Fahrzeug zum Wegräumen von Material, insbesondere Schnee aus Fahrbahnen. Für das Wegräumen von Material, ins besondere Schnee sind Einrichtungen ver schiedener Art erforderlich, welche einerseits auf die Beschaffenheit des Materials bezw. des Schnees, ob trocken oder pulverförmig oder nass, und anderseits auf die örtlichen Verhältnisse und die gewünschte Räumungs art Rücksicht nehmen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Fahr zeug zum Wegräumen von Material, insbe sondere Schnee aus Fahrbahnen, das den er wähnten Verschiedenheiten in den gestellten Forderungen Rechnung trägt.
Das Fahrzeug nach der Erfindung zeich net sich dadurch aus, dass auf gemeinsamen Rahmen die Kombination von mindestens zwei, wahlweise in Betrieb setzbaren Raum einrichtungen verschiedener Arbeitsweise an gebracht ist, von denen die eine durch eine Fördereinrichtung mit seitlich ausmünden den Auslaufrinnen und mindestens einer schwenkbaren, wenigstens in zwei Stellun gen zu wirken bestimmten Lenkschaufel zur Ablenkung .des wegzuräumenden. Materials gebildet ist.
In den Fig. 1 bis 9 sind Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes dar gestellt. Es stellt Fig. 1 einerstes Beispiel im Aufriss, Fig. 2 dieselbe Maschine in Draufsicht dar; Fig. B. ist eine Transport achse, im Schnitt dargestellt; Fig. 4 und 5 stellen eine Ausführung mit einem Schleu derrad im Aufriss und Draufsicht dar;
Fig. 6 gibt eine Teilansicht einer Ausbildung mit in der Höhenrichtung verstellbaren Schleu derrad wieder; Fig. 7 und 8 zeigen ein Räumfahrzeug, bei dem an dem einen Ende ein Schneepflug, an dem andern Ende eine Fördereinrichtung angebracht ist, im Auf riss und Grundriss: Fig. 9 zeigt als besonders praktische Anordnung die Befestigung von Schneepflug und Fördereinrichtung auf einem im Fahrzeuggestell schwenkbaren und in beliebiger Stellung feststellbaren Trag rahmen im Aufriss.
Fig. 1 und 2 stellen zunächst ein solches Fahrzeug dar, welches für sich als Anhänge- fahrzeug .durch die Räderpaare 1 und 2 auf dem Boden fahrbar ist und für den Auflade dienst einseitig angehoben wird. Hierzu die nen zwei Windeneinrichtungen. Die Winden einricUtung 4 hebt durch das Herabstossen der Stange 5 und der Räder 6 den Fahrzeug rahmen der Maschine so hoch an, dass er mit Hilfe der Platte 7 an dem Chassis 8 eines motorbetriebenen Fahrzeuges befestigt wer den kann.
Der Fahrzeugrahmen 3 besitzt hinten bei 15 eine Stelle zum Befestigen einer Kette 13 mit deren Hilfe mittels eines auf dem Rahmen 8 des Transportfahrzeuges am Gerüst 10 befestigten Windwerkes 11 mit Handkurbel 12 das Transportfahrzeug in der in .der Fig. 1 dargestellten Lage ge halten werden kann.
Der z. B. in den Ständer 10 eingreifende und in der Öse 16 endigende Rahmen 3 wird z. B. mit einem dazugehörenden Durchsteck- bolzen abgestützt. Beim Leertransport zur Arbeitsstelle sind die Hilfsräder 6 eingezo gen und der Fahrzeugrahmen 3 sitzt auf der Platte 7 auf, wodurch die Aufladeeinrich- tung eine nahezu horizontale Stellung ein nimmt und in dieser Lage selbst die nieder sten Umgrenzungsprofile durchfahren kann.
Die Fördereinrichtung zum Verladen des Materials trägt in ihrem Rahmen 3 einen zwischen den Seitenwänden 17 gelegten glat ten Boden 30, längs welchen das Material an gehoben wird. In .den .Seitenwänden 17 sind in Lagern .die beiden Achsen 19, 20 der Kettenradscheiben 21 gehalten, von denen eine, beispielsweise die Achse 19, durch einen Kettenantrieb 23 von einer Antriebs maschine 24 in einem solchen Sinne angetrie ben wird,
dass die über die Kettenradschei- ben 21 lose gelegten Ketten 22 sich in der Pfeilrichtung B bewegen. Die Gelenkzapfen 25 dieser Kette sind gleichzeitig als Achsen der Schaufelflächen 26 ausgebildet und tra gen an ihren äussern Enden Lenkhebel 27 mit Leitrollen 28, welche durch eine an der Sei tenwand befindliche Führungsnut 29 geführt werden (siehe Fig. 3).
Die Führungsnut ist so gelegt, däss hier durch die Schaufel 26 vorne an der Stelle, an der sie in das aufzuladende Material ein stechen, schräg nach abwärts, längs ihres Arbeitsganges über dem Boden 30 senkrecht zu diesem stehen und in der obern Umkehr des Kettentriebes in einer so günstigen Stel lung geführt werden, dass sie wohl das Ma terial weiter vorschieben, aber nicht zurück werfen können. Diesem Zwecke dient das Teilstück 31 der erwähnten Nut 29. Diese Fördereinrichtung kann für Schnee jeder Be schaffenheit dienen.
Fig. 3 stellt einen Schnitt durch das Transportrad 21 dar. Das über die schräge Bahn hochgehobene Material wird über die Plattform .32 weitergeschoben, von welcher beiderseits abzweigende, nach abwärts ge neigte, abmontierbare Rinnen 33, 34 ab gehen. Ein in .dem durch die R.innenwan- dungen 35 gebildeten Winkel angeordneter, verstellbarer Flügel 3,6 gestattet bei Mittel stellung das Material geteilt nach beiden Sei ten abzuführen, bezw. bei seitlicher Einstel lung es entweder nur nach links oder nur nach rechts abzuführen.
Um in verschiedener Höhenstellung eine horizontale Lage der Plattform 32 herzu stellen, kann diese statt fix mit dem Gerüst 14 der iSchrägbahn durch ein Gelenk 37 mit letzteren verbunden sein und durch Scheren arme 38 und 39 und Stellschraube 40 der Winkel verstellt werden. An Stelle der Ket tenwinde 12, 13 kann auch eine hydraulische Winde oder eine beliebige Hubvorrichtung verwendet werden.
41 und 42 sind am Gerüst 14 angebrachte senkrechte Achsen, um welche Wände 43, 44 verstellbar sind, die zu einem Keilschnee pflug, wie strichliert gezeichnet, zusammen geschlossen werden können. Dieses Fahrzeug ermöglicht, entweder das Material vermittels des Pfluges seitwärts der Fahrbahn zuschie ben, oder aber, bei geöffneten Wänden 43, 44 das Material vermittels der Fördereinrichtung hochzufördern und in ein seitlich links oder rechts mitfahrendes Fahrzeug zu verladen.
In Fig. 4 und 5 ist ein Räumfahrzeug mit einem starren Gerüstrahmen 45 darge stellt, der mit einer Fördereinrichtung nach Fig. 1 ausgestattet ist. Für den Abtransport des angehobenen Materials ist, anschliessend an die seitlichen Rinnenausläufe 33, 34, wel che vorwiegend für die Verladung von Ma terial auf Ladefahrzeuge bestimmt sind, eine Sehleudereinrichtung vorgesehen.
Diese be steht aus einem über der Bodenfläche 32 lie genden, um eine senkrechte Achse drehbaren Schleuderrad 48 von wechselbarem Drehsinn, das durch die Transmission 57 und das Zwi schengetriebe 55, 56 von der Antriebs maschine 24 angetrieben werden kann.
An das Schleuderrad schliessen Rinnen ausläufe 49 und 50 an. Die hintere Wandung der Rinnen 33, 34 ist durch Verschlussklappen 46 und 4 7 gebildet, welche nicht nur das Schleuderrad vom gehobenen Schnee, bezw. Material, sondern auch die Ausgänge der Rinnen 33, 34 abschliessen können und im Verein mit der Mittelklappe 36 als Lenk organe für da-s Material dienen. Eine weitere Mittelklappe 51 steuert das Material nach dem Verlassen des 'Schleuderrades entweder durch die Rinne 49 oder 50.
Um je eine hori zontale Achse 52 bewegliche Mundstücke 53, mit denen auch die vor .dem Schleuderrad liegenden Rinnenausläufe ausgerüstet sein können, gestatten durch deren Verstellbarkeit eine Schleuderweitenregulierung in weitesten Grenzen.
Vor der Aufladevorrichtung ist ein um die Achse 19 drehbarer Keilpflug 66 ange bracht, der namentlich bei der erforderlich raschen Räumung von offenen Landstrassen verwendet werden kann, der durch Senkung mittels des .Seilzuges 84 sofort in Betrieb und umgekehrt ausser Gebrauch gesetzt werden kann.
Um bei der Förderung von grossstücki- gem Material eine Stauung vor dem Schleu derrad zu verhindern, ist gemäss Fig. 6 das senkrecht angeordnete Schleuderrad 57 mit den anschliessenden Rinnenausläufen 49 und 50 heb- und senkbar ausgebildet. Die vom Antriebsmotor 6@5 über das Wechselgetriebe 56 angetriebene Schleuderradachse 60 ist in dem Hals 59 geführt.
Ein in die Muffe 61 eingreifender, am Gegenende mit einem Aus- gleichsgewicht versehener, in der Lagerung 63 gelagerter Drehhebel gleicht das Gewicht der @Sehleudereinrichtung aus, so dass die Höheneinstellung des Rades ohne grossen Kraftaufwand bewerkstelligt werden kann.
Fig. 7 und 8 zeigen die Kombination der Verladeeinrichtung und einer Schleuder mit einem leistungsfähigen Pflug an einem Fahrzeug, bei welchem an dem einen Ende des Fahrzeuges der Pflug, an dem andern die Fördereinrichtung angebracht ist.
Der Pflug 6,6 ist mit seinen verstellbaren Auflaufschaufeln 67 und verschwenkbaren und abnehmbaren, bezw. verlängerbaren Keilflächen 68 und dessen mechanischen, bezw. den durch -Dampf oder Druckluft in Betrieb gesetzten, in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebselementen, um eine horizontale Achse 69 aus einer in der Fig.-7 gezeigten Arbeitsstellung bei Passieren von Wegübergängen oder Bodenhindernissen,
bei spielsweise durch eine mechanische Einrieh- tung 70 oder durch dasselbe Betriebsmittel, mit welchem die Einzelteile des Pfluges be trieben, wie Dampf- oder Pressluft, bis in die strichliert gezeichnete Lage aufschwenkbar. Die um die im Pfluggestell gelagerte Schwenkachse 71 beweglichen Pflugkeil- wände 68 werden durch die Steuerspindel 74 mittels der Zahnsegmente 72 und der in die selbe eingreifenden Ritzel 73 angetrieben.
Die Wände können teilweise verdreht oder soweit auseinander geschwenkt werden, dass sie in die Flucht der andern Keilwand gelangen und dadurch die Möglichkeit geben, das Material auch einseitig abzuschieben.
Die Arbeitsrichtung von Pflug und För dereinrichtung ist mithin entgegengesetzt. Um sie daher entsprechend dem Gelände ein setzen zu können, ist es bei dieser Anordnung erforderlich, wenn von der Pflug- auf die Verlade- bezw. auf die Schleuderarbeit und z. B. bei mehrgleisigen Strecken auf die Pflugarbeit in der Gegenrichtung über gegangen werden soll, das Fahrzeug zu wen den. Deshalb sind beim Eisenbahnfahrzeug nach Fig. 9 die Fördereinrichtungen an dem einen, der Pflug an dem andern Ende einer am Fahrgestell des Pahrzeuges um die senk rechte Achse 75 verschwenkbaren Plattform befestigt.
Es ist gedacht, die Verschwenkung der Plattform mit mechanischen Mitteln von Hand aus oder durch eine Maschine 77 durch zuführen. Gleichzeitig wird das Gewicht der beiden, der Materialbeseitigung dienenden Mittel, wie Pflug und Fördereinrichtung, ge mäss den geltenden Vorschriften über die Achsbelastungen ausgeglichen.
Zur mechanischen Schwenkung .dient ein mit der Plattform verbundener Zahnkranz 78, in dem ein Zahnrad, Schnecke oder Kette eingreift. Ein iStützring 79 mit ,darunter in einer entsprechenden, am Fahrgestell ange brachten Gegeniringbahn sich wälzenden Ku geln oder Rollen, nimmt den Druck der Plattform auf. Die ,Scheibe 81, an deren Um fang eine Sperreinrichtung wirksam. ist, z. B. ein Bremsrad, Bremsklötze, Sperrklinken usf., gestatten die nachgiebige Festhaltung der Plattform entweder in ihrer äussersten oder in einer von dieser abweichenden Ver eli-wenkstellung.
Bei etwas seitlicher Ver s schwenkung der Plattform gegenüber der Fahrzeugachse ist es möglich, in Richtung der Fahrzeugachse etwas weiter seitwärts von der Strassen- oder Gleisachse räumen zu können. Die Antriebsmittel für die Teile des Pfluges bezw. der Fördereinrichtung, die hier in diesem Falle aus einer Kombination zwischen einem, an der -Spitze des Fahrzeu ges befindlichen, von der Achse oder der An- triebsma-schine angetriebenen -Schaufelrad 82 und einer ebenso angetriebenen Laufbahn be stehen,
können für die maschinelle Schwenk einrichtung auf der schwenkbaren Plattform selbst neben einem Bedienungsstand, oder teilweise auf dieser Plattform und dem Fahrgestell oder ganz auf dem unter ihr liegenden Fahrgestell mit entsprechenden Auschlussstellen in den einzelnen Schwenk stellungen der Plattform untergebracht sein.
Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, weitere Ausführungsformen durch weitere Kombinationen aus den vorstehend geschilderten Einzelheiten zu schaffen. Ins besondere ist es naheliegend, .das Fahrzeug nach Fig. 1 und 21, das für Strassenbetrieb ge eignet ist, als Eisenbahnfahrzeug auszubil den, oder ein solches Räumfahrzeug als Triebfahrzeug mit zwei oder mehreren Ar beitsachsen auszubilden.