Presse zum Abfüllen und gegen Luftzutritt und damit gegen Verschmutzen gesicherten Aufbewahren von Fetten und dergleichen. Gegenstand des Hauptpatentes ist eine Preise zum Abfüllen und gegen Luftzutritt und damit gegen Verhäuten, Vertrocknen und Verschmutzen gesicherten Aufbewahren von Farben, Lacken, Fetten und dergleichen, be stehend aus einem mit einem Auslauforgan versehenen zylindrischen Gefäss mit konisch aufgeweitetem und umgebördeltem Rand, in welchem Gefäss ein mit einer Kolbenstange in Wirkungsverbindung stehender verschieb barer Kolben angeordnet ist, wobei die Kol benstange in einem Joch geführt ist, welches mittelst,
durch Schrauben zu betätigenden, die Vmbördelung unterfassenden Haken über der Offnung des -Gefässes ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges leicht lösbar befestigt ist.
Diese Presse eignet sich vorzüglich zum Aufbewahren und Austreiben des Gefäss inhaltes durch weite und im Verhältnis hierzu kurze Auslaufstutzen.
Dagegen eignet sie sich weniger zum Ab füllen des Gefässinhaltes durch enge und im Verhältnis hierzu längere Austrittsrohre, wie solche zum Beispiel beim Abfüllen von Fet ten in mit engen Mündungen versehene Fett büchsen, oder zum Versorgen von weiter ent fernt liegenden Schmierstellen erforderlich sind.
In den letztgenannten Fällen setzt das enge, lange Austrittsrohr, je nach dessen Ab messungen, dem Durchtritt des Gefässinhaltes einen oft sehr erheblichen Widerstand ent gegen, zu dessen Überwindung, ein ganz be deutender Flüssigkeitsdruck erforderlich ist, zu dessen Erzeugung auf den Gefässkolben ein im Hinblick auf seinen verhältnismässig grossen Durchmesser viel zu grosser Druck ausgeübt werden müsste.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine weitere Ausbildung der im Hauptpatent beschriebenen Presse, welche es ermöglicht, die Presse auch 'zum Abfüllen von mit engen Mündungen versehenen, der weiter abliegenden Behältern und dergleichen verwenden zu können. Dies wird erfindungsgemäss dadurch er möglicht, dass eine Vorrichtung vorgesehen ist, mittelst welcher der Gefässkolben mit der Kolbenstange wahlweise in und ausser Ver bindung gebracht werden kann, und dass auf .das Auslauforgan des Gefässes eine Hoch druckpresse leicht abnehmbar aufgesetzt ist, deren Presskolben mit einem zur Betätigung ,des Gefässkolbens dienenden Hebel leicht lös bar in Verbindung steht.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 die Presse im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einige aus F'ig. 1 ersichtliche De tails in grösserem 1Vlassstabe, Fig. 4 den zu Fig. 3 gehörigen Grundriss, Fig. 5 die in Fig. 3 gezeigten Details in einer andern Stellung,
Fig. 6 den zu Fig. 5 gehörigen Grundriss, Fig. 7 und 8 einige Details in zwei ver schiedenen Stellungen.
Fig. 9 einige aus Fig. 1 ersichtliche De tails in grösserem bZassstabe, Fig. 10 eine Rückansicht der Hochdruck presse, und Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI XI der Fig. 9.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet 1 ein zylindrisches Gefäss mit einer konischen Ausweitung 2 und einer Um- bördelunb 3. 4 bezeichnet den Kolben, 5 die Kolbenstange und 8 ein zur Führung der Kol benstange über der Gefässöffnung angeord netes Joch.
Die Kolbenstange 5 weist eine glatte Oberfläche auf. Zwischen dem Kolben und der Kolbenstange ist eine Büchse 21 angeord net (Fig. 3 und 5), welche auf der untern, dem Raume A (Fig. 1) zugekehrten Seite als Stopfbüchse ausgebildet ist und einen Dichtungsring 2.2 enthält. Auf der obern, dem Raume A abgekehrten Seite weist die Büchse 2,1 eine konische Bohrung 23 auf. Im Innern dieser konischen Bohrung befinden sich um die Kolbenstange herum angeordnete Kugeln 24, welche durch einen Kugelkäfig 25 gehalten sind.
Der Kugelkäfig 25 steht durch ein die Kolbenstange umgebendes Halsstück 2,6 mit einer Scheibe 27 in Ver bindung, welche über einem mit der Büchse 21 verschraubten Deckel 28 angeordnet ist, Zwischen einem Bund 29 des Halsstückes 26 und der untern Seite des Deckels 28 sind Druckfedern 30 angebracht, welche bestrebt sind, die Kugeln 24 in der in Fig. 3 gezeich neten Lage zu halten, in welcher sie einerseit-3 mit .der Kolbenstange 5 und anderseits mit der kegeligen Fläche 23 der Büchse 21 in Berührung stehen.
An der untern Seite der Scheibe 27 sind Nasen 31 angebracht (Fig. 7 und 8), welche mit entsprechenden Nuten 32 des Deckels 28 korrespondieren. Die Scheibe 27 ist ausserdem mit einem Griff 33 ausgerüstet.
11lit.dem obern Ende mündet die Kolben stange in ein Kopfstück 34. 37 bezeichnet einen Hebel, welcher an am Joch 8 befestig ten Trägern 38 angelenkt ist, und um den Zapfen 39 schwingen kann. Der Hebel 37 ist als Winkelhebel ausgebildet, in dessen einem Schenkel ein Griffhebel 40 abnehmbar be festigt ist. Das andere Schenkelende trägt einen Stift 41, welcher in eine im Kopfstück 34 vorgesehene Nute 42 eingreift.
Mit 20 ist ein in der Nähe des Gefäss bodens angeordneter, mit Aussengewinde ver- sehener Auslaufstutzen bezeichnet, auf wel chen eine Hochdruckpresse aufgeschraubt ist.
Diese besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 43, einem Presszylinder 44 und einem Presskolben 45. Mit 46 und 47 ist je ein federbelastetes Saug- bezw. Druckventil bezeichnet.
Mittelst einer Druckstange 48 und zweier leicht herausnehmbarer Stifte 49 und 50 ist der Presskolben 45 mit dem Griffhebel 40 ge lenkig verbunden.
Mit 51 ist ein zur Begrenzung des Press- kolbenhubes bestimmter Anschlag bezeichnet. Dieser ist mittelst eines Zwischenstückes 52 mit einem auf dem Presszylinder 44 ver schiebbaren Ring 53 verbunden, welch letz terer mittelst einer Klemmschraube 54 auf dem Presszylinder in jeder beliebigen Lage festgeklemmt werden kann.
Soll das Gefäss 1 aufgefüllt werden, so. wird nach Lösen des Stiftes 50 zweckmässig zunächst der Griffhebel 40 in der Richtung des Pfeils B (Fig. 1) so weit verschwenkt, bis der Stift 41 ausser Eingriff mit der Nute 42 .des Kopfstückes 34 kommt. Nachher kann der Griffhebel 40 nötigenfalls aus dem Hebel 37 herausgezogen werden. Hierauf wird zweckmässig die Kolbenstange 5 am Kopf- stüek 34 erfasst und hochgezogen, worauf nach Lösen der Flügelschrauben 12 des Joches 8 dieses abgehoben, und der Kolben 4 bequem aus dem Gefäss herausgenommen werden kann.
Ist das Gefäss aufgefüllt, so kann der Kolben 4 wieder eingesetzt werden. Dabei muss der Kolben an das Joch 8 hinaufgescho ben werden. Zu diesem Zwecke wird die Seheibe 27 mittelst des Griffes 33 in die aus Fig. 5, 6 und 8 ersichtliche Lage gebracht, in welcher die Nasen 31 aus den Nuten 32 herausgetreten sind und dadurch die Scheibe 27 vom Deckel 28 abgehoben haben. Da die Kugeln 24 mittelst des Käfigs 25 und dem Halsstück 26 mit der Scheibe 27 in Verbin dung stehen, so werden auch die Kugeln 24 hochgehoben und in die aus Fig. 5 ersicht liche Lage gebracht.
In dieser Stellung der erwähnten, Organe kann der Kolben bequem an der Kolbenstange hochgeschoben werden.
Nachdem das Joch 8 festgeschraubt ist, wird die Kolbenstange 5 nach unten bewegt und der Griffhebel in der Richtung des Pfeils C verschwenkt, bis der Stift 41 wieder mit der Nute 42 des Kopfstückes in Eingriff kommt, wobei die betreffenden Organe eine der Fig. 1 entsprechende Stellung einnehmen.
Hierauf wird nun die Scheibe 27 mittelst des Griffes 33 gedreht, bis sich die Nasen 31 über den Nuten 32 befinden. In dieser Lage wird das Halsstück 26 samt der Scheibe 27 durch Wirkung der Druckfedern 30 in Rich tung des Pfeils D bewegt, wobei die Kugeln 24 einerseits an die Kolbenstange 5 und an derseits an die kegelige Fläche 23 angepresst werden, in welcher Stellung die Kugeln als Klemmsperre wirken.
Wird nun der Griffhebel 40 abwechs lungsweise in der Richtung des Pfeils B und C bewegt, so wird dadurch der Kolbenstange durch Vermittlung des Winkelhebels 37 eine auf und nieder gehende, hubartige Bewegung erteilt, wobei die abwärts gerichtete Bewe gung dem Kolben über das Klemmgesperre mitgeteilt wird, während sich -das Klemm- gesperre beim Aufwärtshub der Kolben stange löst und der Kolben in Ruhe verbleibt.
Durch abwechslungsweises Auf- und Niederbewegen des Griffshebels 40 wird der Kolben 4 ruckweise nach unten bewegt. Hier bei ist die im Kolben 4 angeordnete Entlüf tungsschraube 6 entfernt, damit die unter ,dem Kolben befindliche Luft durch das Ent lüftungsloch entweichen kann.
Das Auf- und Niederbewegen des Griffhebels wird so. lange fortgesetzt, bis man einen merklichen Wider stand verspürt, was darauf hinweist, .dass sich der Kolben nunmehr unmittelbar über dem Gefässinhalt befindet, und diesen zu einer homogenen Klasse zusammengepresst hat, und dass alle Luft ausgetrieben ist.
Hierauf wird .das Luftloch im,Kolben 4 mittelst der Entlüftungsschraube 6 wieder verschlossen, und das Klemmgesperre durch Drehen der Scheibe 27 gelöst, wobei diese eine der in Fig. 6 und 8 gezeichneten Lage entsprechende Stellung einnimmt. Der Kolben 4 steht hierbei ausser Verbindung mit der Kolbenstange 5. ' Hierauf wird die Druckstange 48 mit- telst des Stiftes 50 mit dem Griffhebel 40 verbunden.
Wird nun di2ser in der Richtung des Pfeils B bewegt, so wird der Prellkolben 45 hochgehoben, und durch das Saugventil 46 aus dem Gefäss 1 Fett in die Hochdruck presse nachgesaugt. Beim Niederdrücken des Griffhebels 40 wird das angesaugte Fett durch,das Druckventil 47 ausgetrieben.
Da der Kolben 4, wie erwähnt, ausser Ver bindung mit der Kolbenstange 5 steht, so kann im Gefäss 1, trotz ständiger Verminde rung des in ihm enthaltenen Fettquantums, kein Unterdruck entstehen, da sieh der Kol- gen 4 im nämlichen Verhältnis, in dem ,sich .der Gefässinhalt vermindert, herabsenkt.
Da der Presskolben 45 einen im Verhältnis zum Gefässkolben 4 sehr kleinen Durchmesser aufweist, ist es möglich, die unter dem Press- kolben befindliche Masse mit sehr hohem Druck auszutreiben.
Die vorgeschriebene Presse eignet sich unter anderem vorzüglich zum Abfüllen von Schmierapparaten jeder Art und Grösse, wie zum Beispiel Staufferbüchsen, Automaten, Handschmierpressen usw.
Beim Füllen neuer Staufferbüchsen zum Beispiel russte bis anhin jeweils vorerst deren Deckel abgeschraubt werden, worauf das Fett mittelst eines Schöpflöffels oder dergleichen in die Büchse hineingegeben wurde, und wo nach der Deckel wieder aufgeschraubt werden russte.
Diese Methode war jedoch sehr umständ lich, zeitraubend und unsauber, und hatte ausserdem noch den Nachteil, dass die Büchsen meistens nie ganz gefüllt werden konnten, so dass in dem Fett immer grössere oder klei nere Luftlöcher verblieben.
Mittelst der vorgeschriebenen Presse ge staltet sich nun das Abfüllen derartiger Staufferbüchsen sehr sauber, schnell und ein fach. Zu diesem Zwecke wird beispielsweise zunächst ein Abfüllrohr 55 in einen hierfür vorgesehenen Stutzen -56 eingeschraubt, und hierauf der Anschlag 50 so eingestellt, dass das durch ihn begrenzte Hubvolumen an genähert dem Inhalt der abzufüllenden Stauf- ferbüchsen 57 entspricht, wobei die richtige Stellung des Anschlages durch einfaches Probieren mit Leichtigkeit ermittelt werden kann.
Die zu füllenden :Staufferbüchsen werden hierauf der Reihe nach in der aus Fig. 1 er sichtlichen Weise auf das Abfüllrohr 55 ge steckt, und der Presskolben jeweils mittelst des Griffhebels 40 hochgehoben, bis er am Anschlag 50 ansteht. Beim darauffolgenden Niederdrücken des Hebels 40 wird die vorher angesaugte, dem Inhalt .der Staufferbüchse ungefähr entsprechende Fettmenge in diese gepresst und die Staufferbüchse damit gefüllt.
Der Durchmesesr des Abfüllrohres 55 wird zweckmässig etwas kleiner gewählt als der Durchmesser der Mündung der :Stauffer- büchse, damit die in :dieser enthaltene Luft während des Abfüllens .durch den zwischen dem Abfüllrohr und der Mündung verblei benden Ringspalt entweichen kann.
Das Abfüllrohr 55 kann aber auch wahl weise durch einen Panzerschlauch oder der gleichen ersetzt werden, wonach die Presse vorzüglich für die direkte Versorgung von weiter abgelegenen Schmierstellen, zum Bei spiel für die Kleinstellenschmierung an Au tos, Maschinen usw. verwendet werden kann.