Verfahren zur Darstellung eines sehwefelhaltigen Farbstoffes. Indophenole der Benzocarbazolreihe waren bisher nicht bekannt. Die Kondensation mit Nitrosophenol, welche beim Carbazol selbst und seinen N-Alkylderivaten glatt zu den Indophenolen führt, versagt bei den Benzo- carbazolen, da die Reaktion nicht einheitlich verläuft und im wesentlichen Oxydationspro dukte entstehen.
Es wurde nun gefunden, dass diese Indo- phenole sich in einfacher Weise und mit guter Ausbeute gewinnen lassen, wenn man Benzocarbazole mit Chinonchlorimid bezie hungsweise dessen Kernsubstitutionsproduk- ten kondensiert.
Diese Arbeitsweise ist an wendbar auf die isomeren Benzocarbazole, ihre M-Alkylderivate und auf Substitutions- produkte dieser Verbindungen mit mindestens einer freien Para-Stellung zum Carbazol- stickstoff.
Die gewonnenen Indophenole lassen sich in üblicher Weise zu wohlcharakterisierten Leukoverbindungen reduzieren. Es wurde ferner gefunden, dass diese Indo- phenole beziehungsweise Leukoindophenole durch Behandlung mit schwefelnden Mitteln nach den für die Darstellung von Schwefel farbstoffen üblichen Methoden in neue schwe felhaltige Farbstoffe übergeführt werden kön nen. Besonders wertvolle Produkte erhält man, wenn man die Schwefelung mit alkoho lischem Polysulfid von hohem Schwefelgehalt durchführt.
Diese Farbstoffe färben aus dem Schwefel natriumbade beziehungsweise aus der Hydro- sulfitküpe die pflanzliche Faser in grünstickig blauen bis grünen Tönen, die vorzügliche Echt heitseigenschaften aufweisen. Gegenüber den Farbstoffen, die man durch Schwefelung der analogen Indophenole der Carbazolreihe erhält; sind die Farbstoffe der vorliegenden Anmel dung durch eine mehr nach Grün verschobene Nüance ausgezeichnet.
Führt man die Schwefelung in Gegen wart von geeigneten Metallen oder Metall- salzen insbesondere Kupfer oder Kupfersalzen durch, so erhält man Farbstoffe, die diese Nüancenverschiebung nach Grün in noch stärkerem Masse zeigen, während die Sehwe- felungsprodukte der Carbazyliminochinone unter den gleichen Bedingungen schwarze Farbstoffe liefern.
Vorliegendes Patent bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Darstellung eines schwefel haltigen Farbstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass man 1.2-Benzocarbazol mit Chinon- chlorimid kondensiert, das erhaltene Indo- phenol zum Leukoindophenol reduziert und dieses unter Zusatz von Kupferverbindungen mit schwefelnden Mitteln behandelt.
Der so erhaltene Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rein blauer Farbe. Er färbt Baumwolle aus dem Schwefel natriumbade in blaugrünen Tönen an.
<I>Beispiel:</I> 11 Teile 1.2-Benzocarbazol (a-Naphtlio- carbazol) vom F. P. 225 werden in etwa 300 Teilen Schwefelsäure 66 B6 bei 0 gelöst. In die zweckmässig auf Tieftempe ratur gekühlte Lösung rührt man eine auf gleiche Temperatur gekühlte Lösung von 7 Teilen Chinonchlorimid in etwa 150 Teilen Schwefelsäure 66 B6 ein und beendet die Kondensation durch kurzes Rühren, wobei die Temperatur bis 0 ansteigen kann. Man giesst hierauf die tiefblaue Lösung auf Eis, saugt das ausgeschiedene Indophenol ab, wäscht aus und neutralisiert zweckmässig die abgesaugte Paste.
Nach dem Trocknen im Vakuum erhält man das Indophenol als tiefblau gefärbtes Pulver in reiner Form. Dasselbe löst sich in Schwefelsäure mit blauer, in Aceton und Äther mit blauvioletter, in Äthanol mit rotvioletter Farbe.
Durch Reduktion nach bekannten Metho den zum Beispiel mit Natriumhydrosulfit er hält man das entsprechende Leukoindophenol in farblosen Flocken. Aus Methanol kristalli siert es in farblosen, silberschimmernden Blättchen, aus Benzol in farblosen Nadeln vom F. P. 239-2400.
10 Teile dieses Leukoindophenols werden mit einer alkoholischen Polysulfitlösung aus 17 Teilen konzentriertem Schwefelnatrium, 22,5 Teilen Schwefel und 100 Teilen Äthanol unter Zusatz von 2,7 Teilen Kupfersulfid etwa 50 Stunden unter Rückfluss gekocht. Aus der fertigen Schmelze wird das Äthanol abdestilliert. Der Rückstand wird in üblicher Weise von Schwefel befreit, gewaschen und getrocknet.