CH143167A - Verfahren zur Herstellung keimarmer Flüssigkeiten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung keimarmer Flüssigkeiten.

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CH143167A
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Alexander Dr Krause Georg
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  Verfahren zur     Herstellung    keimarmer Flüssigkeiten.    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur  Herstellung keimarmer Flüssigkeiten mit  Hilfe     oligodynamisch        wirksamer    Stoffe     und     ist dadurch gekennzeichnet,     da,ss    man     keim-          haltige    Flüssigkeiten mit unter Anwendung  von Wärme festhaftend auf Träger aufge  brachten,     oligodynamisch        wirksamen    Stoffen  in Berührung bringt.

   Die Erfindung betrifft  ferner eine Vorrichtung zur Ausübung dieses       @'c:rfa,hrens,    bestehend aus einem Behälter,  in dem sich     oligodynamisch        wirksame    Sub  stanzen befinden, die unter Wärmebehand  lung     festhaftend    auf Träger aufgebracht  worden sind.  



  Es ist bekannt,     oligodynamisch    wirksame  Metalle oder Metallverbindungen, die zum  Beispiel in Form von Metallgelen oder durch       ehernische    Reaktion in der     gälte    auf Trä  gern niedergeschlagen sind, zur Sterilisierung  von Wasser zu verwenden. Von diesen be  kannten Verfahren unterscheidet sieh das  Verfahren der Erfindung dadurch, dass     oligo-          dynamisch    wirksame Metalle oder Metallver-         bindungen    zur Anwendung kommen, die un  ter Wärmebehandlung auf Trägern niederge  schlagen sind.

   Dadurch wird insbesondere  der Vorteil erzielt, wie Versuche ergaben,  dass die     oligodynamische    Wirksamkeit der  Metalle oder Metallverbindungen wesentlich  erhöht wird. Andere Vorteile des Verfahrens  bestehen darin, wie sich zeigte, dass Ver  letzungen     bezw.    Verluste der     oligodynamisch     wirksamen Substanz verhindert werden. Mit  Metallgelen überzogene Träger sind     infolge     ihrer schwammigen Oberfläche von geringer  mechanischer Festigkeit. Das Gel wird des  halb leicht durch Bewegung der zu sterilisie  renden Flüssigkeiten zerstört, geht dadurch  verloren und verunreinigt die behandelten  Flüssigkeiten.

   Ebenso ist der     Verband    von  durch chemische Reaktion in der     gälte    auf  Trägern niedergeschlagenen Metallen mit dem  Träger nicht innig genug, um sich bei     meeha-          nischer    Beanspruchung zu bewähren. Die  Verwendung von gediegenem Metall selbst  ist teuer und unvorteilhaft, da ja nicht die           (xesamtmasse    des     Metalles,    sondern im we  sentlichen     nur    seine Oberfläche für die     oligo-          dynamisehe    Wirkung in Betracht kommt.  



  Die in der Wärme auf Trägern nieder  geschlagenen     oligodynamisch        wirksamen    Me  talle oder Metallverbindungen sind fest mit  den Trägern verbunden und führen daher  nicht zu Verlusten und zur     Verunreinigung     der Substanzen, die der     oligodynamischen     Wirkung der Metalle oder Metallverbindun  gen ausgesetzt werden sollen. Auch die Ober  fläche der Metalle kann durch Auswahl des  Trägers beliebig und beliebig gross gestaltet  werden, so dass bereits mit     sehr        kleinen    Men  gen     oligodynamisch        wirksamer    Substanz eine  grosse Wirkung erzielt wird.

   Durch die Auf  bringung in der Wärme, die man, falls es er  wünscht ist, bis zum     Schmelzfluss    der     oligo-          dynamisch    wirksamen Substanz oder des Trä  gers oder beider treiben kann, kann eine  innige Vereinigung von Substanz und Träger  hergestellt werden. Überraschenderweise üben  derartig auf Träger aufgebrachte,     oligodyna-          misch        wirksame    Substanzen eine wesent  lich höhere     oligodynamisehe        Wirkung    aus,  als die in anderer Weise in der Kälte auf  die Träger aufgebrachten Substanzen.  



  Die Aufbringung der     oligodynamisch     wirksamen Substanzen unter Wärmeanwen  dung auf Träger kann in verschiedenster  Weise. vorgenommen werden. So kann man  zum Beispiel keramische Körper.     Kieselsäure-          gel,    hochporösen Ton,     Aktivkohle    mit einer  Silbernitratlösung tränken und die erzeugten  Körper vor oder nach dem     Auftrocknen    der  Lösung bei zum Beispiel ungefähr     450     C im       Muffelofen    brennen, wobei bei Verwendung  der brennbaren Träger wie zum Beispiel       Aktivkohle    unter den notwendigen Vorsichts  massregeln gearbeitet werden muss.

   Andere       oligodynamisch    wirksame Metalle, wie zum  Beispiel Kupfer, Gold, Iridium,     Thallium,          Antimon    usw. oder     oligodynamisch        wirksame     Legierungen, werden zum Beispiel als solche  oder in Form ihrer Salze oder     Verbindungen     in     Lösungsmitteln    gelöst auf den Träger auf  gebracht, wobei die erhaltenen Formkörper  bei     entsprechenden        Temperaturen    gebrannt    werden. Das Brennen kann auch in einer re  duzierenden oder oxydierenden oder in ande  rer Weise reaktiven Atmosphäre vorgenom  men werden, um Metalle oder geeignete Ver  bindungen, zum Beispiel Oxyde zu erhalten.

    Ebenso kann man bestimmte     oligodynamisch     wirksame Metallverbindungen, wie zum Bei  spiel Silberchlorid durch Ausfällung auf und  im Träger erzeugen und dann durch     eine     nachträgliche Wärmebehandlung     bezw.    bei       gleichzeitiger    Wärmebehandlung     mit    dem       Träger    vereinigen.  



       Ausser    den oben genannten Substanzen kön  nen nach     Kieselgur,    Asbest,     Bolus,    Quarzsand,  Glaswolle usw. als Träger verwendet wer  den. Auch Metalle selbst, zum Beispiel Eisen,       Aluminium,    Kupfer usw. können als Träger  für die in der Wärme aufzubringenden     oligo-          dynamisch    wirksamen Stoffe verwendet wer  den. Die Träger können sowohl geformt sein  als auch formlose Massen darstellen.

   Anstatt  die     oligodynamisch        wirksamen    Metalle oder  Metallverbindungen molekular zu lösen,  kann man auch ihre kolloidalen Lösungen  oder Suspensionen zur     Tränkung    oder Be  netzung der Träger verwenden     und    dann  durch Wärmebehandlung eine     Vereinigung     des Trägers mit der     oligodynanoisch    wirk  samen Substanz     herbeiführen.    Auch Metall  pulver selbst     bezw.    Pulver von Metallverbin  dungen lassen sich ohne Lösungsmittel durch  Wärmebehandlung auf Träger aufbringen.

    Zu diesem Zweck kann man zum Beispiel  ähnlich     wie    bei dem     bekannten        Gerard-Ver-          fahren    die Behandlung des Trägers     mit    der  pulverförmigen,     oligodynamiseh    wirksamen  Substanz unter     Wärmeeinfluss    in einer Walz  trommel von     statten    gehen lassen.

   Ebenso       können    die an sich bekannten, in der Wärme  arbeitenden     Metallspritzverfahren,    zum Bei  spiel nach     Schoop,    elektrischer     Zerstäubung     usw. zur Aufbringung der     oligodynamisch     wirksamen     Substanzen    auf Träger verwendet  werden. Behälter oder Gefässe, wie auch son  stige Gebrauchsgegenstände oder Instru  mente, die aus Trägern bestehen, auf denen  unter Wärmeanwendung     oligodynamiseh     wirksame Substanzen niedergeschlagen sind,      können beliebige Form und Beschaffenheit  besitzen.  



       Beispiel:     Wasser mit einem Keimgehalt von über  1000 pro cm'     wird    in einen Behälter einge  führt, der mit Tonkugeln von 2 bis 3 mm       Durchmesser    angefüllt ist, die eine Ober  flächen-Versilberung von 5     gr    Silber pro  Liter beschickten Raumes besitzen. Die Ver  silberung ist so bewirkt worden, dass man die       Tonkugeln        mit    einer Silbernitratlösung ent  sprechender Stärke benetzte, die überschüs  sige Flüssigkeit ablaufen liess und die Kugeln  dann bei einer Temperatur von etwa     750      glühte. Das Silbernitrat zersetzt sich dabei  unter Hinterlassung von metallischem Silber.

    Die Flüssigkeit wird mit den so präparierten  Kugeln eine Stunde lang in Berührung gelas  sen; nach Ablauf dieser Zeit sind die     patho-          genen    Keime vollkommen vernichtet und     die     lebensfähigen Wasserkeime     (Sporenträger)     stark     vermindert    und geschwächt.  



  In     ähnlicher    Weise kann man auch Ab  wässer oder andere Flüssigkeiten     keimä.riner     oder keimfrei machen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Herstellung keimarmer Flüssigkeiten mit Hilfe oligodynamisch wirk- @a.zner Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dass man keimhaltige Flüssigkeiten mit unter An wendung von Wärme festhaftend auf Träger ,i.ufgebrachten oligodynamisch wirksamen Substanzen in Berfhrung bringet. JNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ,)-(,kennzeichnet-, dass man die Flüssigkeit mit unter Anwendung von Wärme auf Trägern aufgebrachten, oligodynamisch wirksamen Metallen in Berührung bringt. ?. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ,11-ekennzeichnet, dass man die Flüssigkeit mit unter Anwendung von Wärme auf Trägern aufgebrachten, oligodynamisch wirksamen Metallverbindungen in Berüh rung bringt. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man die Flüssigkeit rnit durch Aufspritzen auf Träger aufge brachten oligodynamisch wirksamen Sub tanzen in Berührung bringt. -1-. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man die Flüssigkeit mit oligodynamisch wirksamen Substan zen in Berührung bringt, die in geschmol zenem Zustand auf Träger aufgespritzt worden sind.
    PA.CENTANSPRUCH II: Vorrichtung zur Herstellung keimarmer Flüssigkeiten nach dem Verfahren des Pa tentanspruches I, bestehend aus einem Behäl ter, in dem sich oligodynamisch wirksame Substanzen befinden, die unter Wärmebe handlung festhaftend auf Träger aufgebracht worden sind. UNTERANSPRÜCHE: >. Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die oligodyna.- misch wirksamen Substanzen auf Wänden des Behälters aufgebracht sind. 6.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die oligodyna- misch wirksamen Substanzen auf Zwi schenw=änden des Behälters aufgebracht sind. i . Vorrichtung nach Patentanspruch II, da ;lurch gekennzeichnet, dass die oligodyna-- misch wirksamen Substanzen auf Wänden und Zwischenwänden des Behälters auf gebracht- sind. B.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der Behälter mit Formstücken gefüllt ist, die mii oligodynamisch wirksamer Substanz unter Anwendung von Wärme imprägniert wor den sind.
CH143167D 1928-02-24 1929-02-22 Verfahren zur Herstellung keimarmer Flüssigkeiten. CH143167A (de)

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