DE1056838B - Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Fein- bzw. Feinstblei aus bleihaltigen Materialien - Google Patents

Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Fein- bzw. Feinstblei aus bleihaltigen Materialien

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DE1056838B DET7072A DET0007072A DE1056838B DE 1056838 B DE1056838 B DE 1056838B DE T7072 A DET7072 A DE T7072A DE T0007072 A DET0007072 A DE T0007072A DE 1056838 B DE1056838 B DE 1056838B
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Fein- und Feinstblei aus bleihaltigen Materialien, wie Bleierzen, bleihaltigen Rückständen, bleihaltigen Zwischenprodukten und Bleialtmetall, in einem Arbeitsgang mit Hilfe einer Ätznatronschmelze in einem eisernen Schmelzkessel bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des Ätznatrons, gegebenenfalls unter Zugabe von Reduktionsmittel und Aufarbeitung der anfallenden Schlacke.
Der wichtigste Rohstoff zur Gewinnung des Bleis ist der Bleiglanz, der fast stets mit anderen Schwefelverbindungen, wie Schwefelsilber, Kupferkies, Zinkblende, Pyrit sowie Arsen- und Antimonverbindungen neben der Gangart verunreinigt ist.
Aus diesen Bleierzen werden durch Aufbereitung (naßmechanische Aufbereitung, Flotation, selektive Flotation) Bleikonzentrate hergestellt, die Bleigehalte bis über 80% aufweisen. Diese hochprozentigen Konzentrate werden im wesentlichen, genauso-auf gearbeitet wie die ärmeren Bleierze in früherer Zeit vor'Einführung dieser hochprozentige Konzentrate liefernden Aufbereitungsverfahren.
Abgesehen von der heute kaum mehr in Verwendung stehenden Niederschlagsarbeit und den nur vereinzelt noch ausgeübten Röstreaktionsverfahren wird das Blei aus den Bleierzen heute im wesentlichen nur durch das Röstr-eduktionsverfahren gewonnen. Dieses zerfällt in zwei getrennt -auszuführende Operationen, und zwar erstens in das Abrösten der Bleierze zur Entfernung des Schwefels und Überführung des Bleisulfids in Bleioxyd unter gleichzeitiger Agglomerierung des Erzes für den nachfolgenden Schachtofenprozeß und zweitens -in die Reduktion des gerösteten und agglomerierten Erzes durch Verschmelzen desselben mit Zuschlagen und Koks im Schachtofen zu Werkblei.
Die Abrüstung der Bleierze geschieht heute fast ausnahmslos durch die Ve rblase verfahren oder die mit Saiugzug arbeitenden Sinterprozesse. Alle diese Röstverfahren haben das Gemeinsame, daß das zu röstende Bleierz mit nicht unerheblichen Mengen an gebranntem Kalk oder ungebranntem Kalk bzw. entwässertem Gips, Spateisenstein, Kiesabbrand oder Dolomit allein oder in Mischung versetzt und unter Zugabe kieselsäurehaltiger Zuschläge auf einem Rost durch Preßluft oder Saugzug weitgehend entschwefelt wird.
Hierbei verwenden die mit Röstkonvertoren arbeitenden Verblaseröstverfahren zur Erhitzung des ErzZuschlag-Gemisches eine auf einem Rost des Konvertors liegende glühende Koksschicht, auf die das Erz in Lagen aufgebracht wird. Durch Einleiten von Preßluft unter dem Rost wird das Erz-Zuschlag-Gemisch verblasen und entschwefeln bis es rotglühend Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung
von Fein- bzw. Feinstblei
aus bleihaltigen Materialien
Anmelder:
Technik- & Handels A. G.,
Zürich (Schweiz)
Vertreter: Dr. M. Eule, Patentanwalt,
München 13, .Kurfürstenplatz 2
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 1. November 1952
Dipl.-Ing. .Friedrich Hinterefcer, Adelboden (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
ist. Auf diese glühende Erzschicht kommt eine weitere Lage des Erz-Zuschlag-Gemrschee, worauf das Verblasen fortgesetzt wird. Dies wiederholt sich so lange, bis der Konvertor gefüllt ist. Nach dem Verblasen der obersten Erzschicht wird der Konvertor durch Kippen «ntleert, wobei die auf -den Boden fallende, hartgesinterte Masse in kleine Stücke zerspringt.
Bei den -mit Saugzug arbeitenden Sinterapparaten verschiedenster Bauart wird das auf einem beweglichen Rost liegende E-rz-Zuschlag-Gemisch langsam unter einer Zündflamme vorbeigeführt und das Erzgemisch gezündet. ISTaeh der Zündung wird der Rostteil mit dem gezündeten Erz über eine Saugkammer hinweggeführt, wodurch durch das glühende Erzbett Luft gesaugt wird, die so die Abröstung des Erzes und Sinterung desselben bewerkstelligt.
Beide Röstverfahren liefern ein mehr oder weniger stückiges Röstgut mit Schwefelgehalten von 1 bis 3 °/o.
Hierbei können, je nach den örtlichen Verhältnissen,
die entsprechenden Röstgase zum Teil zur Herstellung von Schwefelsäure ausgenutzt werden, sofern sie reich genug sind, während die Armgase zur Vermeidung von Flurschäden unschädlich gemacht werden müssen, wobei auch hier noch eine teilweise Gewinnung des Schwefels aus den armen Gasen möglich ist. Meistens lohnen aber diese Verfahren die aufgewendetes Kosten
Ϊ091509V382
nicht. Sie wirken nur kostenvermindernd auf die Verfahren zur Unschädlichmachung der Armgase.
Das nach diesen Röstverfahren gewonnene mehr oder weniger stückige Röstgut wird mit verschiedenen Zuschlägen, bleireichen Retourschlacken und Koks, im Schachtofen (meistens Wassermantelöfen) auf Rohblei und Schlacke verschmolzen. Hierbei liegt, je nach den örtlichen Verhältnissen, der Bleigehalt des Erzmöllers ohne Koks zwischen 25 und 35%, jedenfalls unter 40%, da aus einem derart hochbleihaltigen Möller keine genügend bleiarme Schlacke erzielt werden kann. Es werden somit die ursprünglich 70 bis 80% und mehr Blei enthaltenden Konzentrate durch die Zuschläge beim Rösten und Verschmelzen auf etwa 25 bis 35% Blei verdünnt, wodurch die bei der Aufbereitung angestrebte hohe Metallkonzentration, die oft mit nicht unerheblichen Metallverlusten erkauft wird, illusorisch gemacht wird.
Das nach dem Röstreduktionsverfahren erhaltene Werkblei ist nicht rein. Es enthält je nach der Art der verarbeiteten Erze noch eine Reihe von Verunreinigungen, wie Kupfer, Arsen, Antimon, Zinn, Zink, Eisen und Schwefel, bei edelmetallhaltigen Erzen Silber und Gold und bei wismuthaltigen Erzen auch Wismut. Der Silbergehalt des Werkbleis beträgt bei Verarbeitung silberhaltiger Erze in der Regel bis zu 1 % nebst etwas Gold, während die anderen Verunreinigungen zwischen 1 und 2% und oft noch mehr l>etragen.
Zur Gewinnung von Feinblei, d. h. Blei mit einer Reinheit von mindestens 99,985%, sind daher noch eine Reihe von Raffinationsverfahren durchzuführen, um diese Verunreinigungen zu entfernen bzw. die Edelmetalle daraus zu gewinnen.
Aus silberfreiem Werkblei erfolgt die Entfernung dieser Verunreinigungen meistens in Raffmierflammöfen, wobei durch ein oxydierendes Schmelzen diese Verunreinigungen entfernt werden. Durch ein Einschmelzen bei niedriger Temperatur steigt das Kupfer als Schlicker hoch, der abgeschöpft wird, wodurch ein Großteil des Kupfers entfernt werden kann. Die Entfernung der anderen Verunreinigungen erfolgt durch Aufblasen von Luft oder Einleiten von Wasserdampf in das geschmolzene Blei, wodurch diese Verunreinigungen oxydiert werden und zusammen mit etwas Bleioxyd als Abstrich von der Bleibadoberfläche entfernt werden können. Durch diese Raffinationsmethode wird aber Wismut nicht entfernt.
Bei silberhaltigen Erzen erfolgt zuerst meist die Entsilberung mit Zink im Zinkentsilberungskessel. Das entsilberte Werkblei enthält noch 0,6% Zink nebst Arsen und Antimon. Es muß daher das entsilberte Werkblei in Raffinationskesseln durch Einleiten von Wasserdampf vom Zink befreit und anschließend durch Aufblasen von Luft bei hohen Temperaturen Arsen und Antimon entfernt werden.
Außer diesen Raffinationsverfahren für Werkblei gibt es noch eine Reihe von Spezialverfahren, die in besonders gelagerten Fällen angewandt werden, so z. B. die Entkupferung silberfreier Erze mit Alkalipolysulfid und Sägespänen oder das Harris-Verfahren zur Entfernung von Arsen und Antimon aus antimonreichen Bleisorten, die z. B. aus antimonhaltigem Altblei oder antimonhaltigen Rückständen erschmolzen werden. Bei diesem \rerfahren wird das geschmolzene antimonhaltige Blei so lange im Kreislauf durch geschmolzenes Ätznatron gepumpt, bis der Antimongehalt des Bleis auf unter 0,002% gesunken ist. Nachdem durch keines dieser Raffinationsverfahren das Wismut entfernt werden kann, müssen bei wismuthaltigem Rohblei Spezialverfahren, z. B. der Pattinson-Prozeß oder die Elektrolyse nach Betts, angewandt werden.
Es ist ferner aus der USA.-Patentschrift 2 335 758 bekannt, das Raffinationsverfahren unter Luftausschluß durchzuführen, wobei zunächst das Blei auf Temperaturen von 540 bis 590° C gebracht wird und dann geringe Mengen, z. B. etwa 5 Volumprozent, Ätznatron eingerührt werden. Bei dem unter Luftausschluß dann durchgeführten Verrühren geht das Arsen in das Ätznatron über, welches dann versteift und von der Oberfläche des flüssigen Bleis abgezogen werden kann.
Abgesehen von den verfahrenstechnischen Nachteilen der Durchführung unter Luftausschluß wird bei dem vorgenannten Verfahren im wesentlichen nur eine Arsenentfernung bewirkt und wird wiederum kein Feinstblei erhalten.
Wie aus vorbezeichnetem Stand der Technik also ersichtlich, sind für die Herstellung von Feinblei mit einer Reinheit von mindestens 99,985% eine nicht unerhebliche Zahl von Arbeitsprozessen durchzuführen, die sehr umfangreiche maschinelle Einrichtungen und Apparate erfordern, wobei bleiische Zwischenprodukte entstehen, die im Kreislauf mit aufgearbeitet werden müssen und oft den gesamten Bleigewinnungsprozeß stark belasten. Der Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt, den Bleigewinnungsprozeß technisch zu vereinfachen und ihn dadurch gleichzeitig wirtschaftlich zu gestalten.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß das bleihaltige Ausgangsmaterial in, bezogen auf das darin enthaltene Blei, volumenmäßig etwa die gleiche, vorzugsweise etwa die zweifache Menge oder mehr ausmachendes geschmolzenes, auf 550 bis 600° C befindliches, d. h. überhitztes Ätznatron eingetragen wird und gegebenenfalls bis zu 5% eines schwachen Reduktionsmittels, wie Koksgrus, Kohle oder Sägespäne, bezogen auf die Menge des eingesetzten Gutes, zugefügt wird, worauf unter zeitweisem Umrühren auf Blei und Schlacke verschmolzen wird, das Blei abgezogen und die Schlacke durch anschließendes Laugen in eine Natriumsalzlösung und einen unlöslichen, die Nebenmetalle, wie Kupfer, Zink usw., enthaltenden Rückstand getrennt wird.
Es wurde gefunden, daß mit diesem Verfahren Blei in einer Reinheil von über 99,99°/o erhalten werden kann, sofern das Ausgangsmaterial nicht silberhaltig ist oder in größeren Mengen Wismut enthält. Bei Verarbeitung silberhaltiger Erze geht das Silber bzw. Gold quantitativ in das Blei. Das hierbei anfallende silberhaltige Blei muß durch die übliche Zinkentsilberung vom Silber befreit werden.
Ferner hat es sich ergeben, daß das Bleiausbringen bei dem erfindungsgemäßen Schmelzprozeß zumindest in gleicher Höhe wie beim Röstreduktionsverfahren einschließlich Raffination, in den weitaus meisten Fällen aber wesentlich höher liegt.
Praktisch wird das Verfahren folgendermaßen ausgeführt: In einem gas- oder kohlebefeuerten Schmelzkessel werden für je 100 Gewichtsteile bleihaltiges Ausgangsmaterial, z. B. Bleierz, 25 bis 30 Gewichtsteile Ätznatron eingeschmolzen und dasselbe auf 550 bis 600° C erhitzt. In dieses geschmolzene Ätznatron wird in gleichmäßigem Strahl unter ständigem Rühren der Schmelze das feuchte Erz mit etwa 2 bis 4% Nässe eingetragen. Nachdem die gesamte auf das eingeschmolzene Ätznatron vorberechnete Menge Erz eingetragen ist, fügt man je nach Bedarf 0 bis 5 Gewichtsteile Koksgrus, bezogen auf das bleihaltige
Ausgangsmaterial, zu, die ebenfalls in die Schmelze eingerührt werden. Nach Aufhören des Schäumens rührt man die Schmelze bis zur völligen Beruhigung noch einige Zeit durch, stellt das Rührwerk ab und läßt die Schmelze zur Sammlung der in der Schlacke noch fein verteilten Bleitröpfchen kurze Zeit absitzen. Anschließend sticht man durch den Bodenablaß des Schmelzkessels, der nach außen geführt und durch ein Bleiventil verschlossen ist, zuerst das Blei ab, das man über eine schwenkbare Gießrinne in die Gießform leitet. Beim Erscheinen der Schlacke am Abstich schwenkt man die Rinne über Schlacken topfe und fängt die Schlacke dort auf. In den ersten Schlackentöpfen setzt sich noch eine geringe Menge Blei ab, die beim Stürzen der Töpfe leicht von der erstarrten Schlacke abgeschlagen werden kann.
Au s führ ungs bei spiele
1. 100 Teile Bleiglanzkonzentrat mit 80,6% Pb, 2,2%, Zn, 11,76% S, 0,04% Cu, 0,018% Sb, 0,03% As und 0,001% Bi wurden mit 30 Teilen Ätznatron verschmolzen. Hierbei wurden 75,9 Gewichtsteile metallisches Blei entsprechend 94,17% Bleiausbringen erhalten. Das Blei enthielt weniger als 0,002% Cu, weniger als 0,002% Sb, 0% Bi, 0% Sn, weniger als 0,002% Zn, was also eine Reinheit von 99,993 bis 99,994% ergibt.
Aus der erhaltenen Schlacke verblieben nach dem Auslaugen mit Wasser 13,7 Teile trockener Rückstand mit 31,2% Pb, 15,44% Zn und 19,8% Fe. Die erhaltene Lösung enthielt pro Liter 68,3 g Natriumsulfid und 62,9 g Natriumsulfat. Hieraus konnten durch fraktionierte Kristallisation zuerst Natriumsulfat und dann Natriumsulfid abgeschieden werden.
2. 100 Teile Bleiglanzkonzentrat mit 3,66% Nässe, 77,65% Pb, 1,71Vo Zn, 0,035% Cu, 0,020% Sb, 0,033% As und 0,009% Bi wurden mit 30 Teilen Ätznatron und 5 Teilen Koksgrus verschmolzen. Es wurden hieraus 74,55 Teile metallisches Blei, entsprechend 96% Bleiausbringen, erhalten. Das Blei enthielt weniger als 0,002% Cu, weniger als 0,002% Sb, unter 0,002% Zn, Spuren As, 0% Bi, 0% Sn und wies demnach eine Reinheit von 99,995 bis 99,996% auf.
Bei der Auslaugung der Schlacke wurden 15,68 Teile trockener Rückstand mit 19,76% Pb und 10,81% Zn erhalten. Die Lösung enthielt vorwiegend Natriumsulfid neben wenig Natriumsulfat und Spuren Natriumsulfit.
3. 100 Teile Bleikarbonatkonzentrat einer Korngröße von 0,1 bis über 2 mm mit 65,82 «/0 Pb, 1,56·% Zn, 6,33% Mo, 4,53Vo S, 0,21% Cu, 0,11%· As und 0,08% Sb wurden zuerst im Kessel bei 450 bis 500° C kalziniert, um die Kohlensäure auszutreiben. In das kalzinierte Erz wurden 4 Teile Koksgrus eingerührt und anschließend 25 Teile Ätznatron zugesetzt und eingeschmolzen. Es wurden aus 100 Teilen Erz 65,01 Teile metallisches Blei erhalten, entsprechend 99,3% Bleiausbringen. Das Blei enthielt unter 0,002% Cu und unter 0,002% Sb, hatte also eine Reinheit von 99,995 bis 99,996%.
Nach der Auslaugung der Schlacke verblieben 4,98 Gewichtsteile trockener Rückstand mit 30,7% Zink und Spuren Blei. Das gesamte Molybdän befand sich in der Lösung als Natriummolybdat und konnte daraus gewonnen werden.
4. 100 Teile Bleierz mit 55,5% Pb, 2,4% Cu, 650 g Ag/t, 12,2% S, 0,42% Sb, 0,36% As und 0,003% Bi wurden in 35 Teile geschmolzenes Ätznatron eingetragen und mit 3 Teilen Koksgrus versetzt. Nach Beendigung der Reaktion ergaben sich beim Abstich 52,86 Teile Blei, entsprechend einem Bleiausbringen von 95,24%. Das angefallene Blei enthielt 0,11% Ag, 0% As, 0,0017Vo Sb, 0,0043% Bi und 0,024% Cu, wies also eine Reinheit von etwa 99,88% auf.
5. 100 Teile, zum Teil vorgeröstetes und befeuchtetes Bleierz, mit 71,94% Pb, 4,21% Nässe, 4,64°/o Zn, 0,04% Cu, 0,009% Sb, 0,037%. As, 0,009% Bi, 9,4% S und 1,5% Sulfatschwefel wurden in 35 Teile überhitztes Ätznatron eingetragen. Beim Abstich des Kessels wurden 70,1 Teile Bleimetall, entsprechend einem Bleiausbringen von 97,44% erhalten. Das Blei enthielt 0,0014Vo Sb, 0,002% Cu, Spuren As und Spuren Bi, wies also eine Reinheit von 99,996Vo auf. Die Schlacke enthielt den Schwefel des Röstgutes überwiegend als Natriumsulfid.
6. 100 Teile Kupferstaub einer Bleiraffinerie, wie er bei der Entkupferung von Blei mit Alkalipolysulfid anfiel, mit 76,8% Pb, 7,9% Cu und 5,5% S wurden in 30 Teile geschmolzenes Ätznatron eingetragen. Hierbei fielen 73,45 Teile Blei, entsprechend 95,63Vo Bleiausbringen an. Das Blei enthielt 0,0011% Sb und 0,007% Cu, hatte also eine Reinheit von über 99,991%. Nach dem Auslaugen der Schlacke verblieb ein Rückstand mit 19,85% Pb, 52,8% Cu und 18,95Vo S.
7. 85 Teile Kupferstaub mit 86% Pb, 5,6% Cu und 5,3% S sowie 15 Teile Bleikonzentrat mit 73% Blei, insgesamt 84,05 Teile Blei in der Mischung wurden in 25 Teile geschmolzenes Ätznatron eingetragen. Nach dem Abstich des Kessels ergaben sich 84 Teile metallisches Blei, entsprechend einem Bleiausbringen von 99,94'%. Das Blei enthielt 0,022% Cu, 0,017% Sb, was einer Reinheit von 99,996% entspricht.
8. 100 Teile Akkumulatorenrückstände mit 82,02% Pb und 2,88% Sb sowie 10 Teile Erz mit 73,28Vo Pb wurden in 25 Teile geschmolzenes Ätznatron eingetragen. Die 110 Teile Rückstände und Erze enthielten 89,348 Teile Blei. Nach dem Einschmelzen wurden 0,5 Teile Koksgrus zugesetzt. Es wurden 89,27 Teile Blei, entsprechend einem Bleiausbringen, von 99,9%., erhalten. Das angefallene Blei enthielt weniger als 0,002Vo Sb und Spuren von Kupfer. Die Reinheit betrug etwa'99,998Vo. Es fielen 37 Teile Schlacke mit 0,21% Pb und 7,76% Sb an.
9. 100 Teile Bleiglätte mit 90,37% Pb und 0,04% Sb nebst Spuren Silber wurden in 25 Teile geschmolzenes Ätznatron eingetragen und 5 Teile Koksgrus eingeführt. Nach dem Abstechen des Schrnelzkessels ergaben sich 89,55 Teile Blei, entsprechend einem Bleiausbringen von 99,1%. Das Blei enthielt 0,0013% Sb und Spuren Silber, so daß sich eine Reinheit von über 99,98% ergab.
Die beim Auslaugen der Schlacke anfallenden Rückstände, die das gesamte Zink des Bleierzes enthalten, können, falls sie noch genügend bleireich sind, wie im Ausführungsbeispiel 1, für sich allein mit Ätznatron verschmolzen werden, wobei je nach der Höhe des Bleigehaltes des Rückstandes noch 40 bis 70% Blei ausgebracht werden. Sind die Rückstände arm an Blei, aber reich an Zink, wie gemäß Ausführungsbeispiel 3, so können sie nach einem der üblichen Verfahren zur Gewinnung des Zinkes verwertet werden (Zinkmetall, Zinksalze, Lithopone u. a.).
Bei !Verarbeitung karbonatischer Bleierze bzw. gemischter sulfidisch-karbonatischer Erze, die das Blei vorwiegend als Karbonat enthalten, empfiehlt es sich,

Claims (2)

vor dem Verschmelzen den Hauptteil des Karbonates durch Kalzinieren bei 450 bis 500° C zu zersetzen und die Kohlensäure auszutreiben. Falls bei der Verarbeitung sulfidischer Erze die Herstellung von Schwefelsäure erwünscht ist, kann auch ein Teil des Schwefels durch eine Röstung entfernt und dann zum Teil entschwefeltes Erz gemäß der Erfindung auf Blei verarbeitet werden. Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung weist gegenüber den bisher geübten Bleigewinnungsver- to fahren eine Reihe von Vorteilen auf. So ist es möglich. Fein- bzw. Feinstblei direkt aus dem Erz in einem Arbeitsgang herzustellen, sofern das Erz silberund wismutarm ist. Bei silber- bzw. wismuthältigen Erzen wird ein Teil der sonst erforderlichen Teilprozesse zur Bleigewinnung gespart. Das neue Bleigewinnungsverfahren beansprucht keine hochwertigen Brennstoffe wie Koks, da die Befeuerung des Kessels auch mit minderwertigen Kohlen, Holz oder ähnlichen Brennstoffen erfolgen kann. Die Arbeitstemperatur ist im Vergleich zu der bisher benötigten wesentlich niedriger. Es ergibt ein höheres Bleiatisbringen als die bisher geübten Verfahren. Rauchschäden durch arme Röstgase, wie sie bisher im Gefolge aller Bleihütten auftraten, werden vermieden, da der gesamte Schwefel in der Schmelze gebunden wird. Die Schlacke vom Verschmelzen sulfidischer Erze kann zu Natriumsulfid und Natriumsulfat aufgearbeitet werden, wobei fast der gesamte Schwefelinhalt des Erzes nutzbar gemacht werden kann. Enthalten die Bleierze noch Wolframate, Molybdate oder ähnliche Verbindungen, so sind dieselben gleichfalls aus der Schlacke gewinnbar. Nebenmetalle, wie Zink, Kupfer und Kobalt, werden in Form eines Laugeschlammes gewonnen, der diese Metalle in angereicherter Form enthält und woraus diese gewonnen werden können. Bei Verarbeitung von antimonhaltigen Erzen oder antimonhaltigem Altblei kann das Antimon gleichfalls aus der Schlacke gewonnen werden. Es werden keinerlei Zuschläge, wie Kalk, Gips oder Eisen, benötigt. Die erforderliche Apparatur ist einfach und billig, sowohl in der Anschaffung als auch in der Unterhaltung. Das beschriebene Verfahren verwendet überhitztes Ätznatron. Rein prinzipiell läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch mit anderen Ätzalkalien durchführen, z. B. Ätzkali. Doch kommt aus verschiedenen Gründen praktisch nur Ätznatron in Frage. Patentansprüche:
1. Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Fein- bzw. Feinstblei aus Bleierzen, anderen bleihaltigen Materialien, wie Bleioxyden, bleihaltigen Zwischenprodukten und Bleialtmetall, in einem Arbeitsgang mit Hilfe einer Ätznatronschmelze in einem eisernen Schmelzkessel bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des Ätznatrons, gegebenenfalls unter Zugabe von Reduktionsmittel und x\ufarbeitung der anfallenden Schlacke, dadurch gekennzeichnet, daß das bleihaltige Ausgangsmaterial in, bezogen auf das darin enthaltene Blei, volumenmäßig etwa die gleiche, vorzugsweise etwa die zweifache Menge oder mehr ausmachendes geschmolzenes auf 550 bis 600° C befindliches, d. h. überhitztes Ätznatron eingetragen wird und gegebenenfalls bis zu 5 % eines schwachen Reduktionsmittels, z. B. Koksgrus, Kohle oder Sägespäne, bezogen auf die Menge des eingesetzten Gutes, zugefügt wird, worauf unter zeitweisem Umrühren auf Blei und Schlacke verschmolzen wird, das Blei abgezogen und die Schlacke durch anschließendes Laugen in eine Natriumsalzlösung und einen unlöslichen, die Nebenmetalle, wie Kupfer, Zink usw., enthaltenden Rückstand getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bleihaltige Ausgangsmaterial einer Wärmebehandlung bei niederen Temperaturen (wie Kalzination, teilweise Abrüstung) unterzogen wird, bevor es in das geschmolzene Ätznatron eingeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 223 667, 620 943,
868;
britische Patentschrift Nr. 495 259;
Chemisches Zentralblatt, 1946, S. 1067.
© 909 509/382 4.59'
DET7072A 1952-11-01 1952-12-03 Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Fein- bzw. Feinstblei aus bleihaltigen Materialien Pending DE1056838B (de)

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GB495259A (en) * 1937-05-07 1938-11-07 Gustaf Newton Kirsebom Improvements in or relating to the consolidation of precipitated metals

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