Vorrichtung zur zwangläufigen Dosierung von trockenen und flüssigen Körpern, insbesondere von Zucker, vor deren Vermischung. Erfahrungsgemäss' ergeben sich in den Zuckersiedereien (Raffinierien) im Verlaufe der verschiedenen Arbeitsvorgänge fein- griesige Raffinaden, welche trotz einwand freier Farbe unverkäuflich sind, weil die Ver braucher diese Körnungen ablehnen.
Die Betriebe sind dadurch in die vom Zuckertechniker und Wirtschafter zu ver urteilende Zwangslage getrieben, fertig raffi nierten und an sich schönen Verbrauchszucker wieder aufzulösen und ihn den ganzen Fa brikationsgang nochmals durchlaufen zu lassen, damit er in eine verkaufsfähige Form gebracht werden kann. Nicht jeder Zucker siederei sind Zweigbetriebe, in welchen für diese ungefragten Körnungen Verwendung ist, angegliedert.
Daher werden die Unternehmungen, in welchen die überschüssigen Griese durch Wiederauflösen umgearbeitet werden müssen, \%a namhafte Summen benachteiligt, weil die
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erholt <SEP> behandelten <SEP> Zucker <SEP> zusätzliche Unkosten verursachen, ohne die Produktions menge zu vermehren, und weil die Substanz verluste durch Einwirkungen der Wärme und durch Verspritzen, Verstäuben und der gleichen mehr sich dann ebenfalls wieder holen.
Man kann diese Überschussgriese auf etwas abgekürzte Weise und ohne Wiederauflösen im Formungsprozess einführen, indem man sie vorgemaischt der kochenden Raffinademasse im Kochapparat zuzieht. Dieser Ausweg ist jedoch aus örtlichen Gründen und wegen der dabei entstehenden manchmal zu groben Kornsorte nicht überall möglich.
Die genannten Verluste an Geld und Substanz lassen sich vermeiden, wenn die Feingriese aus kaltem Wege in die verkaufs fähige Form gebracht werden, indem sie zu Platten oder Stangen gepresst werden, aus welchen Würfel hergestellt werden.
Die Verarbeitung dieser völlig trockenen Zucker bedingt jedoch deren genau einzuhal- tende Anfeuchtung, damit sie die ihnen dann gegebene Form annehmen. Von dem Grade der Anfeuchtung hängt jedoch wieder die Fe stigkeit und damit der Widerstand gegen La gerungsdrücke in den Magazinen und gegen Stoss- und Druckbeanspruchungen beim Trans port, sowie der Grad der Löslichkeit der fertigen Würfel ab.
Schon dieser kurze Hinweis genügt, um die Notwendigkeit der Einhaltung einer ein mal als richtig ermittelten Anfeuchtung dar zutun.
Aber mit der zuverlässig einstellbaren Anfeuchtung im laufenden Betriebe allein ist noch keine Gewähr für dauernd einwandfreie Beschaffenheit der Würfelware gegeben, so bald nämlich infolge Ausbleibens des Zuckers das Abstellen des Anfeuchtungsmittels er forderlich wird. Das vorher genaue gegen seitige Verhältnis zwischen Zucker und An feuchtungsmittel wird dadurch von Grund auf gestört, und bei Wiederbeginn muss durch neuerliche Betätigung der Anfeuchtungs- armatur das gestörte Verhältnis erst wieder gesucht werden.
Es ist mit Sicherheit zu ge wärtigen, dass es nicht mehr das gleiche sein wird. Damit sind aber auch Festigkeit und Löslichkeit verschoben und eine ungleiche Verkaufsware ist die Folge.
Es muss demnach noch die weitere Be dingung erfüllt werden, dass bei fehlendem Zucker der Zufluss des Anfeuchtungsmittels selbsttätig unterbrochen und bei Wiedervor handensein des Zuckers sich sofort auch wie der das Anfeuchtungsmittel einstellt, und zwar in der ursprünglich erforderlichen Menge, ohne dass es notwendig wird, nun noch eine Regelung oder irgend einen andern Ein griff vornehmen zu müssen.
Auch muss ein Abstellen und nachfolgen des Wiederinbetriebsetzen der Einrichtung ohne die geringste Verschiebung in der gegen seitigen Bemessung von Zucker und Anfeuch- tungsmittel möglich sein, wie dies ein Ar beitsunterbruch mit sich bringen kann.
Die nachstehend beschriebene mechanische Einrichtung erfüllt die aufgezeigten Be dingungen. In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Vorrichtung gemäss vorliegender Erfindung dargestellt, und zwar in Fig. 1 in Vorderansicht, in Fig. 2 in Draufsicht, in Fig. 3 in Seitenansicht, in Fig. 4 in. einem Schnitt nach der Linie A-_ss durch den Zu bringer 7; Fig. 5 und 6 zeigen die Flüssig keitspumpe samt Gestänge.
Die Einrichtung besteht aus dem Aufgabe gefäss 1 für den trockenen, zur Verarbeitung bestimmten Zucker. Das Gefäss 1 ist in einen zweiarmigen, um die Schneiden 2 und<B>3</B> kipp- baren Balken 4 eingehängt, welcher durch das Gegengewicht 5 derart ausgewogen ist, dass bei nahezu leerem Gefäss 1 ein Anheben des selben um einige Millimeter erfolgt, und zwar so hoch, bis der Balken 4 die Hubbegrenzung 6 berührt.
Das Gefäss 1 hat einen kegelstumpfförmi- gen Boden, welcher in die Fächer eines zen trisch unter dem Gefäss 1 in vertikaler Ebene sich drehenden Zubringers 7 einmündet. Um mit dem gleichen Zubringer verschieden grosse Leistungen einstellen zu können, besitzen die Fächer auswechselbare Einsatzstücke 8, so dass bei gänzlicher Entfernung derselben die maximale Füllung der Fächer erfolgt. Diese Handhabungsmöglichkeit ist wichtig, damit die Anschaffung nur einer Dosierungseinrich tung die Belieferung nur einer oder auch meh rerer Würfelpressen gleichzeitig ermöglicht.
Die Drehung des Zubringers 7 erfolgt durch das auf die Axe 9 aufgekeilte Schnek- kenrad 10, welches seinerseits wieder durch Eingriff der Schnecke 11 auf der Welle 12 und durch die auf letzterer befestigte Frik- tionsscheibe 13 in Umdrehung versetzt wer den kann.
Der Zubringer 7 wirft in den Trog 14 aus, in welchem das Stiftrührwerk 15 mit hoher Drehzahl rotiert und dessen Stifte so angeordnet sind, dass die Endpunkte in ihrer gegenseitigen Aufeinanderfolge eine Schnek- kenlinie bilden. Die Welle von 15 wird mit- telst Riemen von einer Transmission aus an getrieben. Auf der Welle 12 befindet sich weiter noch das Kettenrädchen 16, -durch welches mittelst der Gliederkette 18 das Gegenketten rad 19 gedreht wird, das auf der Welle 20 sitzt.
Diese Welle 20 trägt die Kurbelscheibe ?1, in welcher der Stein 22 mit dem Kurbel zapfen 23 in einer Schwalbschwanznut 2.1 verschiebbar und mittelst der Schrauben verbindung 25 feststellbar eingesetzt ist.
Von der Kurbelscheibe 21 aus wird durch die Zugstange 26, den Zapfen 27 und die Kolbenstange 28 der Kolben 29 in dem ein fach wirkenden Pumpenzylinder 30 ange trieben. Da. die Saugseite mit dem das An feuchtungsmittel enthaltenden Kästchen 31 verbunden ist und auf der Druckseite die Rohrleitung in das gelochte Rohrende 32 unterhalb der Auswurfstelle des Zubringers 7 ausläuft, so wird zwangläufig eine durch Verschieben des Steines 22 verstellbare Hub länge des Kolbens und damit eine veränder liche, aber gleichzeitig fixierbare Pumpen lieferung erzielt.
Die Teilung des Zubringers 7 in seine Fächer und der Hubrhythmus der Pumpe sind derart einander angepasst,, dass jedem Ausleeren eines der Fächer ein Pumpenhub und damit eine Gabe an Anfeuchtungsmate- rial entspricht. Dadurch wird vermieden, dass Anfeuclitungsstoff in den Trog gelangt, ohne (lass gleichzeitig der entsprechende Zucker vor handen ist. Die Erfahrung hat gelehrt, dass Wasser ohne Zucker im Trog 14 zu Pasten bildung führt, wenn nachher Zucker in das vorhandene Wasser fällt.
Der Antrieb der Friktionsscheibe 13 er folgt durch direkte Berührung mit der auf der Welle 33 aufgekeilten Friktionsscheibe :,4, während die Welle 33 beliebig angetrie- hen werden kann.
Die Scheibe 13 und mit ihr der Zubringer 7 und die Pumpe 30 werden nun so lange in Tätigkeit sein, als die Scheibe 13 auf der Scheibe 34 aufliegt. Findet jedoch durch allmähliche Entleerung des Aufgabegefässes 1 eine genügend weitgehende Gewichtsabnahme statt, so class das Gegengewicht 5 die Zucker seite des Balkens 4 zu heben vermag, so wird das ganze System links von den Schnei den 2 und 3 gehoben und die Scheibe 13 hört auf, mit der Scheibe 34 in Berührung zu sein, wodurch selbsttätig der Drehimpuls an der Scheibe 13 und damit sowohl am Zu bringer 7, wie an der Pumpe 30 aufhört.
Die Dosierung von Zucker und Anfeuchtungs- mittel hat ohne irgend welche Verstellung an der Vorrichtung nur durch Entleerung des Aufgabegefässes 1 von selbst aufgehört. Tritt wieder Zucker in das Gefäss 1 ein, so wird diese Balkenseite wieder belastet, senkt sich, bis Scheibe 13 auf Scheibe 34 zur Auflage kommt, die Scheibe 13 wird wieder getrieben und treibt ihrerseits den Dosierungsmechanis mus von neuem.
Mit der gleichen Betriebssicherheit für unveränderte Dosierung von Zucker und An feuchtungsmittel kann die Arbeit mit vollem Gefäss 1 durch zusätzliche Vermehrung des Gegengewichtes unterbrochen werden. Man hat dann nur ein Gewicht an den Balken 4 anzuhängen oder die Gegengewichtsseite des Balkens auf irgend eine andere Weise zu senken.