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Motorischer Differentialantrieb Beim motorischlen Antrieb von Uhr-
und sonstigen Triebwerken ist ets üblich, dieselben zur Erzielung einer Gangreserve
ä@er einen Kraftspeicher (Gewicht oder Triebfeder) zu betreiben, so daß heim Ausbleiben
der motorischen Antriebskraft dieses Werk vom Triebkrafbspeicher ungestört weitenbetrieben
werden kann. Bei diesem Antrieb erfolgt demzufolge während der Dauerdes motorischen
Antriebs. einerseits der Aufzug und andererseits der Ablauf des Triebkraftspeichers,
wozu sowcxhl für dessen Aufzug als auch für den Alblauf desselben je ein Aufzug-
und je ein Ablaufgetriebe auch indem Fall .derAnwendung eines benötigt wurde. Durch
die vorliegende Erfindung wird der während der Dauerdes motorischen Antriebs wirksame
Aufzug und Ablauf des Triebkraft.speiehers durch die nachbeschriebene Art und Weise
der Anwendung eines bekannten Differential-Planetenrad-Getriebes vermieden und damit
zugleich auch der Vorteil erreicht, daß der während der Dauer einer Gangreserve
eintretende Ablauf -des T riebkraftspeichers
und :dessen Aufzug
durch ein und dasselbe Getriebe erfolgt. Die diesem Differentialantrieb zugrunde
liegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, @däß zur Erzielung von Getriebe-
und Triebkraftersparnissen,der Antrieb eines solchen Werkes vön einem Antriebsmotor
über die beiden Sonnenräder und die dieselben verbindenden Planetenräder eines Differentialgetriebes
erfolgt, während als Hilfskraft für die Gangreserve ein Kraftspeicher (Gewicht oder
Triebfeder) dient, .der sowohl' für den Ablauf als auch für den Aufzug des Speichers
über den Planetenradträger.durch dessen Planetenräder mit den beiden Sonnenrädern.in
Getriebeverbindung steht, so daß der Kraftspeicher nur dann Betriebskraft abgeben
oder aufnehmen kann, wenn am Differentialgetriebe bei der umlaufenden, vom Motor
angetriebenen Antriebsseite gegenüber der über das Planetenradgetriebe betriebenen,
von einem Gangregler geregelten Ablaufseite des 'Differential- und des Werkgetriebes
Gangdifferenzen auftreten, z. B. wenn :die Antriebskraft langsamer oder schneller
als der Gangregler des angetriebenen Werkes läuft oder wenn der Antriebsmotor ganz
stehenbleibt.
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Bei einer solchen Anwendung eines Differentialgetriebes erfolgt bei
einem Zurückbleiben der Antriebsgesdhwi:ndigkeit :des motorischen Antriebs oder
bei dessen Stehenblei:ben ein Ablauf und beim Vorlauf des Antriebsmotors ein Aufzug
des Krafts&p:eichers über ein und dasselbe Getriebe, über ein oder mehr Planetenräder
und deren Träger. Hierdurch ,wenden Getriebe- und Kraftersparnisse erzielt, weil
:der Triebknuftspeicher und dessen Getriebe beim normalen motorischen Antrieb, bei
dem die Antriebs- mit der Ablaufsgeschwindigkeit übereinstimmt, in Ruhe verharren.
Darüber (hinaus kann eine weitere Getriebe- und Kraftersparnis insbesondere bei
:der meist in Frage kommenden An, wendung von Antriebsmotoren größerer Drehzahl
erzielt werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Differential-Planetenrad-Getriebe
mit möglichst großer Drehzahl, z. B. mit der des Gangreglers des anzutreibenden
Werkes oder mit der des Antriebsmotors, zu betreiben, so .daß insbesondere die beim
Motorbetrieb stets -umlaufen:den belasteten Zwischengetriebe vermieden werden.
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Der vorliegende motorische Differentialantrieb kann zweckmäßig bei
allen mechaniseh.enUhr- bzw. Triebwerken mit und ohne Synchronisierung angewendet
werden, bei ,denen ein Kraftspeicher zur Erzielung einer Gangreserve zur Anwendung
gelangt. Da bei solchen Werken beim Ablauf des Kraftspeichers ein Gangregler erforderlich
isst, so empfiehlt es sich, denselben ;samt seinem Getriebe zur Betriebssicherung
nicht nur während der Ablaufzeit des Speichers, sondern auch während der Dauer des
motorischen Antriebs :durch diesen zu betreiben, was heim vorliegenden Differentialantrieb
auch bei schwingendem Gangregler ohne weiteres möglieh ist, weil der Kraftspeicher
hierbei alle Schwingungen und die auftretenden .Gang-,differenzen ausgleicht, welche
Wirkung sich auch auf -die Betriebssicherheit des Kraftspeichers und dessen ZwischengetTiebe,
wie am Schluß dieser Beschreibung erwähnt, günstig auswirkt.
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Die Anwendung von Differential-Planetenrad-Getrieben ist bei Uhrwerken
zur Kontrolle und Regelung der elektrischen Netz- oder Generatorfrequenzen bereits
durch das Patent 462 366 und dessen Auslandspatente bekanntgeworden. In diesem Fall
findet aber durch das Differentialgetriebe keine Einwirkung auf den Ablauf oder
Aufzug des Kraftspeichers statt. Nach dieser Patentschrift wird das eine Sonnenrad
des Differentialgetriebes durch das mechanische Uhrwerk und das andere Sonnenrad
durch den Synchronmotorläufer über Dein Zwischengetriebe betrieben. Demzufolge kommt
,der nicht dargestellte Triebkraftspeicher des mechanischen Uhrwerkes mit demselben
nur auf das eine Sonnenrad zur Einwirkung, so @daßderselbe ,dauernd abläuft und
mit einem Ablauf- und einem Aufzuggetriebe versehen werden muß, über die einerseits
der Ablauf und andererseits der Aufzug, letzterer entweder motorfsch oder vonHand,erfolgen
muß. Demgegenüber gelangt der Trieb.kraftspeicher nach der vorliegenden Erfindung
nur über die Planetenräder und deren Träger zur Einwirkung, @so daß die bereits
erwähnten Vorteile erzielt werden.
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Schließlich wird zu der Einleitung hochbemerkt, ,daß die Anwendung
von Differential- und Planetenradgetrieben auch bei Synchronuhren mit Gangreserve
durch die Patente 504 764 und 603 roo bekanntgeworden ist. In diesen beiden
Fällen hat das Differential-Planetenrad-Gexriebe jedoch lediglich die Wirkung einer
Weiche, über die beim Patent 504 764 der Ablauf des Uhrtriebwerkes entweder zum
synchronen oder zum mechanischen Betrieb des Uhrwerkes oder beim Patent
603 zoo zum synchronen . oder zum mechanischen Antrieb des Gangreglers erfolgt.
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Inder Zeichnung Abb. z wird,die Erfindung beispielsweise in der Anwendung
auf ein Uhrwerk dargestellt, das :der elektrischen Frequenz- bzw. Drehzahlkontrolle,
-registrierung und -regelung mittels eines gesteuerten Hilfsmotors dient, während
die Abb. 4 z. B. ein solches Werk in veretärkter Form zur unmittelbaren Betätigung
der-Regelung, d. h. ahne :die Anwendung von Hilfskräften bzw. ohne die Verwendung
eines sog. Servomotors, kennzeichnet. Die Abb. 2 und 3 hingegen zeigen die beispielsweise
Anwendung der Erfindung auf synchronisierte mechanische Uhrwerke, ,die während :der
Dauer der durch den Kraftspeicher betriebenen Gangreserve mechanisch geregelt werden.
Alle Ausführungsbeispiele sind schematisch in je einer Seitenansicht dargestellt.
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Bei jedem derdargestellten vier Ausführungsbeispiele wird der vorliegende
motorische Differentialantrieb eines Uhr- bzw. Triebwerkes mit seinem Gangregler
von der urrilaufenden Antriebskraft eines Antriebsmotors 111 über die beiden auf
der Differentialwelle r2 lose drehbar angeordneten Sonnenräder 2 und 5 eines Differentialgetriebes
bewirkt, die beide über die ebenfalls lose drehbar auf ihrem Träger 7 angeordneten
Planetenräder 3
und q. miteinander im Eingriff stehen, während als
Hilfskraft für die Gangreserve ein aufgezogener Kraftspeicher (Gewicht G oder Triebfeder
F) dient, der über dem auf der Differentialwelle 12 angeordneten Planetenradträger
7 durch die beiden Planetenräder 3 und q. mit den beiden Sonnenrädern 2 und 5 in
Getriebeverbindung steht, so @daß sowohl der Ablauf als auch der Aufzug des Kraftspeichers
über ein und dasselbe Getriebe nur beim Eintritt von Gangdifferenzen an den beiden
Sonnenrädern 2 und 5 erfolgen kann. Außerdem ist das zweite Sonnenrad 5 entweder,
wie bei den Abb. i und q., über ein Getriebe oder auch, wie bei den Abb. 2 und
3, direkt mit dem Gangregler als auch je nach dem Anwendungszweck mit den
Zeitzeigern bei Uhren oder mit den Getrieben anderer :durch den vorliegendenDifferentialantrieb
anzutreibender Triebwerke, wie z. B. Registrier- oder Fernschreibeapparate, verbunden.
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Bei einer Frequenz-Kontroll-, -Registrier- und -Regleruhr nach dem
Schema der A@bb. i wird eine solche Kontrolluhr durch eine Synchronuhr in Verbindung
mit einer mechanischen Präzisiornsuhr gebildet, die zur Erzielung des vorliegenden
Differentialantriebes .miteinem Differential-Planeten.rad-Gebriebe 2, 3, ¢ und 5
so miteinander verbunden sind, daß der Synchronmotor M über das Reduktionsgetriebe
rgi, die stehende Welle s2. und das Schneckengetriebe s" und s4 .nicht nur den synchronenKontrollzeiger
Z1, sondern über eine zweite Schnecke ssii und das Schneckenrad i, wie bei den anderen
Ausführungsbeispielen, das Sonnenrad 2 und über die Planetenräder 3 und q. das Sonnenrad
5 !betreibt, welch letzteres über die Stirnräder 6 und 6" den mechanischen Präzisionsgan@gregler
H antreibt und den mechanischen Zeitzeiger Z2 über .die Weile 6b im Umlauf erhält,
während der Triebkraftspeicher, d. h. das aufgezogene Gewicht G, über !die Aufzugtrommel
G" und die Differentialwelle 12, wie bereits beschrieben, auf den Planetenradträger
7 und dessen Planetenräder 3 und q. zur Einwirkung ,gebracht ist. Zufolge dieser
Anordnung wird das mechanische Uhrwerk mit seinem Präzi.sionsgangregler von dem
Synchronmotor -des Synchronuhrwerkes nur so lange betrieben, als der Betriebsstrom
wirksam ist,während bei dessenAusbleiben das Antriebsgewicht G das mechanische Uhrwerk
antreibt. Hierzu wird noch bemerkt, @daß bei :diesem Differentialantrieb des mechanischen
Uhrwerkes durch den Synchronmotor keine Synchronisierung des mechanischen Uhrwerkes
eintreten kann, weil dies durch das über -die Planetenräder 3 und q. :des Differentialgetriebes
zur Einwirkung kommende Antriebsgewicht G verhindert und in diesem Fall der Gang
;des mechanischen Uhrwerkes nur von dem mechanischen Gangregler H allein bestimmt
wird.
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Die Abb. q. stellt, wie erwähnt, die verstärkte Form eines Kontroll-
und. Regleruhrwerkes nach .der Abb. i dar, die eine unmittelbare Regelung ohne die
Anwendung von Hilfskräften ermöglicht. Da dieser Zweck bei .der Anwendung eines
schwingenden Gangreglers nicht zu erreichen ist, so wird in diesem Fall als Gangregler
zu dessen Verstärkung ein umlaufender elektrischer Reglermotor mit gleichbleibender
Drehzahl benutzt, der in der Abb. q. mit RmlH bezeichnet ist. Bei dieser verstärkten
Ausführungsform der Erfindung ist der Planetenradträger 7 beispielsweise als Aufzugstrommel
für ein entsprechend großes, nicht -dargestelltes Triebgewicht ausgebildet, ,das
an dem Aufzugsseil as, z. B. an einer Wand. über Führungsrollen, aufgehängt werden
kann. Der motorische Antrieb des Trieb- bzw. Reglerwerkes kann, wie bereits beschrieben,
über das Differentialgetriebe z. B. zur Drehzahlregelung von der Antriebswelle M
der zu regelnden Kraftmaschine, z. B. einer Dampf-oder Wasserturbine, über die Schnecke
Ms, das Schneckenrad sT, die Triebwelle s2, mit -dem Trieb s3 auf das Stirnrad i
erfolgen, das mit dem Sonnenrad 2 fest verbunden ist. Je nach der Bemessung,des
Gangreglermotors, des Triebkraftgewichtes und des Differential- mit den Zwischengetrieben
können mit diesem so verstärkten Regleruhrwerk angemessen große Reglerkräfte erzielt
werden, mit denen. die Reglerorgane für das Betriebsmittel der fraglichen Kraftmaschine
ohne die Anwendung von Hilfskräften unmittelbar betätigt werden können.
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Die Abb.2 und 3 zeigen, wie bereits erwähnt, die Anwendung des vorliegenden
Differentialgetriebes beispielsweise bei synchronisierten meeha.-nischen Uhrwerken,
.die während :der Dauer der Gangreserve mechanisch geregelt werden. Die Abb:2 stellt
.die Ausführungsform eines solchen Uhrwerkes schematisch dar, bei dem ein Federuhrtriebwerk
F mit einem schwingenden mechanischen Unruhe- oder Pendelgangregler, wie bekannt,
von einem selbstanlaufenden Synchronmotor während seiner Betriebsdauer synchronisiert,
beim Ausbleiben des Betriebsstromes aber so wird, daß der mechanische Gangregler
ungehindert wirksam sein kann. Neu ist bei einer derarbigen Ausführungsform der
gekennzeichnete Einbau eines Differential-Planetenrad-Getriebes zur Erzielung ,der
damit verbundenen vorerwähnten Vorteile. Bei einer solchen Ausführungsform betreibt
nach der Abb. 2 ein selbstanlaufender Synchronmotor M über das Triebrad t,., die
Schaltwelle s2 mit dem Getriebe s3, i. und i in dauernder Getriebeverbindung das
Antriebssonnenraid 2 des Differentialgetriebes. Unter der Einwirkung des Betriebsstromes
wird .das aus Weicheisen hergestellte Triebrad t,. von den Elektromagnetpolen m.
des synchronen Antriebsmotors 31 angezogen und damit der am anderen Ende
der Schaltwelle s2 angeordnete Trieb 6" mit dem Triebrad 6 des Ablaufsonnenrades
5 und dem Steigrad H des Gangreglers so lange im Eingriff gehalten, als der Betriebsstrom
wirksam ist, .so daß das Ablaufsgetriebe nach dem Differentialgetriebe mit dem Gangregler
und dem Zeigerwerk mit den Zeitzeigern Z2 und. Z3 während der Dauer des Betriebsstromes
synchronisiert wird; sobald derselbe aber ausbleibt, wird. das Triebrad nicht mehr
in axialer Richtung magnetisch angezogen, sondern von den Elektromagnetpolen mp
losgelassen und demzufolge die Schaltwelle s2 unter der Spannung
der
auf derselben angeordneten Abdruckfeder df so weit abgedrückt, daß -der Kuppeltrieb
da .so außer Eingriff kommt, daß der mechanische Gangregler von der Synchronisiereinrichtung
unbehindert wirksam sein kann.
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Mit Uhrwerken jeder Art, die mit dem vorliegenden Differentialantrieb
betrieben werden, kann man wie üblich Schlag- und Spielwerke sowie auch. elektrische
Zeitschalter und die Umschaltwerke von Tarifzählern steuern. Insbesondere eignen
sich bekanntlich hierzu zur betriebssicheren und synchronen Steuerung von elektrischen
Zeitschaltern und Tarifzählern vorzüglich Synchronuhren mit Gangreserve. Bei Uhrwerken
jeder Art, die mit Hilfe des vorliegenden motorischen Differentialantriebes mit
einem Kraftspeicher betrieben werden, können die fraglichen Schlag- und Spiel-,verke
sowie auch elektrische Zeitschalter und Tarifzähler nicht nur gesteuert, sondern
auch durch die Triebkraft betätigt werden, die :man jederzeit für diesen Zweck,
wie Abb.2 zeigt, einem zweiten Differential-Planetenrad-Getriebe 2a, 3a, 4a und
5, entnehmen kann, das in das@Getriebe des Triebkraftspeichers eingeschaltet
wird. Aus einem solchen Differentialentnahmegetriebe kann z. B. nach der Abb. 2
.die Entnahme vonTriebkraft über das :mit dem Sonnenrad 2a verbundene Stirnrad rb
so erfolgen, @daß :dieselben wie bei Schlag- und Spielwerken üblich, die von einer
Triebfeder oder einem Gewicht betrieben werden, normal gesperrt sich im Ruhezustand
befinden und nur zeitweise nach. der Öffnung :dieser Sperre so lange in Tätigkeit
treten, bis dieselbe wieder geschlossen wird. Falls aus einem Triebwerk mit dem
Differentialantrieb die Betätigung von mehr als einem anderen Triebwerk, z. B. die
Betätigung eines zweiten Schlag- oder Spielwerkes, erwünscht ist, kann dies beispielsweise
durch die Anwendung eines dritten. Differentialgetriebes erzielt werden:, das ebenfalls
im Getriebe des Triebkraftspeichers hintereinandergeschaltet werden kann.
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Zum Ausgleich einer anderweitigen Triebkraftentnahme aus dem Differentialantrieb
-und auch einer ,solchen, die infolge eines Ausbleibens des Betriebsstromes zum
Antriebsmotor M aus dem Triebkraftspeicher zur Betriebssicherung als Gangreserve
entsteht, kann bei Uhrwerken jeder Art und bei sonstigen Triebwerken mit Differentialantrieb
der Antrieb des Sonnenrades 2 ,mit @demgemäß erhöhter Drohzahl erfolgen, beim Antrieb
mittels eines Synchronmotors z. B., wie bei der A.bb.2, durch die demgemäße Größe
-des Übersetzungsverhältnisses des Zwischengetriebes. Zweckmäßig kann aber auch
die angemessene Drehzahl des Sonnenrades 2 mit einer den Erfordernissen entsprechenden
veränderlichen Drehzahl vorn einem entsprechend gewählten Antriebsmotor, z. B. von
einem elektrischen Kommutatormotor, mit hintereinandergeschalteter Anker- und Feldbewicklung
erzielt werden, dessen Drehzahl hauptsächlich von seiner Belastung abhängt. Beider
Anwendung eines solchen Antriebsmotors wird, z. B. beim Betrieb von Schlag- und
Spielwerken, die an ein solches Uhrwerk angeschlossen sind, nach der Freigabe eines
Laufwerkes derselben @dasselbe von diesem Antriebsmotor unter demgemäßer Erhöhung
seiner Drehzahl über das Antriebssonnenra:d 2, die Planetenräder 3 und 4 mit ihrem
Träger 7, die Differentialwelle 12 und über das zweite Differentialgetriebe so lange
(betrieben, bis das freigegebene Schlag- oder Spiellaufwerk wieder gesperrt wird,
worauf der Antriebsmotor, falls der Triebkraftspeicher etwas abgelaufen ist, auch
:diesen gänzlich aufzieht und infolge des bei vollendetem Aufzug auftretenden Widerstandes
auf die normale, durch den Gangregler bestimmte Drehzahl wieder abfällt, bei der
:die beiden Sonnenräder 2 und 5 mit der gleichen Drehzahl in entgegengesetzter Richtung
umlaufen. Zweckmäßig wird das Drehmoment des fraglichen sogenannten Reihenschlußkommuiatormotors
so bemessen, -daß es zum vollen Aufzug .des Triebkraftspeichers ausreicht, ohne
ein schädliches Überziehen desselben zu bewirken. Selbstredend kann ein solcher
Antriebsmotor, der sowohl für Gleich- als auch. für Wechselstrom gebaut sein kann,
nur in jenen Fällen benutzt werden, bei denen ein asynchroner Antrieb zulässig ist,
z. B. bei Uhren aller Art, bei denen kein direkter synchroner Antrieb durch einen
synchronen Antriebsmotor stattfinden muß. Ein isolcher Kommutatorantriehsmotor kann
aber auch bei Synchronuhrwerken mit der durch den Differentialantrieb erzielbaren
Gangreserve Anwendung finden:, bei :denen hinter dem angetriebenen Differentialgetriebe
der Gangregler und damit die Zeitanzeige mit :den ibekannten Mitteln unabhängig
von dem Kommutatorantriebsmotor synchronisiert wird.
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Zur Erzielung einer sparsamen Ausführungsform des Differentialantriebes
bei Uhr- und Triebwerken wird, wie bereits erwähnt, nochmals bemerkt, daß es sich
zu diesem Zweck empfiehlt, die Drehzahl des Differentialgetriebes möglichst groß
zu wählen, wie z. B. bei einem Synchronuhrwerk nach, der Abb. 2 auf diejenige des
Steigrades H eines schwingenden Gangreglers oder auch nach der Abb. 3 auf diejenige
des Läufers M des Antriebsmotors und des Läufers R./H eines als Gangregler der Hilfskraft
dienenden Reglermotors zu bringen, so daß eine möglichst große Ersparnis an belasteten
Zwischengetrieben und ,andauernd wirksamer Betriebskraft erzielst wird, weil in
diesem Falle )die Zwischengetriebe zwischen :dem einen Sonnenrad. 2 und dem Antriebsmotor
zum großen Teil -erspart werden sowie zwischen dem anderen Sonnenrad 5 und dem Gangregler
H auch ganz wegfallen, wie es z. B. .bei der Abb. 3 zutrifft, bei der die beiden
Läufer M und R./H unmittelbar auf je einer Lagerbüchse derbeiden Sonnenräder :2
und 5 angeordnet werden können, während das Übersetzungsverhältnis der beim normalen
motorischen Antrieb ruhenden Getriebe zwischen -dem mechanischen Triebkraftspeicher
und dessen Gangregler über das Differentialgetri:ebe dasselbe bleibt. Die Abb. 3
zeigt, wie erwähnt, :das Schema einer Ausführungsform einer Synchronuhr mit Gangreserve,
bei der beispielsweise einerseits auf der-Lagerbüchse des Sonnenrades
2
ein magnetisch dauernd polarisierter Läufer 11T des Antriebismotors eines setostanlaufenden
Synchronmotors festsitzt, andererseits auf der Lagerbüchse ,des Sonnenrades 5 ein
ebenfalls magnetisch dauernd polarisierter Läufer Rm/H eines synchronen Reglermotors
über eine Spüralfeder mit dem Sonnenrad 5 federnd verbunden ist. Mit der Differentialhelle
1.2 ist außer dem Planetenradträger 7 auch noch der Trieb 8 fest verbunden, durch
den .diese Welle vom Stirnrad ro der Gewichtsaufzugstrommel Ga über das nicht eingezeichnete
Übersetzungsgetriebe zur Erhöhung,der Drehzahl unter der Einwirkung eines angemessen
belasteten Gewichtes mit der erforderlichen richtigen Geschwindigkeit angetrieben
werden kann, weil der auch als magnetische Umlaufsbremse wirksame polarisierte Läufer
Rm/H .des synchronen Reglermotors, über die Planetenräder 3 und q. und das Sonnenrad
5 betrieben, auch während; der Dauer einer Betriebsstromunterbrechung bei dem stet
gleichbleibenden Antriebsmoment des angemessen schweren Antriebsgewichtes mit der
richtigen Drehzahl ununterbrochen weiterlaufen kann. Der vollkommen unbelastete
Umlauf des Zeigerwerkes mit dem Minutenzeiger Z2 und dem Stundenzeiger Z3 wird von
dem auf der Lagerbüchse des Sonnenrades 5 bzw. -des Synchronläufers Rm/H sitzenden
Trieb rt über ein Stirn- oder Schneckenradgetriebe und dem Stirnrad rgt auf der
Zeigerwelle Z", bewirkt.
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Um beim Ausbleiben des Betriebsstromes bzw. beim Verschwinden der
Triebkraft des Antriebsmotors AI bei der Abb. 3 ein Rückwärtslaufen desselben unter
der Einwirkung der Triebkraft des Kraftspeichers zu vermeiden, kann ein Sperrad
mit Sperrklinke angeordnet werden. Auch könnte dieser Rücklauf .durch eine kräftige
magnetische Polarisation des Läufers 11I verhindert werden.
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Der nach der Abb. 3 bei einem synchronen Uhrwerk beschriebene Differentialantrieb,
bei dem zur Vermeidung belasteter Zwischengetriebe der Antrieb des Differentialgetriebes
unmittelbar mit der Drehzahl des Antriebsmotors und des synchron wirksamen pälarisierten
Gangreglers erfolgt, kann selbstredend auch bei sonstigen nicht synchronisierten
Uhr- und Triebwerken mit elektrischem Antrieb Anwendung finden. Bei .nicht synchronisierten
Uhr- und Triebwerken kann :dabei als Antriebsmotor an Stelle des Synchronmotors
jeder andere entsprechende Motor, z. B. wie erwähnt ein Rei:henschlußkommutatormotor,benutzt
werden. Auch kann selbstverständlich für die Hilfskraft jeder geeignete Gangregler
Anwendung finden. Da aber bei der Benutzung eines schwingenden Gangreglers auch.
,bei der Anwendung eines schnell schwingenden Pendels oder einer solchen Unruhe
die Antriebsdrehzahl eines solchen Gangreglers immer noch klein ist, so müßte bei
dieser Anordnung der elektrische Antriebsmotor das Sonnenrad 2 immerhin noch durch
ein Reduktionsgetriebe, wie z. B. bei der Abb. 2, betrieben werden. Um .auch .dieses
Getriebe zu vermeiden, 'könnte bei der Anwendung eines schwingenden Gangreglers
an Stelle des Steigrades auch nur ein Steigzahn nach dem Patent 720 054 über eine
Spiralfeder auf der Lagerbüchse des Sonnenrades.5 angetrieben werden, so daß beide
Sonnenräder mit einer demgemäß größeren Drehzahl umlaufen .können, z. B. gegenüber
einem Steigrad mit dreißig Zähnen bei der Benutzung eines Steigzahnes mit der dreißigfachen
Geschwindigkeit. Es kann daher bei ider schwingenden Gangregelung mit nur einem
Steigzahn auch der Läuter eines Antriebsmotors von denn'emäßer Drehzahl unmittelbar
auf der Lagerbüchse des Sonnenrades 2 befestigt und damit ein, belastetes Reduktionszwischengetriebe
auch in diesem Fall beim Antriebsmotor erspart werden.
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So wie bei dien Uhrwerken kann, wie erwähnt, der vorliegendeDiffferentialantrieb
auch bei anderen motorisch angetriebenen. Triebwerken., z. B. bei Registrier- und
telegrafischen Schreibapparaten, zur Betriebssicherung beim Ausbleiben des Betriebsstromes
vorteilhafte Anwendung finden. Prinzipiell ist dabei die Anordnung dieselbe wie
bei den Uhrwerken, nur daß an Stelle des Zeigerwerkes, z. B. bei einem Registrierapparat,
die Transportwalze des Registrierpapiers oder bei einem Morseapparat die Zugrollen
für den Papierstreifen treten, die mit der angemessenen, durch den Gangregler bestimmten
Geschwindigkeit bewegt werden. Als Antriebsmotor ist hierbei, so wie bei den mittels
des vorliegenden Antriebes elektrisch betriebenen Normaluhren als auch .bei den
synchronisierten Uhren erwähnt, ein Reib enschlußkommutatormotor für Gleich- oder
Wechselstrom besonders zweckmäßig.
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Schließlich wird bezüglich des vorliegenden motorischen Differentialantriebes
bei Uhr- und sonstigen Triebwerken noch ,bemerkt, daß der Nichtbetrieb des Triebkrafbspeichers
während der Dauer des motorischen Antriebes keinen Nachteil für die Betriebssicherheit
des Kraftspeichers bedeutet, weil dieser Nichtbetrieb kein absoluter ist. Außer
dem gelegentlichen teilweisen Ablauf .und Wiederaufzug des Speichers bei den Störungen
des motorischen Antriebes wirken sich auf denselben und dessen Getriebe auch die
auftretenden Gangdifferenzen und die Schwingungen. eines Gangreglers günstig aus,
so daß bei .den an dem Kraftspeicher und dessen Getrieben vorhandenen bedeutenden
Drehmomenten eine Betriebsstörung desselben bzw. der Gangreserve nicht zu befürchten
ist.