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Vorrichtung zur Ausgabe von Stoffen mit Hilfe eines Antriebmittels,
insbesondere Kittpistole Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von
plastischen Stoffen mit Hilfe eines Antriebmittels, beispielsweise eine Kittpistole,
die einen Ausgabebehälter und ein den Stoff aus dem Ausgabebehälter verdrängendes
Preßelement aufweist.
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Bekannt Handpistolen dieser Art weisen einen Zylinder mit einem Gleitkolben
und eine Vorrichtung zur Einführung von Druckluft in die hinter aem Kolben liegende
Kammer auf. Der Zylinder besitzt stirnseitig einen entfernbaren Deckel, der mit
einer Öffnung versehen ist, in die Düsen verschiedener Formen eingesetzt werden
können. Zum Aufftillen des Zylinders wird der Deckel entfernt und eine Kittpatrone
in den Zyllnder eingesetzt, wodurch der Kolben zurUckgedrückt wird, oder es wird
der Zylinder mit seiner Mündung an eine besondere Aufladevorrichtung angeschlossen,
durch die der Kitt mit Hilfe von Druckluft in den Zylinder eingepreßt wird. Auch
in dem letztgenannten Fall wird der Kolben zurillckgedritckt, ohne selbst angetrieben
zu sein. Bei weniger viskosen Stoffen, wie beispielsweise Fett, ist es auch schon
bekannt, den Zylinder unter Zurückdrücken des Kolbens dadurch auf zufüllen, daß
das Fett durch ein enges Einlaßventil oder aber durch die Ausla#düse in den Zylinder
eingepreßt wird.
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Beide genannten Auffüliverfahren sind kostspielig und in der Anwendung
umständlich, da die vorgefertigten Kittpatronen im
Gebrauch teuer
sind, während besondere Autladevorrichtungen ortsfest auf dem Bauplatz aufgestellt
und daher für jeden einzelnen Auffüllvorgang aufgesucht werden müssen.
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Die Erfindung bezweckt eine Ausgabevorrichtung, die in einfacherer
und wirtschaftlicherer Weise aufgefüllt werden kann.
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Gemäß der Erfindung weist die Ausgabevorrichtung eine Antriebvorrichtung
auf, die derart ausgebildet ist, daß die Zurückführung des Preßelementes entgegen
der Verdrängungsrichtung zwecks Neufüllung bei Saugwirkung mit verhältnismäßig großer
Kraft und mit im Verhältnis zu der durch den Ausgabewiderstand verlangten Vorschubbewegung
wesentlich höherer Geschwindigkeit stattfindet. Es ist hierdurch möglich, die Ausgabevorrichtung
in derselben einfachen Weise aufzufüllen wie handbetätigte Spritzen oder SprUhpistolen,
und zwar sehr einfach dadurch, daß der Zylinder mit seinem Mundstück in einen offenen
Behälter eingetaucht wird, in dem sich der Stoff befindet, z. B. in einen Kitteimer.
Bei Betätigung der Rückstellvorrichtung wird dann der Stoff in den Zylinder hineingezogen,
oder es wird bei zäheren Stoffen, wie z. B. kaltem Kitt, der Ausgabezylinder in
den Stoff hineingezogen, wobei sich der Zylinder auffüllt. Nachdem die Vorrichtung
in dieser Weise aufgefüllt worden ist, wird sie aus dem Behälter herausgehoben Palls
während des Auffüllvorgangs der Deckel entfernt worden ist, wird dann der Dekkel
wieder auf die Zylindermündung aufgesetzt, so daß die Vorrichtung nunmehr betriebsfertig
ist. Falls die Vorrichtung für die Ausgabe von Kitt verwendet wird, kann zum Auffüllen
der Pistole ein mit kaltem Kitt gefüllter Eimer verwendet werden, der an der jeweiligen
Arbeitsstelle aufgestellt wird. Das Auffüllen der Pistole läßt sich daher in sehr
billiger und für den Glaser sehr bequemer Weise durchführen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausrührungsbeispiele. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kittpistole in perspektivischer,
auseinandergezogener Darstellung, teilweise im Schnitt; Fig. 2 den mittleren Teil
der Kittpistole gemäß Figur 1 im Schnitt; Fig. 3 eine Einzelheit der Kittpistole
in einer Ansicht von unten; Fig. 4 eine Seitenansicht der Pistole; Fig. 5 in perspektivischer
Darstellung die Pistole während des FUllvorgangs; Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel
der errindungsgemäßen Ausgabevorrichtung schematisch im Schnitt; Fig. 7 ein weiteres
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung ebenSalls im Schnitt.
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Die in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Pistole weist einen länglichen
Zylinder auf, der aus einem vorderen Zylinder 10 und einem rückwärtigen Zylinder
12 sowie einem mittleren Sockelstück 14 besteht, welches an den beiden Stirnseiten
Gewinde besitzt, mit welchen die beiden Zylinder verschraubt sind, so daß eine dichte
Verbindung besteht. In jedem der beiden Zylinderteile ist ein Kolben 16 bzw. 18
angeordnet.
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Die Kolben 16 und 18 sind durch eine Kolbenstange 20 miteinander verbunden,
die durch eine zentrale Bohrung 22 in dem Sockelstück 14 hindurchgeführt ist. An
beiden Enden der Bohrung 22 ist ein Dichtring 24 angeordnet, der den Durchgang der
hin- und herbeweglichen Kolbenstange durch das Sockelstück 14 abdichtet. Die Kolbenstange
20 weist einen zentralen Kanal 26 auf, der auf der Rückseite des Kolbens 18 geöffnet
ist und mit dem Inneren des vorderen Zylinders 10 über eine Seitenöffnung 28 verbunden
ist, die unmittelbar hinter dem
vorderen Kolben 16 liegt. Der vor
dem Kolben 16 liegende Zylinderteil ist mit 30, die Kammer zwischen dem Sockelstück
14 und dem Kolben 16 mit 32, die Kammer zwischen dem hinteren Kolben 18 und dem
Sockel stück 14 mit 34 und der Raum hinter dem hinteren Kolben 18 mit 36 bezeichnet.
Uber den Kanal 26 und die Seitenbohrung 28 der Kolbenstange 20 sind die beiden Kammern
32 und 36 für den Durchfluß des Antriebmittels miteinander verbunden.
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Für den Verschluß der Mündung des vorderen Zylinders 10 ist ein konischer
Abschlußdeckel 38 vorgesehen, der eine mit Gewinde versehene Öffnung 40 für die
Aufnahme einer Kittdüse 42 aufweist. Der Deckel 38 ist von der MUndung des Zylinders
10 abnehmbar. Zu diesem Zweck besitzt das Sockelstück 14 eine Querbohrung 44, die
an den gegenüberliegenden äußeren Abschnitten 46 im Durchmesser erweitert ist. In
jedem der beiden Abschnitte 46 ist ein Drehkörper 48 gelagert. Die Drehkörper 48
sind durch einen Stift 50 miteinander verbunden, der durch die Bohrung 44 hindurchgreift.
An der Stirnfläche der beiden Körper 48 ist ein Zapfen 52 exzentrisch angeordnet.
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Auf den beiden Zapfen sind Arme 54 verschwenkbar gelagert, die mit
dem Deckel 38 verbunden und sich von diesem nach hinten zu den genannten Schwenklagern
erstrecken. Der eine der beiden Körper 48 ist mit einem Handgriff 56 versehen, der
zwischen einer rückwärtigen Stellung und einer vorderen Stellung verschwenkbar ist.
In der rückwärtigen Stellung befinden sich die Zapfen 52 rückwärts unmittelbar unterhalb
der Mittellinie des Stiftes 50, während in der W vorderen Stellung die Zapfen 52
eine entsprechende vordere Stellung einnehmen, in der sie beispielsweise unmittelbar
vor der durch den Stift 50 hindurchgehenden Vertikalebene liegen. In der erstgenannten
Stellung, der rückwärtigen Stellung der Zapfen 52, wird der Abschlußdeckel 38 in
fester Verbindung auf dem Umfang der Zylindermündung 10 gehalten, während in der
zweitgenannten Stellung, der vorderen Stellung der Zapfen 52, der Abschlußdeckel
38 so weit nach vorn gestoßen ist, daß er von der Zylindermündung gelöst ist und
jetztmit den Armen 54 um die
Zapfen 52 nach oben und hinten in die
in Figur 4 gestrichelt dargestellte Stellung verschwenkt werden kann.
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In Figur 4 ist die vordere Stellung des Abschlußdeckels voll ausgezeichnet.
Der Deckel ruht in dieser Stellung mit einer rückwärtigen Lasche 58 auf der Oberseite
der Zylindermündung.
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Die Lasche 58 ist so ausgebildet, daß sie den Abschlußdeckel in dieser
Stellung in Flucht mit dem Zylinder bringt. Der Deckel kann daher auf einfache Weise
dadurch in feste Verbindung mit dem Zylinder gebracht werden, daß der Handgriff
56 aus der dargestellten Position nach rückwärts gedreht wird.
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Auf der Unterseite des Sockelstückes 14 sind drei vertikale Bohrungen
60, 62 und 64 angeordnet, die im oberen Teil durch einen Längskanal 66 miteinander
verbunden sind. Die Bohrung 60 nimmt einen Rohrnippel 68 für die Zuführung von Druckluft
auf, während die Bohrungen 62 und 64 mit übereinstimmenden Ventilvorrichtungen 70
bzw. 72 versehen sind, die weiter unten im einzelnen beschrieben sind.
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Eine mit Gewinde versehene Seitenbohrung 74 (Figur 7) besitzt einen
erweiterten äußeren Abschnitt 76 und erstreckt sich in denjenigen Teil des Kanals
66, der die beiden Ventilbohrungen 62 und 64 miteinander verbindet. An dieser Stelle
besitzt die Seitenbohrung 74 ein konisches Bodenstück, welches den Ventilsitz einer
Nadelschraube 78 bildet, dessen Kopf so ausgebildet ist, daß er an der Zylinderwandung
des erweiterten Abschnittes 76 der Bohrung dicht anliegt. Die Nadelschraube 78 ist
ein verstellbares Regulierorgan, mit dem der Dur¢hfluß zwischen den Bodenteilen
der beiden Ventilbohrungen 62 und 64 reguliert werden kann. Der mittlere Teil der
Bohrung 62 ist mit der Kammer 32 hinter dem Kolben 16 über einen Kanal 80 (Figur
3) verbunden, während der mittlere Teil der Bohrung 64 über einen Kanal 82 an die
Kammer 34 hinter dem Sokkeilstück 14 angeschlossen ist.
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Unterhalb des Sockelstückes 14 ist ein Pistolengriff 90 angeordnet,
der aus zwei Halbteilen besteht, die durch Schrauben 92 miteinander verbunden und
durch (nicht dargestellte), in Bohrungen 94 legende, ScnrauDen an dem Sockelstück
befestigt sind. Der Pistolengriff ist so ausgebildet, da# er den Druckluftnippel
68 in einer Stellung hält, in der das eine Ende des Nippels in die Bohrung 60 eingreift,
während sein anderes Ende in eine flexible Leitung 96 eingesetzt ist, die die Ausgabevorrichtung
an eine geeignete Druckluftquelle anschließt.
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Ein Auslösehebel 98 ist mittels einer Bolzen-und Bügelaufhängung verschwenkbar
derart gelagert, daß er in beiden Richtungen, nach vorn und nach hinten, verschoben
werden kann.
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Der Auslösehebel 98 weist an seinem oben Teil abgespreizte Hebelstücke
100 und 102 auf, die mit dem Ventil 70 bzw. 72 zusammenarbeiten.
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Die Ventile 70 und 72 bestehen aus einem rohrförmigen Gehäuse 11O,
welches im mittleren Teil einen verjüngten Abschnitt 112 mit radialen Öffnungen
114 aufweist. Außenseitig an dem Gehäuse sind Dichtringe 116 gelagert, die die Spalten
zwischen dem oberen Teil der Bohrung und dean genannten verjüngten mittleren Teil
des Ventils sowie zwischen diesem mittels ren Teil und dem unteren Teil des Ventils
abdichten. Die Stirnseiten des rohrförmigen Ventilgehäuses 10 sind als Ventilsitz
118 bzw. 120 ausgebildet, die mit Ventilköpfen 122 bzw. 124 zusammenarbeiten, welche
an einem zentralen Ventilglied 126 angeformt sind, das von einer solchen Länge ist,
daß jeweils das eine der beiden Ventil geschlossen ist, wenn das andere geöffnet
ist. Die gegenseitige Stellung der beiden Ventile und des Auslösegliedes ist derart,
daß das Ventilglied 126 der beiden Ventile sich in seiner untersten Stellung, bei
der der obere Ventilsitz geschlossen ist, befindet, wenn das Auslöseglied in seiner
mittleren, neutralen, in Figur 2 gestrichelt dargestellten Lage, ist; wenn das Auslöseglied
nach hinten gedrückt wird, wird das Ventilglied 126 des Ventils
70,
im folgenden als Druckventil bezeichnet, dadurch in die entgegengesetzte Stellung
verschoben, daß der Teil 100 des Auslösegliedes den unteren Ventilkopf 124 anhebt
und gegen den Ventilsitz 120 andrückt. Entsprechend wird das Ventilglied 126 des
Ventils 72, im folgenden als Rückflußventil bezeichnet, angehoben, wenn das Auslöseglied
98 nach vorn in die in Figur 2 voll ausgezeichnete Stellung gedrückt wird.
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Wenn das Rohr 96 an eine Druckluftquelie angeschlossen ist, strömt
die Druckluft über die Elnlaßbohrung 60 und den Kanal 66 in die oberen Räume der
Ventilbohrungen 62 und 64. Unter Einwirkung der Druckluft werden die oberen Ventilorgane
118 und 122 der Ventile 70 und 72 in Schließstellung gebracht, sofern das Auslöseglied
98 nicht von außen betätigt wird.
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Die beiden Ventilglieder stellen daher das Auslöseglied selbsttätig
in seine neutrale Stellung ein, bei der die Druckluftzufüiirung in den Bodenteilen
der beiden Ventilbohrungen abgesperrt ist.
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Wenn der Auslösehebel 98 mit dem Finger nach vorne gedrückt wird,
nehmen die Ventile die in Figur 2 dargestellte Stellung ein. Das Ventil 70 ist in
diesem Fall im oberen Teil geschlossen und im unteren Teil geöffnet, während das
Ventil 72 oben geöffnet und unten geschlossen ist. In dieser Stellung der Ventile
gelangt die Druckluft über das Innere des Ventils 72 und über die radialen Bohrungen
114 in den außerhalb des mittleren Ventilteils 112 liegenden Raum. Von hier strömt
die Druckluft durch einen Kanal 82 des Sockelstückes 14 in die hinter dem Sockelstück
liegende Kammer 34. Es ist ersichtlich, daß das Kolbensystem 16, 18, 20 durch die
in die Kammer 34 einstromende und auf die vordere Seite des rückwärtigen Kolbens
18 wirkende Druckluft in Rückwärtsrichtung verschoben wird. Durch die Mitnahme des
vorderen Kolbens 16 kann der Kittzylinder 10 in der weiter unten beschriebenen Weise
aufgefüllt werden. Im folgenden ist die Kammer 34 als RUckstellkammer bezeichnet.
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Bei der genannten Verschiebung des Kolbensystems verringert sich der
Rauminhalt der beiden Kammern 32 und 36 hinter den beiden Kolben. Das Entstehen
eines Uberdruckes in den Kammern wird dadurch verhindert, daß die Kammer 32, im
folgenden als vordere Preßkammer bezeichnet, über den Kanal 80 im Sockel stück 14,
den mittleren Teil der Bohrung 62, die radialen Bohrungen 114 in dem Ventil 70,
das Innere dieses Ventils und das geöffnete untere Ventilteil desselben mit dem
Raum verbunden ist, der n Auslösehebel in dem Pistolengriff umgibt. Die Luft aus
dem rückwärtigen Preßraum 36 kann auf demselben Weg entwichen, nachdem sie durch
den Kanal 26 in der Kolbenstange und die Seitenbohrung 28 in die vordere Preßkammer
32 verdrängt worden ist.
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Wenn der Auslösehebel 98 freigegeben wird, wird der obere Teil des
Ventils 72 infolge des Gewichts des Ventilgliedes 126 und der auf den oberen Ventilkopf
122 wirkenden Druckluft geschlossen, so daß das Ventilsystem und der Auslösehebel
wieder ihre neutrale Stellung einnehmen.
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Wenn der Auslösehebel 98 in Richtung auf den Pistolengriff gedrückt
wird, so wechselt die in Figur 2 dargestellte Stellung der beiden Ventilglieder
126 derart, daß der obere Vensteil des Rückflußventils 72 geschlossen und der obere
Teil des Druckventils 70 geöffnet ist. Hierbei kann die Druckluft über die Bohrung
80 in dem Sockel stück 14 in die vordere Preßkammer 32 und von dort über die Bohrung
28 und den Kanal 26 in der Kolbenstange zu dem rückwärtigen Preßraum 36 strömen.
Auf diese Weise wird durch die auf die Rückseite der Kolben 16 und 18 wirkende Druckluft
eine Preßkraft ausgeübt, die das Kolbensystem 16, 18, 20 mit einer Kraft nach vorne
verschiebt, die doppelt so groß ist wie die Kraft beim RUckwärtshub. Bei diesem
Hub wird der -Kitt aus dem vorderen Zylinder der Pistole herausgetrieben. Wenn der
Auslösehebel 98 freigegeben wird, nimmt das Ventilsystem wieder seine neutrale Stellung
ein, bei der die Pistole abgeschaltet ist.
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Um die Pistole aufzuladen, wird das Kolbensystem in die in Figur 5
gestrichelt dargestellte vordere Stellung gedrückt, in der der vordere Kolben sich
in unmittelbarer Nähe der äußeren Stirnseite des vorderen Zylinders 10 befindet.
Es wird dann der Abschlußdeckel 38 von der ZylindermUndung gelöst und - wie oben
beschrieben - in die in Figur 5 dargestellte riickwärtige Stellung verschwenkt.
Die Pistole wird in der dargestellten Lage über einen Kitteimer 150 gehalten, wobei
die Mündung der Pistole in Berührung mit der Oberfläche des Kitts gebracht wird.
Der Bedienungsmann drückt dann den Auslösehebel mit einem Finger nach vorne, wodurch
die Rückstellkammer 34 mit der Druckluft beaufschlagt und das Kolbensystem in der
Pistole nach oben verschoben wird. Bei diesem Vorgang wird die Pistole in den Kitt
hineingezogen, wobei der Bedienungsmann selbstverständlich dieser Bewegung der Pistole
folgen muß. Wenn die Mündung des vorderen Zylinders 10 den Boden des Eimers 150
erreicht hät oder wenn das Kolbensystem in die rückwärtige Endstellung gelangt ist,
ZeBt der Bedienungsmann die Pistole aus dem Kitt heraus, vorzugsweise durch eine
leichte Drehbewegung, um etwaigen an der Außenfläche des Zylinders 10 anhaftenden
Kitt zu lösen. Um das Anhaften von Kitt an der Oberfläche des Zylinders 10 nach
Möglichkeit zu verhindern, ist der Zylinder auf seiner Oberfläche vorzugsweise vollständig
glatt ausgebildet. Die Befestigungselemente des Absohlußdeckels 38 sind in großer
Entfernung von der Zylindermündung angeordnet, so daß sie nicht verschmutzen können.
Wenn die Pistole auf diese Weise gefüllt worden ist, wird der Abschlußdeckel 38
von dem Bedienungsmann in seine Arbeitsstellung gebracht und verriegelt, wie in
Verbindung mit Figur 4 beschrieben. Die Kittpistole ist jetzt für die weitere Verwendung
betriebsfertig.
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In Figur 6 ist schematisch ein abgeändertes Ausführungsbeispiel dargestellt.
Diorrichtung weist einen vorderen Zylinder 160 auf, der dem Zylinder 10 des oben
beschriebenen Ausführungsbeispieles
entspricht. Der Zylinder 160
trägt einen Abschlußdeckel 162 und ist mit einem rückwärtigen Zylinder 164 verbunden,
des'hinter einem festen Wandungsteil 157 im Durchmesser erweitert ist. In den Zylinderteilen
sind zwei Kolben 165 und 166 gelagert, die durch eine Kolbenstange 167 rest verbunden
sind. In dem Pistolengriff ist ein (nicht dargestelltes), von einem Auslöseglied
betätigtes Ventilsystem angeordnet, welches dem beschriebenen Ventilsystem entspricht
und mit den beiden Enden des Zylinderteils 164 über Rohre i68 und 169 derart verbunden
ist, daß Druckluft durch das Rohr 169 in den Zylinder einströmen kann, wenn das
Auslöseglied nach innen gedrückt wird, und daß Druckluft über das Rohr 168 zugeführt
wird, wenn das Auslöseglied nach vorne gestoßen wird.
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Wird das Auslöseglied nach vorne gestoßen, gelangt die Dr"'ckluft
in die Kammer 158 zwischen den beiden Kolben 165 und 166. Aufgrund der unterschiedlichen
Kolbenflächen ist der Druck, der auf die Vorderseite des Kolbens 166 wirkt, größer
als der Druck auf die Rückseite des Kolbens 165. Unter Wirkung der Druckdifferenz
wird das Kolbensystem nach hinten verschoben, wodurch die Pistole in der oben beschriebenen
Weise gefüllt werden kann. Wenn andererseits die Druckluft in den Raum 159 hinter
dem Kolben 166 eingeführt wird, so verschiebt sich das Kolbensystem nach vorne,
wodurch der Stoff aus der vorderen Kammer herausgetrieben wird. Auch in diesem Fall
ist infolge der in der Preßkammer und in der Rückstellkammer vorhandenen unterschiedlichen
Kolberiflächen die Preßkraft größer als die Rückstellkraft.
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In Figur 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Der Pistolenzylinder 170 nimmt einen gleitbar, jedoch unverdrehbar
gelagerten Kolben 172 auf, der durch eine rotierende, zentrisch angeordnete Gewindespindel
173 angetrieben wird. Die Spindel 173 ist in einem vorderen Lager 174 einer Rippe
sowie in einem ruckwärtigen Lager einer Wandung 175 gelagert. Hinter dieser Wandung
trägt die Spindel
ein Zahnrad 176, welches mit einem Zahnrad 177
in Eingriff steht, das mit einer nach hinten verlängerten Welle 178 versehen ist.
Mit der Welle 178 ist über ein Spannfutter ein Handmotor 179 lösbar gekuppelt. Wenn
der Motor 179 in Betrieb gesetzt wird, wird der Kolben 172 von der rotierenden Spindel
173 in der einen Richtung verschoben. Um den Kolben in gegenhäufiger Richtung zu
verschieben, kann ein umsteuerbarer Motor 179 verwendet werden. Andererseits können
aber auch die Zahnräder 176 und 177 in einem Getriebe angeordnet sein, daß mit einem
handbetätigten Organ für die Umsteuerung der Drehrichtung der Spindel 173 versehen
ist.
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Auch bei den beiden zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispielen kann
die Anordnung so getroffen sein, daß die Geschwindigkeit beim Rückstellhub verstellt
werden kann, ähnlich wie dies mit der Verstellschraube 78 bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 1 bis 5 erfolgt. Es ist hierdurch möglich, den Füllvorgang je
nach der Zähigkeit und dem Kältegrad des Kitts mehr oder weniger schnell durchzuführen.
Falls erforderlich, kann eine ähnliche Anordnung für die Verstellung der Preßkraft
vorgesehen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführuugs beispiele
und die erwähnten Anwendungsmöglichkeiten beschränkt.
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Beispielsweise kann die Vorrichtung mit einem eingebauten Elektromotor
versehen sein, wobei entweder ein Drehmotor oder ein von einem magnetischen Wechselfeld
angetriebener Schwingmotor verwendet werden kann. Der Motor kann auch eine Pumpe
antreiben, die die Bewegungen mit Hilfe eines hydraulischen Systems steuert. Falls
die stirnseitige Öffnung in der Pistolendüse hinreichend eng ist, läßt sich die
Pistole auch für die Ausgabe strömender Medien verwenden. In diesem Fall kann die
Pistole auRgeladen werden, ohne daß der Abschlußdeckel entfernt zu werden braucht.
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Anstelle der beiden von dem Auslöseglied betätigten Ventile kann die
Pistole auch mit einem handbetätigten Wählschalter ausgerüstet sein, mit dem das
Antriebsmittel in Abhängigkeit von der Öffnung eines gemeinsamen Betätigungsventils
entweder in die Preßkammer oder in die Rückstellkammer eingeleitet wird.