Teil der Zündschnur der beabsichtigten Zünddauer, entspricht. Der untere Teil der Zündschraube 5 ist zu einer längsgeschlitzten Hülse 10 ausgebildet und besitzt in seinem verstärkten Teile zwei gegenüberliegende Ausströmlöcher 11. In die Zündschraube 5 ist eine Schraube 12 eingesetzt, vor deren Spitze die Zündkapsel 13 lagert, die etwas in die zentrale Bohrung der Zündschraube 5 ragt. Von der die Schraube 12 aufnehmenden kleinen Bohrung führt eine kleine Anfeuerungsöffnung 14 in die mit Mehlpulver vollgepreßte Rille 15 der Ziindschraube 5.
Die Wurfgranate wird mittels der Hülse 10 auf das Laufende des Infanteriegewehres aufgesetzt und eine normale scharfe Patrone in das Gewehr eingeführt. Das Gewehr wird unter einem Winkel von etwa 45 ° auf den Boden oder die Schulter aufgestützt und der Schuß abgegeben. Die vor dem Geschosse aus dem Laufe entweichende Luft fließt aus den entsprechend groß gehaltenen Löchern 11 und dem Kanal der Fangröhre ab, wodurch Ausbauchungen des Laufes vermieden werden. Das Geschoß tritt nach Verlassen der Laufmündung in die Fangröhre ein und drückt hierbei die nach innen etwas vorstehende Kapsel 13 gegen die Spitze der Schraube 12, wodurch die Zündung eingeleitet wird, ähnlich der beiGeschützgeschosr sen bekannten Einrichtung, durch einen am Geschoß angebrachten, an der Geschoßdrehung durch entsprechende Führung im Lauf verhinderten Ring nacheinander im Geschoß angebrachte Zündkapseln zu betätigen und dadurch im Geschoß vorgesehene Pulversätze zu entzünden.
Im weiterem Verlaufe gelangt das Geschoß in den ach nach vorn verengenden Konus der Fangröhre 2, 3, wobei der stählerne Gecchoßmantel zerreißt und die Bleifüllung mit großer Gewalt nach vorn hinausgedrückt wird, während der GescLoßmantel selbst im vordersten Teile des Konus stecken bleibt.
Da der Stahlmantel bei den üblichen Gewehrgeschossen etwa 1Z5 bis */8 des gesamten Geschoßgewichtes beträgt, so wird auch nur ein ebenso großer Teil der Mündungsenergie des Geschosses auf die Wurfgranate übertragen, welche nunmehr zufolge dieser erhaltenen Energie eine Flugbahn von etwa 50 m oder mehr beschreibt. Da die dem Geschosse nachströmenden Pulvergase durch die erwähnten Ausströmlöcher 11 und den Kanal der Fangröhre freien Abzug finden, so wird der Rückstoß des Gewehres nicht vergrößert. Es ist bei ähnlichen Einrichtungen bekannt, am Gewehrlauf öffnungen für den Austritt der Gase vor dem Abschleudern der Granate anzubringen. Die der Erfindung gemäß an der go Granate angebrachten Löcher 11 bieten den Vorteil, daß keine Änderung des Gewehres erforderlich ist. Die Granate ist derart aufgebaut, daß alle dem Bewegungsantritte sich entgegensetzenden Kräfte ihre Wirkung auf die Fangröhre 2, 3 ausüben, die dementsprechend bemessen ist.
Die Zündung hat folgenden Verlauf:
Der Feuerstrahl der Kapsel 13 hat durch die Anfeuerungsöffnung 14 das gepreßte Mehlpulver in die Rille 15 der Zündschraube 5 zur Explosion gebracht. Hierbei konnten sich die Explosionsgase durch die Ausströmöffnungen 16, 17 nach außen hin entspannen. Gleichzeitig wurde der aus dem Bleiring 9 hervorstehende Teil der Zündschnur in Brand gesetzt. Die Zündschnur brennt nun unter dem Bleiringe eine gewisse Zeit, bis das Feuer nach Eintritt in die Sprengkammer 6 die Granate zur Explosion bringt. Die Brenndauer ist entsprechend der Flugzeit bemessen.
Die Granate ist in ihrem gebrauchsfertigen Zustande gegen Feuchtigkeit vollkommen unempfindlich, da die einzigen zum Pulver in der Rolle 15 führenden Zugänge einerseits durch die Kapsel 13, andererseits durch einen in die Ausströmöffnung 17 eingepreßten Wachs- ' pfropfen abgedichtet sind. Der Wachspfropfen wird erst durch die Explosion des Mehlpulvers fortgeschleudert.
Eine unbeabsichtigte Zündung ist ausgeschlossen, da die Kapsel 13, abgesehen von ihrer außerordentlich geschützten Lage, nur durch einen besonders heftigen Stoß in achsia- - 5 ler Richtung zur Wirkung gebracht werden kann.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Auf die Laufmündung von Gewehren aufzusteckende, mit ,einer gewöhnlichen scharfen Partrone zu verfeuernde Wurfgranate, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine achsial durchgehende, an beiden Enden offene Fangröhre (3) besitzt, die sich nach vorn allmählich bis zu einem Durchmesser verjüngt, der kleiner als der Durchmesser des Geschosses ist.
  2. 2. Wurfgranate nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündkapsel (13) oder der Zündstift (12) seitlich in den Hohlraum der Fangröhre (3) so hineinragt, daß das betreffende Zündorgan durch das eintretende Geschoß seitlich abgedrängt und gegen den Zündstift (12) oder die Zündkapsel (13) gedrückt wird.
  3. 3. Wurfgranate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwecks Vermeidung eines erhöhten Rückstoßes an dem dem Gewehrlauf zugekehrten Ende mit Auistiömlöchern
    versehen ist.
    (11) für die Pulvergase
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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DE (1) DE308445C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1124851B (de) * 1958-04-21 1962-03-01 Karl Leitner Dipl Ing Hand- und Wurfgranate
DE975806C (de) * 1941-04-30 1962-09-27 Wasagchemie Ag Gewehrgranate

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975806C (de) * 1941-04-30 1962-09-27 Wasagchemie Ag Gewehrgranate
DE1124851B (de) * 1958-04-21 1962-03-01 Karl Leitner Dipl Ing Hand- und Wurfgranate

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