Florstoff, der sieh insbesondere für Skigurten als Ersatz für Felle eignet. Einfache Gewebe, bei denen der Schuss oder die Kette aus künstlichem Rosshaar besteht; sind bekannt; diese Gewebe wurden beispielsweise für die Hutfabrikation ver wendet. Es zeigte sich nun, dab Florstoffe, bei denen der Flor mindestens teilweise aus künstlichem Rosshaar besteht, für verschie dene Zwecke in Betracht kommen können, sich aber zur Herstellung eines Fellersatzes für Ski ganz besonders gut eignen.
Diese Stoffe können einmal eigentliche Samtgewebe sein, darin aber auch einfache Gewebe., Ge flechte, Netze oder dergleichen, in die der Flor nicht bei der Herstellung eingearbeitet, sondern beispielsweise nachträglich einge zogen ist.
Alle bisher bekannter) Ausführungsformen eines Fellersatzes für Ski waren abgesehen von ihrer verhältnismässig teuren Herstellung nicht geeignet, das das Rückgleiten des Skis beim Aufstieg verhindernde Seehundfell voll kommen zu ersetzen. Hingegen zeigte es sich, dass bei Anwendung des Florstoffes gemäss der Erfindung für den Fellersatz für Ski sogar noch grössere Steigungen mühelos genommen werden können, als dies bisher mit dem Seehundfell selbst möglich war.
In der Zeichnung sind beispielsweise An wendungen des Stoffes nach der Erfindung dargestellt, wobei in Fig. 1 ein Querschnitt durch einen Ski 1 mit darunter liegendem Seehundfellersatz 3 und an diesem angeord neter Biese (Rippe) 2 veranschaulicht ist, während Fig. 2 ebenfalls im Querschnitt den Ski 1 und den Seehundfellersatz 3 mit mehreren Biesen (Rippen) 2, 2' darstellt. Fig. 3 und 4 zeigen zwei verschiedene, bei spielsweise gewählte Samtwebearten, und Fig. 5 ein gewöhnliches Gewebe mit einge zogenem Samtflor.
Der Seehundfellersatz wird aus einem Samtgewebe oder aus einem andern Florstoff gebildet; erfindungsgemäss besteht der Flor mindestens teilweise aus künstlichem Ross- haar. Handelt es sich um ein Kettensamt gewebe, so besteht vorteilhafterwoise die Florkette zum Teil oder zur Gänze aus künstlichem Rosshaar. Kommt ein mit einem gewöhnlichen Gewebe, einem Netz oder einem Geflecht gebildeter Florstoff in Betracht, so ist es nicht nur der eingezogene oder auf andere geeignete Weise eingearbeitete Flor aus künstlichem Rosshaar gebildet,
sondern auch der Grund, also die Kette oder der Schuss bei Geweben, bezw. das Netz oder das Geflecht oder dergleichen bei den andern Stoffen kann zum Teil oder zur Gänze aus künstlichem Rosshaar gebildet sein, wodurch bei Verwendung des Stoffes als Skisteiggurten die Gleitfähigkeit bei der Abfahrt noch er höht wird. Wie aus Fig.3 ersichtlich ist, kann beispielsweise das an sich bekannte Samtgewebe derart gewählt werden, dass zwei Grundketten (voll ausgezogen) mit dem Schuss (durch Ringe dargestellt) vereinigt werden, worauf zwei verschiedene Florketten eingelegt werden.
Die erste Florkette (strich- liert dargestellt) bildet jeden zweiten Flor; ebenso auch die zweite Florkette (strich punktiert dargestellt), wobei der Flor der letzteren jeweils zwischen dem Flor der ersten Florkette zu liegen kommt. Auf diese Weise wird eine besonders grosse Festigkeit und Haltbarkeit der Florketten herbeigeführt, da dieselben durch das ganze Gewebe soweit hindurchgeführt werden, dass nicht beim nächsten, sondern erst beim zweitnächsten Flor der Austritt erfolgt.
Im Gegensatz hierzu sind in Fig.4 abermals zwei Grundketten (voll ausgezogen), sowie der Schuss (durch Ringe dargestellt) angeordnet und die Flor kette selbst (strichliert dargestellt) von jedem Flor zum nächsten gebildet, also nicht mehr durchgezogen, wie bei der in Fig. 3 gezeigten Anordnung, wodurch auch eine geringere Festigkeit der Florkette eintreten wird. In Fig. 5 ist ein gewöhnliches Gewebe mit ein gezogenem Flor dargestellt, wobei wieder zwei Grundketten (ganz ausgezogen) nebst einem Schuss (durch Ringe dargestellt) an geordnet sind, während der Flor selbst ein gezogen und durch Verknüpfen festgehalten wird.
Da nach der Fertigstellung des Samtes die künstlichen Rosshaare senkrecht vom Stoff abstehen, kann man den Flor aus künstlichem Rosshaar für den vorerwähnten Zweck durch bekannte Mittel umlegen.
Nach einer Ausführungsform der Erfin dung weist der Stoff an der der Florseite entgegengesetzten Seite in Abständen von ungefähr Skibreite je ein oder mehrere Biesen auf, die zum Beispiel angewebt sein können. Wird der Stoff nun zu Skisteiggurten ver schnitten, so dass diese Biesen in der Mitte der Gurten verlaufen, so dienen jene zur Verhinderung des Seitwärtsgleitens der Gurte am Ski.