Verfahren zur Trennung von Gemischen isomerer Küpenfarbstoüe. Es wurde gefunden, dass man die nach dem Verfahren des Schweizer Patentes Nr. 117 358 und dessen Zusätzen durch Kon densation von 1.4. 5 . 8-Naphthalintetracar- bonsäure oder ihrem Anhydrid mit aroma tischen o-Diaminoverbindungen erhältlichen Gemische von isomeren Küpenfarbstoffen, die 1.4.5.8-Naphthoylendiarylimidazole dar stellen, sehr gut und technisch einfach in ihre Komponenten zerlegen kann,
wenn man sie bei An- oder Abwesenheit von geeigne ten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln mit Metallsalzen behandelt und die gebildeten neuen Derivate, welche möglicherweise Ad- ditions- oder Komplexverbindungen darstellen, auf Grund ihrer verschiedenen Löslichkeiten voneinander trennt und nach erfolgter Tren nung, beispielsweise durch Behandeln mit Wasser oder verdünnten Mineralsäuren, in die Farbstoffe zurücküberführt.
Als Lösungs mittel kommen beispielsweise Eisessig, Nitro- benzol und andere und als geeignete Metall salze Chlorzink, Aluminiumchlorid, Zinnte- trachlorid, Antimontrichlorid, Antimonpenta- chlorid und andere in Frage.
<I>Beispiel 1:</I> 5 Gewichtsteile des Farbstoffes, wie er als Isomerengemisch durch Kondensation von 1.4.5.8-Naphthalintetracarbonsäure mit o- Phenylendiamin durch Erhitzen der beiden Stoffe in Nitrobenzol erhältlich ist, werden mit 7 Gewichtsteilen Aluminiumchlorid in 50 Gewichtsteilen trockenem Nitrobenzol 2-3 Stunden bei etwa<B>50-600</B> verrührt. Es bilden sich bald die braungelben Doppel verbindungen der isomeren Farbstoffe mit Aluminiumchlorid, wovon die eine sich kri stallinisch abscheidet, die andere in Lösung geht. Nach dem Abkühlen auf<B>100</B> wird ab gesaugt und mit etwas Nitrobenzol nachge waschen.
Der Rückstand wird dann mit Al kohol angerührt, wobei die Doppelverbindung zum grössten Teil zerlegt wird. Man saugt ab, wäscht, um die Zerlegung zu vervoll ständigen, mit verdünnter Salzsäure und dann mit Wasser nach und trocknet. Der erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle aus dun kelgrüner Küpe orange.
Aus dem Nitrobenzol-Filtrat erhält man den isomeren Farbstoff, indem man das Ni trobenzol mit Wasserdampf abdestilliert, mit wenig Salzsäure versetzt, um das Aluminium chlorid vollständig abzuspalten, absaugt, neu tral wäscht und trocknet. Dieser Farbstoff färbt Baumwolle blaustichig rot.
Beispiel <I>2:</I> 10 Gewichtsteile des Farbstoffes 1. 4. 5. 8- Naphthoylen- 4'. 5' . 4". 5"-tetrachlordiphenyl- imidazol, wie er beispielsweise erhalten werden kann durch Kondensation von 1.4.5.8- Naphthalintetracarbonsäure, bezw. Anhydrid mit 1.2-Diamino-4.5-dichlorbenzol,
werden in zirka 100 Raumteilen trockenem Nitro- benzol suspendiert und zirka 13 Gewichts teile Zinntetrachlorid hinzugefügt. Nach 2 bis 3stündigem Erwärmen auf 50-60 wird ab kühlen gelassen und die gebildete schwer lösliche Anlagerungsverbindung des einen isomeren Farbstoffes mit Zinntetrachlorid abgesaugt, mit etwas Nitrobenzol und an schliessend mit Alkohol gewaschen.
Beim Eintragen dieses Anlagerungsproduktes, bezw. der Doppelverbindung in Wasser oder ver dünnte Mineralsäuren wird diese hydrolysiert, wodurch der Farbstoff von vermutlich fol gender Konstitution
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entsteht. Er stellt ein orangerot gefärbtes Pulver dar-, welches sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelbroter Farbe löst und die pflanzliche Faser aus olivgrüner Küpe in. einem sehr klaren Orange färbt von sehr guten Echtheitseigenschaften.
Zur Gewin nung des isomeren Farbstoffes
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wird das Nitrobenzolfiltrat mit Wasserdampf destilliert, die zurückbleibende wässerige Lösung mit Salzsäure versetzt und kurze Zeit auf dem Wasserbade erwärmt. Der hierbei abgeschiedene Farbstoff wird abge saugt, neutral gewaschen und getrocknet. Er stellt ein blaurotes Pulver dar, welches die pflanzliche Faser in einem bordeauroteu Ton anfärbt.
Beispiel <I>3:</I> 20 Gewichtsteile der Mischung der iso- meren Farbstoffe, wie sie erhalten werden kann durch Kondensation von 1.4.5.8- Naphthalintetracarbonsäure, bezw. Anhydrid mit 2.3-Diaminotoluol werden in zirka 180 Raumteilen trockenem Nitrobenzol suspen diert, mit zirka 25 Gewichtsteilen Antimon- trichlorid versetzt und einige Stunden auf 70-80 erwärmt.
Nach der Bildung der betreffenden schwach braun gefärbten An- lagerungsprodukte wird abkühlen gelassen und wie im Beispiel 2 beschrieben aufgear beitet.
Der Farbstoff, welcher aus dem schwer löslichen Additionsprodukt durch Hydrolyse erhalten wird, färbt aus olivegrüner Küpe die pflanzliche Faser in einem sehr klaren gelbstichigen Scharlach und der Farbstoff aus dem im Filtrat befindlichen leicht lös lichen Anlagerungsprodukt färbt die pflanz liche Faser in einem Bordeau.