Verfahren zur Darstellung von Calciumnitrat enthaltenden, streufähigen und lagerbeständigen Mischdüngern. Es wurde schon mehrfach versucht, phos phorsaure Salze und Calciumnitrat enthal tende Gemische, wie solche beispielsweise beim Aufschluss von Phosphorit mit Salpeter säure entstehen, sogenannte Nitrophosphate, mit Hilfe von Kalium- oder Ammonium salzen in streubare Mischdünger überzufüh ren. Wie schon im D. R. P.
Nr. 383192 er wähnt wird, liefen alle diesbezüglichen Ver suche darauf hinaus:, das hygroskopische Cal ciumnitrat durch doppelten Umsatz mit ge eigneten Verbindungen, speziell mit Sul faten, wie Ammonium- oder Kaliumsulfat unschädlich zu machen, zum Beispiel durch Überführen des Calciumnitrates in Gips und Kalium- bezw. Ammoniumnitrat. Es kann in der Tat leicht gezeigt werden, dass nicht nur die gewöhnlichen wasserreichen Gemische von phosphorsauren Salzen und Calcium- nitrat sehr hygroskopisch sind,
sondern auch solche Gemische, welche ausser den oben ge nannten Komponenten noch Kalium- und Ammoniumsalz enthalten, welche das Cal ciumnitrat wesentlich unverändert lassen. Es hat sich sogar herausgestellt, dass die schmelz- punkterni.edrigende Wirkung der oben er wähnten Zusätze, wie beispielsweise Kalium nitrat oder Ammoniumnitrat, eine derart be trächtliche ist, dass phosphorsaure Salze und Caloiumnitrat enthaltende, wasserreiche Mischdünger, welche bei Zimmertemperatur noch eine feste Konsistenz besitzen,
nach Zusatz der oben erwähnten Kalium- oder Ammoniumsalze schon bei der gleichen Tem peratur oder wenig darüber eine breiartige bis flüssige Konsistenz annehmen. Zum Bei spiel verflüssigte sich ein Nitrophosphat mit 4. H20, das als solches einen Erweichungs- punkt zwischen 35 und 40 aufwies, nach Zusatz von 6 % Ammoniumnitrat schon bei 25 vollständig.
Ein gleiches Nitrophosphat ging nach Zusatz von 5 % Kaliumchlorid zwischen 20 und 25 in den flüssigen Zu stand über, ebenso ein gleiches Nitrophosphat nach Zusatz von 7 % Kaliumnitrat zwischen <B>25,</B> und 30'.
Demgegenüber wurde von der Anmel- derin gefunden, dass man durch Aufeinander- einwirkenlassen von Phosphorit, Salpetersäure und mindestens einem Alkalisalz, wie Am moniumnitrat oder Kaliumnitrat oder einem Gemische beider, zu gut streufähigen und lagerbeständigen Nitrophosphaten, welche ausser phosphorsauren Salzen und Calcium- nitrat auch Salze der Alkalien enthalten, ge langt, wenn man die Umsetzung unter sol chen Bedingungen und mit einer solchen Menge Alkalisalz vornimmt,
dass im anfal lenden festen Endprodukt auf 5 Mol. Cal, ciumnitrat mindestens 1 Mol. eines Alkali salzes kommt und dabei auf das vorhandene Calciumnitrat pro Mol. höchstens 2 bis 3 Mol. Kristallwasser entfallen.
Produkte, welche nach diesem Verfahren dargestellt werden, zeigen meistens keine merkliche Erniedrigung der Erweichungs- temperatur. In vielen Fällen wird dieselbe sogar wesentlich erhöht. Beispielsweise wurde bei einem wasserarmen Nitrophosphat, welches einen Erweichungspunkt von zirka 50 besass, durch Zusatz einer nach obigen Angaben berechneten Menge von Nalium- nitrat der Erweichungspunkt auf 80 bis 85 hinaufgedrückt, und bei Verwendung einer analogen Menge Ammoniumnitrat auf <B>100'</B> bis 105 .
Das dem Calciumnitrat ent sprechende Calcium ist hier vollständig was serlöslich. Die mikroskopische und chemische Untersuchung ergab das überraschende Re sultat, dass in den beiden oben erwähnten Produkten nahezu alles Calciumnitrat in eine leicht lösliche Kalium- bezw. Ammo- niumnitrat enthaltende Doppelverbindung übergegangen war, welche folgender empiri scher Zusammensetzung zu entsprechen scheint: 5 Ca (N03)2. 10 11z0 .
Ne<B>NO,.</B> In obiger Formel bedeutet Me K bezw. NH4. Es ist aber auch möglich, dass sich bei dieser Arbeitsweise noch andere Doppelsalze -bilden. Des ferneren zeigt sich ein weiterer Vorteil des beanspruchten Verfahrens darin, dass die erwähnten Kalium- bezw. Ammo- niumsalze enthaltenden Nitrophosphate viel rascher erstarren als die gleichen Produkte ohne die letzterwähnten Zusätze, was zum Beispiel in bezug auf die Reifezeit der auf geschlossenen Phosphorite von bedeutendem wirtschaftlichen Nutzen ist.
Zur Erhöhung des Stickstoffgehaltes der Nitrophosphate oder ähnlicher Produkte kann man auch Natriumnitrat zusetzen, jedoch muss man hier vorsichtig vorgehen, da zu grosse Mengen dieses Salzes den Erwei- chungspunkt des Endproduktes wesentlich herabsetzen.
Zum Unterschied der bekannten Kalium- bezw. ammoniumhaltigen Mischungen wird erfindungsgemäss die Darstellung von Pro dukten bezweckt, in welchen das Calcium- nitrat vollständig, oder doch im wesentlichen noch als wasserlösliche Verbindung vorhan den ist. Dies ist speziell von Bedeutung mit Rücksicht auf die wertvollen Düngeeigen schaften dieser Calciumverbindung.
An Stelle von Kalium- oder Ammonium nitrat können dem Nitrophosphat im Sinne obiger Ausführungen auch solche Kalium- oder Ammoniumsalze zugesetzt werden, die durch doppelten Umsatz mit einem Teil des Calciumnitrates Kalium- oder Ammonium nitrat zu bilden vermögen. In ähnlicher Weise können dem Nitrophosphat auch Ge mische von Kalium- und Ammoniumsalzen zugesetzt werden.
Auch können den auf vor beschriebene Weise erhaltenen Produkten noch andere Substanzen mit Düngewert oder mit stimulierender Wirkung zugesetzt wer den.
Das Verhältnis von Stickstoff zu Kalium oder von Phosphorsäure zu Stickstoff zu Kalium kann in weiten Grenzen variiert wer den, vorausgesetzt, dass das Endprodukt in vorerwähntem Sinne genügend wasserarm ist.
Bei Nitrophosphaten wird die Qualität des Endproduktes nicht beeinfluss't durch die Art und Weise der Darstellung, das heisst man kann beispielsweise Phosphorit unter gleichzeitigem oder nachfolgendem Zusatz von Kalium- oder Ammoniumsalzen mit einer Salpetersäure von solcher Konzentration und mit einer solchen Menge aufschliessen, wie dies im Schweizerpatent Nr.
129891 angege ben wird, oder man kann von wasserreicheren Nitrophosphaten, das heisst von wässerigen Lösungen ausgehen, welche nachher entspre chend konzentriert, bezw. getrocknet werden, wenn nur der Forderung Genüge geleistet wird, dass auf 5 Mol. des im Endprodukt enthaltenden Calciumnitrates mindestens 1 Mol. eines Alkalisalzes und auf 1 Mol. Calciumnitrat höchstens 2 bis 3 Mol. Kri- stallwasser entfallen.
Die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellten phosphorsaure Salze und Calciumnitrat enthaltenden Produkte kön nen in gleicher Weise nachbehandelt werden, wie dies gemäss dem Verfahren des Schwei- zerpatentes Nr.<B>136933</B> mit reinen Nitro phosphaten geschieht.