Zirkel. Die Erfindung betrifft einen Zirkel mit gelenkigen Schenkelansätzen, bei dem je dem Schenkel mindestens ein bewegliches Organ zugeordnet ist, welches einerends den gelenkigen Ansatz des einen Schenkels be tätigt und andernends mit dem andern Schen kel derart in Wirkungsverbindung steht, dass die gelenkigen Schenkelansätze bei jedem von den Schenkeln beschriebenen Winkel zwangsläufig parallel zu der Winkelhalbie renden gestellt werden.
Die beiliegende Zeichnung stellt Ausfüh rungsformen und Einzelteile des Zirkels dar, und zwar zeigt: Fig. 1 ein Schema einer Ausführungs form, Fig. 2ein Schema einer andern Ausfüh rungsform mit davon abgeleiteter Variante, Fig. 3 eine Stirnansicht eines Zirkels un ter Weglassung der Griffgabel und der Zirkeleinsätze, Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig. 3, Fig. 5 eine Stirnansicht des linken Schen kels und Schnitt nach der Linie 1 :
1, Fig. 6 eine Seitenansicht zu Fig. 5, Fig. 7 eine Stirnansicht des im linken Schenkel angeordneten Betätigungsorganes, Fig. 8 eine Seitenansicht zu Fig. 7, Fig. 9 eine Seitenansicht des im rechten Schenkel angeordneten Betätigungsorganes, Fig. 10 eine Stirnansicht des Zirkels bei einer Schenkelöffnung von 90 und Fig. 11 eine Stirnansicht des Zirkels bei einer Schenkelöffnung von<B>180'.</B>
Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestell ten Zirkel bildet der Schenkel a mit dem parallelen Betätigungsorgan b und dem ge lenkigen Schenkelansatz c ein Parallelo gramm, das mit dem aus dem Schenkel d, seinem gelenkigen Ansatz e und dessen Betä tigungsorgan f bestehenden Parallelogramm durch die gemeinsame vierte Seite g verbun den ist.
Die Verbindungen dieser Teile, die Punkte<I>A, B, C, D,</I> E und F, sind als Ge lenke ausgebildet und gestatten das Ver- schwenken der Schenkel a und d, wobei die Schenkelansätze c und e und die Seite g als gleich grosse Pärallelogrammseiten stets pa- rallel bleiben. Die Betätigungsorgane b und <I>f</I> sind von ihrem gemeinsamen Gelenk<I>D ge-</I> radlinig weitergeführt bis zu den Gelenken G und I, welche gleichen Abstand von D aus haben.
An G und I sind zwei im Punkte H gelenkig verbundene, gleich lange Schen kel aasgelenkt, deren Länge gleich der Länge <I>DG</I> bezw. DI ist. Das Viereck DGHI bildet somit einen Rhombus, dessen eine Diagonale mit der Seite g zusammenfällt. Der Gelenk punkt H ist auf der Linie g verschiebbar an geordnet, so dass das Verschwenken der Schenkel<I>a</I> und<I>d</I> möglich ist.
Da in einem Rhombus die Diagonalen Winkelhalbierende sind, und die Seiten<I>GH</I> und<I>HI</I> dem Schen kel<I>a</I> bezw. <I>d</I> parallel sind, bleibt die Seite<I>g</I> immer die Winkelhalbierende der Schenkel a und d, zu der die Schenkelansätze c und e parallel sind.
Bei dem in Fig. 2 in dicken Linien ge zeichneten Zirkelschema wird der am Schen kel h aasgelenkte Ansatz i durch das Be tätigungsorgan k verstellt, das durch einen am Schenkel n angeordneten Zapfen 0 betä tigt wird und dessen Abstand vom Schen kel )a unveränderlich ist. Um trotzdem die Verstellung des Ansatzes i zu ermöglichen, ist am Betätigungsorgan k obernends eine zu ihm rechtwinklige Führung 1, in die 0 eingreift, und unternends eine Führung m angeordnet, in der der Zapfen N des um M drehbaren Ansatzes i geführt wird.
An den in Ff an den Schenkel la aasgelenkten Schenkel n ist in P der Ansatz o aasgelenkt, dessen Zapfen Q durch das Betätigungsorgan p, bezw. seine Führung s um den Gelenk punkt P geschwenkt wird nach Massgabe der durch den in die Führung r eingreifenden Zapfen L bedingten Verschiebung des Betä tigungsorganes<I>p.</I> Die Zapfen<I>L</I> und 0 haben gleichen Abstand vom Drehpunkt K, so dass ihr Weg beim Verschwenken der Schenkel auf dem gleichen Kreis verläuft.
Durch diese Anordnung, die aus dem gestrichelt gezeich neten Schema entwickelt ist, wird bewirkt, dass die Verschwenkung der beiden Schenkel ansätze einander gleich ist, und zwar dass sie je der halben Verschwenkung der beiden Schenkel entspricht, wenn die Achsen MN bezw. PQ mit der der eigentlichen Schenkel ansätze einen Winkel von 45' bilden.
Bei dem gestrichelt gezeichneten Schema sind die Abstände der Betätigungsorgane k' und<I>p'</I> von den Schenkeln h,' bezw. n' varia bel, und die Gelenkansätze l' und o', an wel chen verschiebbare Gelenke m' und s' vorge sehen sind, als Grundlinien der gleichschenk ligen Dreiecke @'ll' <I>N'</I> r@a' und<I>P'</I> Q' <I>s',</I> welche zusammen dem durch<I>L'</I> K' <I>0'</I> und den Schnittpunkt der Betätigungsorgane k' und p' gebildeten Rhombus entsprechen, parallel der Winkelhalbierenden der Schenkel.
Der in Fig. 3, 4 10 und 11 in verschiede nen Winkelstellungen seiner Schenkel darge stellte Zirkel, der nach dem Schema von Fig. 2 mit unveränderlichem Abstand zwi schen Schenkel und Betätigungsorgan ausge bildet ist, hat zwei symmetrische Schenkel 1 und 2, deren Köpfe 3 bezw. 4 um den Zapfen 5 verschwenkt werden können, welcher im gezeichneten Ausführungsbeispiel aus den Köpfen 3 bezw. 4 herausragt, um in Aus sparungen einer nicht gezeichneten Griff gabel mit nach aussen verlegter Geradfüh- rung einzugreifen.
Die Köpfe 3 und 4 weisen ferner kleine, ebenfalls in die Geradführung eingreifende Zapfen 6 bezw. 7 auf, welche in bekannter Weise die Geradführung der Griff gabel bewirken, so dass die Achse des Griffes stets die Winkelhalbierende des durch die Schenkel gebildeten Winkels ist. Am untern Ende der Schenkel 1 und 2 sind die um die Gelenkzapfen 8 bezw. 9 drehbaren Schenkel ansätze 10 und 11 aasgelenkt, welche für die Aufnahme von Einsätzen ausgebildet sind.
An diesen Schenkelansätzen 10 und 11 sind zu den Gelenkzapfen 8 bezw. 9 exzentrisch angeordnete Kurbelzapfen 12 bezw. 13 vor gesehen, welche in die Ausnehmungen 14 bezw. 15 der Schubstangen 16 und 17 ein greifen, welche das Betätigungsorgan für die Schenkelansätze bilden.
Die in den Nuten 18 des Schenkels 1 und 19 des Schenkels 2 ver schiebbar gelagerten Schubstangen 16 und 17 haben ein Langloch 20 bezw. 21, durch wel ches ein in den Schenkel 1 bezw. 2 ge- schraubter Bolzen 22 greift, um ein Heraus fallen der Schubstangen aus den ScUenkel- nuten zu verhindern. Obernends haben die Schubstangen einen auf ihre halbe Material stärke verjüngten Lagerkopf 23 bezw. 24.
In die Aussparung 25 des Lagerkopfes 23 der im Schenkel 1 gelagerten Schubstange 16 greift das am Kopf 4 des Schenkels 2 vor stehende Exzenter 26, während in die Aus sparung 27 des Lagerkopfes 24 das am Kopf 3 des Schenkels 1 vorstehende Exzenter 28 greift. Die Schubstangen sind also so in die Nute je eines Schenkels eingelegt, dass ihr Kopf zwischen sich und dem Schenkelkopf Raum für den Kopf der andern Schubstange, welche im andern Schenkel gelagert ist, frei lässt.
Ist der von den Schenkeln 1 und 2 be schriebene Winkel<B>0',</B> wie in Fig. 3 und 4, liegen die beiden Exzenter genau übereinan der, und die durch sie geführten Schubstan gen 16 und 17 halten die Kurbelzapfen 12 und 13 der angelenkten Schenkelansätze 10 und 11 so, dass die Achsen der letzteren mit denen der entsprechenden Schenkel zusam menfallen.
Werden die Schenkel 1 und 2 ge spreizt, wie in Fig. 10 auf<B>90',</B> und in Figur 11 auf<B>180'</B> gezeigt ist, verschieben die Ex zenter die Schubstangen, deren Aussparungen 14 bezw. 15 die Kurbelzapfen 12 und 13 mit nehmen und die angelenkten Schenkelan sätze 10 und 11 werden um ihre Gelenk zapfen 8 bezw. 9 geschwenkt, und zwar jeder Schenkelansatz genau um den Winkel, um den ein einzelner Schenkel geschwenkt wurde, analog dem Schema in Fig. 2.
In Fig. 10 ist zur Vereinfachung der Darstellung der zwangsläufigen Schenkelan- satzverstellung der Kopf der Schubstange 17, sowie das Exzenter am Schenkelkopf 3 nicht eingezeichnet.
Die Exzenter können, statt wie gezeich net, um<B>180'</B> verdreht angeordnet sein, wobei dann statt einem Hochziehen der Schubstan gen beim Vergrössern des Schenkelwinkels ein Niederdrücken derselben eintritt, und in folgedessen auch die Kurbelzapfen der aasge lenkten Schenkelansätze um 180 verdreht angeordnet sein müssen. Ferner liessen sich die Exzenter an der Geradführung der Griff gabel oder an dieser selbst nicht drehbar, sondern sowohl verschiebbar wie auch fest anbringen, um von dort in die Schubstangen köpfe eingreifend ihre Verschiebung beim Verschwenken der Schenkel zu bewirken.
Statt Exzenter könnten auch andere geeig nete Elemente gewählt werden, beispielsweise Zapfen an den Köpfen 3 und 4 der Schenkel 1 und 2, oder an den andern erwähnten Stel len für die Anbringung von Exzentern.
Auch die Schubstangen könnten anders als gezeichnet ausgebildet sein und auch an ders betätigen und betätigt werden, beispiels weise als Zahnstange mit einem an den be weglichen Schenkelansätzen mit den Gelenk zapfen konzentrisch angeordneten Zahnrad oder -Segment kämmen, und durch ein mit seiner Verzahnung im Eingriff stehendes Zahnrad oder -Segment verschoben werden.
Die Schubstangen könnten auch in einer Bohrung der Zirkelsehenkel untergebracht sein; sie könnten ferner samt den Schenkeln aus je zwei zusammensetzbaren Teilen be stehen, zwischen die auch ein Verlängerungs stück zwischenschaltbar vorgesehen sein kann, wobei zweckmässige Kupplungsmittel für Schubstangen und Schenkel angeordnet sein müssen, beispielsweise Gewinde gleicher Steigung an Schenkel und Schubstange, Ha ken und dergleichen. Statt durch Schubstan gen könnte die Betätigung der Gelenke der Schenkelansätze auch mittels Saiten ausge führt werden.
Die Schenkel, wie auch die Schenkelan sätze und die Gelenke selbst können auch jede andere als die gezeichnete, geeignete Form aufweisen, und statt der für Einsätze ausgeführten Schenkelansätze könnten diese als Spitze, Reissfeder oder Bleistifthalter aus gebildet sein.
Die die Schenkelansätze betätigenden Organe gestatten auch andere Anordnungen der Griffgabelgeradführung als die gezeich nete, wie auch andere Arten der Geradfüh- rung. Selbstverständlich können solche Zirkel auch ohne Griffgabel ausgeführt werden.