Schraubenband-Reibungskupplung. Zweck der Erfindung ist, eine Schrauben band-Reibungskupplung, sei es mit Kupp lungsfeder oder Kupplungsseil, zu schaffen, welche sich für die mannigfachen. Fälle der Praxis eignet, wo ein achsialer Kupplungs- drück unerwünscht ist.
Hierzu ist bei der Schraubenband-Rei bungskupplung gemäss der Erfindung das am einen Kupplungsteil befestigte Schrauben band (Seil oder Feder) anderends an einem Spannkörper befestigt, welcher durch um fängliche, zum Beispiel mittelst Bandbremse erzeugte Druckwirkung den Kupplungs schluss zwischen dem treibenden und dem anzutreibenden Kupplungsteil herbeiführt.
Dabei ist zum Beispiel bei Benutzung des erwähnten Spannkörpers als Teil einer Band bremse eine verhältnismässig einfache und billige Bauart der ganzen Kupplung mög lich, während die Schlüpfung zwischen Bremsband und Spannkörper ein sanftes Einrücken der Kupplung erlaubt.
Durch Wegfall achsial zu verschieben der Einrückscheiben oder dergleichen lässt sich eine gedrängte Bauart der Kupplung er zielen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes mit Kupp lungsseil in Fig. 1 in teilweisem Längsschnitt in ent- kuppeltem Zustand, und in Fig. 2. in teilweisem Querschnitt, wäh rend Fig. 3 einen Teillängsschnitt mit ange zogenem Seil, das heisst in gekuppeltem Zu stand zeigt. Auf der Antriebswelle 1 ist der treibende Kupplungsteil 2 festgekeilt und der anzu treibende Kupplungsteil 3 drehbar gelagert, welcher gleichzeitig als Seilwindtrommel ausgelbildet ist und zu diesem Zwecke zwei Flanschen 4 hat, zwischen welche das nicht gezeichnete Windenseil zu liegen kommt.
Der Kupplungsteil 3 liegt mittelst eines Halses mit Spiel in einer Ausnehmung des Kupplungsteils 2, so dass ein innen- und aussenseitig ringsumgrenzter Käfig 5 gebildet ist für das schraubenlinienförmig um den Kupplungsteil 3 angeordnete Drahtseil 6.
Das Seil 6 ist mit dem einen Ende in einer Bohrung des treibenden Kupplungsteils. 2 mittelst eines Klemmstückes 7 und einer Schraube 8 befestigt. Mit dem andern Ende ist das Seil 6 an einem mit seiner Um fangsfläche auf dem Kupplungsteil 2 gela gerten und in die Ausnehmung dieses Kupp lungsteils hineinragenden Spannring 9 be festigt, und zwar ist das betreffende Seil ende in eine Bohrung des Ringes 9 einge führt und darin mittelst einer Schraube 10 festgeklemmt. Der Ring 9 besitzt auf seiner aus dem Kupplungsteil 2 herausragenden Seite einen äussern Flansch, an welchem eine Bandbremse 11 zur Wirkung gebracht wer den kann. Eine am Kupplungsteil 2 ange ordnete Schraube 12, welche in eine Um fangsnut 13 des Ringes 9 fasst, sichert diesen in der Eingriffsstellung in bezug auf den Kupplungsteil 2.
Durch den Ring 9 ist der Seilkäfig 5 am entsprechenden Stirnende ab geschlossen, während am zweiten Stirnende der Käfigabschluss durch den Kupplungsteil 2 gebildet ist. Der Seilkäfig 5 bildet somit einen allseitig geschlossenen und dadurch staubdichten Hohlraum, welcher vorteilhaf terweise Öl enthalten kann.
Der Kupplungsteil 2 ist aussen durch eine Zugfeder 14 mit dem Spannring 9 ver bunden. Diese Feder 14 ist bestrebt, den Ring 9 in bezug auf den Kupplungsteil 2 in einer Drehstellung zu halten, in welcher das Seil 6 entspannt ist, wobei es an den äussern Umfang seines Käfigs 5 anliegt, wie in Fig. 1 und 2 gezeichnet. Diese Zugfeder 14 ist für den Fall vorgesehen, wenn das Drahtseil 6 zu geringe Biegungsspannung besitzen sollte, um sich selbst (mit Unter stützung durch die Zentrifugalkraft) schnell genug unter Zurückdrehung des Ringes 9 zu entspannen, wenn entkuppelt wird.
Zwecks Einschaltens der Kupplung wird die dem Spannring 9 zugeordnete Band bremse 11 angezogen. Dadurch legt sich das Seil 6 auf den Kupplungsteil 3 und kommt an diesem derart zum Reibungsangriff, dass der Kupplungsteil 3 vom Kupplungsteil 2 mitgedreht wird. Gibt man den Ring 9 durch Abschaltender Bremse 11 wieder frei, dann wird das Seil 6 gelockert, es wickelt sich ohne weiteres vom Kupplungsteil 3 ab, worauf die Kupplung ausgeschaltet ist. Das Seil 6 kommt dabei wieder an den äussern Umfang seines Käfigs 5 anzuliegen, durch welchen verhindert wird, dass das Seil sich ungleichmässig entspannt oder Seilwindungen übereinander zu liegen kommen, oder dass sich das Seil mehr aufdreht als erwünscht.
Durch kleineres oder grösseres Spiel des Kä figs 5 kann der zum Spannen des Seils nötige Verdrehungswinkel grösser oder klei ner gehalten werden, um ein mehr oder weniger rasches Kuppeln zu erreichen. Wenn beispielsweise ein Seil 6 mit rundem Quer schnitt verwendet wird, wird dieses beim Kuppeln zunächst etwas flachgedrückt, wo durch die Weichheit des Kupplungsschlusses noch erhöht wird, und infolge der umge kehrten Formänderung des Seils 6 beim Ent- kuppeln wird auch dieser Vorgang im glei chen Sinne günstig beeinflusst.
Da das Einschalten der Kupplung durch umfänglichen Druck am Spannring 9 erfolgt, wird jeder Achsialdruck in der Kupplung vermieden. Dadurch, dass über den eigentlich wirksamen Teil der Kupplung nur der äu ssere Flansch des Ringes 9 vorspringt, kann die Kupplung in ihrer axialen Abmessung entsprechend kurz gehalten werden.
Der Spannring 9 mit der zugeordneten Bremse ermöglicht auch an sich infolge der Schlüpfung zwischen Ring und Bremse ein sanftes Kuppeln, und zwar umsomehr, je grösser der Verdrehungswinkel des Ringes ist. Infolge Lagerung des Spannringes 9 auf dem Kupplungsteil 3 und seitlicher Einführung des Seils 6 in den Spannring 9 besteht das Bestreben, das Seil 6 ausser Berührung mit dem Kupplungsteil 3 zu halten und dadurch einen unbeabsichtigten Kupplungsschluss zu vermeiden.
Diese Kupplung kann selbstverständlich auch für getrennte Wellen verwendet werden. Dem Spannring könnte an Stelle einer Band bremse zum Beispiel auch eine Backen bremse zugeordnet sein, und es kann der Bremsdruck zum Beispiel auch auf elektro mechanischem Wege erfolgen.