DE578280C - Mehrschuetzig gewebtes Ruten-Kettenflorgewebe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich, auf solche Ruten-Kettenflorgewebe, die mehrschützig gewebt sind., und zwar mit harten Schußfäden, die dem Gewebe eine höhere Festigkeit verleihen, und mit weichen Schußfäden, die das Gewebe den sogenannten echten Teppichen näherbringen. Bisher wurden bei den mit harten und weichen Schußfäden mehrschützig gewebten Ruten-KettenfLorgeweben nur für den Unterschuß weiche Fäden verwendet, um dem Gewebe eine weiche Rückseite zu verleihen.

Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß bei einem mit harten und weichen Schußfäden mehrschützig gewebten Ruten-Kettenflorgewebe die Oberschüsse sämtlich, oder zum Teil aus weichen Fäden bestehen. Hierdurch wird die eigentliche Teppichqualität erhöht, d. h. es wird eine schwerere Qualität mit besserem Griff und eine größere Haltbarkeit des durch den weichen Oberschuß elastisch abgestützten Flors erzielt. Ein neben einem anderen Oberschuß verwendeter weicher Oberschuß kann auch dazu dienen, die Stellung der Flornoppen willkürlich zu beeinflussen bzw. einen Ausgleich in der Stellung des Flors und ferner eine gleich gute Stabilität des Gewebes in der Kett- und in der Schußrichtung herbeizuführen.

Beim durchgewebten Teppich ist eine schwere Qualität nicht durch Verstärken der Grundkette zu erreichen, weil bei enger Rietstellung ein Beschädigen der Wollkette infolge ihrer andauernden Hebung und Senkung über und unter die Grundbette eintreten würde. Die gewünschte schwerere Qualität wird gemäß der Erfindung durch Einbringen eines dicken weichen Oberschusses neben einem dünneren Oberschuß erreicht.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht.

Abb. ι und 2 zeigen verschiedene Ruten-Kettenflorgewebe mit durchgewebtem Rükkennauster, deren Oberschuß bzw. derein Ober-Schüsse gemäß der Erfindung ganz oder teilweise aus weichen Fäden bestehen.

In den Bindungen gemäß Abb. 1 und 2 ist jeweils α die Florkette, b die Füllkette, cundd Binderketten, e ein Oberschuß, / ein zweiter Oberschuß und g der Unterschuß. Die Ruten des Webstuhls, auf dem die Gewebe hergestellt werden, sind mit fv bezeichnet.

Nach Abb. 1 und 2 sind die Oberschüsse e und / von verschiedener oder gleicher Art. Im gegebenen Fall kommen Oberschüsse von zwei oder mehreren verschiedenen Arten, und zwar Oberschüsse verschiedener Garnstärke, verschiedenen Stoffes und verschiedener Spinnart in beliebiger Variation in Frage.

Die Härte oder Weichheit der Fäden hängt nicht nur vom Stoff, sondern auch von der Spinnart ab. So ist unter einem harten Faden, wie er beispielsweise für den Unterschuß g verwendet wird, ein normal oder stark gedrehter Faden aus einem harten Stoff, z. B. Hanf, bzw. irgendein stark gedrehter Faden zu verstehen, wogegen unter einem weichen Faden, wie er beim Oberschuß oder bei den Oberschüssen verwendet wird, ein normal oder lose gedrehter Faden aus einem weichen Stoff, ζ. Β. Baumwolle, bzw. irgendein lose gedrehter Faden zu verstehen ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mehrschützig gewebtes Ruten-Kettenflorgewebe mit harten und weichen Schußfäden, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschüsse sämtlich oder zum Teil aus weichen Fäden bestehen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen