Selbsttätige Abhitz- und Räucheranlage zum Räuchern von Würstchen und andern Fleischwaren, sowie von Fischen. Räucheranlagen zum Räuchern von Würstchen und andern Fleischwaren, sowie von Fischen unter Anwendung der konti nuierlichen Arbeitsmethode in mehreren, von einer endlosen Fördereinrichtung nacheinan der durchlaufenen Kammern sind bereits vor geschlagen worden. Bei solchen Anlagen ge nügt es nicht, das zu behandelnde Gut mit Hilfe einer endlosen Fördereinrichtung durch die Räucherkammer laufen zu lassen und diese an einer einzigen oder an zwei Stellen zur Beschickung und Entleerung der Förder einrichtung einzurichten. Verlangt muss wer den, dass das Räuchergut in einer vorher zu bestimmenden Zeit die Räucherkammer durchläuft und dabei vollständig fertig ge räuchert wird.
Zur Anwendung der konti nuierlichen Arbeitsmethode beim Räuchern von Fleischwaren und Fischen ist es ferner unerlässlich, dass alle den Betrieb und das gewünschte Ergebnis störenden Zufällig keiten vermieden werden. Vor Beginn der Arbeit ist nach einer Tabelle die Laufzeit des Räuchergutes durch Einschaltung der richtigen Übersetzung zwischen dem An triebsmotor und der endlosen Fördereinrich tung einzustellen.
Die Laufzeit ist bedingt einmal durch die Art des Räuchergutes (Würstchen verschiedener Grössen, Koch wurst verschiedener Art und Fische ver schiedener Art und Grösse) und zum andern durch den verlangsamten Grad der Räuche- rung. Selbst wenn alle diese Forderungen er füllt sind, ist mit der kontinuierlichen Ar beitsweise in der Räucherkammer die Auf gabe noch nicht vollkommen gelöst, den ge bräuchlichen intermittierenden Betrieb in einen kontinuierlichen umzuwandeln. Dazu ist eine vorbereitende Behandlung des zu räuchernden Gutes unerlässlich.
Passt sich diese vorbereitende Handlung der konti nuierlichen Arbeitsmethode in der Räucher kammer nicht an, so ist der ganze konti- nuierliehe Betrieb zwecklos. Die vorberei tende Behandlung besteht in dem Trocknen des zu räuchernden Gutes. Dieses Trocknen verlangt obenfalls eine kontinuierliche Ar beitsweise und darüber hinaus die Bestim mung der Weglänge des Arbeitsgutes in den einzelnen Kammern, damit das verlangte Endergebnis erzielt wird.
Allen in technischer und in wirtschaft licher Beziehung zu stellenden Forderungen entspricht die selbsttätige Abhitz- und Räucheranlage gemäss vorliegender Erfin dung. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass die endlose Fördereinrichtung zu folge ihrer Lage und Antriebsmittel mit dem zu behandelnden Gut zunächst eine Trocken kammer und dann eine Räucherkammer durchläuft, wobei zur Behandlung von Fischen eine dritte Kammer vorhanden sein kann, um ausser der Räucherkammer eine Garkammer zu besitzen.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 zeigt die für den kontinuierlichen Betrieb eingerichtete neuartige Abhitz- und Räucheranlage im Vertikalschnitt; Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt nach Linie A-B der Fig. 1; Fig. 3 und 4 veranschaulichen Konstruk tionseinzelheiten.
Die dargestellte Abhitz- und Räucher- anlage besteht im wesentlichen aus zwei stehend nebeneinander angeordneten Kam mern 1, 2, die sich in dem Ausführungs beispiel turmartig über mehrere Stockwerke eines Gebäudes erstrecken. Die Kammer 1 kommt zum Abhitzen, also zum Trocknen der zu räuchernden Waren in Betracht, die Kammer 2 wirkt als Räucherkammer. Beide Kammern 1, 2 werden in der ganzen Höhe von einer endlosen Fördereinrichtung durch laufen. Diese Fördereinrichtung besteht aus zwei über passend gelagerte Führungsrollen geleiteten Ketten, die in später zu beschrei- beilde Weise für die Aufhängung der zu trocknenden und zu räuchernden Waren ein gerichtet sind.
Um den Lauf der die endlose Förderein richtung bildenden Ketten zu erklären, wird von der in Fig. 1 durch den Pfeil 3 angedeu- teten Stelle ausgegangen. In der Richtung des Pfeils 90 laufen die Ketten an der Aussen wand der Kammer 1 hinab, wobei die Decken und Fussböden der verschiedenen Stockwerke mit entsprechend gross bemessenen Durch trittsöffnungen für die Ketten versehen sind. Im untersten Stockwerk, das zweckmässig für die Beschickung der endlosen Fördereinrich tung ausgenutzt wird, erreichen die Ketten die unter der Aussenwand der Kammer 1 ge legten Führungsrollen 4, von denen, wie auch zum Teil von folgenden, auch je eine ge zeichnet ist, die sie umlaufen, um den Zu gang zu der Kammer 1 zu gewinnen.
Unter halb der Decke 5 der Kammer 1 sind die Führungsrollen 6 gelagert, die von den Ket ten passiert werden, so dass sie mit den ab wärts führenden Strängen Führungsrollen 7 erreichen, die in einer untern Durchbrechung der die beiden Kammern 1, 2 voneinander trennenden Scheidewand 8 gelagert sind. DTaph dem Umlaufen der Führungsrollen 7 steigen die Ketten in der Räucherkammer 2 empor, in der sie gemäss dem Ausführungs beispiel der Zeichnung zweimal auf- und ab geführt sind, wobei nacheinander die Füh rungsrollen 9, 10, 11, 12 umlaufen werden, von denen die Führungsrollen 9, 11 unter halb der Decke 13, die Führungsrollen 10, 12 am untern Ende der Kammer 2 vor gesehen sind.
Die letzten Führungsrollen 12 am untern Ende der Räucherkammer 2 sind in einer untern Durchbrechung der Aussen wand 14 der Räucherkammer 2 gelagert, so dass die Ketten nach dem Umlaufen dieser Rollen 12 in einem vor der Aussenwand 14 der Räucherkammer 2 angeordneten Abzugs kanal 15 emporsteigen, um oberhalb der Decken 13, 5 der beiden Kammern 2, 1 über Führungsrollen 16, 17 wieder aussen vor die Kammer 1 zu gelangen.
Der Antrieb der endlosen Fördereinrich tung erfolgt von einer Kraftquelle aus unter Vermittlung geeigneter Übertragungsorgane. In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung wird als Kraftquelle ein Elektromotor 18 verwendet, der mit dem Übersetzungsgetriebe in einem oberhalb der Führungsrollen 16, 17 vorgesehenen Raum 19 untergebracht ist. Das Übersetzungsgetriebe bezw. das Über setzungsverhältnis ist in irgend geeigneter bekannter Weise veränderlich, um die Ge schwindigkeit der Fördereinrichtung beim Durchlaufen der beiden Kammern 1, 2 nach Bedarf regeln zu können.
Gemäss Fig. 1 und 2 erfolgt der Antrieb der Fördereinrichtung mittelst eines Kettengetriebes, das aus den beiden durch die endlose Kette 20 mitein ander verbundenen Kettenrädern 21, 22 be steht, von denen das Kettenrad 21 ein Teil der Übertragungsorgane der Kraftquelle 18 bildet, während das Kettenrad 22 auf der die Führungsrollen 11 tragenden Welle be festigt ist.
Die die endlose Fördereinrichtung vor un zulässigen Erschütterungen bewahrenden Kettenspanner bestehen aus den oberhalb der Führungsrollen 16, 17 federnd nachgiebig gelagerten Druckrollen 23, die auf die Kettenstränge zwischen den Führungsrollen 16, 17 einwirken, und aus den untern Füh rungsrollen 7, 10, 12, die am untern Ende der Kammern 1, 2 unter Gewichtsbeschwe rung senkrecht beweglich gelagert sind, so dass sie einen die Ketten straffenden Zug ausüben. Es können auch nur einzelne un tere Führungsrollen beweglich gelagert sein.
Die zum Abhitzen erforderliche Wärme in der Kammer 1 wird durch eine Gasfeue rungsanlage 24 am Boden der Kammer 1, oder in einem mit der Kammer 1 in Verbin dung stehenden besonderen Ofen, dessen Tem peratur regelbar ist, durch irgend geeignete Brennmaterialien erzeugt. Die in der Kam mer 1 emporsteigenden Trockenluftgase er reichen unter der Decke 5 den Abzug 25, der durch den Kanal 26 in den Rauchabzug 27 führt.
Die Raucherzeugung in der Kammer 2 unter Verwendung der geeigneten Brennmaterialien in einem besonders kon struierten Ofen 28 mit Regulierplatten und Temperaturanzeiger, oder kann auch am Bo den der Kammer erfolgen. Der Ofen 28 ent hält zur Aufnahme der Feuerungsmaterialien den Rost 29 mit dem darunter befindlichen Aschenfall 30; Leitbleche 31 in den Kam mern 1, 2 sorgen dafür, dass die Trockenase und die Räuchergase ihren vorgeschriebenen Weg an den Kettenstrangen der endlosen Fördereinrichtung entlang nehmen. Durch ein Leitblech 31 ist der Abzugskanal 15 gegen die Rauchkammer 52 abgeschirmt. Die Rauch gase treten am obern Ende der Räucher kammer 2 durch die Öffnung 32 in den Ab zugskanal 15 über und werden durch das Leitblech 33 zu dem in Fig. 1 mittelst des Pfeils 34 angedeuteten, gewundenen Weg ge zwungen.
Auf diesem gewundenen Wege wer den die Räucherwaren bis zum Passieren der Führungsrollen 16 der Raucheinwirkung Wie bereits erwähnt, ist es zweckmässig, die endlose Fördereinrichtung im untersten Stockwerk des die Abhitz- und Räueher- anla.ge enthaltenen Gebäudes ;mit den zu räu chernden Waren zu beschicken. Die Be schickung geschieht in üblicher Weise unter Verwendung von Rauchspiessen, an denen die zu räuchernden Waren aufgehängt werden.
Für die Rauchspiesse weisen die die endlose Fördereinrichtung bildenden Ketten in geeig neten Abständen die aus Fig. 3 und 4 ersieht liehe Hängelager 35 auf, die an den Gelenk zapfen der Kettenglieder drehbar sitzen, so ,dass ihr Schwerpunkt tiefer als der Gelenk zapfen liegt. Infolge dieser Schwerpunktlange der Hängelager 35 kann die endlose Förder einrichtung sowohl .die Auf- und Abbewe- gung, wie die Querbewebgung ausführen, ohne da.ss die Aufhängung -der Räucherwaren -e- stört wird.
Die fertig geräucherten Waren werden zweckmässig im ersten Stockwerk der endlosen Fördereinrichtung entnommen.
Die mit der Bedienung der Anlage be traute Person hat durch verschliessbare Fen ster die Möglichkeit, die Vorgänge zu beob achten, um ,je nach Erfordernis -die Tempe ratur in der Abhitzkammer 1 und,die Rauch erzeugung für die Kammer 2 zu regeln.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass gegenüber dem Darstellungs- beispiel der Zeichnung Abänderungen in der Ausführung und in den Massverhältnissen der einzelnen Teile der selbsttätigen Abhitz- und Räucheranlage nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden können, ohne den Rah men der Erfindung überschreiten zu müssen.
Es wird ferner betont, dass die kontinuier- licbe Räucheranlage auch zur Behandlung von Fischen Verwendung finden kann, wobei es zweckmässig ist, die endlose Fördereinrich tung drei benachbarte Kammern durchlaufen zu lassen, von denen die erste als Trocken kammer, die zweite als Garkammer und die dritte als Räucherkammer zur Geltung kommt. Die Anordnung kann auch so ge troffen werden, dass die zweite Kammer als Räucherkammer und die dritte Kammer als Garkammerdient. Für die Garkammer kann eine das verlangte helle Feuer regelbar her vorrufende Feuerungsanlage vorgesehen wer den.