Verfahren zur Herstellung eines ein Zellulosederivat, wie einen Ester oder Äther enthaltenden Produktes und ein nach dem Verfahren hergestelltes Produkt. Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Herstellung eines ein Zellulose derivat, wie einen Ester oder Äther enthal tenden Produktes, das dadurch gekennzeich net ist, dass man einem Zellulosederivat als Weichmachungsmittel einen Ester einer ein basischen Carbonsäure, die wenigstens 8 goh- lenstoffatome im bfolekül enthält,
mit Tetra- hydrofurfurylalkohol oder dessen Homologen zusetzt, sowie ein nach dem Verfahren her gestelltes Produkt.
Ester der beschriebenen Art lassen sich leicht in bekannter Weise durch Veresterung freier Carbonsäuren mit Tetrahydrofurfuryl- alkohol oder seinen Homologen oder auch durch Umesterung bekannter Carbonsäure- ester, wie z. B. Butylester, mit Tetrahydro- furfurylalkohol oder seinen Homolgen dar stellen.
Als gut brauchbar haben sich bei spielsweise die Veresterungsprodukte des Te- trahydrofurfuryl- und Methyltetrahydrofur- furylalkohols mit gokosfettsäure, Palmitin- säure, Ölsäure, Rizinusölsäure, Stearinsäure, Oxystearinsäure, Rübölfettsäure, Montan säure, Naphtensäure, Abietinsäure, Octyl- oxyessigsäure,
Cyclohexylessigsäure, Phen- oxyessigsäure, Kresogyessigsäure, Octyl- phenoxyessigsäure, Naphtoxyessigsäure und dergl. erwiesen. Unter diesen Estern stehen die der seifenbildenden Carbonsäuren an er ster Stelle.
Die vorgeschlagenen Ester zeichnen sich vor den bisher üblichen Lösungs-, Weich- machungs- und Gelatinierungsmitteln da durch aus, dass sie ein sehr gutes Lösungs vermögen für Zellulosederivate, hervor ragende Gelatinierfähigkeit und auf Grund dessen eine sehr gute plastifizierende Wir kung besitzen.
Die unter Verwendung der beschriebenen Ester hergestellten Lacke, Filme oder plastischen Massen sind in hohem Grade wasserabstossend, lichtecht, kälte- beständig und mit andern organischen Stof fen, wie z. B. natürlichen oder künstlichen Harzen, sehr gut verträglich.
Man hat zwar bereits einige Ester der genannten Säuren, wie z. B. Butylstearat, Butylabietinat und auch schon Ester des Tetrahydrofurfurylalkohols, wie z. B. das Acetat oder Adipinat, als Lösungs- und Weichmachungsmittel vorgeschlagen. Gegen über diesen Estern zeichnen sich jedoch die hier vorgeschlagenen Ester durch hohe was serabstossende und hervorragend lösende, so wie gelatinierende Eigenschaften aus.
Beispiel <I>1:</I> Bei der Herstellung eines Lackes, der für Schuhabsätze geeignet ist, verfährt man in der Weise, dass man 15 Gewichtsteile Nitro zellulose (alkoholfeucht 2 : 1) in einem Ge- misch von 15 Gewichtsteilen Athylacetat, 20 Gewichtsteilen Aceton, 10 Gewichtsteilen Butylacetat und 8 Gewichtsteilen Cyclo- hexylacetat auflöst, dann 40 Gewichtsteile Toluol,
10 Gewichtsteile Xylol und 10 Ge wichtsteile Tetrahydrofurfurylstearat zufügt. Zur Anfärbung können noch 3 Gewichtsteile spritlöslicher Farbstoff, gelöst in 20 Ge wichtsteilen Spiritus, zugesetzt werden.
Das Tetrahydrofurfurylstearat kann wie folgt hergestellt werden: Man erhitzt 1 Mol Stearinsäure zusam men mit 1 Mol Tetrahy drofurfurylalkohol, zweckmässigerweise in Gegenwart eines in differenten Lösungsmittels, wie z.
B. Xylol, einige Stunden zum Sieden, und erhält nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels den Stearinsäureester des Tetrahydrofurfuryl- alkohols, welcher eine wasserhelle, geruchlose Flüssigkeit vom Siedepunkt 190 bis 240' bei 10 mm HK-Druck (Hauptmenge 215 bis \l35 ), Säurezahl 0 und Verseifungszahl 161,6 darstellt.
Beispiel <I>2:</I> Für die Herstellung eines wasserfesten Lackes (Waterprooflack) löst man 2,5 Ge wichtsteile Nitrozellulose, hochviskos (alko holfeucht 2:1) in einem Gemisch von 6,0 Gewichtsteilen Butylacetat 85%ig, 6,0 Ge- wichtsteilen $utanol, 8,0 Gewichtsteilen Cyelohexylaeetat, 12,0 Gewichtsteilen Toluol und 12,0 Gewichtsteilen Xylol und fügt zu dieser Lösung 2,
5 Gewichtsteile Tetrahydro- furfuryloleat, sowie 3,0 Gewichtsteile Harz alkohol (erhalten durch katalytische Reduk tion von Kolophonium) zu. Dieser Mischung werden noch 40,0 Gewichtsteile Blanc fixe durch Verrühren einverleibt. Das Tetra- hydrofurfuryloleat kann wie folgt hergestellt werden:
1 Mol technische Olsäure wird mit 1 Mol Tetrahydrofurfurylalkohol nach der in Bei spiel 1 beschriebenen Arbeitsweise zu Tetra- hydrofurfuryloleat verestert, welches eine farb- und geruchlose Flüssigkeit darstellt, die bei 3 mm HK-Druck zwischen 230 und <B>260'</B> siedet, säurefrei ist und die Versei fungszahl 162,0 besitzt.