Verfahren zur Herstellung eines galvanischen Zink-Kohle-Elementes. Es ist bekannt, aus der als Elektrolyt für galvanische Elemente dienenden Mag nesiumchloridlösung durch Zusatz von Mag nesia eine Paste herzustellen, welche zum Füllen von Elementen mit Zink- und Kohle elektroden verwendet werden kann. Das Verhältnis von Magnesiumchlorid zu Mag nesia. wird so gewählt, dass Magnesiumchlo- rid in starkem Überschuss vorhanden ist, da mit eine dickflüssige Masse entsteht, welche nicht erhärtet, sondern nur zu einer Gallerte von mässiger Konsistenz erstarrt.
Es ent steht also keine feste Masse wie bei dem Sorel'schen Kitt.
Die genannte Mischung von stark im Gberschuss vorhandener konzentrierter Mag nesiumchloridlösung und Magnesiumoxychlo- rid, welche selbsterregend wirkt, wird zum Füllen von Elementen der vorbezeichneten Art verwendet.
Diese Füllmasse besitzt nun aber man che Nachteile. Sie ist stark alkalisch, wo durch die elektrische Spannung in den Ele menten vermindert wird. Um diesen Übel- stand zu beseitigen, werden gemäss der Er findung der Mischung von Magnesiumchlo- rid und Oxychlorid neutrale Aluminiumsalze hinzugesetzt, wie Aluminiumchlorid, Fluo- rid und Sulfat und namentlich Doppelsalze derselben, wie zum Beispiel Aluminium fluorchlorid (A12C14F2). Diese Doppelsalze, wie Aluminiumfluorchlorid und Aluminium fluorsulfat,
besitzen die Eigenschaft, nicht zu kristallisieren. Selbst bis zur Sirupkonsi stenz eingedampfte Lösungen setzen bei ge wöhnlicher Temperatur keine Kristalle ab, auch erstarrt die sirupartige Lösung nicht. Aus diesem Grunde sind die genannten Salze zur Verwendung von elektrischen Batterien sehr gut geeignet.
Von diesen Aluminiumsalzen werden dem Gemisch von konzentrierter Magnesiumchlo- ridlösung und Magnesiumoxychlorid so viel hinzugesetzt, dass eine nur noch schwach al kalische oder neutrale oder schwach saure Mischung- entsteht. Die schwach saure Mi schung ist am zweckmässigsten. Dabei setzt sich das vorhandene Magnesiumoxychlorid mit den Aluminiumsalzen zu Aluminium oxysalzen um. Verwendet man einen Über schuss von Aluminiumsalzen, so können un ter gewissen Umständen die anfänglich ge bildeten Aluminiumoxychloride usw. in Lö sung gehen, es entstehen dann mehr oder weniger klare, schwach bis stark getrübte Lösungen.
Solange kein UberSChuss von Alu miniumsalzen vorhanden ist, bilden sich aus schliesslich Oxychloride. Auch wenn die Mi schung bereits schwach saure Reaktion be sitzt, enthält die dann von den ausgeschie denen Aluminiumoxyverbindungen etwa durch Filtration getrennte konzentrierte Magnesiumchloridlösung kaum Spuren von Tonerdeverbindungen. Werden aber die von der Magnesiumehloridlösung befreiten basi schen Tonerdeverbindungen (Oxy-Chloride- Sulfate ete.) mit reinem Wasser behandelt,
so gehen erhebliche Mengen der betreffen den Aluminiumverbindungen in Lösung. In der starken Magnesiumchloridlösung sind diese Aluminiumoxyverbindungen also so gut wie nahezu unlöslich. Dieser Umstand ist sehr günstig.
Bei Verwendung dieser Mischung von Magnesiumchlorid und basischen Tonerde- salzen bezw. neutralen Tonerdesalzen in be liebigen Mischungsverhältnissen hat sieh nun gezeigt, dass nicht nur die elektrische Spannung der Elemente höher ausfällt als bei Batterien, welche nur mit reiner Mag nesiumchloridlösung oder mit dem Gemisch von Magnesiumchlorid und 31.agnesiumoxy- chlorid hergestellt sind, sondern dass auch die Brenndauer (Entladungszeit) erheblich vergrössert wird.
Die Haltbarkeit (Lagerfähigkeit) der mit Tonerdeverbindungen hergestellten Elemente und Batterien ist, sofern keine Salmiaksalze mit verwendet werden, mindestens ebenso ,2-ut wie die der Batterien, welche ohne Zu satz von Tonerdesalzen hergestellt sind. Bei der elektrischen Entladung von Mag nesiumchloridbatterien entsteht Magnesia.. Diese wirkt auf die nach der Erfindung bei gemischten basischen Tonerdesalzen sehr wahrscheinlich in der Weise ein, dass MgCl_ oder das sonst entsprechende Magnesiumsalz und Tonerdehydrat gebildet wird.
Je mehr basische Salze und auch neutrale Tonerde salze vorhanden sind, desto länger wird die Batterie elektrischen Strom liefern.
Die mit Fluordoppelsalzen hergestellten Elektrolyte liefern in mancher Hinsicht noch günstigere Resultate als die mit einfachen Tonerdesalzen gemischten. Die gleiche gün stige Wirkung der Tonerdesalze und deren Doppelsalze wird auch erhalten, wenn dein Elektrolyt noch andere für diese Zwecke be kannte Salze hinzugesetzt werden, wie bei spielsweise Chlorzink, Alkalichloride, Ma.n- ganchlorür oder Ammoniaksalze.