Schalteinrichtung für Fernbedienungsanlagen. In Fernbedienungsanlagen, zum Beispiel Anlagen zur Steuerung von Ölschaltern, sind in der Regel in der Überwachungsstation für jede fernzusteuernde und zu überwachende Vorrichtung ein Kommando- und ein Quit- tungsschalter erforderlich, deren Zusammen fassung zu einem :Gerät bereits des öfteren vorgeschlagen ist.
So sind Schalteinrichtun gen bekannt geworden, bei welchen ein ge meinsames Antriebsorgan zur Betätigung des Quittungsschalters gedreht und zur Betäti gung des Kommandoschalters axial verscho ben wird. Dieser Schalter erfüllt zwar die Bedingung, da.ss sich die beiden Schalterein heiten unabhängig voneinander betätigen lassen, hat aber den Nachteil, dass die Dreh winkelstellungen des Antriebsorganes bei der Kommandogabe nicht von den die Schaltstel lungen des Quittungsschalters bestimmenden Drehwinkelstellungen unterscheiden.
Die gleichen Verhältnisse ergeben sich, sofern man Gruppendrehschalter, wie man sie für Beleuchtungszwecke vorgeschlagen hat und welche zwei Schaltereinheiten und eine ge meinsame wechselweise mit der einen oder der andern Schaltereinheit kuppelbare Dreh achse umfassen, für den vorliegenden Zweck verwenden würde;
denn da. bei beiden Schal tereinheiten der Schaltschritt stets 90 im Sinne einer Rechtsdrehung beträgt und von der gleichen Anfangsstellung ausgeht, würde aus der Drehwinkelstellung des leistenförmi- gen Schaltergriffes nicht erkennbar sein, ob ein Kommando gegeben wird oder ob es sich nur um die durch den Quittungsschalter be- dingte Stellung handelt. Drehschalter die ser Art haben daher auf dem vorliegenden Gebiet bisher keine Anwendung gefunden.
Die letztgenannte Schalteinrichtung soll nunmehr in das Gebiet der Fernbedienungs- anlagen eingeführt werden unter gleichzei tiger Weiterentwicklung dahin, dass ein von der gemeinsamen Drehachse angetriebener Stellungszeiger bei der Abgabe von Kom- mandos andere Drehwinkelstellungen ein nimmt als in den beiden sogenannten Quit- tungsstellungen. Erreicht ist dies erfindungs gemäss dadurch,
dass die gemeinsame Schal terachse in den beiden gegeneinander ver setzten Schaltstellungen des Quittungsschal ters von diesem ab- und an den Kommando schalter ankoppelbar ist und dass der bei des sen Betätigung von jeder-dieser beiden Stel lungen aus von der gemeinsamen Drehachse zu durchlaufende Drehwinkelweg verschie den ist von dem Drehwinkelweg, der zur Be tätigung des Quittungsschalters von der glei chen Stellung aus zu durchlaufen ist, so dass der von der Drehachse angetriebene Stel lungszeiger bei der Abgabe von Kommandos andere Stellungen einnimmt als in den bei den Quittungsstellungen.
Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal gegenüber den bekannten Gruppenschaltern besteht also darin, dass die von der Drehachse zur Betätigung der beiden Schaltereinheiten von der gleichen Ausgangsstellung aus zu rückzulegenden Winkelwege verschieden sind, während sie bei den bekannten Schalt einrichtungen stets für beide Schalterein- heiten gleichmässig 90 im Sinne der Rechts drehung betragen.
Bei der neuen Ausfüh rung können zum Beispiel für die Stellungen "Ein" und "Aus" der Quittungsschalterein- heit in üblicher Weise zwei um<B>90'</B> gegen einander versetzte Drehwinkelstellungen ge wählt werden, so dass also der Schaltschritt, um den der Quittungsschalter mit Hilfe der gemeinsamen Drehachse aus der einen in die andere Stellung gebracht wird, 90 beträgt. Bei Verwendung des Schalters in einem Leuchtschaltbild liegt hierbei der vorzugs weise unmittelbar als Stellungszeiger die nende Griff der Schalterachse bei der Stel lung "Ein" zweckmässig im Zuge der im Leuchtschaltbild dargestellten Leitung.
Für die Kommandoschaltereinheit wählt man zweckmässig einen Schalter, dessen dreh bewegliches Schaltorgan eine neutrale Ruhe stellung zwischen zwei je um 30 von dieser entfernten Schaltstellungen besitzt. Wäh rend also der von der gemeinsamen Drehachse zu durchlaufende Drehwinkel bei Betätigung des Quittungsschalters 90 beträgt, beträgt er bei Betätigung des Kommandoschalters nur 30 , und zwar je nach der Ausgangs stellung 30 im einen oder im andern Dreh sinne, und es ergeben sich daher für die Stellungen des als Stellungszeiger dienenden Griffes der Schalterachse bei Abgabe von Kommandos Drehwinkelstellungen von 30 bezw. <B>60'</B> gegen den Leitungszug.
Sofern man bei der angenommenen Ausführung die Drehbewegung der gemeinsamen Schalter achse und des beweglichen Schaltorganes des Quittungsschalters auf 90 beschränkt. und ebenso dem Kommandoschalter Anschläge zuordnet, die die Drehbewegung seines dreh beweglichen Schaltorganes über die beiden Schaltstellungen hinaus verhindern, so erhält man den weiteren Vorteil, dass eine nahezu zwangläüfige Innehaltung der richtigen Schalthandlungsfolge sichergestellt ist.
Wird bei dieser Ausführung der Kommandoschal ter in der "Aus"-Stellung des Quittungs schalters angekoppelt, so kann der Komman doschalter nur auf die Stellung "Ein" ge schaltet werden und umgekehrt kann man ihn sofern er in der "Ein"-Stellung des Quit tungsschalters angekoppelt wird, nur in die Schaltstellung für das Kommando "Aus" bringen.
Da bei dem neuen Schalter die Schalt leistung beliebig hoch gewählt werden kann, können die Kommando- und Signalströme unmittelbar über den Schalter geführt wer den. Infolgedessen fallen die sonst erforder lichen Zwischenrelais fort, wodurch die Ge samtanlage wesentlich vereinfacht wird.
Ein Ausführungsbeispiel einer gemäss der Erfindung als Kommando- und Quit tungsschalter ausgebildeten Schalteinrich tung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schaubildliche Darstellung des Ausführungsbeispiels; Fig. 2 veranschau licht den Schalter in den verschiedenen Stel lungen in Draufsicht.
In Fig. 1 ist mit 1 die zur Abgabe der Kommandos dienende Schaltereinheit be- zeichnet, die nach jeder Kommandogabe in die dargestellte Mittelstellung zurückgeführt wird. 2 ist die als Quittungsschalter die nende Schaltereinheit. Das bewegliche Schaltorgan des Kommandoschalters besteht aus einem Schaltmesser 3, das an einer dreh bar, aber nicht längsverschieblich gelagerten, die gemeinsame Schalterachse 5 lose um gebenden Buchse 4 befestigt ist.
Entspre chend sind die Schaltmesser 6 und 7 des Quittungsschalters an einer Buchse 8 befe stigt, die ebenfalls drehbar, aber nicht längs- verschieblich gelagert ist und die Schalter achse 5 lose umgibt.
Die Führungen, mit- telst deren eine axiale Verschiebung der Buchsen 4- und 8 verhindert werden, sind in der Zeichnung der besseren Übersichtlich <B>1</B> ,zeit halber nicht dargestellt. Zur Drehung der Schalterachse 5 dient ein Griff 9, der über ein Gehäuse 10 mit der Achse 5 ver bunden ist. In dem Gehäuse 10 befindet sich eine Glühlampe 11, die zur Beleuchtung des in bekannter Weise aus durchsichtigem Stoff bestehenden Griffes 9 dient.
In der dargestellten Lage ist die Schalter achse 5 über den mit ihr verbundenen und in einen Schlitz 15 der Buchse 8 eingreifen den Stift 13 mit der Buchse 8 gekuppelt, während die aus einem an der Achse 5 be festigten Stift 12 und der Buchse 4 mit den Schlitzen 14 und 14' bestehende Kupplung zwischen dem beweglichen Schaltorgan 3 der Schaltereinheit 1 und der Achse 5 gelöst ist. Bei einer Drehung der Schalterachse 5 aus der dargestellten Lage wird demnach ledig lich der Quittungsschalter 2 betätigt. Die Drehung von der einen Kontaktstellung zur andern beträgt dabei 90 .
Zur Betätigung des Kommandoschalters wird die gemeinsame Schalterachse 5 zunächst axial entgegen der Wirkung der an ihrem untern Ende angrei fenden Druckfeder 16 verschoben, bis der Flansch 17 des Gehäuses 10 gegen die Schalt tafel 18 anliegt. In dieser Stellung greift der Stift 12 in den Schlitz 14, während gleich zeitig der Stift 13 sich ausserhalb des Schlit zes 15 befindet und somit die Kupplung zwischen der Achse 5 und der Buchse 8 ge- löst ist.
Anschliessend wird die Achse 5 um <B>30'</B> nach der einen oder andern Seite gedreht und darauf in die vorhergehende Stellung zu rückgeführt, in der das Schaltmesser 3 die dargestellte Mittelstellung wieder einnimmt und der Kupplungsstift 13 wieder zum Ein griff in den Schlitz 15 bereit ist. Da der Quittungsschalter 2 zwei um<B>90'</B> gegenein ander versetzte Ruhestellungen besitzt, ist die Buchse 4 des Kommandoschalters mit zwei um 90 gegeneinander versetzten Schlitz paaren 14 und 14' ausgerüstet, so dass in beiden Schaltstellungen des Quittungsschal- ters 2 die gemeinsame Schalterachse 5 mit dem beweglichen Schaltorgan 3 des Kom mandoschalters 1 gekuppelt werden kann.
Hieraus, wie aus dem Umstand, dass die Buchse 8 nur einen einzigen Kupplun.;s- schlitz 15 oder zwei um 180 versetzte Kupp lungsschlitze besitzt und infolge der aus der Zeichnung ersichtlichen passend gewähl ten Länge der Kupplungsschlitze und der Lage der Kupplungsstifte 12 und 13, und weil der Stift 13 aus dem Schlitz 15 nur heraustreten kann, nachdem der Stift 12 in die Schlitze 14 oder 14' eingetreten ist und umgekehrt, folgt, dass, wie man auch aus der Fig. 1 ersieht,
die An- und Abkopplung des Quittungsschalters nur in der zwischen den beiden Endstellungen des Kommandoschal ters liegenden Ruhestellung desselben und die An- und Abkopplung des Kommandoschal ters nur in den beiden Endstellungen des Quittungsschalters erfolgen kann. Die Dreh bewegungen der Schaltmesser 6, 7 und des Schaltmessers 3 sind durch Anschläge be grenzt, die ebenso wie die Rasten in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Fig. 2 zeigt bei I bis VII die verschie denen Schalterstellungen. Bei 19 ist ein Li nienzug eines Leuchtschaltbildes angedeutet, der eine Leitung des Netzes darstellt, in das die fernzubedienende und zu überwachende Torrichtung, zum Beispiel ein Ölschalter, eingebaut ist. In der Skizze I ist die Stel lung des Kommando- und Quittungsschalters veranschaulicht, die dieser einnimmt, wenn die fernzusteuernde Einrichtung eingeschal- tet ist. Zur Abgabe des Kommandos "Aus" (A) wird der Griff 9 zunächst, wie oben beschrieben, gegen die Tafel 18 (Fix. 1) gedrückt und dann, wie in der Skizze II veranschaulicht, um 30 gegen den Uhrzei gersinn gedreht.
Nach Abgabe des Kom mandos wird der Griff 9 wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgeführt und er hält dadurch die Stellung nach Skizze III. Nachdem die Ausführung des Kommandos von der Unterstation zurückgemeldet ist und zum Beispiel durch intermittierendes Leuch ten der Glühlampe 11 angezeigt wird, wird der Quittungsschalter 2 durch Drehung des Grif fes 9 um 90 betätigt, worauf der Schalter die Stellung nach Skizze IV einnimmt.
Zur Abgabe des Kommandos "Ein" (E) wird die Schalterachse 5 durch axiale Verschiebung des Griffes 9 zunächst mit dem Schaltmesser 3 gekuppelt und dann aus der Stellung nach Skizze IV in die Stellung nach Skizze V gedreht. Das Weitere erfolgt entsprechend wie oben. Statt der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verwendeten Bajonnet- kupplungen können auch andere Kupplungen verwendet werden; ebenso kann die Zahl der wahlweise zu betätigenden Schaltereinheiten grösser als zwei gewählt werden.
Zur Kupp lung der gemeinsamen Schalterachse 5 mit den einzelnen Schaltereinheiten kann auch ein- einziger mit der Achse verbundener Mit nehmerstift dienen, der in Längsnuten der Buchsen verschieblich ist und nacheinander mit den einzelnen Buchsen in Eingriff ge bracht werden kann.