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Maschine zum Reinigen von Förderwagen
Förderwagen in Bergbau- und ähnlichen
Betrieben müssen in gewissen Zeitabständen von Fördergutresten gereinigt werden,
die in ihnen verbleiben und im Lauf der Zeit an den Wandungen des Wagenkastens derart
fest haften oder sogar angebacken sind, daß ihre restlose Beseitigung, die zur Ausnutzung
des vollen Fassungsvermögens des Wagens notwendig ist, Schwierigkeiten bereitet.
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Es sind zwar Förderwagenreinigungsmaschinen in Betrieb, die mit einer
Bürsten- oder Kratzwalze arbeiten; die Erfindung hezweckt jedoch, die Arbeitsweise
beim maschinellen Reinigen von Förderwagen noch wirksamer und wirtschaftlich günstiger
zu gestalten.
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Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung eine Maschine zum Reinigen
von Förderwagen mittels eines umlaufenden Kratzorganes vor, bei der das Kratzorgan
als mit Kratzern hesetzte Kette ausgebildet und derart beweglich geführt ist, daß
es auf die Fördergutreste, die von den Wandungen des auf die Seite gekippten Wagenkastens
zu entfernen sind sowohl mit der Schneide als auch mit den Flanken der Kratzer einwirken
kann. Wie sich gezeigt hat, kann eine Maschine mit einem derartigen Kratzorgan kräftig
genug gestaltet und mit ausreichender Kraft angetrieben werden, um die Fördergutreste
loszubrechen, auch wenn sie noch so fest an den Wandungen angewachsen sein mögen.
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Von besonderer Bedeutung ist dabei die zusätzliche Wirksamkeit der
gewissermaßen als Fräser wirkenden Flanken der Kratzer im Zusammenhang mit der seitlichen
Verschiebbarkeit der Kratzerkette und ihres Trägers. Diese Anordnung ermöglicht
es, einen Förderwagenkasten mit einmaligem Einfahren der Kratzerkette restlos von
festsitzenden Fördergutresten zu hefreien, und zwar nicht nur
am
Boden und an den Seitenwänden, sondern besonders auch an den Stirnwänden des Förderwagenkastens.
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Weiterhin erstreckt sich die Erfindung auf eine solche Ausbildung
der neuen Maschine, daß das Kratzorgan ohne Arbeitsunterbrechung und bei möglichst
einfacher Bedienungsweise der Maschine den gesamten Innenraum des Wagenkastens mit
überall gleich guter Säuberungswirkung bestreichen kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist in seinem Aufbau und in seiner Arbeitsweise
im Nachstehenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in der
Zeichnung in Abb. I in Seitenansicht, Abb. 2 in Oberansicht und Abb. 3 in Vorderansicht
dargestellt ist.
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Als Kratzorgan ist hier eine mit Kratzern 1 bestückte doppelte Gelenkkette
21 gewählt, die um eine vordere und eine rückwärtige Kettentrommel 22, 23 herumgeführt
ist. Die Trommel 22 ist unter Einschaltung einer Spannfeder 3 im Vorderende eines
Auslegers II gelagert, der um die Welle 24 der Antriebstrommel 23 schwenkbar ist.
Die Kratzerkette erhält ihren Antrieb von einem Elektromotor 2 über ein auf die
Welle 24 wirkendes Getriebe 26 mit einer für die Wirksamkeit der Kratzerkette bedeutsamen
Übersetzung ins Langsame.
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Dieses Kratzorgan bildet nebst den Antrieben für die Kratzerkette
21 und für das Schwenken ihres Auslegers ii einen derart beweglichen Hauptbestandteil
der gesamten Maschine, daß man mit ihm den Innenraum eines Förderwagenkastens in
seiner ganzen Höhe und Länge bestreichen kann, wobei der Förderwagen selbst in einem
vor der Maschine angeordneten Wagenkipper in die waagerechte Lage gebracht wird,
in der die Kastenöffnung nach der Reinigungsmaschine weist; das Bestreichen der
ganzen Kastenbreite wird durch die Schwenkbarkeit des Auslegers II der Kratzerkette
erzielt.
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Das in bestimmter Lage zu dem Wagenkipper verlegte Fundament der
gesamten Maschine bildet ein Paar paralleler U-Eisen 20, die als Führung für die
Rollen 19 dienen, auf denen der Rahmen 27 (s. besonders Abb. 2) in Richtung auf
den zu reinigenden Wagenkasten (Vorschubrichtung x) und zurück bewegt werden kann.
Für den Antrieb in dieser Richtung ist auf jedem U-Eisen20 ein Triebstock I8 angeordnet,
in den je ein Zahnrad I7 eingreift. Die gemeinsame Welle der beiden Zahnräder I7
wird über ein Kettenvorgelege 28 und eine Schaltkupplung 15 durch einen Elektromotor
14 angetrieben, so daß hierdurch die Vorschubbewegung in Richtung x (und zurück)
ausgeführt werden kann.
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In den aus U-Eisenträgern bestehenden Längsschienen des Rahmens 27
ist mittels Rollen 29 ein Schlitten 30 in Pfeilrichtungy (Abb. 2) und entgegengesetzt
verschiebbar geführt. Der Schlitten 30 trägt auf einem Aufbau 3I (s. auch Abb. I
und 3) die Lagerböcke 12 für die Antriebs- und Sch',venkwelle 24 der Kratzerkette
21 und steht zu seinem Antrieb mit einer Schraubenspindel I3 im Eingriff, die auf
dem Rahmen 27 drehbar gelagert ist. Die Spindel I3 und damit der Schlitten 30 erhalten
ihren Antrieb über die obenerwähnte Schaltkupplung 15 ebenfalls von dem Elektromotor
14, der auf einem Gestell 32 des Rahmens 27 gelagert ist (Abb. 3). Die Gestaltung
und die Arbeitsweise der Schaltkupplung 15 ermöglicht es, die Vorschub-und Rückholbewegungen
des Rahmens 27 und des Schlitfens 3I getrennt und unabhängig voneinander, aber auch
gemeinsam auszuführen. Jeder Teil der Kupplung wird mittels eines Handhebels I6
bzw.
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33 (Abb. 2) gesteuert, so daß ein weiches Ein- und Auskuppeln möglich
ist. Die Kupplung kann bei Stillstand wie im Lauf ein- und ausgerückt werden, so
daß der Motor immer durchlaufen kann. Die Handhebel 16 und 33 sind von dem hier
befindlichen Stand des Bedienungsmannes aus zu handhaben.
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Der Antrieb zum Verschwenken des Kratzerauslegers II in senkrechter
Richtung greift an seinem rückwärtigen Arm 4 an (Abb. I und 2). An ihm sind zwei
parallele Pleuel 5 angelenkt, die über je eine Kurbel 34 mit der Welle eines Schneckenradsegmentes
6 in Verbindung stehen, dessen zugehörige Schnecke 7 über ein Paar Kegelräder 8
von einer Welle g mittels eines am Bedienungsstand angeordneten Handrades IO mittels
eines Kettenvorgeleges schrittweise in Drehung versetzt werden kann, wodurch je
nach der Bewegungsrichtung des Handrades die Arme gehoben oder gesenkt und der Ausleger
II demgemäß nach unten oder oben geschwenkt wird. Infolge der Selbsthemmung des
Schnecltenvorgeleges 6, 7 hält der Auslger 11 die ihm jeweils erteilte Stellung
inne.
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Das auf derWelle g undrehbar, aber längs verschieblich sitzende Kugelrad
8 wird mit seinem Gegenrad bei der Querverschiebung des Schlittens 3I und seines
den Schneckenantrieb tragenden Auslegers 35 durch eine an letzterem sitzende Tasche
36 ohne Aufhebung des Eingriffes mitgenommen, so daß die Schwenkbewegung der Kratzerkette
in jeder Stellung des Schlittens 3I ausgeführt und damit der Boden eines Wagenkastens
in seiner ganzen Breite und Länge von den Kratzern bestrichen werden kann.
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Durch ihr Kratzorgan gewährleistet die neue Maschine eine vollständige
und restlose Säuberung des Wagenkastens, da die Kratzer selbst härtesten, betonähnlichen
Ansatz loslösen und entfernen und infolge der Bewegungsmöglichkeit des Kratzers
nach den drei zueinander rechtwinkligen Richtungen sämtliche Innenwände des Wagenkastens
abgekratzt werden können. Das Arbeiten des Kratzorgans verursacht keinerlei Staubentwicklung,
so daß bei der Bedienung der Maschine kein Gesichtsschutz erforderlich ist. Außerdem
wird insbesondere bei der Verwendung eines Kettenkratzers das gelöste Material selbsttätig
aus dem Wagenkasten herausbefördert, so daß die bei Drahtbürsten hierfür erforderliche
Sonderarbeit entfällt. Die Maschine nach der Erfindung kann von einem einzigeil
Mann
bedient werden, der überdies infolge der entsprechenden Anordnung sämtlicher Bedienungshandhaben
während des gesamten Reinigungsvorganges einen Standort innehat, von dem aus er
diesen Vorgang unter ständiger voller Kontrolle halten kann; lediglich die verhältnismäßig
geringfügige und leichte Schwenkbewegung des Kratzerauslegers, deren motorischer
Antrieb die Maschine ohne entsprechenden Vorteil komplizieren und verteuern würde,
braucht von dem Bedienungsmann von Hand ausgeführt zu werden.
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PATENTANSPR0CHE: I. Maschine zum Reinigen von Förderwagen mittels
eines umlaufenden Kratzorgans, dadurch gekennzeichnet, daß das Kratzorgan als mit
Kratzern (I) besetzte Kette (21) ausgebildet und derart beweglich geführt ist, daß
es auf die Fördergutreste, die von den Wandungen des auf die Seite gekippten Wagenkastens
zu entfernen sind, sowohl mit der Schneide als auch mit den Flanken der Kratzer
(I) einwirken kann.