CH187747A - Verfahren zur Gewinnung von edelmetallreichem Werkmetall. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von edelmetallreichem Werkmetall.

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CH187747A
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Description


  Verfahren zur Gewinnung von     edelmetallreichem    Werkmetall.    Bisher ist man zwecks Gewinnung von  Edelmetallen aus     Gekrätzen,    Rückständen,  Konzentraten und dergleichen Stoffen derart  verfahren, dass man dieselben mit verhält  nismässig sehr grossen Mengen von unedlen  Sammlermetallen, zum Beispiel Blei- oder  kupferhaltigen Zuschlägen, verschmolzen hat.  Hierbei sammeln sich .die Edelmetalle indem  Sammlermetall, zum Beispiel Blei, an.

   Die  so erhaltenen Produkte, zum Beispiel Werk  blei, werden alsdann in einem weiteren       Arbeitsgang    aufgearbeitet, zum     Beispiel    der  art, dass das Werkblei einem     Treibprozess     unter Zufuhr von Luft unterworfen wird, wo  bei die Edelmetalle im     sogenannten    "Blick"  konzentriert werden, der dann wieder auf die  vorhandenen Einzelmetalle, zum Beispiel  Silber, Gold, Platinmetalle, aufgearbeitet  werden kann.

   Dieses in der     Hüttenpraxis     allgemein übliche Verfahren ist     lästig,    zeit  raubend und kostspielig, da grosse     Mengen     von Sammlermetall, zum Beispiel das 50fache    des     Gewichtes        des    vorhandenen     Edelmetalles,     in den Prozess eingeführt und im     Kreislauf     behandelt werden muss und beträchtliche  Mengen an kostspieligen Edelmetallen     in     Form komplexer     Zwischenprodukte    längere  Zeit festgelegt werden.  



  Nach der Erfindung     gelingt    die Gewin  nung von     edelmetallreichem    Werkmetall un  ter praktischer Vermeidung von Verlusten  dadurch, dass die     edelmetallhaltigen    Aus  gangsstoffe, zum Beispiel     Gekrätze,    Rück  stände, Erze,     Konzentrate,    derart reduzierend  niedergeschmolzen werden,     dass    eine leicht  flüssige Kalk -     Eisenoxydul    -     Silikatschlaüke          entsteht,    deren Gehalt an     Ca0    den Gehalt an       Fe0    übersteigt.  



  Hierbei kann man auf einen besonderen  Zuschlag an Sammlermetall verzichten, der  bisher bei der Gewinnung von Werkedel  metall aus     Gekrätzen,    Erzen,     Konzentraten     und     dergleichen    durch Niederschmelzen als       unerlä,sslich    galt und als     weiteren    Arbeits-      gang die Wiederausscheidung der     Sammler     erforderte. Man kann     vielmehr    in einem ein  zigen Arbeitsgang durch einfaches reduzie  rendes Niederschmelzen der     Ausgangsstoffe     in der vorstehend genannten Weise die  Werkedelmetalle gewinnen.  



  Im allgemeinen hat es sich als     vorteilhaft     erwiesen, die Zuschläge so zu wählen,     dass     die Schlacke<B>23-37%</B>     Ca0,        8---!205v,        Fe0,     33-42%     Si02    enthält, während die andern  Schlackenkomponenten ausser     Tonerde,    deren  Gehalt     zum    Beispiel     zwischen    8 und 15  schwanken kann, im allgemeinen unter     1-0     liegen.  



  Eingehende Versuche haben ergeben, dass  es möglich ist, durch Hinarbeiten auf der  artige kalkreiche Schlacken, welche im all  gemeinen bei Temperaturen von etwa 1150  bis<B>1250'</B> schmelzen, das Einwandern von  Edelmetallen in die Schlacken zu vermei  den. Die     bestgeeigneten        Verhältnisse    können  jeweils von Fall zu Fall durch einige Vor  versuche leicht     ermittelt    werden.

   Hierbei  kann als Regel     dienen,    dass bei Überschrei  tung eines     .gewissen        Eisengehaltes    in der  Schlacke eine     Einwanderung    von Edelmetal  len in die     schmelzflüssige    Schlacke statt  findet, wodurch     entsprechende    Verluste ent  stehen. Es wird also zweckmässig sein, den  Eisengehalt der Schlacke so niedrig     un.d    den  Kalkgehalt so hoch zu halten, dass ein Über  gang von Edelmetallen in die      & Macke        beim     Niederschmelzen derselben nicht oder doch  nicht in nennenswertem Ausmasse statt  findet.  



  Als     geeignete    Schlackenbildner kommen  Zuschläge, wie Kalkstein,     Kiesabbrände    usw.  in Betracht. Die Menge dieser Zuschläge     ist     so zu berechnen,     @dass    mit den in den edel  metallhaltigen Ausgangsstoffen selbst zu  verschlackenden Bestandteilen,     wie        beispiels-          weise    Kieselsäure, Kalk, Eisenoxyd, Ton  erde,     Magnesia        nsw.,    sich leichtflüssige kalk=  reiche, verhältnismässig     eisenarme,    gut ab  setzbare     Schlacken,

      welche zur Lösung von       Edelmetallen    in störenden Mengen     keine        Ver-          aulassung    bieten,     bilden;        es    hat sich als     vor-          teilhaft    erwiesen, auf die     Bildung    von    Schlacken vom     @Singulo-.Silikat-Typ    hinzu  arbeiten.  



  Zwecks Verarbeitung von     Gekrätzen    im  Schachtofen kann man zum Beispiel derart  verfahren, dass man das feingemahlene     Mate-          rial    mit geeigneten Bindemitteln, wie Kalk  hydrat, Weichpech oder dergleichen briket  tiert und die     Pressstücke    mit verschlacken  den Zuschlägen und mit Koks reduzierend       niederschmelzt.    Für -die     Tiegelofen-        bezw.          Flammofenarbeit    erübrigt sich das     Briket-          tieren    in der Regel.  



  Ist in dem edelmetallhaltigen Ausgangs  material, zum Beispiel einem     Silber-Gold-          Platin    - Kupfer - Nickel -     Gekrätze,    Schwefel  zum Beispiel als Sulfid oder     Sulfat    zugegen,  so     scheidet    sich beim reduzierenden Schmel  zen über dem Werkmetall ein Stein ab, der  vorwiegend Kupfer     und    Nickel bindet. Ein  Überschuss von Schwefel kann     hierbei    stören,  da alsdann auch Silber geschwefelt wird     und     infolgedessen in den     Stein    übergeht.

   Zur     Un-          s-chädlichmachung    des Schwefels     .bezw.    zur       Beseitigung        störender        ,Schwefelmengen        kann          mann    derart verfahren, dass man das     Gekrätz     vor dem reduzierenden Schmelzen     einem     oxydierenden oder     sulfatisierenden        Rösten          unterwirft.    Beim oxydierenden Rösten wird       Schwefeldioxyd        .gebildet,

      das während des       Röstens    entweicht. Bei Anwendung von     sül-          fatisierendem    Rösten entfernt man den als  Sulfat vorliegenden Schwefel zum Beispiel  durch Auslaugen mit heissem     Wasser.    Hier  durch erhält man     beim    reduzierenden Schmel  zen eine sehr rasche     Anreicherung    der ge  samten Edelmetalle im     Werkmetall,    während  nur eine     verhältnismässig    ,geringe     Steinbil-          dung        stattfindet.     



  Das gewonnene Werkmetall, das zum Bei  spiel aus einer     Silber-Gold-Platin-Kupfer-          Legierung        bestehen        kann,    kann nach übli  chen Methoden, zum     Beispiel        ;durch    Schei  dung, aufgearbeitet werden.  



  Das Verfahren ist unter anderem auch  gut geeignet für die Verarbeitung von Erzen,  Erzkonzentraten und dergleichen Ausgangs  stoffen, welche Edelmetalle, z. B. Platin  metalle, enthalten, und zwar auch solche      Erze, welche     neben    Platinmetallen nur ver  hältnismässig geringe Mengen von Silber und  Gold enthalten. Versuche haben ergeben, dass  bei     Verarbeitung    von Platinmetalle enthal  tenden Erzen, welche Stein- und Speisebild  ner wie Schwefel, Arsen, Nickel, Kupfer,  Antimon und andere Schwermetalle enthal  ten, die Edelmetalle praktisch vollständig ,ge  wonnen werden.

   Auch Erze, die     neben    den  Edelmetallen nur geringe Mengen, zum Bei  spiel 5 bis     1-0%        und    weniger, von unedlen  Sammlermetallen,     stein-        und;

  !oder        speisebil-          denden    Elementen wie Blei, Kupfer, Nickel,  Kobalt, Schwefel, Arsen und dergleichen ent  halten, können erfindungsgemäss     unter    Er  zielung nahezu theoretischer Ausbeuten an  Edelmetallen     verarbeitet    werden.     Ebenso     kann man Erze, die verhältnismässig geringe  Mengen an Edelmetallen, zum     Beispiel    nur  einige Gramm Platinmetalle per Tonne ent  halten, im Sinne der Erfindung, und zwar       praktisch    ohne Verlust an Edelmetallen auf  arbeiten, und zwar auch dann, wenn verhält  nismässig .geringe Mengen an unedlen Samm  lermetallen vorhanden sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von edelmetall- reichem Werkmetall aus Edelmetalle enthal tenden Ausgangsstoffen, .dadurch gekenn zeichnet, -dass die edelmetallhaltigen Aus gangsstoffe derart reduzierend niederge schmolzen werden, dass eine dünnflüssige Kalk-Eisenoxydul-Silikat-Schlacke entsteht, deren Gehalt an Calciumoxyd den Gehalt an Eisenoxydul übersteigt. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das reduzierende Niederschmelzen unter Verzicht auf einen besonderen Zuschlag an Sammlermetall er folgt. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bildung einer .Schlacke Sorge getragen wird, welche 2.3 bis 37% Ca0, 8 bis 20% Fe0 und 83 bis 42 % SiOz enthält. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf Schlacken vom @Singulo-Silikat-Typ hingearbeitet wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt .der Schlacken an Eisenoxydul so niedrig ge halten wird, dass eine nennenswerte Ein wanderung von Edelmetallen in die Schlacke nicht stattfindet. 5. Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Verarbeitung von Aus gangsstoffen, welche nur .geringe Mengen an Edelmetallen enthalten. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch Verarbeitung von Aus- gangsstoffen, die nur geringe Mengen an Sammlermetall enthalten. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass schwefelhaltige Aus- gangsstoffe vor dem reduzierenden Schmel zen einer zur Entfernung von Schwefel geeigneten Behandlung unterworfen wer den.
CH187747D 1934-10-12 1935-10-05 Verfahren zur Gewinnung von edelmetallreichem Werkmetall. CH187747A (de)

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