Zwirnspindel. Kunstseide wird vorzugsweise auf soge nannten Etagenzwirnmaschinen gezwirnt, und zwar in der Weise, dass die Spinnspulen, die meistens einen Druchmesser von 70, 90 oder 125 mm haben, auf eine raschlaufende Spin del aufgesteckt und mit einem konischen Zen trierdeckel gehalten werden. Der Faden wird über den Kopf abgezogen und in einer be liebigen Spulenform aufgewickelt.
Man hat heute immer noch Schwierigkei ten, die Spindeln mit den verhältnismässig grossen Spulen zum einwandfreien Laufen zu bringen. Es sind deshalb schon viele Vor schläge gemacht worden, die Spindeln derart nachgiebig zu lagern, dass die verschiedenen Unbalancen der Spule und des Zentrierdek- kels wirkungslos werden.
Spulen und Zentrierdeckel werden meist sehr unliebsam behandelt. Sie fallen öfters zu Boden oder werden sonst deformiert. Be sonders empfindlich sind in dieser Beziehung die Zentrierdeckel; denn eine deformierte Spule kann auf der Spindel durch einen gu ten Zentrierdeckel wieder in die richtige Form gedrückt werden; ist aber umgekehrt ein Zentrierdeckel deformiert, so wird auch eine gute Spule exzentrisch gedrückt. Ferner wird die Spule dadurch, dass sie unten auf dem Konus der Spindel und oben am koni schen Zentrierdeckel aufliegt, derart fest geklemmt, dass man Schwierigkeiten hat, die Spule wieder von der Spindel zu bringen.
Anderseits besteht die Gefahr, dass der Dek- kel, wenn er nicht genügend aufgepresst wird, sich löst und weggeschleudert wird.
Alle diese Nachteile vermeidet die vor liegende Erfindung restlos dadurch, dass ein Zentrierdeckel nicht mehr benötigt wird. Die Spindel hat lediglich unten, wie bisher, eine konische Auflagefläche" und oben als Ersatz für den Zentrierdeckel einen Spulenzentrier- körper, dessen Durchmesser etwas kleiner ist als der der Spule; so dass sich diese leicht darüber schieben lässt. Es zeigte sich nämlich, dass die Spule am untern Konus vollkommen genügend festgeklemmt wird.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt: Abb. 1 Ausführungsbeispiel 1 und Abb. 2 Ausführungsbeispiel 2.
Der Spindelunterteil 1 kann an sich be liebig als Gleit- oder Rollenlägerspindel aus geführt sein. Wichtig ist nur, dass die La gerung stark nachgiebig ausgebildet ist. Zu diesem Zwecke kann der Spindelunterteil 1 auch mit einer Feder 2 an der Spindelbank 3 festgeklemmt werden. Auf der eigentlichen Spindel- 4 (siehe Abb. 1) sitzt, wie üblich, der Wirtel 5 und der die Spüle 6 am un tern Rande festhaltende Konus 7. Am obern Ende der Spindel 4 sitzt die Scheibe 8, deren Durchmesser etwas geringer als der der Spule 6 ist. Die Scheibe 8 wird mit Vor teil etwas stärker als unbedingt notwendig ausgebildet.
Dadurch wird das Trägheits moment der Spindel grösser, und allfällige- Unbalancen der Spule 6 treten weniger in Er- seheinung.
In Ausführungsbeispiel 2 ist die zentrier deckellose Spindel mit einer neuartigen Still setzvorrichtung kombiniert. Der Spindel unterteil 1 ist von normaler Bauart. Ebenso wie bisher sitzt der Wirtel 5 auf der eigent lichen Spindel 4. Der Wirtel 5 ist aber zu gleich als Kupplungsunterteil 9 ausgebildet. Der eigentliche Spulenträger 7, 8,10,11,12 ist nämlich drehbar auf der Spule 4 gelagert und kann somit durch Abheben vom Kupp lungsunterteil 9 für sich abgebremst werden, während die übrige Spindel ungehindert wei ter laufen kann.
Der Spulenträger 7, 8, 10, 11, 12 besteht aus dem untern Konus 7, der zugleich als Kupplungsoberteil ausgebildet ist, dem Verbindungsrohr 10 der obern Scheibe 8, deren Durchmesser, wie schon er wähnt, etwas kleiner ist als der der Spule 6, und zwei Lager 11 und 12, die an sich be liebig als Gleit-, Kugel- oder Rollenlager aus gebildet sein können. Um Unbalancen mög lichst zu vermeiden, wird der Spülenträger 7, 8, 10 mit Vorteil aus Leichtmetall aus geführt. Mittelst Hebels 13 kann der Spulenträger 7, 8, 10, 11, 12 gleichzeitig vom Kupplungs unterteil 9 abgehoben und gebremst werden. Als Hubbegrenzung dient der Stellring 14, der ebenfalls etwas grösser als notwendig aus gebildet werden kann, um einen möglichst ruhigen Lauf der Spindel zu gewährleisten.
Ein weiterer Vorteil vorliegender Erfin dung ist der, dass ohne weiteres zum Beispiel auch Spulen mit konisch erweiterten Rän dern, wie auf Abb. 2 strichliert eingezeich net, auf die Spindeln aufgesteckt werden kön nen, während bei Spindeln normaler Bauart zu diesem Zwecke spezielle Zentrierdeckel verwendet werden müssen.