Verfahren zur Herstellung echter Schwefelfarbstoffe. Es ist bekannt, dass man durch Einwir kung von Schwefelungsmitteln auf 4-Oxy- diarylamine zu Farbstoffen von bemerkens werten Echtheitseigenschaften gelangt. Sie geben aus schwefelalkalischem Bade auf Baumwolle gefärbt rotbraune, dunkelviolette bis schwarze Töne.
Wie nun gefunden wurde, werden gleich falls wertvolle Sch#,vefelfarbstoffe erhalten, wenn man gemäss der vorliegenden Erfin dung die Farbstoffbildung durch Verschwefe- lung der 4-Oxydiarylamine in zwei Stufen vornimmt, wobei in der ersten Stufe eine teilweise Schwefelung ausgeführt und die Umsetzung in der zweiten Stufe unter Zu satz eines höher siedenden Allzohols zu Ende geführt wird.
Man kann beispielsweise wie folgt verfahren: Man erhitzt in ,der ersten Stufe die 4-Oxydiarylamine mit konzentrier tem Schwefelnatrium und Schwefel oder mit Schwefel allein bei höherer Temperatur und führt die Reaktion in der zweiten Stufe un- ter Zusatz des höher .siedenden Alkohols zu Ende. Im Falle der Verschmelzung der Aus gangskörper mit Schwefel allein, die vorteil haft in Gegenwart eines Katalysators, wie Jod, erfolgt, fügt man in der zweiten Stufe zweckmässig ausserdem noch Alli:alisulfid hinzu.
Als besonders geeignete Medien für die Durchführung der Reaktion haben sich höher siedende Alkohole der Fettreihe er wiesen, insbesondere technische Butylalkohole vom Siedepunkt etwa<B>116</B> . Ferner zyklische Alkohole, wie z. B. ganz oder teilweise hydrierte Derivate aromatischer Oxyverbin- dungen. Die Verwendung von höher sieden den Alkoholen hat den besondern Vorteil, dass sie eine wesentliche Verkürzung der Reaktionsdauer ermöglichen und auch we sentliche Mengen an Schwefelnatrium und Schwefel einsparen lassen.
Das Verfahren lässt sich auch so ausfüh ren, dass man in ,der zweiten. Stufe des Schmelzprozesses ein Oxydationsmittel, wie z. B. Natriumnitrit, zusetzt, wie es bereits bei dem bekannten Verfahren vorgeschlagen ist.
<I>Beispiel 1:</I> 100 Teile Schwefel werden mit 50 Teilen Schwefelnatrium konzentriert geschmolzen, worauf man in die Schmelze 100 Teile 4'-Oxyphenyl-2-aminonaphthalin einführt. Man erhitzt unter Rühren 1-2 Stunden lang auf Temperaturen von 13-0 bis<B>IM',</B> gibt dann 400-500 Teile Butylalkohol hinzu und kocht etwa 3-4 Stunden am Rückflussküh- ler. Darauf wird der Butylalkohol abdestil- liert. Der pulverförmig zurückbleibende Farbstoff wird in bekannter Weise aufge arbeitet;
er ist leicht löslich in verdünnter Schwefelnatriumlösung und färbt Baumwolle aus dem Schwefelnatriumbad tiefschwarz. <I>Beispiel 2:</I> 100 Teile Schwefel werden mit 100 Teilen 4'-Oxyphenyl-2-aminonaphthalin ge schmolzen und etwa 3 Stunden lang auf Ül- badtemperaturen von l :r(1 bis 210 unter Rüh ren erhitzt. Es ist vorteilhaft, bei dieser Stufe etwas Jod zuzusetzen. Darauf werden 45 Teile Schwefelnatrium konzentriert in die Schmelze eingetragen und -100-500 Teile Butylalkohol hinzugegeben.
Man kocht dann etwa 3-4 Stunden am Rückflusskühler und verfährt weiter wie in Beispiel 1. Der Farb stoff entspricht dem des Beispiels 1.
<I>Beispiel 3:</I> In gleicher Weise lassen sich die in den vorhergehenden. Beispielen beschriebenen Ar beitsweisen auf .das 4'-Oxy-3'-carboxypheny 1- 2-aminonaphthalin anwenden. Der erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle in etwas grüne- ren Tönen an als der des Beispiels 1.
<I>Beispiel 4:</I> 95 Teile Schwefel werden mit<B>100</B> Teilen 4-Methyl-4'-oxydiphenylanmin geschmolzen und in 3-4 Stunden im Olbad von 130 auf <B>190'</B> erhitzt. Auch hier ist es zweckmässig, etwas Jod zuzusetzen. Darauf werden 70 Teile Schwefelnatrium konzentriert eingetra gen und<B>750</B> Teile Butylalkohol hinzugege ben. Die Schmelze kocht :dann 5 Stunden am Rückflusskühler und wird gemäss Beispiel 1 aufgearbeitet. Der Farbstoff löst sich in Sehwefelnatriumlösung und färbt Baum wolle in rotbraunen Tönen.