Zeitmitteihmgsverfahren und Vorrichtung zur Ausführung desselben. Es ist bereits bekannt, bestimmte Zeit punkte einem grösseren Kreise von Interessen ten zu bestimmten Zeiten durch Ansage, z. B. im Rundfunk, bekannt zu geben. Dieses Ver fahren hat im wesentlichen zwei Mängel: Die Zeit wird nicht stets exakt übermittelt, und die Interessenten müssen den jeweiligen Zeitpunkt der Bekanntgabe abwarten.
Den letzteren Mangel weisen auch andere Zeitmitteilungssysteme auf, bei denen be stimmte, wenn auch in kurzen Abständen aufeinanderfolgende Zeitpunkte durch Gong , Schläge und ähnliche akustische Zeichen be kannt gegeben werden. Auch für den Fall einer eventuell ununterbrochenen Bereitschaft eines solchen Systems hätte die letztere Methode die Nachteile, dass die Interessenten gezwungen sind, die einzelnen Schläge abzu zählen, und dass die Bekanntgabe eines Zeit punktes längere Zeit erfordert.
Die vorliegende Erfindung soll die er wähnten Mängel beseitigen. Das Verfahren besteht nun darin, dass die regelmässig auf Stunde und Minute bestimmte Zeit mittelst einer durch eine Präzisionsuhr gesteuerten Ansagevorrichtung, wie Tonfilmapparatur oder magnetische Sprecheinrichtung, ununterbro chen verbreitet wird. Um bei der Verbreitung neben dein Vorteil der Bequemlichkeit den Vorteil äusserster Präzision zu erzielen, kann die Ansage durch zwischen zwei Ansagen zu gebende Präzisionszeitzeichen ergänzt werden, die zweckmässig von der Uhr unmittelbar ausgelöst werden; so dass die einwandfreie Aufnahme der Präzisionszeitzeichen für den Empfang durch vorherige Ankündigung mit- telst Ansage erleichtert wird.
"Sprechende Uhren" haben, auch wenn man von der ununterbrochenen Ansage ab sieht, mit einem solchen Zeitmitteilungsver- fahren nichts zu tun. Erstere bezwecken keine Zeitmitteilung auf grössere Entfernungen, sondern rufen nur dem in Hörweite Befind lichen die Zeit in grösseren Intervallen, z. B. alle Viertelstunden, jedenfalls nur zu gewissen Zeitpunkten, zu. Für die erfindungsgemäss vorgesehene Zeitmitteilung auf der Grundlage einer ununterbrochenen Zeitansage scheidet ihre Verwendung zum vornherein aus, unter anderem in Anbetracht der raschen Abnüt zung der Tonträger und der Tonabnehmer (Nadeln).
Erst die Heranziehung einer Ton filmapparatur beziehungsweise magnetischen Sprechvorrichtung ermöglicht eine praktisch ununterbrochene Zeitansage, das heisst den Ersatz der optischen Zeitangabe durch die akustische Angabe mittelst sofort verständ licher wörtlicher Ansage. Die durch die Erfin dung erreichten wesentlichen Vorteile sind zusammengefasst folgende: Sie ermöglicht ununterbrochene Ansage ohne Zwang zu häufiger Erneuerung z. B.
von Sprechstreifen; sie gewährleistet höchste dauernde Tonqualität infolge müheloser direk ter Modulierung der für die Verbreitung der Ansage benützten Trägerfrequnz, beziehungs weise bei Telephonübertragung infolge direk ter Erzeugung des Sprechstromes; sie ermög licht leichte Steuerung der Ansagevorrichtung durch die Präzisionsuhr und Zusammendrän gung auf einen kleinen, leicht übersichtlichen Raum.
Was die Verbreitungsmittel des erfin dungsgemässen Mitteilungsverfahrens anbe langt, so kommt nicht-allein die Benützung von Rundfunksendern, sondern auch die Über tragung durch Hochfrequenz-Wellen längs beliebiger Leitungen und vor allem die Be nützung gewöhnlicher Telephonbetriebe in Betracht.
Bei Übermittlung durch Telephon wird das Verfahren zweckmässig. so durchgeführt, dass der einzelne Teilnehmer sich durch Wahl einer bestimmten Sammelnummer mit der "Zeitruf-Stelle" in Verbindung setzt. Die Verbindung wird dabei vorteilhaft nur zu Beginn einer kompletten Ansagewortfolge, z. B. "einuhrfünfundzwanzig1 hergestellt. Nach dem Präzisionszeichen wird die Verbindung automatisch wieder unterbrochen. Selbstver ständlich können an sich bekannte Einrich tungen zur Speicherung des Anrufes vorge sehen sein für den Fall, dass die gesamte Zeitrufeinrichtungeinmsl vollständig belegt ist.
Bei der telephonischen Zeitmitteilung kann es, zum Beispiel zwecks Stromersparnis, zweck mässig sein, die Ansage zwar durch dieUhr bereit zu stellen, aber zum Beispiel eine Abtastvor- richtung erst durch den Anruf auslösen zulassen.
Selbstverständlich können ausser den vor gesehenen Zeitzeichen noch besondere Zeit zeichen nach Art des Nauener Zeitzeichens zusätzlich eingeschaltet werden.
Die technische Seite, beziehungsweise eine Vorrichtung zur Ausführung des Ver fahrens sei im folgenden schematisch näher erläutert Die Ansage wird von Sprechstreifen (Ton filmstreifen oder Magnetbändern) abgenommen. Die einzelnen Sprechstreifen werden ent sprechend der fortschreitenden Zeit durch die Uhr unmittelbar oder mittelbar ausgewechselt. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die einzelnen Sprechstreifen auf einer Trommel angeordnet sind, die etwa nach jeder Minute um den einer Streifenlänge entspre chenden Betrag gedreht wird. Die Wieder holung der Ansage geschieht vorteilhaft so, dass derselbe Sprechstreifen mehrmals abge tastet wird.
Damit die Ansagevorrichtung nicht zu gross ausfällt, unterteilt man vorteil haft die Zeitansage in einzelne Wortelemente, wobei für jedes Element ein Tonabnehmer vorgesehen ist. Beispielsweise wird die An sage: "ein Uhr fünfundzwanzig11 in fünf Wortelemente aufgelöst, nämlich "eine, "Uhr". "fünf*', "und", "zwanzig". Dabei gewinnt man den Vorteil, dass die Wortelemente mehr mals benutzt werden können und dass die Gesamtlänge der Sprechstreifen erheblich re duziert wird.
Die einzelnen Wortelecnentgruppen, z. B. die Stundenzahlen 0 bis 23, bringt man zweckmässig in zwei Teilen auf der Ansage vorrichtung unter. Dadurch werden die ein zelnen Teile erträglich klein. Diese Teile werden durch parallel liegende Abtastvor- richtungen abgetastet, wobei die eine oder andere Abtastvorrichtung jeweils abgeschaltet wird.
Die Zeitzeichen werden zweckmässig durch Ansage in angemessener Zeit vor Auslösung angekündigt, z. B. beim Minutenzeichen durch die vorherige Ankündigung "Achtung" " Minu tenzeichen. Zwischen je zwei Ansagen schaltet man eine Pause von wenigen Sekunden ein.