Hydraulische Bremsvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge. Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsvorrichtung, besonders für Kraftfahr zeuge. Bei solchen hydraulischen Vorrich tungen ist es sehr wichtig, dass keine Luft in das Bremsleitungsnetz eindringen kann. Jede merkliche Ansammlung von Luft im wirksamen Teil der Bremsvorrichtung übt bekanntlich beim Bremsen eine starke Puf ferwirkung aus, die die Entwicklung des er forderlichen Bremsdruckes beeinträchtigt, so dass ein einwandfreies Arbeiten in Frage ge stellt ist, was unter Umständen zu schlim men Folgen führen kann.
Damit keine Luft in das Bremsleitungsnetz eindringen kann, ist dafür Sorge zu tragen, dass in erster Linie die auf einen bestimmten Wert eingestellte Vorspannung im Bremsleitungsnetz stets auf recht erhalten bleibt. Es darf beim Rück gang des Druckkolbens im Hauptbremszylin- der in die Ausgangslage kein Unterdruck im Hauptbremszylinder entstehen, was aber leicht eintreten kann, wenn der Druckkolben im Hauptbremszylinder schneller zurück- geht, als die Bremsflüssigkeit aus den Rad bremszylindern und den Druckleitungen zu rückzuströmen vermag.
Bei dem hohen Druck, welcher beim Bremsen entwickelt wird, muss ferner mit geringen Leckverlusten gerechnet werden, die eine Herabsetzung der einmal eingestellten Vorspannung im Bremsleitungs netz zur Folge haben können. Es muss daher Vorsorge dafür getroffen werden, dass jeder etwaige Verlust an Bremsflüssigkeit im Bremsleitungsnetz sofort wieder ausgeglichen wird.
Die Erfindung bezweckt, eine hydrau lische Bremsvorrichtung zu schaffen, bei welcher durch eine Nachfülleinrichtung in vollkommen einwandfreier und zuverlässiger Weise dafür gesorgt ist, dass etwaige Flüs sigkeitsverluste nach jedem Bremsvorgang ausgeglichen werden.
Gemäss der Erfindung besteht die Nachfülleinrichtung aus einer zu sätzlich angeordneten -Hilfspumpe, deren Kolben während des Arbeitsganges des Druckkolbens im Hauptbremszylinder zwang- läufig angetrieben wird irnd eine bestimmte Menge Dreinsflüssigkeit aus dem Vorrats behälter ansaugt, die er beine Rückgang des Druckkolbens in das Bremsleitungsnetz hin eindrückt,
wobei die den Nachfüllbedarf übersteigende Flüssigkeitsmenge durch eine Rückströmöffnung wieder in den Vorrats behälter gelangt. Mit Hilfe einer solchen Nachfülleinrichtung bleibt das ganze Brems leitungsnetz ständig mit Flüssigkeit auf gefüllt, so dass auch mit aller Sicherheit ver hindert wird, dass jemals in dein Brems leitungsnetz ein Unterdruck entsteht. Mit an dern Worten bleibt die einmal eingestellte Verspannung in dem ganzen Bremsleitungs netz in der Bremslösestellung immer auf dein gleichen Wert erhalten.
Das Eindringen von Luft. in das Bremsleitungsnetz ist damit voll kommen unmöglich, so dass ein ordnungs gemässes Arbeiten der Bremsvorrichtung je derzeit gewährleistet ist.
In der Zeichnung sind vier Ausführungs- beispiele des Erfindungsgegenstandes sche matisch wiedergegeben, und zwar zeigen Fig. 1.
eine Seitenansicht einer Bremsvor richtung mit einer senkrecht zum Ilaupt- bremszylinder angeordneten Hilfspumpe im Schnitt, Fig. 2 eine Variante einer Einzelheit der Ausführung nach Fig. 1, Fig. 3 einen anders gearteten IT.aupt- bremszylinder mit einem Doppelkolben, eben falls im Längssehnitt, Fig. 4 die dritte Ausführung des Haupt bremszvlinders finit der zusätzlichen Hilfs pumpe, gleichfalls im Schnitt.
Fig. :5 einen senkrechten Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4, Fig. G das vierte Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung in schaubildlicher Dar stellung,
F ig. 7 den Halter für das Antriebsglied der Hilfspumpe in zwei Ansichten und Fig. 8 und 9 schliesslich zwei Varianten einer Einzelheit dieser Bremsvorrichtung. Bei der Ausführung nach Fig. 1 bezeich net 1 den Hauptbremszylinder der Bremsvor- richtung reit dem darin hin und her gehen den Druckkolben 2, der an der Stirnseite nach dem Druckraum des Zylinders hin eine biegsame, beispielsweise aus Gasmini be stehende Dichtungsmanschette 3 aufweist,
welche durch die Kolbenrückführfeder 1' gegen die Stirnseite des Druckkolbens 2 ge drückt wird. 1>er Druckkolben '21 wird ange trieben durch den um den Punkt 5 schwenk baren Fusshebel 4, der an seinem rintern Ende mit der Schubstange F> gelenkig verbunden ist, die mit ihrem vorn abgerundeten Stirn ende in eine tiefe Tasche auf der Rückseite des Druckkolbens ? eingreift. :
In den Aus trittsstutzen 2() des Hauptbremszylinders ist die Bremsdruckleitung 1" angeschlossen, die in iiblicher Weise zu den Radbrcinszylindern R des Fahrzeuges führt, von denen der Ein fachheit halber nur ein einziger gezeichnet ist. Mit dem Hauptbremszylinder 1 ist ein zweiter Zylinder 7 verbunden, der senkrecht zum Hauptbremszylinder angeordnet und vorteilhaft mit diesem in einem Strick ge gossen ist. In diesem zusätzlich angeordne ten Zylinder 7 befindet sich der verschieb bare Kolben B. der auf seiner Druckseite ebenfalls eine Dichtungsmanschette 9 auf weist.
Der Kolben 8 steht unter dem Ein fluss einer Druckfeder<B>10,</B> die an der Kolben rückseite angreift. In der Achsmitte des Kol benbodens greift ein Zugseil 11 an, das über eine Rolle 12 geführt und mit dem Fusshebel 4 im Punkt 4' verbunden ist. Der Hilfszylin der 7 ist konzentrisch umgeben von dem Flüssigkeitsvorratsbehälter 14, der oben durch den abnehmbaren Deckel 14' verschlos sen ist, der gleichzeitig die hintere Ver- schlusswand des Hilfszylinders bildet und in der Mitte ein Loch 14" aufweist. Zwischen dem Vorratsbehälter 14 und der Druckkam mer 7' des Zylinders 7 ist ein Saugventil, z.
B. in Form eines gugelrückschlagventils 15 eingebaut, das vorteilhaft nahe dem Bo den der Druckkammer 7' angeordnet ist, wie dies in Fig. 1 zu sehen ist. Die Druckkam mer 7' steht ferner über eine Leitung 19, wel- ehe die Wand des Hauptbremszylinders 1 längs durchsetzt, mit der Druckkammer des Hauptbremszylinders 1 in Verbindung. In diese Verbindungsleitung ist ein Druckventil 1() in Form eines federbelasteten Kugelven tils eingebaut. Die Verbindungsleitung 19 mündet am äussersten Ende nahe dem Aus trittsstutzen 20 in den Hauptbremszylinder 1.
Unmittelbar vor der Dichtungsmanschette a zweigt eine in der Wand des lIauptbrems- zylinders 1 vorgesehene Rückflussleitung 22 ab, an die ein nahe der höchsten Stelle des Vorratsbehälters 14 mündendes Steigrohr 22' angeschlossen ist.
In die Rückflussleitung 22, welche über das Steigrohr mit dem Flüssig keitsvorratsbehälter in Verbindung steht, ist ein die V orspannung im Hauptbremszylinder bestimmendes Überströmventil 17, beispiels weise in Gestalt eines Druckventils, einge baut, das durch die Feder 18 belastet ist, deren Spannung auf den Wert der Vorspan- nung im Bremsleitungsnetz abgestimmt ist. Die Schliessfeder 18 dieses Ventils ist etwas schwächer als die Rückzugfedern F der Bremsbacken B der Räder.
Die beschriebene Bremsvorrichtung nach Fig. 1 wirkt wie folgt: In Ruhelage der Bremsvorrichtung neh men die verschiedenen .Teile die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Wird der Fusshebel 4 niedergetreten, so wird der Kolben 2 im Hauptbremszylinder 1 durch die Schubstange 6 vorwärts, das heisst gegen den Austritts stutzen 20 hin gedrückt. Der hierbei auf die Flüssigkeit im Hauptbremszylinder ausge übte Druck pflanzt sich fort über die Druck leitung 1" nach den Radbremszylindern t3, so dass die Bremsbacken I3 gegen die Brems trommel T jedes Rades gedrückt werden.
Die in Ruhelage der Bremsvorrichtung un mittelbar vor der Dichtungsmanschette 3 befindliche Öffnung der Rückflussleitung 22 wird beim Vorwärtshub des Druckkolbens 2 zunächst durch den Rand der Dichtungs manschette 3 und alsdann durch den Druck kolben selbst abgedeckt, so dass keine Flüs sigkeit aus dem Hauptbremszylinder durch diese Rückflussleitung gedrückt werden bann. Das federbelastete Ventil 16 wird zu sätzlich durch den Flüssigkeitsdruck im Hauptbremszylinder 1 fest gegen seinen Sitz gedrückt,
so dass auch die Leitung 19 zwi schen der Druckkammer 7' der Hilfspumpe und dem Hauptbremszylinder 1 abgesperrt ist. Während der Druckkolben 2 im Haupt bremszylinder vorwärts gedrückt wird, wird der Kolben 8 im Hilfszylinder 7 durch das vom Fusshebel 4 mitgenommene Zugseil 11 entgegen der Kraft der Feder 10 zwangläu- fig im Sinne einer Vergrösserung der Ar beitskammer 7' rückwärts bewegt. Hierbei strömt über das Saugventil 15 aus dem Vor ratsbehälter 1.4 Flüssigkeit in die Kammer 7' vor den Kolben 8 der Hilfspumpe.
Sobald der Bremshebel 4 freigegeben wird, also in seine Ausgangslage zurück geht, drückt die Feder 10, welche beim An trieb des Kolbens 8 durch das Zugseil 11 zusammengedrückt worden ist, den Kolben 8 in seine Ausgangsstellung nach Fig. 1 zu rück. Die vor dem Kolben 8 der Hilfspump: befindliche Flüssigkeit wird nun durch die Leitung 19 über das Rückschlagventil 16 in den Hauptbremszylinder 1 gedrückt.
Durch , das Zufliessen von Flüssigkeit in die Druck kammer des Hauptbremszylinders 1 wird diejenige Flüssigkeitsmenge, welche beim Bremsvorgang etwa verloren gegangen sein sollte, sofort wieder ersetzt, so dass der irn_ Bremsleitungsnetz herrschende Überdruck niemals unter den Wert der nötigen Vor spannung sinken kann.
Die überschüssige Flüssigkeitsmenge wird aus der Druckkam mer des Hauptbremszylinders 1 über das Überströmventil 17, das sich beim Über schreiten der Vorspannung öffnet, in die Rückflussleitung 22 und weiter in das Steig rohr 22' gedrückt, aus dem diese Flüssigkeit dann schliesslich in den Flüssigkeitsvorrats behälter 14 überfliesst. Der Strömungsver lauf der Flüssigkeit ist zum besseren Ver ständnis des Vorganges in Fig. 1 durch Pfeile angedeutet.
Auf diese Weise wird jeder Flüssig keitsverlust in dem Bremsleitungsnetz nach dem Bremsvorgang sofort wieder durch Zu fluss neuer Flüssigkeit unter Druck ausge glichen. Es können sich also keine schäd- liehen luftleeren Räume in (lern Brems- leitungsnetz bilden.
Die Vorspa,nniing in dem ganzen Bremsleitungsnetz ist somit immer gleich. so dass die Aussenluft auch keine Gelegenheit findet, in das Brems leitungSnetz cinzudi-ingen. Wichtig ist dabei vor allem, da.ss die Hilfspumpe auch dann ihre Aufgabe erfüllt, wenn das Kraftfahr zeug längere Zeit ausser Betrieb ist.
Dank der gespannten Feder 10 wird der Kolben 8 bei etwaigem Fhissigkeitsverlust Ersalzfliis- sigkeit in den Hauptbremszylinder so lange nachdriielzen. his die Hilfspumpe leer ge worden ist. Die Anordnung des Steigrohres 99' im Vorratsbehälter 14 hat den Vorteil, da.ss die Luftbläschen, welche beim.
Zurück fliessen etwa mit der 1?berschussflüssigkeit aus dem Hauptbreinszylinder 1 in die RlieIi- flussleitung ?? gedrückt werden, sieh beim Überfliessen Tiber den Rand am obern Steig rohrende - also nahe der höchsten Stelle des Vorratsbehälters - absondern. Es wird auf diese Weise verhindert, dass die Luft bläschen beim Ansaugen von Auffüllflüssig- keit aus dem Vorratsbehälter 14 mit in die Druckkammer 7' der Hilfspumpe 7 und von hier dann wieder in den 11ai.iptbremszylin- der 1 gelangen.
L m die Vorspa,nnung in dem Brems leitungsnetz gegebenenfalls ändern zu kön nen, wird das Uberströmventil 17 vorteilhaft von aussen leicht zugänglich in die Wand des Hauptbremszylinders 1 eingebaut. Dran kann die Vorrichtung auch so ausbilden. dass die Regelung der Schliesskraft des rberström- ventils und damit der Vorspannung in dem Bremsleitungsnetz durch geeignete Mittel vom Führersitz erfolgt. Wenn gewiinschl. kann man ferner auch den Hub des Kolbens 8 der Hilfspumpe regelbar einrichten.
Dies geschieht in einfacher Weise dadurch. dass man den Befestigungspunkt 4' des mit dem Kolben 8 verbundenen Zugseils 11 am Bremshebel 4 in der Höhenlage veränderlich macht. Statt des Zugseils können selbst redend ohne weiteres auch andere geeignete Mittel, beispielsweise eine Kette oder ein Gestänge verwendet werden.
Die Vereinigung des llimpti)reinszylin- ders 1, des Hilfszylinders 7 und des Vorrats- behälters 14 zir einer Gusseinheit fit, wie ohne weiteres ersichtlich, in verschiedener Hinsicht von Vorteil. Die besagten Teile können natürlich auch getrennt angeoi-diret werden.
So wäre es zum Beispiel möglich, den Vorratsbehälter 14 zum Beispiel mit (lern Hilfszylinder 7 als besonderen Teil her- zusiellen und fliesen beispielsweise an der Spritzwand des Kraftwagens zti befestigen. In diesem Fall sind dann aber besondere Verbindungsleitungen zwischen dem Haupt Bremszylinder und dem Hilfszylinder not wendig.
Ist der Zylinder 7 der Hilfspumpe, wie in Fig. 1 gezeigt. aufrecht stehend angeord net, so besteht die Möglichkeit, dass sich un terhalb des Kolbens 8 unmittelbar vor der Dichtungsmanschette 3 Luftbläschen ansam meln, die vorn hier nicht entweichen können und dann leim Auffüllen des Hauptbrems- zylinders reit in dessen Druckraum gelangen.
Urn dies zu vermeiden, erhält der Kolben 8 zweckmässig ein Ventil gemäss Fig. '2. Der Boden des Kolbens 8 und die vor ihm an geordnete Dichtungsmanschette 9 weisen hier in ihrer Achsmitte ein Loch auf, durch das der finit dem zum Fusshebel führenden Zug seil 11 verbundene Ventilschaft 25 mit ra dialem Spiel hindurchgeht. Zwischen Ventil teller und Dichtungsmanschette 9 ist ein Federteller 94 vorgesehen, gegen den sich die Feder 23 abstutzt, die die Dichtungsman schette 9 gegen den Kolben 8 drückt.
In Ruhestellung der Bremsvorrichtung hebt die Feder \?3 den Federteller ?4 ein geringes Sliick von der Dichtungsmanschette 9 ab, so dass zwischen den beiden Zylinderräumen vor und hinter dem Kolben 8 ein freier Durch gang entsteht, durch den etwaige Luft, wel- ehe sich in der Druckkammer 7' des Hilfs zylinders 7 etwa ansammeln sollte, ohne weiteres entweichen kann.
In Fig. 3 ist eine zweite, wesentlich an ders geartete Ausführung der Vorrichtung gezeigt, die gegeriiiber der Ausführung nach Fig. 1 sich durch ein Geringstmass an Tei- len, Gewicht und Platz auszeichnet. In die ser Figur bezeichnet 26 einen Druckzylinder mit dem darin verschiebbaren, doppelt wir kenden Kolben 27, auf dessen beiden Stirn seiten je eine in der Mitte mit einem Loch versehene, biegsame Dichtungsmanschette 28 und 29 vorgesehen ist. Die Manschette 28 wird durch die Kolbenrückführfeder 30 und die Manschette 29 durch die Anschlagfeder 31 gegen die zugeordnete Kolbenstirnseite gedrückt.
Der doppelt wirkende Kolben weist in der Achsmitte eine durchgehende Längsbohrung 32 auf, die auf ihrem der An schlagfeder 31 zugekehrten Ende mit der Druckkammer 27a in dauernder Verbindung steht. Am andern Ende ist die besagte Längsbohrung durch ein Tellerventil 34 ver schlossen, dessen abgeflachter Schaft 33 in der Längsbohrung geführt ist. Die Dich tungsmanschette 28 dient dem Ventil 34 als Sitz, auf den es durch die Kolbenrückführ- feder 30 gedrückt wird. Durch die am Ven tilschaft 33 vorgesehenen Abflachungen wer den längs desselben Durchflussöffnungen für die Flüssigkeit gebildet.
Die Druckkammer 27a vor der Dichtungsmanschette 29 ist durch die Leitung 35 unter Zwischenschal tung des Saugventils 36 an den nicht ge zeichneten FlüssigkeitsvorraIsbehälter ange schlossen. In der Hauptdruckkammer<I>27b,</I> welche den Hauptbremszylinder der Brems vorrichtung darstellt, ist eine feine Seiten öffnung 37 vorgesehen, die über die An schlussleitung 38 mit dem Vorratsbehälter verbunden ist und im übrigen in der Ruhe stellung des Kolbens nach Fig. 3 von dem Rand der Dichtungsmanschette 28 überdeckt wird.
In der Achsmitte der Hauptdruckkam mer 27b befindet sich der Auslass 40, an den die zu den Radbremszylindern führende Druckleitung angeschlossen ist. Das eine dem Auslass 40 zugekehrte Ende des doppelt wir kenden Kolbens 27 dient als Hauptdruckkol- ben, während das andere, entgegengesetzte Ende den Kolben der Hilfspumpe bildet. Der doppelt wirkende Kolben wird angetrieben durch das gabelförmig gestaltete Ende 39 des Bremshebels. Damit dieser am Kolben 27 angreifen kann, ist letzterer etwa in der Mitte seiner Länge mit Aussparungen ver sehen, in die das gegabelte Ende des Brems hebels eingreift.
Die in Fig. 3 dargestellte Bremsvorrich tung arbeitet folgendermassen: Wird der doppelt wirkende Kolben 27 gegen den Auslass 40 getrieben, so wird das Ventil 34 teils durch die Kolbenrückführ- feder 30 und teils durch den in der Haupt druckkammer 27b ansteigenden Flüssigkeits druck fest auf seinen Sitz, das ist die Dich tungsmanschette 28, gedrückt, so dass die Längsbohrung 32 im Kolben 27 nach der Hauptdruckkammer dicht abgeschlossen ist.
Bei der Vorwärtsbewegung des Kolbens 27 wird nun die im Bremsleitungsnetz befind liche Flüssigkeit bei zunehmender Verringe- rung des Rauminhaltes der Hauptdruckkam mer<B>27b</B> zusammengedrückt, so dass die Bremsbacken der einzelnen Räder an den Trommeln zur Anlage kommen. Während dieses Vorganges saugt das die Druckkam mer 27a abschliessende Kolbenende Auffüll- flüssigkeit über das Saugventil 36 aus dem Vorratsbehälter an. Kehrt der Kolben 27 um, indem er in die Bremsruhestellung zu rückgeht, so öffnet sich das Ventil 34 ver möge des von der Druckkammer 27a her wir kenden zunehmenden Flüssigkeitsdruckes.
Die in dieser Kammer befindliche Auffüll- flüssigkeit strömt durch die Längsbohrung 32 und das geöffnete Ventil 34 in die Haupt druckkammer 27b. Etwaige Flüssigkeitsver luste in dem Bremsleitungsnetz werden dabei unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung der ursprünglichen Vorspannung wieder ausge glichen.
Die Überschussflüssigkeit wird nach Freilegung der Seitenöffnung 37 im Haupt bremszylinder durch den Druckkolben 27, welcher samt der Manschette 28 unter Zu- sammendrückung der Anschlagfeder 31 ein entsprechendes Stück zurückweicht, über die Rücklaufleitung 38 in den Vorratsbehälter gefördert. Die hier durch die Dichtungsman schette 28 und den Kolben 27 gesteuerte Rücklauföffnung 37 entspricht in ihrer Art und Wirkinigsiveise also dein >\berströniveri- til 17 der Ausführung gemäss Fig. 1.
Bei der in Fig. 4 und 5 gezeigten dritten Ausführung sind der Hauptbreinszylinder 43 und der Druckzylinder 49 der Hilfspumpe liegend übereinander angeordnet. Zwischen diesen beiden Zylindern ist der Vorratsbehäl ter 47 vorgesehen. Der Hauptbreniszylinder 4? mit dem darin beweglichen Druckkolben 43 und der I)ichturigsmanscliette 44 bildet den untersten Teil.
Am Auslassende des Haupt- bremszylinders ist ebenfalls eine mit einem mittleren Loch versehene Diehtungsinan- sehette 45 angeordnet.
In der Ausgangsstel lung des Druckkolbens 43 deckt die vor ilini liegende Dichtungsmanschette 44 mit ihrem leicht nachgiebigen, lippenförmigen Rand die feine Seitenöffnung 46 ini Ilauptbi-eniszylin- der ab, die eine Verbindung zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Vorratsbehäl ter 47 herstellt.
Die andere Dichtungsman-- sehette 45 verschliesst finit ihrem nachgiebi- gen Rand die nahe ain Auslassende <B>t> j</B> des Hauptbremszy linders befindliche Seiten'cif f nung 48a, die über den anschliessenden Kanal 48 nach dem Hilfszylinder 49 führt, der über dem Vorratsbehälter 47 liegt.
In dein Hilfszylinder, welcher finit dem Vorratsl)elifil- ter 47@ über den .lnsauglzana1 50n und das Saugventil :
5U in Verbindung stellt. ist der Kolben 51 verschiebbar, welcher auf seiner Arbeitsseite ebenfalls eine @iclitungsnian- sehette 5? aufweist. Der Kolben 51 steh, unter dem Einfluss einer auf seiner Ptiiel;
- seite angreifenden Riickfiihrfeder 53, deren Spannung durch das in Gewinde verstellbare Widerlager 54 auf den gewünschten Wert einstellbar ist. Der Druckkolben 43 im Hauptbremszylinder 4? wird über die Scliul)- stange <B>-35</B> durch den Bremshebel :i 7 angetrie ben, der in Richtung des Pfeils -z1 um den Drehpunkt 56 bewegt wird.
An dein Brems hebel sitzt ein Mitnehmer <B>59</B> für die Zug stange 58. der den Hilfskolben 51 in de) Saugrichtung zwangläufig antreibt. Die Ver bindung zwischen der Zugstange<B>58</B> und dein Mitnehmer 59 ist derart, dass die Zugstange hezw. der Bremshebel den @ilfskolluin wir in Richtung des Saughubes mitzunehmen im stande ist, während die Riiekbewegung des Kolbens 51 unabhängig von diesen Antriebs teilen erfolgt.
Zu diesem Zweck hat die Zug stange 58 auf ihrem dem Bremshebel zuge kehrten Ende den Kugelkopf 60, während in der andern Richtung ein Angriffspunkt an der Zugstange für den lllitnehmer 59 fehlt, so dass die Zugstange 58 und damit der Kolben 51 der Hilfspumpe nur in Rich tung des gefiederten Pfeils von dem Brems hebel 57 mitgenommen wird. Der Fusshebel 5 7 legt sich in seiner Ruhestellung finit dem Ansatz 57' gegen einen nachgiebigen An schlag, der beispielsweise durch die Feder 6? gebildet wird, die ihre Auflage auf dem Auge f;?' findet.
Die Arbeitsweise dieser Bremsvorrichtung ist wie folgt: Beim Bewegen des Bremshebels 5 7 in der Richtung des Pfeils A wird der Druckkol ben 43 im Hauptbreinszylinder 4\) gegen das Auslassende 63 vorbewegt. Er drückt hier bei die vor ihin befindliche Flüssigkeit in die (nicht dargestellte)
Druckleitung und weiter in die Radbreinszylinder. Hierbei legt sich der nachgiebige Rand der Dichtungs- inansehette 45 fest gegen die Seitenöffnung -18n. so dass diese gegen den Hauptbrems- zylinder 42 dicht abgeschlossen ist. Wä B rend der Vorwärtsbewegung des Hauptdruck kolbens 43 wird der Kolben 51 im Hilfs zylinder 49 durch den :
Bitnehmer 59 arn Bremshebel rück väi-ts, das heisst gegen den Bremshebel gezogen, und saugt dabei Flüs sigkeit aus dem Vorratsbehälter 47 durch den Kanal 50a über das Saugventil 50 in den Hilfszylinder 49.
Sobald der Bremshebel :5? freigegeben wird, drückt der Kolben 51 miter dem Einfluss der zusammengedrückten Feder 53 die vor ihm befindliche Auffüll- flüssigkeit durch den Kanal 48 und die Sei tenöffnung 48a urfiter gleichzeitigem Zurücl.- driieken des Dichtungsrandes der Manschette 45 in die Druckkammer des Haupthrems- zylinders 4?. Die zu viel in diese Druck- lzaniiner eingepumpte Flüssigkeit wird durch die @eiterüiffnung 46,
welche beim Über- schreiten der Vorspannung im Bremsleitungs netz infolge Zurückweichens des Druckkol bens 43 durch die Dichtungsmanschette 46 freigegeben wird, wieder zurück in den Vor ratsbehälter 47 gefördert. Das Zurückwei chen des Druckkolbens 43 über seine normale Ruhelage hinaus wird durch die Anschlag feder 62 des Bremshebels ermöglicht.
Bei dieser Bremsvorrichtung kann eine besondere Rückdruckfeder für den Brems hebel bezw. den Hauptdruekkolben in Fort fall kommen. Die Rückstellung erfolgt, ab gesehen von den Bremsbackenfedern, durch den starken Flüssigkeitsrückdruck, der ver möge der auf die Rückseite des Hilfskolbens 51 einwirkenden Rückdruckfeder 53 erzeugt wird.
Falls erwünscht ist, dass der Hilfskolben 51 bereits bei einem geringen Weg des Brems hebels 57 eine reichliche Menge an Auffüll- flüssigkeit ansaugt, wird der Hilfszylinder 49 zweckmässig mit einem grösseren Durch messer gebaut als der Hauptbremszylin- der 42.
Die Anordnung des Vorratsbehälters 47 nach Fig. 4 und 5 zwischen Hauptbrems- und Hilfszylinder gestattet den Bau einer verhältnismässig kleinen, wenig Platz ein nehmenden und daher leicht unterbringbaren Bremsvorrichtung.
In Fig. 6 ist schliesslich noch eine vierte Ausführungsform gezeigt. Hier sind der Hauptbremszylinder 42 und der Hilfszylin der 49, die beide der Ausführung nach Fig. 4 entsprechen können, in einer Ebene liegend nebeneinander angeordnet. Der Vorratsbehäl ter 47 befindet sich auch hier zwischen die sen beiden Zylindern. Durch diese Anord nung der Zylinder erhält man einen niedri gen Block. In dem Zylinder 42, welcher den Hauptbremszylinder darstellt, befindet sich der Druckkolben 43; der Zylinder 49 ent hält den Druckkolben 51 und bildet die Hilfs pumpe. Beide Druckkolben werden gegenläu fig angetrieben.
Der Druckkolben 43 im Hauptbremszylinder ist über die Kolben stange 55 mit dem auf der Kupplungswelle 73 drehbar gelagerten Bremsfusshebel 57 ver bunden, an den die Kolbenstange bei 65 aas gelenkt ist. An dem Kolben 51 der Hilfs pumpe greift die zweckmässig aus Draht ge bildete Zugstange 58 an, die an dem Doppel hebel 66 aasgelenkt ist. Der Doppelhebel 66 ist in dem Halter 68 um den in senkrechter Ebene angeordneten Bolzen 69 drehbar ge lagert. Der Halter 68 besteht aus einem Gabelkopf mit kurzem Gewindeansatz 70 (vergl. Fig. 7), der in die Stirnwand des Zylinderblockes zwischen den beiden Zylin dern 42, 49 eingeschraubt ist.
Der von der Zugstange 58 der Hilfspumpe abgekehrte Arm des Doppelhebels 66 ist mit der Kol benstange 55 des Hauptbremszylinders in Richtung des Bremshubes bewegungsschlüs sig verbunden, indem der besagte Doppel hebel durch einen Anschlag an der Kolben stange 55 mitgenommen wird. Der angetrie bene Hebelarm liegt entweder, wie in Fig. 8 gezeigt ist, in einem Längsschlitz 71 der Kol benstange 55 oder dieser Hebelarm ist an sei nem freien Ende gegabelt und übergreift, wie in Fig. 9 dargestellt, die Kolbenstange 55.
Der die Mitnahme des Schwenkhebels 66 bewirkende Anschlag an der Kolbenstange 55 wird nach Fig. 8 durch eine im Längs schlitz 71 gelagerte Rolle 72 gebildet. Nach Fig. 9 sind dagegen zwei Rollen 72 auf der Längsaussenseite der Kolbenstange 55 vorge sehen. Gegen diese Rolle bezw. Rollen legt sich der eine freie Schwenkhebelarm beim Niedertreten des Bremsfusshebels 57, so dass er von der Kolbenstange 55 mitgenommen und dabei um den senkrechten Bolzen 69 im Halter 68 gedreht wird.
Mit Rücksicht dar auf, dass die Kolbenstange 55 beim Hinein drücken des Druckkolbens 43 in den Haupt bremszylinder 42 aus der horizontalen Ebene herausgeschwenkt wird, was ein Klemmen des Schwenkhebels 66 im Schlitz 71 der Kol benstange 55 bezw. der letzteren in dem ge- gabelten Arm des Schwenkhebels zur Folge haben würde, ist der Halter 68 um seine Ge windeachse leicht drehbar, indem gemäss Fig. 6 der Gewindezapfen des erwähnten Halters nicht. vollkommen in das Gewinde- loch hineingeschraubt ist.
Hierdurch ist der Schwenkhebel 66 imstande, der Bewegung der Kolbenstange 55 in der Senkrechten beim Bremshub zu folgen, so da.ss kein Klemmen zwischen den besagten Teilen eintritt.
Die Bremsvorrichtung nach Fig. 6 ist ferner derart beschaffen, dass die Hilfs pumpe bezw. ihr Antriebsbebel 6(; auch un abhängig vom Bremsbedienungshebel 57 be tätigt werden kann. Der waagrecht gelagerte Schwenkhebel ist über die Kolbenstange 5.5 hinaus verlängert. Dieses verlängerte Ende. des freien Schwenkhebelarmes wirkt finit einem daumenartigen -,Nlitnehmer 7 4 zusam men, der neben dem Bremspedal 5 7 fest auf der Kupplungswelle 7 3 angebracht ist.
Durch Niedertreten des Kupplungspedals 75, das am äussersten Ende der Kupplungswelle 73 aufgekeilt oder sonstwie befestigt ist, legt sich der Mitnehmer 7 4 gegen den Schwenk hebel 66 und dreht diesen um den Bolzen 69 unter gleichzeitiger Mitnahme des Druekkol- bens 51 der Hilfspumpe. Zweckmüssig ist am äussersten Ende des verlängerten Schwenk hebelarmes eine Rolle bezw. Walze 7(i an geordnet.
Die beschriebene Breinsvorriclitung wirkt wie folgt: Beim Niedertreten des Bremshebels 5 7 wird die Kolbenstange 55 und demzufolge der Druckkolben 43 ins Innere des Haupt bremszy linders 42 hineinbewegt. Die Kol benstange 5:5 nimmt dabei den Schwenkhebel 66 mit, welcher sich gegen die innere Rolle 7 ? 1 Fig. 8) bezw. gegen die beiden aussen lie genden Rollen (Fig. 9) der Kolbenstange 55 legt.
Der besagte Hebel 66 wird zwangläu- fig um den Bolzen 69 im Halter 68 gedreht. Der Schwenkhebel zieht den Kolben 51 der Hilfspumpe aus dem Innern des Zylinders 49 um ein der Schwenkbewegung des Brems bedienungshebels 5 7 entsprechendes Stiiek zuriiek. Die Hilfspumpe saugt hierbei Flüs sigkeit aus dem Vorra.tsbebälter 47 an.
Nach Freigabe des Bremshebels 5 7 drückt der Dreckkolben 51. der Hilfspumpe zuin Bei spiel vermöge einer gespannten Druckfeder (vergl. Fig. 4) die zuvor abgesaugte 1@ liissig- keitsinenge über ein nicht dargestelltes Druckventil in das Bremsleitungsnetz. Die den Nachfüllbedarf übersteigende Flüssig keitsmenge gelangt über ein Rückströmven- til wieder in den Vorratsbehälter 47.
-Wird dagegen der Kupplungshebel 75 niedergetreten, so dreht sich die im Kupp- llingsg-eliäuse AS gelagerte Welle 73 unter Mitnahme des Mitnehmers 74. Der lose auf dieser Welle gelagerte Bremsfusshebel 57 bleibt in seiner Ruhelage. Der Mitnehmer 74 legt sich gegen die Walze 76 und damit gegen den langen Arm des Schwenkhebel. 66, der wiederum um den Bolzen 69 ge schwenkt wird und damit den Kolben 51 der Hilfspumpe zwangläufig antreibt.
Der Kol ben 43 im Hauptbremszylinder 4? bleibt in seiner Ausgangslage stehen, da der Schwenk- liebel 66 bei seiner Bewegung gegen den Zylinderblock an der Kolbenstange 55 kei nen Anschlag findet.
Jedesmal also, wenn der Fahrer kuppelt oder bremst, wird die Hilfspumpe selbsttätig zwangläufig angetrieben. Es besteht somit immer die Gewähr, dass das Bremsleitungs netz aufgefüllt und der notwendige Anfangs druck vorhanden ist. Es steht mit andern Worten stets eine im vollen Umfange be triebsfähige und sicher arbeitende Bremsvor richtung zur Verfügung.
Der die Hilfspumpe betätigende Schwenk hebel 66 kann natürlich auch noch mit einem andern Antriebsglied bewegungsschlüssig verbunden werden. Es kann zum Beispiel an dem langen Hebelarm eine Kette<B>17</B> angrei- feii, die mit irgendeinem beweglichen Teil des Fahrzeuges verbunden ist, der ebenso wie der Kupplungshebel unabhängig von der Be tätigung der Radbremsen die Hilfspumpe ini erläuterten Sinne antreibt.
Für den Fall, dass es aus Platzgründen nicht möglich ist, den horizontal gelagerten Hebel 66 über die Kolbenstange 55 hinaus zu verlängern, kann der Antrieb der Hilfs pumpe auch in der Weise unabhängig vom Bremshebel erfolgen, dass die Zugstange 58 über einen Ketten- oder Seilzug 78 mit dem Mitnebmer 74 verbunden wird. Die Kette 6ezw. das Seil wird dabei über Rollen oder innerhalb eines Rohrbogenstückes geführt.
An Stelle des Seil- bezw. Kettenzuges kann natizrlich auch eine Hebelübersetzung zwi- sehen der Zugstange 58 der Hilfspumpe und dem 1litnehmer 74 verwendet werden.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, dass die Erfindung sich in mannig facher Weise verwirklichen lässt und an eine bestimmte Gestaltung und Anordnung der verschiedenen Teile der Bremsvorrichtung nicht gebunden ist. Dagegen bieten alle Aus führungsbeispiele die Gewähr, dass das Bremsleitungsnetz stets mit Flüssigkeit an gefüllt ist, und dass etwaige Volumenände rungen, die durch Lecken, Sinken der Tem peratur usw. entstehen können, immer wie der ausgeglichen werden. Anderseits kann Flüssigkeit aus dem Bremsleitungsnetz durch das Überströmventil abfliessen, wenn der Druck in dem Bremsleitungsnetz infolge äusserer Temperatureinflüsse oder aus andern Gründen ansteigen sollte.