Elektrische Uhr mit dauernd laufendem elektrischen Antriebsmotor und Hilfsantriebswerk. Elektrische Uhren, die von einem dauernd laufenden elektrischen Motor angetrieben werden, sind gewöhnlich noch mit einem be sonderen Hilfsantriebswerk versehen, das den Antrieb des Zeigerwerkes übernimmt, wenn aus irgend einem Grunde der Antrieb der Uhr durch den Motor aussetzen sollte. Bei den bekannten Ausführungen derartiger Uhren mit Antriebsmotor und Hilfsantriebs werk ist nun aber das vorzugsweise von dem Motor aufgezogene Hilfsantriebswerk, wäh rend des Antriebes des Zeigerwerkes durch den Motor, gesperrt. Es verbleibt also wäh rend dieser ganzen Zeit in seiner Ruhelage.
Erst wenn der Motorantrieb aussetzt, wird das Hilfsantriebswerk für den Antrieb des Zeigerwerkes freigegeben.
Bei der heutigen Vervollkommnung der Elektrizitäts - Verteilungssysteme werden Störungen, die ein Ausbleiben der Spannung und demzufolge ein Stehenbleiben des Motors hervorrufen, sehr selten auftreten. Das Hilfsantriebswerk wird daher nur selten laufen. Es kann deshalb bei längere Zeit stillstehendem Hilfsantriebswerk der Fall eintreten, dass dieses durch Staubteilchen leicht verschmutzt und das die Werkteile schmierende Öl verdickt wird. Anderseits kann man wieder mit Rücksicht auf die etwa doch vorkommenden Störungen in der Elek trizitätsverteilung nicht ganz auf das Hilfs uhrwerk verzichten.
Es werden nun vorstehend gesehilderte Übelstände bei der vorliegenden Uhr mit elek trischem Antriebsmotor und Hilfsantriebs- werk erfindungsgemäss dadurch vermieden. .dass das vom Motor aufgezogene. bei Aus setzen des Motorantriebes den Antrieb de, Zeigerwerkes übernehmende Hilfsantrieb#;- werk dauernd läuft.
Drei Ausführungsbeispiele des Erfin dungsgegenstandes sind auf der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbei spiel der neuen Uhr in Seitenansicht; Fig. 2 veranschaulicht eine Sperrvorrich tung der Uhr nach Fig. 1, in Vorderansicht; in der Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbei spiel der Uhr im Schnitt gemäss der Linie 3-3 der Fig. 4 dargestellt, während in Fig. 4 eine Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels gezeigt ist.
Das dritte Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 im Schnitt gemäss der Linie 5-5 der Fig. 6 und in Fig. 6 in Seitenansicht dar gestellt.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 und 2 ist das auf der Achse 1 des dauernd laufenden Motors 2 befestigte Zahnrad 3 mit dem Zahnrad 5, welches lose auf der Welle 6 sitzt im Eingriff. Der Motor 2 ist beispiels weise als an sich bekannter selbstanlaufender Synchronmotor ausgebildet, welcher an ein Wechselstromnetz angeschlossen wird und eine von der Frequenz des Wechselstromes abhängige Drehzahl hat. Exzentrisch ist am Zahnrad 5 ein Zapfen befestigt, auf dem das kleine Zahnritzel 4 drehbar gelagert ist. Die ses Zahnritzel 4 bildet einen Teil eines Um laufgetriebes, zu dem noch die beiden kon zentrisch zum Zahnrad 5 angeordneten Zahnräder 18 und 7 gehören. Das Zahnrad 7 ist fest mit der Achse 6 verbunden, an deren freiem Ende der Minutenzeiger 10 befestigt ist. Der Antrieb des Stundenzeigers 9 erfolgt über die Achse 6 durch die Antriebsräder B.
Das Zahnrad 18 ist auf einer Buchse 16 be festigt, mit der noch das Sperrad 17 und das Zahnrad 12 fest verbunden sind. Die Buchse 16 und damit auch das Sperrad 17 und die Zahnräder 12 und 18 sind auf der Achse 6 lose drehbar. Auf einer Achse 14, welche dauernd von einem nicht näher dargestellten Hilfsantriebswerk 15 angetrieben wird und in der hohlen Achse 6 drehbar gelagert ist, ist das Rad 11 des Differentialgetriebes 11, 12, 13 fest aufgesetzt, während dessen Son nenrad 12 fest mit der Buchse 16 verbunden ist. Das in die Sonnenräder eingreifende Planetenrad 13 ist in einem Sperrad 19 dreh bar gelagert.
Die beiden Sperräder 17 und 19 werden von einem Klinkenrelais gesteuert, das zwei durch ein Gestänge 20 mit dem vom Magnet system des Motors beeinflussten Anker 21 verbundene Klinken 22, 23, von denen die eine 22 mit dem Sperrad 19 und die andere 23 mit dem Sperrad 17 zusammenwirkt, ent hält (Fig. 2).
Bei in Betrieb befindlichem Motor 2 treibt das Motorzahnrad 3 das Zahnrad 5 an. Das Zahnritzel 4 wird hierbei auf den beiden Zahnrädern 18 und 7 abgewälzt. Die Räder 1.8 und 7 haben nun untereinander verschie dene Zähnezahlen, zum Beispiel hat das Rad 7 59 Zähne, während das Rad 18 60 Zähne hat. Hierdurch wird bewirkt, dass das Rad 7 eine Drehung erfährt, wenn das Ritzel 4, wel ches mit beiden Rädern 7 und 18 im Eingriff steht, sich auf dem Rad 18 abwälzt.
Das Rad 18 steht nämlich bei in Betrieb befind lichem Motor fest, weil das mit ihm festver bundene Sperrad 17 durch den Klinkenhebel 23 an einer Drehung verhindert wird. Diese Sperrung durch den Klinkenhebel 23 ist dar auf zurückzuführen, dass der Anker 21 bei in Betrieb befindlichem Motor 2 von dem Triebeisen des Motors angezogen wird und hierdurch der Klinkenhebel 23 mit dem Sperrad 17 in Eingriff gebracht wird. Das dauernd von dem Hilfsantriebswerk 15 ange triebene Sonnenrad 11 bewirkt ein Abwäl zen des an dem frei beweglichen Sperrad 19 19 gelagerten Planetenrad 13 auf dem fest stehenden Sonnenrad 12.
Eine Drehung des Sonnenrades 12 und damit eine Betätigung; des Zeigerwerkes durch das Hilfsantriebs werk ist demnach, solange der Motor läuft, ausgeschlossen.
Wenn infolge Ausbleibens der Spannung oder durch andere Störungen, die im Netz liegen können, der Motor stehen bleibt, dann fällt der Anker 21 von dem Triebeisen des Motors ab. Die Klinke 23 gibt nun das Sperr- rad 17 frei, während die Klinke 22 mit dem Sperrad 19 zum Eingriff gelangt und hier bei dieses sperrt. Da nun jetzt das Sperrad 19 an der Drehung verhindert ist, kann das Planetenrad 13 keine Planetenbewegung aus führen, sondern überträgt als Zwischenrad die Bewegung des Sonnenrades 11 auf das Sonnenrad 12 und von hier aus durch das ebenfalls fest auf der Buchsee 16 angeordnete Zahnrad 18 und die Räder 4, 7 und 8 auf die Zeiger.
Der Antrieb des Zeigerwerkes erfolgt somit bei aussetzendem Motorantrieb in ord nungsgemässer Weise durch das Hilfsan triebswerk 15.
Sobald der Motor 2 wieder Spannung be kommt, werden die Sperrorgane durch den Anker 21 umgeschaltet und die Zeiger durch den Motor angetrieben, während das Hilfs- gangwerk, dessen Feder von dem Motor gleichzeitig gespannt wird, leer läuft.
Bei der Uhr nach dem weiteren Ausfüh rungsbeispiel gemäss den Fig. 3 und 4 treibt der Synchronmotor 2 über seine Welle 1 und das auf ihr befestigte Zahnrad 3 das Zahn rad 5 an, an dem, wie bei dem Ausführungs beispiel nach Fig. 1, drehbar ein kleineres Zahnrad 4 gelagert ist. Auch das Umlauf getriebe, zu dem die Räder 4, 7, 18 gehören, ist wie in Fig. 1 ausgebildet und angeordnet. Das Rad 18 ist auf der Buchse 24 befestigt, mit der ein weiteres Zahnrad 25 fest verbun den ist. Das Rad 7 ist wie bei dem Ausfüh rungsbeispiel nach Fig. 1 mit der Zeiger achse 6 fest verbunden, auf welcher der Minutenzeiger angeordnet ist. Der Antrieb des Stundenzeigers erfolgt mittelst Zwischen räder, welche in Fig. 4 nicht dargestellt sind.
Bei normalem Betrieb, das heisst bei Antrieb des Zeigerwerkes durch den Motor 2 werden durch diesen die Welle 1 und damit auch die Zahnräder 3 und 5 gedreht. Das Rad 18 wird, solange der Motor 2 Strom erhält, mit- telst einer Vorrichtung festgehalten, welche noch nachstehend beschrieben wird. Infolge der Drehung des Zahnrades 5 wälzt sich das kleine Zahnritzel 4 auf dem feststehenden Rad 18 ab und versetzt das Rad 7 in Dre hurig, da, wie bei Fig. 1 die beiden Zahn räder 18 und 7 verschiedene Zähnezahlen haben.
Gleichzeitig mit dem Rad 7 wird auch die an diesem befestigte Zeigerachse 6
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und <SEP> die <SEP> in <SEP> Fig. <SEP> 4 <SEP> nicht <SEP> dargestellten <SEP> Zei(rer
<tb> angetrieben. <SEP> Zur <SEP> Uhr <SEP> gehört <SEP> ein <SEP> dauernd
<tb> laufendes <SEP> Hilfsantriebsv,erk <SEP> 15, <SEP> welche
<tb> durch <SEP> den <SEP> Motor <SEP> 2 <SEP> aufgezogen <SEP> wird. <SEP> Die <SEP> für
<tb> den <SEP> Aufzug <SEP> des <SEP> Hilfsantriebswerkes <SEP> notwen digen <SEP> Teile <SEP> sind <SEP> in <SEP> der <SEP> Zeichnung <SEP> nicht <SEP> dar gestellt.
<SEP> Das <SEP> Hilfsantriebswerk <SEP> übernimmt
<tb> den <SEP> Antrieb <SEP> der <SEP> Zeiger, <SEP> sobald <SEP> der <SEP> Netzstrom ausbleibt. Zur Einschaltung desHilf santriebs- werkes dient ein schwenkbares Kupplungs rad 27, welches auf dem Arm 28 des schwenkbaren Winkelhebels 29 gelagert ist. Das Zahnrad 27 ist über seinen Trieb 30 mit dem Zahnrad 31 und über den mit die sem verbundenen Trieb 32 mit dem Zahnrad 25 verbunden, welches auf der gleichen Buchse 24 wie das Zahnrad 18 befestigt ist. In Fig. 3 ist die normale Betriebsstellung.
das heisst also diejenige bei laufendem Motor 2 des Schwenkhebels 29 mit dem an ihm gelagerten Kupplungsgrad 27 dargestellt. In dieser Stellung ist das Kupplungsrad 27 ausser Eingriff mit dem dauernd laufenden Triebrad 33 des Hilfsantriebswerkes 15. Das Kupplungsrad 27 wird in dieser Betriebs stellung durch eine Sperrnase 34 festgehal ten, wodurch auch über die Räder 30, 31, 32 und 25, sowie die Buchse 24, das Zahnrad 18 des Umlaufgetriebes gesperrt wird.
In der ent- gegengesetzten Schaltstellung des Schwenk hebels 29 wird das Kupplungsrad 2 7 durch Entfernen von der Sperrnase 34 freigegeben und gleichzeitig mit dem Triebrad 33 des Hilfsantriebswerkes 15 in Eingriff gebracht.. Die Steuerung der Bewegung des Schwenk hebels 29 erfolgt dadurch, dass er als Anker von dem Triebeisen des Motors 2, sobald die ser durch die Netzspannung erregt wird, an gezogen wird. Bei Fortfall der Erregung, das heisst beim Ausbleiben der Netzspannung wird der Schwenkhebel mittelst einer Feder 35 wieder zurückgezogen, wodurch das Kupp lungsrad 27 mit dem Triebrad 33 des Ililfs- antriebswerkes 15 in Verbindung gebracht wird.
Solange das Kupplungsrad 27 ausser Eingriff mit dem Triebrad 33 des Hilfsan- triebswerkes ist, läuft dieses leer. Beim Ausbleiben der Netzspannung wird nun der als Anker ausgebildete Schwenk hebel 29 unter Wirkung der Feder 35 von dem Triebeisen des Motors 2 abgezogen und bringt hierbei das Kupplungsrad 27 in Ein griff mit dem Triebrad 33 des Hilfsantriebs werkes. Das Triebrad 33 treibt nun über das Kupplungsrad 27 und dessen Trieb 30 das Zahnrad 31 an, dessen Trieb 32 wiederum über das Zahnrad 25, die Buchse 24, das Zahnrad 18 antreibt.
Da infolge Stehen bleibens des Motors 2, dessen Welle 1, sowie die Zahnräder 3 und 5 feststehen, werden die Umdrehungen des Zahnrades 18 über das nur als Zwischenrad sich drehende Ritzel 4 auf das Zahnrad 7 übertragen, welches über seine Achse 6 mit den Zeigern in Verbindung steht. Auf diese Weise wird der Antrieb der Uhr bei Stromunterbrechungen durch das Hilfs antriebswerk sichergestellt.
Die Uhr nach dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 unterscheidet sich dadurch von derjenigen nach Fig. 3 und 4, dass die Schaltbewegung des Kupplungsrades 27 durch den Anker eines besonderen Relais ver anlasst wird, während bei dem Ausführungs beispiel nach Fig. 3 und 4 der Schwenkhebel 29 als Anker ausgebildet ist, welcher von dem Triebeisen des Motors 2 angezogen wird. Das zur Bewegung des Kupplungszahnrades 27 dienende Relais 37 besitzt eine Wicklung, welche mit derjenigen des Motors 2 in Reihe oder parallel geschaltet ist. Sobald die Wick lung des Relais 37 Strom erhält, wird der Anker 36 des Relais angezogen, wobei seine Bewegung auf den mit ihm verbundenen Schwenkhebel 28 übertragen wird.
Mit die sem Schwenkhebel 28 ist ebenso wie bei der Uhr nach Fig. 3 und 4 das Kupplungsrad 27 verbunden, so dass also dieses Kupplungs rad genau die gleichen Bewegungen ausfüh ren kann. Die Wirkungsweise beim Ein- und Ausschalten des Hilfsantriebswerkes ist genau die gleiche wie bei dem Ausführungs beispiel nach Fig. 3 und 4, das heisst also, sobald das Relais 37 Strom erhält, wird das Kupplungsrad 27 ausser Eingriff mit dem Triebrad 33 des Hilfsantriebswerkes ge- bracht und statt dessen durch die Sperrnase 34 festgehalten. Das Hilfsantriebswerk, das von dem Motor dauernd nachgespannt wird, läuft in dieser Betriebsstellung leer und der Motor 2, welcher gleichzeitig mit dem Relais 37 Strom erhält, treibt die Zeiger an.
Beim Ausbleiben des Stromes wird der Hebel 36 unter Wirkung der Feder 35 von dem Relais 37 abgezogen, da dieses, ebenso wie der Mo tor 2, stromlos ist, und das Kupplungsrad 2 7 wird mittelst des unter Wirkung der Feder 35 stehenden Schwenkhebels 28 in Eingriff mit dem Triebrad 33 des Hilfsantriebswer- kes, welches den Antrieb des Zeigerwerkes übernimmt, gebracht.