Verfahren zur. IHerstellung von Selztorhabeln. Werden Sektorkabel in der bisher all gemein üblichen Weise hergestellt, wobei die anrunden Sektorleiter auf ohne Rückdrehung rler Spulenrahmen arbeitenden Verseilmaschi- nen verseht werden, so erfahren bekanntlich hei jeder Umdrehung der Verseilmaschine rlie Sektorleiter eine Verdrehung um<B>3,60</B> .
Infolge der Verdrehung der Leiter muss man, damit die Papierisolation nicht faltig wird, :grosse Schlaglängen anwenden, die das Kabel schwer biegsam machen. Ausserdem haben (lie Leiter infolge der Verdrehungsspannung Glas Bestreben, sich aus ihrer Lage heraus zudrehen. Werden sie hieran durch die Gürtelisolation verhindert, so üben sie natür lich auf diese einen unter Umständen sehr hohen Druck aus.
Dieser Übelstand ist umso g<B>g</B> rösser, je stärker die Dicke der Papierisola tion ist; er tritt am stärksten auf bei Hoch pannungskabeln, deren Leiter Sektorquer- chnitt haben, also gerade bei denjenigen Kabeln, . bei denen auf den guten Zustand der Papierisolation der allergrösste Wert ge legt werden muss.
Um diesem Übelstand zu begegnen, ist vorgeschlagen worden, die Kupferleiter der Sektorleiter in der Weise herzustellen, wie die Flachlitzen von Flachlitzenseilen' her bestellt werden, das heisst die Verseil- maschine, auf der die Kupferdrähte zu dem Kupferleiter zusammengefügt werden, mit solchen Einrichtungen zu versehen, dass ein schraubenlinienförmig gewundener Leiter entsteht. Nach einem andern Vorschlage werden die Kupferleiter zunächst so her gestellt, dass die Kanten der Achse des Lei ters parallel sind und dann anschliessend auf einer besonderen Maschine verdreht.
In beiden Fällen wird die Papierisolation ,edoch erst auf den schraubenlinienförmig gewundenen Leiter aufgetragen. Diese Leiter kann man in gleicher Weise, wie man in der Drahtseilfabrikation mehrere Flachlitzen oder Dreikantlitzen zu einem Flachlitzenseil oder Dreikantlitzenseil zusammenfügt, auf Verseilmaschinen mit Rückdrehung verseilen, jedoch müssen diese Maschinen mit beson deren Einrichtungen versehen sein. Für die.
Verseilung der schraubenlinienförmig ge- wimdenen Sektorleiter werden Verseilmaschi- nen mit Rückdreheinrichtung der Spulen rahmen verwendet, wobei verschiedene Ein- i.-ichtungen vorgeschlagen worden sind, um eine einwandfreie Verseilung der Sektorleiter herbeizuführen.
Auf der Zeichnung ist in Abb.1 der Querschnitt eines Sektorkabels dargestellt, in dem mit D der Durchmesser desjenigen Kreises angegeben ist, auf dem die Mitten der Sektorleiter liegen.
Soll eine einwandfreie Verseilung zu stande kommen, so muss folgende Bedingung erfüllt sein: <I>T= =</I> S'= <I>-',- (D .</I> 7L)'.
wobei T die Windungslänge. des Sektor leiters, den sogenannten Twist, und 8 die Schlaglänge des Kabels bedeutet. Diese Be dingung kann, wenn die Sektorleiter in der bisher üblichen Weise hergestellt werden und die Verseilung der Sektorleiter auf den üblichen Verseilmaschinen erfolgt, nur in Ausnahmefällen erfüllt werden, weil es mei stens nicht möglich ist,
bei den durch Zahn räder angetriebenen Maschinen und Vorrich- tungen das genaue Verhältnis zwecks Erfül- liuzg der Bedingung einzustellen.
Man pflegt die Verseilmaschinen, die für die Verseilung der schraubenlinienförmig gewundenen Sek torleiter benutzt werden, mit Einrichtungen zu versehen, die es ermöglichen, die SpuleiZ- rahmen während des Betriebes oder bei Still ,tand der Maschinen einzeln oder gemeinsam zu drehen;
man passt mit andern Worten die -#Vindungslänge der Sektorleiter nachträglich der Schlaglänge des Kabels an, das heisst derjenigen Länge, um die das Kabel bei einer Drehung des Verseilkorbes durch die Abzug vorrichtung in der Achsrichtung des Kabels abgezogen wird.
Hierbei werden natürlich, wenn die Windungslänge der Sektorleiter von dem rechnungsmässigen Werte abweicht, was durchweg der Fall ist, die Sektorleiter ent weder zusammen- oder aufgedreht. Eine ge wisse Verdrehung wird also stets auftreten.
Erfindungsgemäss werden die Nachteil: des bisher zur Anwendung gekommenen-Ver- fahrens dadurch vermieden, dass beim Ver- seilen der schraubenlinienförmig gewundenen Sektorleiter auf einer gewöhnlichen Verseil- inaschine mit Rückdrehung die Windungs- länge der Sektorleiter nicht, wie bei den bis herigen Verfahren, während des Verseilens oder Stillstandes des Verseilkorbes der durch den Abzug der Maschine gegebenen Schlag länge,
sondern dass umgekehrt die Sohlag- länge der Windungslänge angepasst wird. Dies geschieht in der Weise, dass mittelst eines vom Verseilkorbautrieb aus angetrie benen Getriebes mit regelbarem Über setzungsverhältnis auf den Antrieb der Ab- zugvorliclitung der Verseilmaschine und gleichzeitig auf den Antrieb der zwischen dem V erseilkorb und dem Abzug angeord neten Bandwickler eingewirkt wird.
Als Ge triebe kann man hierbei eines der bekannter stufenlosen Regelgetriebe, wie sie im Na- schineiibau für die verschiedensten Zwecke angewendet werden, benutzen: auch kann man ein derartiges Getriebe in Verbindung mit einem Differentialgetriebe als Steuergetriebe anwenden. In letzterem Falle kommt man mit einem verhältnismässig kleinen Getriebe aus, da nur die Geschwindigkeitsunterschiede zu steuern sind.
Wesentlich für die Erfin dung ist die Anpassung der Schlaglänge des Nabels an die Windungslänge (Twist) der Sektorleiter durch Einwirkung auf den Ab zug und die Bandwickler mittelst eines regelbaren Getriebes. Da der Antrieb dieses Getriebes von der Antriebswelle des Verseil- korbes aus erfolg, wird beim Stillsetzen der 'Maschine a.neh das Getriebe stillgesetzt.
Beim Verseilen der schraubenlinienförmig gewundenen Sektorleiter wird beispielsweise in der Weise vorgegangen, dass mittelst der Wechselräder am Abzug der Maschine die Schlaglänge annähernd dem rechnungs- mä_ssizen Wert entsprechend eingestellt wird, d,, @ heisst mit der Genauigkeit,
wie es nach der Sehlaglängentabelle der Maschine mög lich i4. Das Regelgetriebe hat dann ledig lieb. die Aufgabe, die Schlaglänge auf den ;
i.us der an.(11eführten Bedingung sich ergeben den glenauen Wert zu bringen. Es kommt flaan\eine von Verdrehungen der Sektorleiter Vollkommen freie Verseilung zustande, das beisst, die schraubenlinienförmig gewundenen c@ktarleiter liegen in dem Sektorkabel frei Von irgendwelchen Verdrehungsspannungen,
1111d die Papierisolation erfährt bei der Ver- ,zeilung keine schädliche Veränderung.
Mittelst des Regelgetriebes wird gleich zeitig @iuf den Antrieb der Bandspinner, die zt@-ischen dem Verseilkorb und der Abzugs- @-orri.chtung der Maschine liegen und die A.uf,@illie haben, die Gürtelisolation aufzu- legen. eias;ejvirkt, so dass die Drehzahl der 1;
andwickler in dein gleichen Verhältnis, in dein die Schla@,#länge, durch Einstellung des Y:egel < .@el;riebes ver-rö ssexd; oder verkleinert i@ird, sich erhöht oder verringert. Dadurch wird eine stets gleichbleibende Steigung der Papierisolation erzielt.
Die Einwirkung mit- l eist des heelgetrzebes auch auf den An- lrieb der Bandspinner sichert also auch eine einwandfreie Ckirtelisolation. In Abb. ? der Zeichnung ist als Ausfüh- rungsbeisl.iiel eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens in @raxxfsicht und teilweise i111 Schnitt dargestellt.
A. ist die Antriebswelle des Verseilkorbes rler Verscilma.schine, ss die Antriebswelle für flie Abzugvorriehtung und die Bandwickler.
lJie Welle _-I treibt mittelst Kegelräder 1. 2 eine senkrecht zur Welle A liegende Welle 3. Diese treibt; mittelst eines Kegel- rarle, -l. über Kegelräder 5 und 6 ein Kegel rad i sind damit eine Welle $. Die Kegel räder d bis 7 bilden ein Umlaufgetriebe, wo bei die Räder "',
. und 7 die Mittelräder und flie P.äder 5 und 6 die Umlaufräder dar- l-e llen. Die Drehung der Welle 8 wird mit- Kegelräder 9, 10 auf die Welle 73 über 1 r;i,:
ren. Wird mittelst einer Kupplung 11 die Antriebswelle 1.2 eines Regelgetriebes<B>13</B> aii die Antriebsweile A angeschlossen, so wird eine Welle 1.4 in Umdrehung versetzt, wo bei die Drehzahl dieser Welle zu der Dreh zahl der Welle 12 in ein Verhältnis gebracht werden kann, das durch das grösste und kleinste Übersetzungsverhältnis des Regel.- getx@iebes 1..3 begrenzt ist.
Die Drehung der Welle l4 wird mittelst einer Schnecke 1:> mit Schneckenrad 16 auf eine Welle 17 und von dieser mittelst eines Stirnrades 18 auf einen Zahnkranz 19 übertragen, der aussen auf einem in Lagern 20 und 2'1 drehbaren, das Umlaufgetriebe einschliessenden Gehäuse 22 befestigt ist.
Ist die Kupplung 11 ausgeschaltet und steht somit das Gehäuse 22 still, so dreht sich die Welle 8 mit der gleichen Drehzahl wie die Welle 3, aber im entgegengesetzten Drehsinne. Wird die Kupplung 11 ein geschaltet und somit das Gehäuse 22 gedreht, so ändert sich die Drehzahl der Welle 8, und zwar dreht sie sich je nach dem Sinne, in welchem das Gehäuse 22 gedreht wird, schneller oder langsamer als bei stillstehen- dein Gehäuse 22.
Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung hat man es somit in der Hand, die Abzugvorrichtizng mit der jeweils erfor derlichen Geschwindigkeit anzutreiben, also die Schlaglänge genau zu regeln, sowie die Drehzahl der Bandwickler der jeweiligen Schlaglänge entsprechend einzustellen.
Die mittelbare Anwendung des Regel getriebes über ein Differentialgetriebe hat den Vorteil, da.ss man ein verhältnismässig schwaches Regelgetriebe anwenden kann.
Man hat infolgedessen die Möglichkeit, das Verseilverfahren gemäss der Erfindung auch bei grossen Kabelmaschinen anzuwenden, bei denen der Antrieb der Abzugsvorrichtung und Bandwickler einen erheblichen Kraft aufwand erfordert, so dass man bei Einschal tung des Regelgetriebes unmittelbar zwi schen die Verseilkorb-Antriebswelle A und die den Abzug und die Bandwickler an treibende Welle B kostspielige Regelgetriebe von grossen Abmessungen anwenden müsste.
Die zur Anwendung kommenden Vorrich tungen richten sich zweckmässig nach den Verhältnissen der Maschine, sie können ver schiedenartig gestaltet sein.
Das Verfahren bietet den besonderen Vor teil, dass man für die Verseilung der schrau- benlinienförmig gewundenen Sekt(>rleiter jede beliebige Verseilmaschine mit einfacher Rückdreheinrichtung, das heisst ohne beson dere Einrichtungen zum Drehen der Spulen rahmen, verwenden kann, wenn in den An trieb der Maschine ein Regelgetriebe der vor stehend beschriebenen Art eingeschaltet wird. Dies ist in allen Fällen ohne weiteres mög lich,
während sich besondere Vorrichtungen zum Drehen der Spulenrahmen ausser der Rückdrehvorrichtung in den meisten Fällen nicht nachträglich anbringen lassen. Man kann infolgedessen auch ältere Verseil- masehinen leicht in der vorstehend angege benen Weise ergänzen und sie für die Ver- seilung von schraubenlinienförmig gewun denen Sektorleitern heranziehen.