<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Stenlisierung von Flüssigkeiten oder leicht zu verfliissigenden Stoffen.
EMI1.1
den Stoffen durch eine bis zum Eintritt der gewünschten Entkeimung dauernde Berührung mit oligodynamisch wirksamen Metallen und besteht in der Verwendung von unter Anwendung von Wärme festhaftend auf Träger aufgebrachten oligodynamisch wirksamen Metallen oder Legierungen, insbesondere Silber und Kupfer oder Legierungen dieser Metalle. Die Erfindung betrifft ferner oligodynamisch wirksame Geräte, bei denen auf der Form des Gerätes angepasste Träger die oligodynamisch wirksamen Metalle oder Metallverbindungen unter Wärmebehandlung aufgebracht sind.
Es ist bekannt, oligodynamisch wirksame Metalle oder Metallverbindungen, die z. B. in Form von Metallgelen oder durch chemische Reaktion in der Kälte auf Trägern niedergeschlagen sind, zur Sterilisierung von Wasser zu verwenden. Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch, dass oligodynamisch wirksame Metalle oder Metallverbindungen zur Anwendung kommen, die unter Wärmebehandlung auf Trägern niedergeschlagen sind. Dadurch wird insbesondere der Vorteil erzielt, dass die oligodynamisehe Wirksamkeit der Metalle oder Metallverbindungen wesentlich erhöht wird. Andere Vorteile werden darin gesehen, dass Verletzungen bzw. Verluste der oligodynamisch wirksamen Substanz verhindert werden.
Mit Metallgelen überzogene Träger sind infolge ihrer schwammigen Oberfläche von geringer mechanischer Festigkeit. Das Gel wird deshalb leicht durch Bewegung der zu sterilisierenden Flüssigkeiten zerstört, geht dadurch verloren und verunreinigt die behandelten Flüssigkeiten. Ebenso ist der Verband von durch chemische Reaktion in der Kälte auf Trägern niedergeschlagenen Metallen mit dem Träger nicht innig genug, um sich bei mechanischer Beanspruchung zu bewähren. Die Verwendung von gediegenem Metall selbst ist teuer und unvorteilhaft, da ja nicht die Gesamtmasse des Metalls, sondern im wesentlichen nur seine Oberfläche für die oligodynamische Wirkung in Betracht kommt.
Die in der Wärme auf Trägern niedergeschlagenen oligodynamisch wirksamen Metalle oder Metallverbindungen sind fest mit den Trägern verbunden und führen daher nicht zu Verlusten und zur Verunreinigung der Substanzen, die der oligodynamischen Wirkung der Metalle oder Metallverbindungen ausgesetzt werden sollen. Auch die Oberfläche der Metalle kann durch Auswahl des Trägers beliebig und beliebig gross gestaltet werden, so dass bereits mit sehr kleinen Mengen oligodynamisch wirksamer Substanz eine grosse Wirkung erzielt wird.
Durch die Aufbringung in der Wärme, die man, falls es erwünscht ist, bis zum Schmelzfluss der oligodynamisch wirksamen Substanz oder des Trägers oder beider treiben kann, wird eine derartig innige Vereinigung von Substanz und Träger hergestellt, wie sie auf keinem anderen Wege möglich ist. Überraschenderweise üben derartig auf Träger aufgebrachte, oligodynamisch wirksame Substanzen eine wesentlich höhere oligodynamisehe Wirkung aus, als die in anderer Weise in der Kälte auf die Träger aufgebrachten Substanzen.
Die Aufbringung der oligodynamisch wirksamen Substanzen unter Wärmeanwendung auf Träger kann in verschiedenster Weise vorgenommen werden. So kann man z. B. keramische Körper, Kiesel- säuregel, hochporösen Tön, Aktivkohle mit einer Silbernitratlösung tränken und die erzeugten Körper vor oder nach dem Auf trocknen der Lösung bei z. B. ungefähr 4500 C im Muffelofen brennen, wobei bei Verwendung der brennbaren Träger, wie z. B. Aktivkohle, unter den notwendigen Vorsichtsmassregeln gearbeitet werden muss. Andere oligodynamiseh wirksame Metalle, wie z. B.
Kupfer, Gold, Iridium,
<Desc/Clms Page number 2>
Thallium, Antimon od. dgl. oder oligodynamisch wirksame Legierungen, werden als solche oder in Form ihrer Salze oder Verbindungen in Lösungsmitteln gelöst auf den Träger aufgebracht ; die erhaltenen Formkörper werden bei entsprechenden Temperaturen gebrannt. Das Brennen kann auch in einer reduzierenden oder oxydierenden oder in anderer Weise reaktiven Atmosphäre vorgenommen werden, um Metalle oder
EMI2.1
vereinigen.
Ausser den oben genannten Substanzen können noch Kieselgur, Asbest, Bolus, Quarzsand, Glas-
EMI2.2
verwendet werden. Die Träger können sowohl geformt sein als auch formlose Massen darstellen. Anstatt die oligodynamiseh wirksamen Metalle oder Metallverbindungen molekular zu losen, kann man auch ihre kolloidalen Lösungen oder Suspensionen zur Tränkung oder Benetzung der Träger verwenden und dann durch Wärmebehandlung eine Vereinigung des Trägers mit der oligodynamiseh wirksamen Substanz herbeiführen. Auch Metallpulver selbst bzw. Pulver von Metallverbindungen lassen sich ohne Lösungs- mittel zur Herstellung von durch Wärmebehandlung auf Träger aufgebrachten oligodynamiseh wirksamen Körpern verwenden. Zu diesem Zweck kann man z.
B. ähnlich wie bei dem bekannten Gerard-Verfahren die Behandlung des Trägers mit der pulverförmigen, oligodynamiseh wirksamen Substanz unter Wärmeeinfluss in einer Wälztrommel vonstatten gehen lassen. Ebenso können die an sich bekannten, in der
EMI2.3
bringung der oligodynamiseh wirksamen Substanzen auf Träger verwendet werden. Die Behälter oder Gefässe wie auch sonstige Gebrauchsgegenstände oder Instrumente, die aus Trägern bestehen, auf denen unter Wärmeanwendung oligodynamisch wirksame Substanzen niedergeschlagen sind, können belichige Form und Beschaffenheit besitzen.
Sie können vielfache Anwendung finden, von denen hier nur die den oligodynamiseh wirksamen Substanzen eigene Kraft, Bakterien und andere Kleinlebewesen in flüssigen oder halbflüssigen Körpern zu Sterilisationszwecken abzutöten, erwähnt werden soll.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Sterilisierung von Flüssigkeiten oder leicht zu verflüssigenden Stoffen durch eine bis zum Eintritt der gewünschten Entkeimung dauernde Berührung mit oligodynamiseh wirksamen Metallen, gekennzeichnet durch die Verwendung von unter Anwendung von Wärme fest haftend auf
EMI2.4
Kupfer oder Legierungen dieser Metalle.